Vor einigen Tagen gestand Jan Ullrich mit großem Medien-Echo seine Doping-Vergangenheit der Presse. Dass er damit auch Werbung für die vierteilige TV-Doku „Der Gejagte“ machte, ist keine Überraschung, genauso wenig wie das Doping selbst, denn das war ja schon seit vielen Jahren bekannt. Ullrich hatte es bis dato eben nur noch nicht offiziell zugegeben. In dem Film erzählt er zudem, dass er in der Zeit nach dem Skandal Kokain und Alkohohl in Mengen konsumiert habe, aber auch das sind keine neuen Enthüllungen. Immerhin räumt Ullrich ein, dass er nach 20 Jahren erkannt habe, auch Fehler gemacht zu haben.
Video: Trailer „Der Gejagte“
In der vierteiligen Dokumentation kommt der Deutsche ausführlich zu Wort und kann seine Sicht der Dinge erklären. Zudem sprechen viele Weggefährten des ehemaligen Tour-Siegers über die damalige Zeit und geben ihre Einschätzung ab. Die vierteilige Doku ist seit heute über Amazon Prime Video zu streamen. Zugang zu dem Streaming-Dienst gibt es allerdings nur mit einem kostenpflichtigen Abo. Alle vier Teile der Serie sind bereits abrufbar, wer möchte, kann also die gesamte Geschichte von Jan Ullrich an einem Stück begutachten.
Zu sehen sind außer Ullrich selbst natürlich auch viele Wegbegleiter und Akteure der damaligen Zeit. Unter anderem tauchen Richard Virenque, Ivan Basso, Bjarne Riis oder Lance Armstrong auf. Selbst der spanische Sportmediziner Eufemiano Fuentes, der durch den Doping-Skandal zu fragwürdigem Weltruhm gelangte, darf in der Doku seine Sicht der Dinge darstellen. Auch Christian Frommert, der damalige Kommunikationschef des T-Mobile Teams kommt zu Wort.
UPDATE – Hier noch ein Tipp für alle, die sich für Jan Ullrichs Geschichte interessieren: Im Podcast Hotel Matze spricht der gebürtige Rostocker sehr offen über seine Erfahrungen.
Video: Podcast Hotel Matze mit Jan Ullrich
Wie findet ihr die Amazon-Doku über den ehemaligen Rad-Star?
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76 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWas willste dazu sagen, ist halt so, ist "unsere Mentalität". Kann aufgrund der Doku jeder für sich selbst hinterfragen. Gleichzeitig darf man sich aber fragen, ob die "spanische Variante" die Bessere ist, wo nur die Leistungen zählen, egal, wie sie erbracht wurden und ob es dunkle Flecken auf der Weste gibt.
Das Thema ist doch angesprochen worden, und zwar so, dass sich jeder seine Meinung dazu machen konnte. Soll man da noch einen Text im Abspann einblenden, dass er ein böser Mann war? Wichtig ist, dass Ulle mit sich selbst im Reinen ist, und eben nicht mehr gegenüber Gott und der Welt am Schmollen ist.
Also für mich ist Jan Ullrich ein Idol und bleibt es auch unabhängig davon, dass ich die Doku nicht so spannend fand weil ja vieles schon erzählt wurde. Wenn ich die Szenen sehe wie er im Sattel mit dickem Gang Anstiege fährt und die komplette Radelite stehen lässt...find ich sexy. Klar war er dabei gedopt, aber wahrscheinlich alle hinter ihm auch. Er hat dafür bezahlt was er getan hat und dann ist es halt irgendwann auch mal gut.
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