Quer durch die USA – und zu Fuß zurück
Das Jonas Deichmann seine Qualitäten als Ausnahmesportler längst bewiesen hat, steht außer Frage. Seine Marathon-Projekte, die er auf dem Rad, zu Fuß oder gar schwimmend angeht, sind legendär und haben ihm mehr als einen Weltrekord eingebracht. Sein neustes Projekt „Trans America Twice“ hat jetzt sein Ende gefunden – nachdem er Ende Juli mit dem Gravel-Bike L.A. erreicht hat, hat er für die Laufstrecke zurück von der West- zur Ostküste 100 Tage gebraucht. Am 04. November endete das Projekt im Big Apple – mit der Teilnahme am New York Marathon.
Ich bin überglücklich wieder in New York zu sein. Den Traum einmal quer durch die USA zu rennen, hatte ich schon sehr lange und musste bei meinem Triathlon um die Welt noch aufgrund von Grenzschließungen auf Mexiko ausweichen. Das jetzt zu komplettieren ist einfach großartig.
„Trans America Twice“ – ein Abenteuer
Anfang Juli startete Jonas nach einigen kleinen Widrigkeiten – sein Bike ging beim Flug vorübergehend verloren – zum Duathlon-Mammut-Projekt „Trans America Twice“. Das Ziel war dabei eine zweifache Durchquerung der USA. Einmal von New York nach Los Angeles mit dem Gravel-Bike und das Ganze dann wieder laufend mit Trailer im Schlepptau zurück. Fast 11.000 km und über 84.000 Höhenmeter galt es dabei zu überwinden. Während er für die erste „Etappe“ 26 Tage braucht, waren für den Rückweg 100 Tage nötig, um wieder im Big Apple anzukommen. Am 04. November war es so weit und Jonas Deichmann konnte sein Projekt erfolgreich abschließen.
Tägliche Ultramarathons unter extremen Bedingungen
Nachdem seine Gravel-Route zu ihrem Ziel an der US-Westküste kam (wir berichteten: L.A. erreicht – Laufstrecke steht an) führte ihn der Rückweg wieder über knapp 5.500 km zurück nach New York. Seine tägliche Reiseroutine glich dabei einem Ultramarathon, der durch seinen mitgeführten Trailer, in dem sein Gepäck wie Zelt und Wechselklamotten verstaut wurden, nicht einfacher wurde. Auch nicht, nachdem der Trailer einen Defekt erlitten hatte, und Jonas sein Gepäck zeitweise auf dem Rücken tragen musste, bis Ersatz beschafft war.
Die Route selbst natürlich nicht zu vergessen: Hier wurde ihm einiges abverlangt. Sie führte ihn durch die extremen Klimabedingungen der Mojave-Wüste bei Temperaturen von bis zu 50° C, durch das Monument Valley, über die hohen Pässe der Rocky Mountains und durch die monotonen Weiten der Prärie. Insbesondere in der Mojave und im Mittleren Westen wurde ihm dabei nach eigener Aussage alles abverlangt. Er verlor über 10 kg Körpergewicht auf der Route – und verschliss neun Paar Laufschuhe.
Es war definitiv eines der härtesten Projekte, die ich bisher gemacht habe. Körperlich war vor allem die Mojave-Wüste inmitten einer Rekordhitzewelle und Temperaturen bis zu 50 Grad eine Grenzerfahrung. Mental eher der Mittlere Westen mit 2.000 Kilometern auf schnurgeraden Straßen durch endlose Maisfelder, und extreme Monotonie.
Jonas Deichmann
Zum Dessert: Den New York Marathon
Im Anschluss an seine erfolgreiche USA-Durchquerung zu Fuß lief Jonas dann noch den am 04. November stattfindenden New-York-Marathon mit, nach 3:58:48 kam er ins Ziel.
Wer von euch hat beim „Trans America Twice“ mitgefiebert?
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24 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumwenn nur noch jobs "erlaubt" sind, die sinnvoll sind oder der allgemeinheit dienen, dann wirds ziemlich voll am arbeitsamt. und wenn man nur an seinem "produktiven teil der gesellschaft" gemessen wird, dann wirds endgültig wirklich spannend (und erschreckend).
ich freu mich für leute, die ihr leben so leben können. ich habs ausprobiert und weiß, dass ich hobby und beruf trennen muss, um weiterhin spaß daran zu haben. für leute die es können hoffe ich, dass sie das auch weiterhin ausleben können und dürfen.
Sorry - habe nicht den ganzen Fred gelesen!
Ein beeindruckende sportliche Leistung, aber auch nicht viel mehr.
Das Motto bzw. das Ziel hinter der Unternehmung finde ich extrem artificial - warum "TransAmerica Twice" und nicht "Schleswig Holstein 100"? Dort gibt es auch drei Landschaften (Marsch, Geest und Östliches Hügelland) und so wie er überall durchhetzt wäre es wirklich egal wo er läuft.
Außerdem: Das Buch zu dieser Reise wurde bereits inkl. Titelbild etc angekündigt, während er noch unterwegs war. Ich weiß zwar, dass Marketing zu der Finanzierung eines solchen Unternehmens unabdingbar ist und auch, dass solche Bücher gemeinhin von Ghostwritern geschrieben werden (in diesem Fall wohl massgeblich von seinem Buddy Markus Weinberg), aber in dieser Ausprägung finde ich das dann doch "too much", weil klar ist, dass der Autor hier außer ein paar Sprachnotizen nicht viel beigesteuert haben kann.
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