Gorewear Transition Bib Short – Ausprobiert! Es regnet, es windet, die Hose bleibt warm

Gorewear Transition Bib Short ausprobiert: Der Name sagt es schon, die kurze Transition Rennrad-Hose verspricht Schutz und Performance, wenn das Wetter von nett zu fies übergeht und wartet mit praktischen Details auf. Wir haben sie ausführlich ausprobiert.
Titelbild

Gorewear Transition Bib Short: Infos und Preise

Wer Pässe sammelt oder auf Winterpokal-Punkte fährt, kennt das. Die Abfahrt ist schnell und die Luft kühl und plötzlich zieht es an empfindlichen Stellen, wo es sonst nie Probleme gibt. Dauert das Vergnügen lange, sind am Ende sogar die Beine steif und ausgekühlt. Die Gorewear Transition Bib Short will in solchen Situationen schützen, sie soll sich aber dennoch wie eine kurze Performance Rennrad-Hose tragen lassen und setzt dazu auf eine Funktionsmembran. Ob das klappt, haben wir ausprobiert. Zunächst die Fakten:

  • Kurze Rennrad-Hose mit Trägern für die Übergangszeit
  • Wind- und wasserabweisendes Material
  • Form-Fit: körpernahe Passform
  • Einstellbare Träger
  • Reflex-Details für bessere Sichtbarkeit bei Dunkelheit
  • Größen XS, S, M, L, XL
  • Material 83 % Polyamid (recycelt), 17 % Elasthan
  • Sitzpolster Advanced Brand Core mit Gorewear Cup gegen Auskühlen
  • Gewicht 195 g
  • Farben schwarz, rot-schwarz
  • Herstellungsland China
  • www.gorewear.com
  • Preis 169,95 € UVP

Diashow: Gore Wear Transition Bib Short – Ausprobiert!: Es regnet, es windet, die Hose bleibt warm
Wenn der Herbst so mild ausfällt wie bisher, ist die Gore Wear Transition Big Short fast unterfordert
Die Transition Kurze Trägerhose+ ist aus verschiedenen Materialien geschneidert
Die netzartigen Träger sitzen perfekt.
Der Schnitt der Gore Transition (M) im Test ist sehr sportlich
Die Beine sind durchlässiger
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Wenn der Herbst so mild ausfällt wie bisher, ist die Gore Wear Transition Big Short fast unterfordert
# Wenn der Herbst so mild ausfällt wie bisher, ist die Gore Wear Transition Big Short fast unterfordert - sie lässt sich aber auch bei wärmerem Wetter noch gut fahren, wie unser Praxistest zeigte.

Im Detail

Der Name verspricht Eignung für die Übergangszeit, der Preis von 169 € legt ein hohes Performance-Niveau nahe und die Herkunft aus dem Hause der Membran-Spezialisten Gorewear lässt ein Funktionsplus erahnen. Tatsächlich fällt die Transition Bib Short in die Klasse, kurzer Rennrad-Bekleidung, die aber dennoch fit für intensive Trainingseinheiten in Frühjahr und Herbst sein soll. In dem Fall eignet sich die Hose auch für weniger oder gar nicht intensives Rennradfahren im Herbst, wie ich beim Ausprobieren herausfand.

Doch der Reihe nach. Grundsätzlich können kurze Rennrad-Hosen für den Herbst und kalte Frühjahrstage nach zwei Prinzipen aufgebaut sein. Erstens aus dickerem, wärmeren Material, das mit einer DWR-Ausrüstung wasserabweisend gemacht wird – DWR steht für „Durable Water Repellent“. Dabei steht „dauerhaft“ hier meiner Erfahrung nach für circa 5 bis maximal 10 Wäschen. Die zweite Machart sind eingearbeitete Stoffpartien mit Funktion, etwa winddichte Stoffbahnen im vorderen Oberschenkel-Bereich oder der Blase.

Die Transition Kurze Trägerhose+ ist aus verschiedenen Materialien geschneidert
# Die Transition Kurze Trägerhose+ ist aus verschiedenen Materialien geschneidert - hinten schützt wind- und wasserdichtes Material sehr gut vor Nässe durch Spritzwasser.
Die Beine sind durchlässiger
# Die Beine sind durchlässiger - die „Plus-Zeichen“ reflektieren.
Silikon-Print hält die Beinabschlüsse an Ort und Stelle
# Silikon-Print hält die Beinabschlüsse an Ort und Stelle - der Bund ist komfortabel.

Zu letzteren gehört die Gorewear Transition Bib Short, hat aber auch eine wasserabweisende Behandlung erhalten. An der Front gibt es im Blasenbereich eine zusätzliche Lage winddichtes Material. Die Partie am Gesäß bis zum Rücken ist ganz aus dichtem, nur leicht stretchigem Funktionsmaterial geschneidert. An den Beinen und der Rückseite kommt dünneres, sehr dehnbares, aber ebenso vergleichsweise dichtes und festes Material zum Einsatz.

Ein sehr gelungenes Detail ist die Träger-Konstruktion. Sie sind an einer verschieden Stoffschlaufen-Leiter im Rücken eingehängt und dadurch in der Länge verstellbar. Außerdem lässt sich die Transition Bib Short dadurch für den Toilettenstopp ausziehen, ohne obere Kleidungsschichten abzulegen – darüber freuen sich nicht nur Frauen.

Ein Sicherheitsplus im Wortsinn sind die recht großzügigen Reflektoren an der Seite: die silbernen Besätze in Form eines Plus-Zeichens.

Zur Verarbeitung: Alle Nähte sind, wie von Gorewear gewohnt, hervorragend ausgeführt. Was die mögliche Nutzungsdauer angeht, gehören die Rennrad-Textilien der Marke meiner Erfahrung nach zum Besten, was man bekommen kann.

Die Träger lassen sich in einer „Daisy-Chain“  ein- und aushängen
# Die Träger lassen sich in einer „Daisy-Chain“ ein- und aushängen - Höhenverstellung und Toilettenpausen-Feature in einem.
Die netzartigen Träger sitzen perfekt.
# Die netzartigen Träger sitzen perfekt.
An Bauch und Rücken ist der Schnitt gerade – die Belüftung ist besser als bei vielen extra warmen Modellen.
# An Bauch und Rücken ist der Schnitt gerade – die Belüftung ist besser als bei vielen extra warmen Modellen.
Das Gorewear Polster entstand zusammen mit den Spezialisten von Elastic Interface
# Das Gorewear Polster entstand zusammen mit den Spezialisten von Elastic Interface - eine winddichte Partie an der Front gehört mit zur eingenähten Einlage.
Entsprechend winddicht fällt die Front aus.
# Entsprechend winddicht fällt die Front aus.

Gore Transition Hose Test

Beim ersten Anziehen wirkt die Gorewear Transition Shorts für mich hauteng. Das feste Material spannt vorwiegend an der Hüfte und am Gesäß fühlbar stärker, als ich es von anderen Rennrad-Bibs in passender Größe kenne. Das hat schon was von „Reinpellen“. Der Rücken ist vergleichsweise nicht so hochgezogen und auch die Front eher tief, das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber zahlt sich beim Körperklima aus.

Sehr gelungen sind die Netzträger. Sie liegen gut auf, erzeugen keine Druckstellen und verdrehen sich nicht. Wichtig ist, die Hose wirklich mit Kraft nach oben zu ziehen, sonst sitzt sie nicht richtig.

Interessanterweise verflüchtigt sich das Engegefühl auf dem Rad vollständig. Zu keiner Zeit fühlte ich die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, im Gegenteil, sogar leicht unterstützend. Getragen habe ich die Transition Bib anfangs bei trockenem Herbstwetter um die 17° Celsius, zuletzt auch bei einstelligen Temperaturen und Regen auf dem Gravel Bike ohne Schutzbleche, also inklusive Matschbeschuss von unten.

Der Schnitt der Gore Transition (M) im Test ist sehr sportlich
# Der Schnitt der Gore Transition (M) im Test ist sehr sportlich - die Bib Shorts sitzt sehr körpernah.

Was fiel beim Gorewear Transition Test auf dem Rennrad und Gravel Bike bei diesen Temperaturen auf? Zunächst, dass die Bib-Shorts im oberen Temperaturbereich des Tests nicht so schwitzig wirkten, wie erwartet – und sogar kühler als etwa Bibs, die auf mehr Materialfülle, aber auch mehr Winddurchlässigkeit setzen.

Einen echten Vorteil hat die Transition Bib-Shorts bei Schmuddelwetter unter 10° Celsius. Auch Fahrten im leichten Dauer-Nieselregen bei solchen Temperaturen sind mit ihr noch angenehm. Dabei funktioniert der Materialmix so gut, dass auch Grundlagentraining komfortabel möglich ist. Die Beine werden zwar nass, aber weil der Fahrtwind nicht so stark durchdringt, wirkt es wärmer. Im Schritt zieht es gar nicht, was für sehr kälteresistente Naturen auch den Einsatz im Winter mit Windstopper-Beinlingen denkbar macht. Richtig dicht ist die hintere Partie, sodass man auch ohne Schutzbleche, wenn die Straßen überraschend feucht werden, am Gesäß gut geschützt ist.

Schnelle Abfahrten sind dank der Windstopper-Funktion auch an nassen und kühlen Tagen kein Spaßverderber.
# Schnelle Abfahrten sind dank der Windstopper-Funktion auch an nassen und kühlen Tagen kein Spaßverderber.

Ob ein Rennrad-Hosen Polster passt, ist immer auch eine individuelle Frage und hängt neben dem Körperbau von vielen anderen Faktoren wie Sattelform und Sitzposition ab. Ausgezeichnet ist an der Transition-Bib, dass die Hose das Polster hervorragend an Ort und Stelle hält. Das verhindert zum Beispiel, dass sich Stoff bei längerer Fahrt in den Schritt zieht und am Oberschenkel-Ansatz zwickt. Das Polster ist eher mitteldick und fest, hat ein gutes Feuchtigkeitsmanagement und ist vorn nicht so weit Richtung Körpermitte gezogen. Ich bin damit auf verschiedenen Rennrad-Sätteln gut gefahren.

Ausprobiert! Gorewear Transition Bib Short

Die Gore Wear Transition Kurze Trägerhose+ erwies sich als vielseitiger einsetzbar als viele andere Rennrad Bib-Shorts für die Übergangzeit. Das verdankt sie den klug platzierten, hoch funktionalen Materialien – speziell für echtes Schmuddel- und Schauerwetter ist sie ein Tipp unter den kurzen Trägerhosen. Auch Details wie der Drop-Seat und die Verarbeitung können überzeugen. Daran gemessen ist der Preis – gerade im Vergleich mit anderen beliebten Marken – noch recht fair.

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# gore-bib-9929

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23 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Kann man die Gore in irgendeinem der bekannten Shops bestellen, oder gibt's die nur bei Gore im Shop?
    Bike24, bike-discount
  2. Bike24, bike-discount
    Hast du mal einen Link zur Transition bib? ich kann nämlich bei keinem Anbieter etwas finden.
  3. Bike24, bike-discount
    Und wo da?
  4. Wieso windgeschützt? Bei mir ragt die Wadenmuskulatur rechts und links ordentlich raus und steht schön im Wind. Entweder hast Du mega-dünne Wadenmuskeln oder superbreite Schienbeine...smilie

    Hallo @torch entschuldige vorweg die späte Antwort. Ich habe einen kleinen Testversuch gestartet und mir dazu meine Gedanken gemacht.

    Ich habe mir jetzt ein paar Gedanken dazu gemacht bei meinem Selbstversuch:
    Der Staupunkt der Strömung tritt vorne vor den Knochen bzw am vorderen Schienbeinmuskel auf. Dieser ist aber so gut wie inaktiv, die minimale Zugphase ist für den Muskel nicht relevant (trainiert auch kaum wer mit einem Tib Bar oder einem Tibialis Trainer).
    Nachdem die Luft um die Wade laminar strömt reißt die Luftströmung turbulent an den aktiven Wadenmuskeln ab. Unabhängig vom Unfang meiner Waden, der größte Teil der Oberfläche deiner, meiner und eines jeden anderen normalen Radfahrers, unabhängig davon ob CX, XC, Rennrad oder TT kannst du mal greifen sind die Waden von der Oberflächentemperatur wesentlich wärmer als vorne am Staupunkt (die größte Fläche ist auf der Rückseite der Waden, vielleicht wenn du Kipchoge bist, ist das Bein im Querschnitt nahezu rund.
    Grund dafür kann die Konvektion sein, die dann an den Waden kaum stattfindet, wegen der turbulenten Strömung, vorne am Staupunkt aber zu 100%

    Nun zu den feuchten Beinlingen vs gar keine. Wärmeleitung und Wärmeübertragung findet materiell betrachtet in beide Richtungen ab, dh von der Luft an die Beinlinge/Hose bzw Bein an Beinlinge/Hose.
    Wärmeübergangskoeffizient eines feuchten Beinlings ist sicherlich wesentlich höher als der eines trockenen. Und da kommt mMn die Krux: durch die genannte Konvektion kann am feuchten Bein durch den Fahrtwind dein Schienbein wieder trocknen, durch die Beinlinge wahrscheinlich eher nicht so gut (da auch hier eine turbulente Strömung auftritt). Hinzukommt aber dass Beinlinge egal ob Nanoflex, Goretex oder standard irgendwann auch saugen anzufangen und dann feucht sind. diese Feuchtigkeit kühlt natürlich aufgrund der Dichte auch wesentlich mehr den Körper aus (Dichte ca Faktor 1000 größer als wie Luft). Schnee und Matsch bilden auf dem Bein sogar noch eine kleine Schicht, die auch schützt. Als MTBer und CX Fahrer oder wer im Winter draußen ist, kennt das.
    Einen Einfluss hat sicher auch der Wechsel des Aggregatzustandes durch Verdunsten und die dadurch notwendige Energie (wie beim Schwitzen). Feuchtigkeit lässt sich gewiss besser bei (behaarter) Haut als bei Sportstoffen abführen, somit auch wieder ein Grund schneller trocken zu werden.

    Ich bin dazu Halloween bei knapp 5°C eine 1:51 Runde mit dem Crosser bei uns im Dunkeln gefahren bei der die Temperatur noch auf 4,3°C und Regen absank (war gegen 19:40 wieder daheim, auf einem Foto sieht man 4,7°C. Getragen habe ich dazu eine gefütterte günstige 3/4 Hose von einem Bikeshop an der Cote d´Azur (Cultur Bike oder Velo sry weiß ich gerade nicht genau, die ist aber so ca 10 Jahre alt, trag ich nicht oft, fand sie aber mehr als ausreichend). Als Schuhe meine S-Works Recon mit dünnen Socken und die Shimano MTB Winterüberschuhe - und ja die Füße waren danach nass (Rad war mein Canyon CX Bike).
    Samstag wollte ich das Spiel dann noch weiter ausbauen, und bin die Zillertaler Höhenstraße von Hippbach aus gefahren - kann dir vorweg sagen, ich bin ziemlich sicher der letzte der in dem Jahr 2023 soweit rauf gefahren ist, da fährt auch kein Raupenfahrzeug rauf. Unten ca 6°C oben -4°C und winterlich danach im Tal ca 5°C. Gefahren diesmal mit meinem MTB ich rechnete mit Schneekontakt, mit so viel weniger. Ansonsten war Set Up das selbe, Hose natürlich frisch gewaschen, diesmal normal dicke Socken. War aber egal die waren natürlich auch komplett nass. Anmerkung ich musste so das Zillertal bis Hippach rein und natürlich wieder raus (wurde auch wieder dunkel, da TiefschneeFAHREN war der Wunschgedanke der leider unverhofft blieb.

    Wie ich oben schrieb, bevor du mich jetzt als verrückt abtust, was mir auch herzlich egal ist, wie ich bereits schrieb Kälte- als auch Wärmeempfinden ist was sehr individuelles (Stichwort Wim Hof). Für mich ist alles über 25°C die Hölle. Ich fahre lieber draußen im Winter als Intervalle im trockenen auf der Rolle. Anmerkung, das letzte Mal krank (abgesehen von der bekannten Virusinfektion), kann ich dir gar nicht mehr wirklich beantwortet, vor 4 Jahren mal 1 Tag Magendusel.... achja und psychisch bin ich auch fitt 😉

    Edit: oben rum habe ich Regenjacke +Trikot +Ärmlinge +Unterleiberl bzw zusätzlich noch eine gefilzte Jacke und ein Gilet getragen. Zusätzlich Stirnband unterm Helm und wichtig waren Handschuhe.
  5. @JNL

    benutzt du die Hose immernoch, zb in Kombination mit Beinlingen. Prinzipiell hört sich das ja alles sehr gut an, aber zur Zeit des Tests waren die Temperaturen ja eher noch zweistellig. Wie wäre es zb heute, Wuppertal, 2-4°C, Nässe aus allen Richtungen. Würde das funktionieren?

    Gruß
    dasulf
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