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Die fetten Zeiten sind erst mal vorbei
Die fetten Zeiten sind erst mal vorbei - Fördermittel für den Erwerb von Lastenrädern wurden gestrichen, was uns pessimistisch ins neue Jahr schauen lässt.
Am Schaltwerk sind Akkus statt Kabel bereits ein gewohnter Anblick …
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… doch auch weitere Stellen am Bike dürften 2024 weiter elektrifiziert werden.
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DIY ist definitiv im Trend – so sehr sogar, dass MTB-News-User dieses Jahr gemeinschaftlich ihr eigenes Down-Country-Bike entwickelt, getestet und gebaut haben.
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Gravel-Bikes liegen definitiv voll im Trend
Gravel-Bikes liegen definitiv voll im Trend - 2024 könnten sie auch zu einer der dominierenden Rad-Kategorien werden. Doch auch der Renneinsatz wurde schon ausgiebig geprobt.
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Nachdem 2023 die mechanische Shimano GRX-Schaltung kam, folgt 2024 definitiv die elektrische Variante!
Nachdem 2023 die mechanische Shimano GRX-Schaltung kam, folgt 2024 definitiv die elektrische Variante!
Cargo-Bikes sind klar im Kommen
Cargo-Bikes sind klar im Kommen - in Zukunft dann auch platzsparender.
Doch auch ohne Motor kann man sich gut im urbanen Raum bewegen, was 2024 mehr Menschen erkennen.
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Greg Minnaar ist mit über 40 Jahren der dienstälteste World Cup-Fahrer …
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… Jackson Goldstone hingegen ist schon mit unter 20 kaum zu schlagen.
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Light-E-Bikes werden auch 2024 einen steilen Aufstieg hinlegen.
Light-E-Bikes werden auch 2024 einen steilen Aufstieg hinlegen.
Wer so angefeuert werden will, der fährt selbst Rennen
Wer so angefeuert werden will, der fährt selbst Rennen - das wird vermehrt wieder cool, was für ausgebuchte Rennen in der kommenden Saison sorgt.

Was werden die Fahrrad Trends 2024? Im Rückblick auf das Fahrrad-Jahr 2023 zeigt sich die Branche weiterhin gefangen im extremen Auf und Ab. Preise steigen und sinken, wie wir es selten erlebt haben. Dazu gibt’s trotz der Turbulenzen ständig neue technische Entwicklungen, wachsende Infrastrukturen, neue Disziplinen und eine nicht minder turbulente Renn-Szene. Wir haben uns an die unmögliche Aufgabe gemacht, treffsichere Prognosen für die kommenden 12 Monate abzugeben.

Die kleine Rad-Branche, in der man es sich einstmals recht gemütlich einrichten konnte, scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Die Nachwirkungen der Pandemie, mit Lieferverzögerungen, stark gestiegener Nachfrage und entsprechend angestiegenen Produktionskapazitäten, spielen sicherlich weiterhin eine große Rolle.

Andererseits nimmt die Bike-Branche auch eine zentrale Rolle in der Umgestaltung der (urbanen) Mobilität ein. In solch wildem Fahrwasser ist eine treffsichere Prognose ein ziemlich gewagtes Unterfangen. Trotzdem haben wir diesmal nicht nur unsere exzellenten Redaktionsleiter, Brand-Manager und Tech-Redakteure vor die Redaktionskristallkugel gesetzt und den Vorhang gelüftet, sondern uns noch die Einschätzungen bekannter Experten aus der Branche eingeholt. Hier gibt’s unsere Prognosen für das Jahr 2024.

Prognosen-Check 2023

Bereits im letzten Jahr war eine treffsichere Prognose definitiv eine höchst anspruchsvolle Angelegenheit. Trotzdem lagen wir teilweise gar nicht so schlecht mit unseren Einschätzungen. Eine recht leichte Beute war natürlich die Prognose, dass wir mehr Integration sehen werden. Tatsächlich sind 2023 etliche Mountainbikes – Rennräder ohnehin – mit im Steuersatz integrierter Leitungsführung auf den Markt gekommen. Tatsächlich haben sich jedoch auch einige Big Player gegen diese optisch saubere, aber für den Nutzer höchst unpraktische Lösung entschieden.

Treffsicherer, als wir es wohl selbst geglaubt haben, war die Prognose, dass Bikes wieder günstiger werden. Tatsächlich sehen wir aktuell starke Rabatte, was für einige Hersteller und Händler allerdings auch Probleme bedeutet. Ebenso gut war die Vermutung, dass der MTB World Cup ordentlich aufgemischt wird. Neue Übertragung, neue Formate und viele Zeitplan- und Regeländerungen haben leider für keine sehr gute Grundstimmung innerhalb der Szene gesorgt.

Diashow: Gewagte Ausblicke und kühne Thesen: So wird das Fahrrad-Jahr 2024
Wer so angefeuert werden will, der fährt selbst Rennen
Doch auch ohne Motor kann man sich gut im urbanen Raum bewegen, was 2024 mehr Menschen erkennen.
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Gravel-Bikes liegen definitiv voll im Trend
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Rosiger sieht es da im Straßenradsport aus, der, wie von Rennrad-Redakteur Harry prognostiziert, wieder sensationelle Rennen geboten und ein breites Publikum hat. 2023 haben wir sogar packende Dokus auf Plattformen wie Netflix und Amazon gesehen. Außerdem scheint die Geometrie-Revolution im MTB tatsächlich langsam auszulaufen und es gibt wirklich eine stetig wachsende Anzahl an Kids-Bikes.

Dafür warten wir immer noch auf einige Neuerungen bei Rennrad-Schaltungen – die definitiv für 2024 auf der Agenda stehen – und auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit hat sich nicht ganz so viel getan, wie wir es uns vor einem Jahr erhofft haben. In diesem Atemzug müssen wir auch sagen, dass es zwar wie prognostiziert mehr Cargo-Bikes auf deutschen Straßen gibt, eine neue Regelung für S-Pedelecs jedoch weit und breit nicht in Sicht ist.

Kürzungen in der Verkehrspolitik

„Verkehrspolitisch sieht es für Fahrrad-Fans 2024 eher düster aus. Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass infolge der Haushaltskrise Fördermittel zur Subventionierung von Lastenrädern weiter wegfallen werden; die Kaufprämie der BAFA für gewerblich genutzte E-Lastenräder liegt tatsächlich bereits auf Eis. Und auch infrastrukturelle Maßnahmen werden über den Haufen geworfen oder verkleinert, um auf dem Rücken der Radfahrenden und zulasten einer lebenswerten Zukunft für spätere Generationen zu sparen. Nachdem ich – immer noch unter dem Eindruck von plötzlichen Pop-up-Radwegen und einem regelrechten Fahrradboom stehend – an dieser Stelle im letzten Jahr noch hoffnungsvoll gestimmt war, schaue ich nun einem Jahr mit vielen verkehrspolitischen Hiobsbotschaften entgegen.“

Laurenz Utech, Redaktionsleiter Nimms-Rad

Die fetten Zeiten sind erst mal vorbei
# Die fetten Zeiten sind erst mal vorbei - Fördermittel für den Erwerb von Lastenrädern wurden gestrichen, was uns pessimistisch ins neue Jahr schauen lässt.

Die Elektrifizierung schreitet voran

„Die Progression des Radsports und der Technologie wird weiter fortschreiten und viele Menschen neu für das Fahrrad begeistern. Muskelbetriebene Offroad-Zweiräder, um E-MTB, MTB und Gravel ingenieurmäßig in einem Wort zusammenzufassen, werden durch den Einsatz von Schaltgetrieben wie Pinion oder 3X3 in Kombination mit einem Riementrieb wartungsärmer und auch für den Alltag tauglich. Die Digitalisierung wird weiter Einzug halten, wenn hierdurch alltagsrelevante Themen für den Nutzer vereinfacht werden. Diebstahlschutz und Simplifizierung der Bike-Einstellmöglichkeiten möchte ich hier als Beispiele nennen. Ich habe in den letzten Wochen viele junge Ingenieure getroffen, die an der Zukunft des Radfahrens mitwirken. Wir sind in einer faszinierenden Branche und ich freue mich auf die Zukunft.“

Kalle Nicolai, CEO Nicolai Bicycles

„Im letzten Jahr hatte ich noch gesagt, dass die Elektrifizierung ein Plateau erreichen wird – und so ganz stimmte das nicht: Denn 2023 zementierte SRAM seine Vormachtstellung in der elektronischen Schaltungswelt mit der brandneuen Transmission-Schaltung (SRAM Eagle X0 AXS-Test) und sorgte damit für einen Paukenschlag: adieu Schaltauge, willkommen Direktmontage. Und im Gegensatz zur bisherigen AXS-Schaltungsfamilie kommt die neue Generation ganz ohne mechanische Variante aus. Dass dies auch in Zukunft so bleiben wird, haben die Amerikaner und Schweinfurter Mitte dieses Jahres bewiesen, als unerwartet früh die „billigere“ GX-Variante (SRAM Eagle GX AXS Transmission-Test) nachgeschoben wurde, natürlich ebenfalls rein elektrisch. Deshalb würde ich meine Prognose für 2024 erneuern: Neue elektrische Schaltungen, hochpreisige Fahrwerke und vermehrt auch Variostützen werden mit Sicherheit kommen – nur bei Bremsen hoffe ich, auch aus eigenem Interesse, dass diese auch weiterhin mechanisch kontrolliert werden. Auch wenn sich so manch einer bereits Gedanken gemacht hat, wie es elektrisch gehen könnte …“

Johannes Herden, Redaktionsleiter MTB-News

Am Schaltwerk sind Akkus statt Kabel bereits ein gewohnter Anblick …
# Am Schaltwerk sind Akkus statt Kabel bereits ein gewohnter Anblick …
… doch auch weitere Stellen am Bike dürften 2024 weiter elektrifiziert werden.
# … doch auch weitere Stellen am Bike dürften 2024 weiter elektrifiziert werden.

„Mountainbikes werden noch smarter … und elektrischer! Es wird zwar weiterhin passende Produkte für Puristen und Fans von mechanischen Lösungen geben, doch man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass die Zukunft noch elektronischer und noch vernetzter ist. Damit meine ich nicht, dass irgendwann alle Mountainbikes serienmäßig einen Motor haben werden, wie man ja bisweilen hört. Aber die Elektrifizierung wird noch weiter voranschreiten. Bei den Fahrwerken arbeiten unter anderem RockShox, Öhlins, Fox und SR Suntour derzeit an noch besseren elektrischen Versionen – was man sicherlich nicht macht, wenn man sich keinen Performance-Vorteil davon erhofft. Kabellose Schaltungen sind längst etabliert – interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass die 2023 vorgestellte SRAM Eagle Transmission nun auch mit Leistungsmessung kommt. Auch der Markt der Vario-Sattelstützen, die per Funk aktiviert werden, wächst und wächst und wächst. Das sind größtenteils nette Spielereien, die nicht wirklich nötig sind – aber gerade solche netten Spielereien sind doch eigentlich der Kern von jedem Hobby? Und wieso sollen in den Rahmen integrierte Displays eigentlich nur E-Bikes vorbehalten sein? Irgendwie muss die Energie-Versorgung gewährleistet sein. Aber wenn’s schon E-Bikes mit Flaschen im Oberrohr gibt, dann kann es von mir aus auch gerne Mountainbikes mit Display geben.“

Moritz Zimmermann, Brand-Manager MTB-News

Wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser

„Hätte man mich vor drei Jahren gefragt, wäre die Antwort zum einen sehr einfach, zum anderen etwa so gewesen: Die spannendsten ‘Neuerungen’ für 2022 und 2023 werden sein, dass die gesamte Branche an den Rande des Kollaps kommt, weil man insgesamt gesehen den Hals zuvor wohl einfach nicht voll genug bekommen konnte und dadurch vergessen hat, seinen Verstand zu benutzen.

Jetzt, im Jahre 2023, wird eine Prognose für 2024 schwer. Produktmäßig erwarte ich keine großen, bahnbrechenden Neuigkeiten, auch weil viele Hersteller schauen müssen, das, was noch in den Lagern liegt, loszubekommen, ohne es durch neue Produkte noch weiter zu entwerten. 2024 wird also sicher wieder kein einfaches Jahr und mich würde nicht überraschen, wenn sogar der ein oder andere große Name noch die Segel streichen muss. Leider.

Eine weitere ‘Prognose’ würde ich mir noch erlauben: Ich hoffe, dass die unsägliche Erfindung und Verwendung der im Steuersatz integrierten Kabelführung wieder rückläufig wird, denn das ist die vielleicht schlimmste Erfindung der letzten 10 Jahre für Leute, die wirklich an Fährrädern arbeiten dürfen.“

Stefan „Sacki“ Sack, Gründer von BikeYoke

DIY liegt voll im Trend

„Man hat es gut an den Craft Bike Days 2023 gesehen: Kleine Hersteller können das Feld gehörig aufwirbeln, egal ob im Gelände oder auf der Straße. Und gerade abseits der Normen bieten sich hier tolle Möglichkeiten. Die großen Kategorien sind für gewöhnlich durch die Riesen der Branche abgedeckt, doch auch abseits des Mainstreams gibt es zahlreiche Rad-begeisterte Kundinnen und Kunden, die keinen Bock auf ein Bike von der Stange haben. Egal, ob innovative Ansätze, weniger verbreitete Rahmen-Materialien, außergewöhnliche Hinterbau- und Geometrie-Konzepte, Fertigungen in Kleinserie oder sogar Custom-Lösungen: Kleine Hersteller haben hier echte Chancen, einen begeisterten Kunden-Stamm aufzubauen. Schwer hingegen wird es für die Hersteller, die noch immer hoffen, mit lieblosen Produkten zu überzogenen Preisen ihr Stück vom Kuchen abzugreifen.“

Moritz Zimmermann, Brand-Manager MTB-News

DIY ist definitiv im Trend – so sehr sogar, dass MTB-News-User dieses Jahr gemeinschaftlich ihr eigenes Down-Country-Bike entwickelt, getestet und gebaut haben.
# DIY ist definitiv im Trend – so sehr sogar, dass MTB-News-User dieses Jahr gemeinschaftlich ihr eigenes Down-Country-Bike entwickelt, getestet und gebaut haben.

Gravel-Bikes werden Massenware und Renngeräte zugleich

„Gravel wird vom Trend zur Masse: Another One Bikes the Dust. Ja, Gravel wird im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal richtig Fahrt aufnehmen. Allein die Anzahl der Leute in meinem Bekanntenkreis, auch außerhalb meiner Bikerbubble, die sich plötzlich mit einem Gravel-Bike brüsten, obwohl sie vorher ein klassisches Trekkingbike gefahren sind, zeigt, dass der Mix aus Straßentempo und Walderlebnis in der sportlichen Radgemeinde mehr als angekommen ist und sich, wie vor einigen Jahren das Mountainbiken, vom Trend zum Massenphänomen entwickeln könnte. Und da nach wie vor „N+1“ gilt für die perfekte Anzahl an Fahrrädern, muss man auch als Mountainbiker nicht auf einmal umsteigen. Man kann einfach beides fahren …“

Johannes Herden, Redaktionsleiter MTB-News

Gravel-Bikes liegen definitiv voll im Trend
# Gravel-Bikes liegen definitiv voll im Trend - 2024 könnten sie auch zu einer der dominierenden Rad-Kategorien werden. Doch auch der Renneinsatz wurde schon ausgiebig geprobt.

„Das Gravel-Bike legt kurz vor seinem Aufgehen im Revier des ehemaligen Trekkingbikes (das sich inzwischen vollständig zum E-Bike entwickelt hat) Warp-Speed ein. Das Race-Gravel-Bike liegt im Kommen. Dank der jungen UCI-Rennserie, einer aufblühenden Jedermann-Rennszene und wachsender öffentlicher Aufmerksamkeit für die Gravel Race-Klassiker widmen sich immer mehr Hersteller dieser Radgattung. Sie sucht irgendwo zwischen Endurance-Rennrad, Gravel-Bike und Aero-Rennrad ihre Nische. Dieses Jahr betraten mit dem Canyon Grail (Test), dem Bianchi Impulso und dem Specialized Roubaix (Test) (ja, ich rechne mit Gravel-Renneinsatz) gleich mehrere große Marken die Gravel-Race-Bühne. Die Frage ist eigentlich nur, wann nächstes Jahr noch mehr große Namen nachziehen. Und ob Race-Gravel-Bikes das UCI Gewichtslimit knacken. Und ob bei den anderen Gravel-Bikes die Federgabel endgültig Einzug hält. Und ob E-Gravel-Bikes schon Gravel-Bike-Kunden abfangen …“

Jan Gathmann, Redaktionsleiter Rennrad-News

Günstige Fahrrad-Preise – zuschlagen oder abwarten?

„Wenn nicht jetzt, wann dann? Der bekannte Song der Kölner Mundartband Höhner galt nicht nur für den Gewinn des Handball-Weltmeistertitels 2007, sondern ist auch beim Fahrradkauf aktueller denn je. Hatten wir im vergangenen Jahr noch die vorsichtige Einschätzung, dass Fahrradfahren billiger wird, so müssen wir aktuell drei Ausrufezeichen darunter setzen – denn für manche Hersteller ist die Situation mit prall gefüllten Lagern derzeit mehr als schwierig, ebenso für Privatkäufer, die ihre zum Teil sehr teuer gekauften Räder nicht mehr zu seriösen Preisen loswerden. Die Käufer hingegen haben derzeit die Qual der Wahl zu teilweise grotesk günstigen Konditionen. Wer ein neues Fahrrad sucht, wird also auch im kommenden Jahr günstig zuschlagen können.“

Johannes Herden, Redaktionsleiter MTB-News

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„Ein paar Jahre lang hieß es ‚sofort zuschlagen‘, wenn das gewünschte Bike in der passenden Größe vorhanden war – oder auch nur ein entfernt ähnliches Modell. So schlecht waren die Fahrrad-Verfügbarkeiten. Und wie das so in der Marktwirtschaft ist, stiegen mit dem Mangel auch die Preise. Und jetzt dreht sich die Spirale eben zurück. Die Lager scheinen mehr als gut gefüllt, manche Händler blieben auf zu viel Ware zu lange sitzen und mussten das Geschäft aufgeben. Das drückt noch mehr Ware in den Markt. Die Preise purzeln und die Verfügbarkeiten werden immer besser (Ausnahmen im High-End-Bereich bestätigen die Regel), weil auch neue Modelle nachkommen. Anders gesagt: 2024 wird mit ziemlicher Sicherheit im Fahrradbereich ein Käufermarkt. Es kann sich mitunter vierstellig auszahlen, mit dem Kauf des Dreambikes (oder einem ähnlichen) noch etwas zu warten, die Chancen stehen nicht schlecht, dass es irgendwo zu einem erheblich günstigeren Preis zu haben ist. Zudem wird es noch etwas länger dauern, bis Modelle mit 2023er-Komponenten Platz machen für solche mit den ganz neuen Schalt- und Antriebsteilen.

Und: Es soll sogar vorkommen, dass Leute beim Abwarten und Teetrinken und Hin- und Herüberlegen ganz die Kauflust verlieren. Noch mehr gespart – oder den ‚N+1‘-Zyklus wieder um ein Jahr verlängert.“

Jan Gathmann, Redaktionsleiter Rennrad-News

Die Grenzen zwischen den Kategorien verschwimmen

„Ich denke, die Weiterentwicklung von Geometrie, Motoren und Akkus lassen die Grenzen in Zukunft immer weiter verschwimmen: Full Power oder Light E-MTB, Trail-Bike oder Enduro mit Doppelbrücke und irgendwas dazwischen – alles ist möglich! Einzig das Downhill-Bike bleibt auf seinem Platz und wird dabei mehr und mehr zur reinen Pro-Rider-Maschine.“

Freeride Flo, YouTuber

Neue Rennrad- und Gravel-Bike-Schaltungen

„Reden wir nicht lange um den heißen Brei: Zwei spannende Rennrad- und Gravel-Bike-Schaltungen, mit denen wir an dieser Stelle schon für 2023 gerechnet hatten, sind nicht erschienen. Die Rede ist zum einen von der Shimano GRX Di2-Gravelgruppe – hier kamen überraschenderweise 2023 zunächst nur die mechanischen 12-fach-Gruppen. Zum anderen ließ die SRAM Red AXS-Gruppe noch auf sich warten. Ich lehne mich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich orakele, dass mit dem Debüt beider Gruppen in der ersten Jahreshälfte von 2024 zu rechnen ist.

Bei der Shimano Gravel-Gruppe ist vor allem der Übergang der 12-fach-Rennrad-Di2-Technik ans Gravel-Bike zu erwarten – mit wenig bislang unbekannter Technik – und die interessante Frage lautet hier, wann die ersten Bikes damit kommen. Dagegen steht bei der Top-Gruppe von SRAM ein Generationswechsel an. Sie dürfte mit einigen Innovationen aufwarten. Dass viele Rennrad- und Gravel-Bike-Hersteller aktuell ihre neuen Modelle mit SRAM UDH-Schaltauge ausstatten, könnte etwa ein Hinweis auf die Übernahme der Transmission-Technik vom MTB sein. Für Spannung ist gesorgt.“

Jan Gathmann, Redaktionsleiter Rennrad-News

Nachdem 2023 die mechanische Shimano GRX-Schaltung kam, folgt 2024 definitiv die elektrische Variante!
# Nachdem 2023 die mechanische Shimano GRX-Schaltung kam, folgt 2024 definitiv die elektrische Variante!

Technische Neuerungen & weniger E-Antriebe für Urban-Bikes

„Ein Glück sieht es im Bereich des technischen Fortschritts besser aus. Die Vergangenheit hat es bereits gezeigt und auch die Zukunft wird davon geprägt sein: Die Innovatoren der Industrie werden radinfrastrukturelle Missstände weiter als Ansporn sehen, bessere und sichere Produkte für den Alltag auf dem Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad zu entwickeln. Erleuchtete Lastenradkabinen, sportliche Radanhänger, V2X-Kommunikation, Blinkeranlagen oder eben leichtere E-Bikes und kompaktere Lastenräder – das alles sind Produkte, die aus einem bestimmten Bedarf heraus entstanden sind und zu denen sich auch 2024 weitere wertvolle Innovationen gesellen werden. Vor allem aber im Bereich der leichteren und kompakteren E-Bikes und E-Lastenräder sehe ich ein großes Innovationspotenzial, das im Jahr 2024 weiter gehoben werden könnte. Das 50 kg schwere Longjohn-Lastenrad funktioniert für Familien in fahrradfreundlichen Städten oder in Vororten als Autoersatz gut. In der vollgepackten Großstadt braucht es allerdings platzsparendere Lösungen und vor allem solche, die nicht nur auf Familien ausgelegt sind. Bahn frei für kompakte Bikes mit erhöhter Transportkapazität!“

Laurenz Utech, Redaktionsleiter Nimms-Rad

Cargo-Bikes sind klar im Kommen
# Cargo-Bikes sind klar im Kommen - in Zukunft dann auch platzsparender.
Doch auch ohne Motor kann man sich gut im urbanen Raum bewegen, was 2024 mehr Menschen erkennen.
# Doch auch ohne Motor kann man sich gut im urbanen Raum bewegen, was 2024 mehr Menschen erkennen.

„Wir haben in diesem Jahr wieder vermehrt neue unmotorisierte Bikes für den urbanen Sektor vorgestellt oder getestet, was auf einen weiteren Trend für 2024 hindeutet. Gleiches gilt für die florierende Fanbase für aufbereitete 26-Zoll-Mountainbikes aus den 80ern und 90ern, die darauf schließen lässt, dass Upcycling und muskelbetriebene Pendelräder auch im kommenden Jahr ein Thema sein werden. Ebenso wie der Custom-Trend, der aus den Bereichen Gravel, Road und MTB langsam in den urbanen Bereich herüberschwappt. Er lässt maßgeschneiderte, lokal hergestellte Traum-Lastenräder, wie wir sie auf der Bespoked dokumentieren konnten, Wirklichkeit werden und rückt den eigentlichen Nachhaltigkeitsgedanken der Alltagsmobilität per Rad wieder stärker in den Vordergrund.“

Laurenz Utech, Redaktionsleiter Nimms-Rad

Generationenwechsel im MTB-Sport

„Dass es im Mountainbike-Rennsport 2024 einige Veränderungen geben wird, ist jetzt schon abzusehen. Angeblich soll sogar die Enduro World Series – pardon, der Enduro World Cup – kurz vor dem Aus stehen und durch hippes Mofa-Racing ersetzt werden. Ob das wirklich so kommt, muss man mal abwarten. Ich könnte mir aber tatsächlich vorstellen, dass es 2024 endgültig zu einem Generationen-Wechsel im Downhill und auch im XC kommt. Für die Cross-Country-Fraktion stellen die Olympischen Sommerspiele in Paris ein absolutes Highlight dar – und damit womöglich auch eine ziemlich gute Gelegenheit, sich auf dem absoluten Höhepunkt zu verabschieden, wenn nicht die New Kids Turbo einen Strich durch die Rechnung machen. Und auch im Downhill ist abzusehen, dass sich die Machtverhältnisse ändern. Vali Höll ist gerade einmal 22 Jahre jung, aber 2023 hat sie sich endgültig als die dominierende Fahrerin erwiesen. Und Jackson Goldstone hat zwar gefühlt erst vor Kurzem sein Laufrad gegen ein Mountainbike getauscht, ist aber jetzt schon an einem guten Tag kaum zu schlagen. Auch wenn’s mir schwerfällt, weil es teilweise die Helden meiner Mountainbike-Adoleszenz sind: Greg Minnaar, Sam Hill, Brook Macdonald, Aaron Gwin oder Sam Blenkinsop werden wir nicht mehr ewig im World Cup sehen. 2024 könnte es bei einigen so weit sein – ich hoffe einfach mal, dass sie sich standesgemäß mit einem richtigen Knall verabschieden!“

Moritz Zimmermann, Brand-Manager MTB-News

Greg Minnaar ist mit über 40 Jahren der dienstälteste World Cup-Fahrer …
# Greg Minnaar ist mit über 40 Jahren der dienstälteste World Cup-Fahrer …
… Jackson Goldstone hingegen ist schon mit unter 20 kaum zu schlagen.
# … Jackson Goldstone hingegen ist schon mit unter 20 kaum zu schlagen.

„An sich fühle ich mich mit Anfang 30 zwar keinesfalls alt, wenn ich im Bikepark um mich schaue, beschleicht mich aber doch das Gefühl, schon zum alten Eisen zu gehören. Jedes Wochenende kann man Kids, die Küssen „voll bäh“ und Erwachsene „cringe“ finden, dabei beobachten, wie sie Dinger auf dem Rad abziehen, von deren Durchführung ich schon lange nicht mal mehr träume. Außerdem ist es mittlerweile ein gut eingeübtes Ritual, dass man im Winter oder zum Saison-Anfang wieder ein neues Wundertalent begutachtet, dass die Profi-Liga wohl in absehbarer Zeit völlig aufmischen wird. Sam Hill, Brendan Fairclough und Loïc Bruni waren als Junioren Ausnahmetalente einer ganzen Generation. Mittlerweile kommt es mir so vor, dass es davon in jedem Jahrgang mehrere gibt. Klar, Jackson Goldstone und Jordan Williams haben die Latte dieses Jahr ganz schön hoch gehängt, ich denke jedoch nicht, dass wir allzu lange warten müssen, bis der nächste Halbwüchsige die Elite-Kategorie bei der ersten Gelegenheit, die ihm gegeben wird, ordentlich aufmischt.“

Gregor Sinn, Senior Technical Editor MTB-News

Mehr Light-E-Bikes und integrierte Schaltungskonzepte

„E-Mountainbikes … Light-Support, Full-Power, maximale Integration, wieder mehr zurück zum Bio-Bike – wohin geht die Reise? Augenscheinlich haben viele Hersteller das Thema Integration auf dem Schirm und entwickeln ihre neuen E-Bikes auch unter dieser Prämisse. Mittlerweile gibt es einen ganzen Schwung neuer E-MTB, denen man die Extra-E-Power kaum mehr ansieht. Hier findest du unsere Marktübersicht mit 15 brandneuen Light-E-MTB. Fakt ist: nie war das Angebot größer und diverser als 2024.

Aber wohin geht die Reise? Was kommt als Nächstes? 2023 erschien mit Pinion ein neuer Player auf der E-Bike-Bühne (Pinion MGU E1-Test) und der neue E1.12-Motor mit integrierter Schaltung weckte bei unseren Leserinnen und Lesern reges Interesse. Ob Bosch und Shimano an etwas Ähnlichem entwickelt? Warum nicht? Ob SRAM mit dem Powertrain an einem Motor mit integrierter Schaltung arbeitet? Wohl kaum.

Was könnte kommen? Klar, der neue Brose Drive 3 steht in den Startlöchern und kommt 2024 sicherlich in einem vollkommen neuen E-Mountainbike. Ob dieses mit „L“ beginnt und mit „evo“ endet und am Steuerrohr ein große, stilisiertes „S“ besitzt, wissen wir nicht, aber denkbar wäre es. Vielleicht kommen auch weitere Marken, die auf den Powerzug von SRAM aufspringen und das Powertrain-Motorsystem verbauen. Dann wäre es theoretisch denkbar, dass Bosch einen Nachfolger des Performance CX präsentiert und der Branchenriese aus Fernost einen vollkommen neuen Motor mit Light-Support der Öffentlichkeit vorstellt. Denn auch bei Shimano in Japan dürfte man mitbekommen haben, welchen Erfolg Light-E-MTB aktuell in Europa einheimsen.

Dann wäre da noch die Kategorisierung nach Federweg und Einsatzzweck. Eine Sache, die endlich vollkommen neu diskutiert werden sollte, aber das ist ein anderes Thema. Eine Frage stellt sich aber in diesem Zusammenhang: Kommt 2024 nach der Flut an All Mountains und Enduros jetzt eine Welle von Down-Country-E-Bikes? Wohl kaum. Denn anders als beim normalen Fahrrad geht es beim E-Bike vielen Leuten um Komfort und Fahrspaß in jedem Terrain und dank Motorunterstützung darf es beim Federweg gern etwas mehr sein – Hauptsache, es federt komfortabel.“

Rico Haase, Redaktionsleiter eMTB-News

Light-E-Bikes werden auch 2024 einen steilen Aufstieg hinlegen.
# Light-E-Bikes werden auch 2024 einen steilen Aufstieg hinlegen.

Amateur-Downhill-Racing wird wieder populärer

„Es ist nicht lange her, da wurde MTB-Racing schon gedanklich zu Grabe getragen. Social Media schien wichtiger – beim fetten Whip sieht man den Speed ja nicht. Mittlerweile sind die Anmeldelisten bekannter Serien jedoch wieder gut gefüllt. Rennen fahren als Lifestyle scheint wieder cool zu sein: Mit den Freunden im Fahrerlager abhängen, sich gemeinsam eine Challenge suchen, über die richtige Linie grübeln, sich gegenseitig anfeuern und pushen. Dass der World Cup wieder elitärer wird, man also eher die Chance hat, mit richtig krassen Fahrer*innen auf derselben Strecke zu fahren und sich etwas abzuschauen, könnte auch ein zunehmend wichtigerer Faktor sein. Die ganze Art und Weise, wie diese Transformation aktuell abläuft, scheint mir zwar alles andere als ideal zu sein, allerdings habe ich die Hoffnung, dass der Sport trotz einiger Schmerzen gestärkt daraus hervorgeht. Vielleicht ist das aber auch naiv.“

Gregor Sinn, Senior Technical Editor MTB-News

Wer so angefeuert werden will, der fährt selbst Rennen
# Wer so angefeuert werden will, der fährt selbst Rennen - das wird vermehrt wieder cool, was für ausgebuchte Rennen in der kommenden Saison sorgt.

Welchen Prognosen stimmst du zu, was ist definitiv falsch und was erwartest du zusätzlich?

  1. benutzerbild

    VeloNico

    dabei seit 11/2017

    Ich befürchte, dass RR und MTB immer mehr zum Nischenprodukt werden mit all den damit verbundenen Nachteilen. Auch in den grossen Shops wird es kaum noch Räder in unterschiedlichen RH für Probefahrten geben, die Lieferfristen werden noch länger werden und die Versorgung mit Ersatzteil und Zubehör noch mühsamer. Der Fokus der Bike-Industrie liegt leider auf Gravel und E.

    Sind beides schon deutliche Nieschenprodukte wobei Gravel bei den Statistiken mit unter RR gelistet ist.
  2. benutzerbild

    flosama

    dabei seit 05/2018

    Ich wuerde hier mal die Kirche im Dorf lassen. Im Vergleich zum Gesamtfahrradmarkt war das Rennrad schon immer ein Nischenprodukt. Es war und ist nicht zu erwarten, dass sich daran etwas aendert.

    Dennoch hab ich ueber die Feiertage wieder erfreulich viele Leute gesehen, die trotz eher niedriger Temperaturen und nasser Fahrbahn mit dem RR unterwegs sind. Viel mehr als Gravel - damit bin nur ich selbst gefahren 🙂.

  3. benutzerbild

    joshiausdemwald

    dabei seit 02/2018

    Canyon schreibt Verlust, hat aber auch viel investiert, insbesondere in die Belegschaft. 3T hat die Produktion nach Italien zurückgeholt. Die Chinesen selbst gehen schon nach Vietnam, weil die Produktion dort billiger ist. Das Van Rysel wird bspw. dort produziert. Handarbeit in Massen für aufwändige Carbonrahmen lohnt sich schlicht nicht in Ländern mit hohen Lohnkosten wie in Europa. Ich sehe eher den Trend, dass die Chinesen im Direktvertrieb über das Internet den westlichen Herstellern das Wasser abgraben, bei den Laufrädern sind sie schon groß im Geschäft (Winspace und Farsports). Bereits jetzt ist bspw. Aliexpress für Kleinteile weit günstiger als Amazon. Das wird sich noch verstärken.
    Der Pandapodium-Dude hat zudem die These aufgestellt, dass die nun leer laufenden Produktionskapazitäten im Reich der Mitte nun pragmatisch genutzt würden, um den wachsenden, heimischen Markt mit Premiumzeugs Proudly Made in CN zu versorgen. Dazu werden ganz neue Marken entwickelt, die quasi als Abfallprodukt auch ein paar Nerds im Abendland begeistern, doch vornehmlich auf die betuchte Kundschaft vor der eigenen Haustür abgestimmt sind, die Cycling als so elitär empfinden wie anderswo Tennis oder Golf. (Ich frag mich dabei allerdings schon, für welchen Kundenkreis jetzt dieses Bike hier vermarktet wird.)

    Also steigen die Preise für OEM-Produkte zwangsläufig mit dieser Entwicklung. Klar, das wird versucht abzumildern wie immer zu Lasten von Mensch und Umwelt, indem das nächste Niedriglohn-Schwellenland mit den Segnungen von Standortverlagerung "beglückt" wird, vor allem, weil ne Halle mit 10 Mädels, die Carbonblättchen verleimen, nicht gerade High Tech ist.

    Interessanterweise liegt aber eben auch ein guter Teil R&D anders, als es die Legende schreibt, weniger in den Designbüros der westlichen Marken, sondern oft eben auch und gerade in den Fabriken vor Ort. In den Büros der "großen" Marken werden oftmals doch eher Markenpflege betrieben und eben Anforderungen definiert. Das geht, solange die Preise für Entwicklung, Produktion und Transport niedrig bleiben. Ggf. ist es also ein strategisch kluger Move, sich ein wenig Know-How aus der Entwicklung und Produktion wieder zurück zu holen.

    Dass man aber, wenn man sich als Hobbylusche einen Carbondrahtesel für 3700 EUR leistet, der bis zu 80 Arbeitsstunden braucht, bis er fahrfertig da steht, halt irgendwo einen Billigheimer im Accord schuften lässt und dabei Sondermüll verkappt, sollte man sich vielleicht einmal strenger vor Augen führen. Die Lohnkosten "hier" sind nicht zu hoch. Man kann über die Höhe von Steuern und Lohnnebenkosten und sowas sicher trefflichst streiten, aber unterm Strich sind die Löhne, Arbeits- und Umweltstandards anderswo immer noch viel zu niedrig.
  4. benutzerbild

    J_Quak

    dabei seit 02/2021

    Der Pandapodium-Dude hat zudem die These aufgestellt, dass die nun leer laufenden Produktionskapazitäten im Reich der Mitte nun pragmatisch genutzt würden, um den wachsenden, heimischen Markt mit Premiumzeugs Proudly Made in CN zu versorgen. Dazu werden ganz neue Marken entwickelt, die quasi als Abfallprodukt auch ein paar Nerds im Abendland begeistern, doch vornehmlich auf die betuchte Kundschaft vor der eigenen Haustür abgestimmt sind, die Cycling als so elitär empfinden wie anderswo Tennis oder Golf. (Ich frag mich dabei allerdings schon, für welchen Kundenkreis jetzt dieses Bike hier vermarktet wird.)

    Also steigen die Preise für OEM-Produkte zwangsläufig mit dieser Entwicklung. Klar, das wird versucht abzumildern wie immer zu Lasten von Mensch und Umwelt, indem das nächste Niedriglohn-Schwellenland mit den Segnungen von Standortverlagerung "beglückt" wird, vor allem, weil ne Halle mit 10 Mädels, die Carbonblättchen verleimen, nicht gerade High Tech ist.

    Interessanterweise liegt aber eben auch ein guter Teil R&D anders, als es die Legende schreibt, weniger in den Designbüros der westlichen Marken, sondern oft eben auch und gerade in den Fabriken vor Ort. In den Büros der "großen" Marken werden oftmals doch eher Markenpflege betrieben und eben Anforderungen definiert. Das geht, solange die Preise für Entwicklung, Produktion und Transport niedrig bleiben. Ggf. ist es also ein strategisch kluger Move, sich ein wenig Know-How aus der Entwicklung und Produktion wieder zurück zu holen.

    Dass man aber, wenn man sich als Hobbylusche einen Carbondrahtesel für 3700 EUR leistet, der bis zu 80 Arbeitsstunden braucht, bis er fahrfertig da steht, halt irgendwo einen Billigheimer im Accord schuften lässt und dabei Sondermüll verkappt, sollte man sich vielleicht einmal strenger vor Augen führen. Die Lohnkosten "hier" sind nicht zu hoch. Man kann über die Höhe von Steuern und Lohnnebenkosten und sowas sicher trefflichst streiten, aber unterm Strich sind die Löhne, Arbeits- und Umweltstandards anderswo immer noch viel zu niedrig.
    Und was soll ich mit Deinem Beitrag auf meinen machen? Ich verstehe nicht ganz, was Du von mir möchtest.
  5. benutzerbild

    joshiausdemwald

    dabei seit 02/2018

    Da kann ich ja jetzt nix für

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