Craft Bike Days 2023 Falkenjagd Aristos Trail R Titan Gravel Bike

Falkenjagd: mit Titan zu 1bike4life

Mit Titan fing bei Falkenjagd alles an. Und bis heute steht die Marke ausschließlich für feine Bikes und eigene Komponenten aus dem edlen, korrosionsbeständigem Werkstoff – aber aus den Anfängen von Falkenjagd in 2007 hat Gründer Andreas Kirschner inzwischen ein größeres Fahrradunternehmen entwickelt. Es umfasst vier Marken. Zwei stehen für verschiedene Werkstoffe: Stahl mit Rennstahl sowie Carbon mit Parapera. Die jüngste hat sich dem Mountainbike gewidmet und heißt „Stanton“. Alle zusammen sind unter dem ebenfalls noch recht neuen Dach „1bike4life“ vereint.

Während Falkenjagd und Rennstahl sich einen Namen mit Reiserädern mit Pinion-Getriebe und Rohloff-Nabe machten, aber auch Rennräder und später Gravel Bikes entwickelten, stand bei der jüngeren Marke Parapera anfangs das leichte Gravel Bike im Fokus.

Diashow: Craft Bike Days 2023: Falkenjagd Aristos Trail R Titan Gravel Bike

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Der Name Falkenjagd leitet sich übrigens von einer Hütte in den bayerischen Alpen ab, wo Kirschner und Familie – Sohn Christopher ist inzwischen mit im Geschäft – Energie und Inspiration für neue Bike- oder Komponenten-Entwicklungen tanken. Und davon gibt es viele. Es gibt keine Titan-Kurbel mit passender Länge und Eigenschaften? Andreas Kirschner entwickelt sie kurzerhand selbst und schafft nebenbei eine der leichtesten Serienkurbeln. Passende Gepäckträger in Titan oder Edelstahl fehlen für die extrem belastbaren Reiseräder der Marke? Klarer Fall für eine Eigenentwicklung. Dabei suchte Kirschner, der einen Ingenieurs-Hintergrund in der Luftfahrt hat, schon immer Wege in die Serienproduktion (auch durch Synergien), statt Einzelstücke zu produzieren. Wer sich mehr mit der Falkenjagd-Philosophie und Innovationen befassen will, erfährt viel schon im Bericht von den ersten Craft Bike Days 2019, wo die Münchner ebenfalls mit von der Partie waren – natürlich ebenfalls mit einem Titan-Rennrad.

Falkenjagd Aristos Trail R

Das Falkenjagd Aristos Trail Gravel ist das Offroad-lastige und Bikepacking-orientierte Gravel Bike in der Falkenjagd-Familie. Dafür wartet es unter anderem mit einer Reifenfreiheit von 50 mm in 700c inklusive Schutzblechen auf. Das ist auch innerhalb der Trail Gravel-Riege üppig. Ein betont flacher Lenkwinkel von 69° kennzeichnet die auf Laufruhe gerichtete Geometrie.

Mit dem neuen Aristos Trail R bereichert Falkenjagd die gleichen Kernmerkmale und unveränderte Geometrie mit den Möglichkeiten des Titan 3D-Drucks und Carbon-Komponenten aus der eigenen Parapera-Linie, um ein Gravel Bike mit sauberer Linienführung und Leitungsintegration auf die Räder zu stellen. Titan 3D-Druck Teile setzt Falkenjagd in Form der Ausfall-Enden, mit dem Steuerrohr, dem Tretlager sowie am Sitzrohr ein. Die Parapera Lenker-Vorbau-Einheit sorgt für ein aufgeräumtes Cockpit und wartet mit 13° Flare für den Gravel-Einsatz auf.

Das Falkenjagd Aristos Trail R mit Campagnolo Ekar Gravel Gruppe soll demnächst für 8.989 Euro bei Falkenjagd zu bestellen sein.

Der Auftritt des Titan Gravel Bikes auf den Craft Bike Days überzeugte die teilnehmenden Rahmenbauer und kleinen Bikehersteller so sehr, dass es die meisten Stimmen bei der Wahl zum Bike of the Show erhielt.

Interview: Falkenjagd bei den Craft Bike Days 2023

Rennrad-News: Es geht gleich spannend los. Bei mir ist Andreas Kirschner von Falkenjagd Bikes. Und er hat ein Rad mitgebracht, das ich selbst noch nicht gesehen habe. Was ist das für ein Rad, Andreas?

Andreas, Falkenjagd: Das ist unser neues Aristos Trail R Gravel. Es steht bei uns für integrierte Kabelführung sowie für die Offroad und Bikepacking-lastigste Ausführung unserer Gravel-Serie. Wir bauen Gravelräder von Speed Gravel über Allround Gravel bis hin zu Trail Gravel. Und das neue Aristos Trail R bietet dem Fahrer den meisten Komfort und auch die meiste Reifenfreiheit.

Für die Leute, die euch bis jetzt nicht kennen, wo kommt ihr überhaupt her?
Wir sind aus München und haben unterschiedliche Marken unter unserem Dach vereint. Das ist im Titan Rahmenbau Falkenjagd, im Stahl Rahmenbau Rennstahl, im Carbon Rahmenbau haben wir die Marke Parapera. Und neu hinzugekommen ist jetzt für den Offroad Einsatz die Marke Stanton mit Mountainbikes.

Was ist das Besondere an dem Rad, das hier auf den Craft Bike Days 2023 Premiere feiert?
Dieses Modell in der Form oder in dieser Geometrie gab es ja schon, sowohl in einer Stahlausführung, aber eben auch in Titan. Was die neue Generation des Gravel Bikes im Besonderen auszeichnet, ist, dass wir den häufigen Kundenwunsch nach mehr Integration umsetzen, eine extrem cleane Optik schaffen und trotzdem noch die hohe Reifenfreiheit bieten. Ohne dass dann das gesamte Rad in sich wie ein Klumpen oder zu gedrungen wirkt.

Um das umzusetzen, haben wir hier vermehrt mit 3D-Technologie gearbeitet, wie man es zum Beispiel besonders am Steuerrohr schön sieht. Auch die Übergänge sind in Form sogenannter Sicken fließend gehalten, es geht dann hinten weiter in den Hinterbau mit gerader Linienführung.

Ein wichtiges Detail ist auch der Übergang der Sitzstreben zum Oberrohr – hier gehen schöne Linienführung und erhöhte Dämpfung zusammen, denn die Sitzstreben gehen sozusagen komplett über ins Oberrohr. 3D-Teile kommen hier, sowie am Tretlager, aber auch unten an den Ausfallenden zum Einsatz.

Was wiegt das neue Bike insgesamt?
Das liegt jetzt so bei 8,5 Kilo in dem Aufbau, wie es hier steht.

Ihr kommt aus München, hast du gesagt, wie viele Mitarbeiter arbeiten für euch?

Jetzt mittlerweile sind wir schon auf 20 Mitarbeiter angewachsen und wir haben vor Kurzem ein neues Firmengebäude bezogen, mit knapp 4.000 Quadratmeter Fläche, wo wir auch die Produktion haben. Für alle vier Marken unter einem Dach, das war ein enormer Zuwachs, der gerade in den vergangenen zwei Jahren entstanden ist. Ebenso machen wir für Liteville auch die Montage, haben auch selbst Liteville mit im Vertrieb – mit Liteville haben wir nun auch Aluminium dazu bekommen, was wir vorher nicht hatten.

Was lieben die Leute an eurer Marke? Warum kommen sie speziell zu euch?
Die Lieblingsmarke unserer Kunden, würde ich fast sagen, ist Falkenjagd, weil Titan eben für sich steht. Und so wie wir Titan interpretieren und umsetzen, ist es eher atypisch für Titan. Denn wir sind auch in der Lage Titan sehr modern zu interpretieren. Das sieht man eben an der Formensprache, man sieht es aber auch an der Kombination von unterschiedlichen Bauteilen, wie die Vorbaulenker-Einheit von unserer Carbon-Schwestermarke Parapera, aber auch der Carbongabel. Und so ist es sozusagen der Reiz, Traditionelles mit Modernem zu verbinden und auch unterschiedliche, im ersten Moment vielleicht widersprüchliche Materialien, wie eben Titan und Carbon.

Arbeitet ihr schon an neuen Projekten für die Zukunft?
Ja, ich sage zwar jedes Jahr, eigentlich bin ich fertig, aber irgendwie wird man natürlich nie fertig. Und in der Tat arbeiten wir auch an neuen Projekten für die Zukunft. Als Beispiel: eben für dieses Modell eine Titanenkurbel. Wir haben ein neues MTB im Programm, das eben auch mit derselben Formensprache auftreten wird, ebenfalls mit einer eigenen Titankurbel. Wir haben zudem eine neue Titankurbel für unsere Pinionräder. Und wir bekommen nächstes Jahr auch eine Erweiterung in der Familie, das ist die sogenannte Aristos SL und SLS Serie. Das sind sehr, sehr leichte Titan Gravel Bikes, wo der Fokus, wie der Name schon sagt, auf absoluter Gewichtsminimierung liegt und gleichzeitiger Cleanheit. Das sind dann aber geschweißte Rahmen, keine 3D-Teile, weil die in der Regel immer ein wenig schwerer sind. Da wird der Rahmen dann irgendwo zwischen 1.300 und 1.400 Gramm liegen (für Titan sehr leicht, Anmerkung der Redaktion). Damit sind wir in den finalen Tests. Und wenn sie die bestehen, dann werden wir nächstes Jahr ein paar neue Modelle kennenlernen.

Was wiegt dieser Rahmen?
Dieser Rahmen liegt jetzt so bei 1800 Gramm. Der neue Rahmen, der geschweißte Rahmen wird ca. 400 Gramm leichter sein im Vergleich zu dem 3D-Rahmen.

Und die Reifenfreiheit von dem Rad, das vor uns steht?
Mit Schutzblechen  sind es 50 Millimeter. Und wenn man sich den Hinterbau anschaut, dann sieht man, was das Besondere am 3D-Druck-Verfahren ist. Nämlich, dass man an gewissen Bauteilen Sachen produzieren kann, die normal mit Metall eben nicht gehen, die man so nur aus dem Carbon-Rahmenbau kennt. Die Freiheit auch den Hinterbau so zu gestalten, dass es nicht grob wirkt, aber dennoch breite Reifen auch in Kombination mit Schutzblechen unterzubringen. Und natürlich auch Gepäckträger integrieren zu können.

Zum Schluss noch: Was ist deine nächste Fahrradtour?
Puh, also ich denke, dass die irgendwo am Mittelmeer, im Süden Europas sein wird. Und ich hoffe, dass es schon recht bald ist. Aber jetzt muss ich erst mal wieder nach Asien und da werde ich nicht zum Radfahren kommen. Aber wenn ich zurück bin, fliege ich direkt nach Griechenland und nach Zypern und da werde ich dann auch diese neuen Modelle ausprobieren.

Mehr Informationen zum Falkenjagd Aristos Trail R und der Firma gibt es hier: www.1bike4life.com

Was sagt ihr zum neuen Falkenjagd Aristos Trail R?

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