Absage der Schwalbe Gravel Games Aus für das Gravelbike-Festival in Herten

Aus für die Gravel-Games: Die für September 2024 geplante vierte Auflage der Schwalbe Gravel Games wurde überraschend abgesagt. Thomas Schlecking, der Organisator des beliebten Events, welches erstmalig 2021 auf der Zeche Ewald in Herten erfolgreich durchgeführt wurde, hat die Herausforderungen zusammengefasst, die eine Fortsetzung in der bisherigen Form nicht weiter möglich machen.
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Seit seiner Premiere im September 2021, als knapp 6.500 Besucher das Festival auf der Zeche Ewald bereicherten, haben die Schwalbe Gravel Games die Gravelbike-Community begeistert – 2023 waren über 12.000 Besucher vor Ort. Die Möglichkeit, neueste Räder und Materialien zu testen, an geführten Touren teilzunehmen und sich in Wettbewerben zu messen, machte das Event zu einem Treffpunkt für Gravelbike-Enthusiasten und Interessierte. Doch trotz des anfänglichen Erfolgs und der positiven Resonanz in den ersten drei Jahren sieht sich Organisator Thomas Schlecking mit einer Reihe von Schwierigkeiten konfrontiert, die zur Absage der Veranstaltung im Jahr 2024 geführt haben.

Fehlendes Wachstum

Einer der Hauptgründe für diese Entscheidung ist auch das Fernbleiben von weiteren namhaften Ausstellern für die nächste Ausgabe des Festivals. „Bei einigen Ausstellern verstehe ich die Absage, bei anderen nicht“, erklärt Schlecking.

Trotz durchweg positivem Ausstellerfeedback nahmen einige nur an einer oder zwei Ausgaben teil – durch neue Aussteller konnte die Fläche des Vorjahres zwar beibehalten werden, ein für die langfristige Ausrichtung des Events notwendiges Wachstum blieb jedoch aus. Besonders schmerzlich wiegt der Verlust und das Ausbleiben großer Aussteller, deren Präsenz nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit des Events von entscheidender Bedeutung ist.

Wenig Sponsoring

Zudem fehlt es an zusätzlichen Sponsoringmöglichkeiten durch weitere Aktionen, und aus der Region selbst kommt kaum Unterstützung. „Wir sind ja auch ein touristisches Event, von der Seite kommt leider auch nur wenig“, fasst Schlecking zusammen und verweist auch hier auf die fehlende Perspektive für nachhaltiges Wachstum.

Der fehlende Zuspruch weiterer größerer Aussteller sowie das Ausbleiben neuer Sponsoren haben letztendlich dazu geführt, dass die Veranstaltung ohne nachhaltiges Wachstum so nicht fortgeführt werden kann.

Es muss einfach eine Entwicklung geben

„Nach dem dritten Jahr muss es einfach eine Entwicklung geben“, reflektiert Schlecking über die Zukunft der Gravel Games. Die Branche lebt von der Möglichkeit, Produkte anzufassen und auszuprobieren – ein Kernaspekt, der nun in Frage gestellt wird.

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8 Kommentare

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  1. Final muss sich das Ganze tragen und das tut es nicht in der aktuellen Konstellation. Der Standort und die Organisation sind/waren wirklich sehr gut, aber wenn potente Sponsoren und Aussteller ausbleiben, dann muss man als Organisator auch den Mut haben einen Schlussstrich zu ziehen. Danke, dass das Team um Thomas so ein tolles Event auf die Beine gestellt hat. Vielleicht geht es ja zu einem anderen Zeitpunkt auf eine andere Art und Weise weiter Ich wünsche das dem Team und dem Sport.

  2. Oft kommen solche Veranstaltungen nur mit Unmassen unbezahlter Überstunden und Ehrenamt zu Stande und man schleppt sich von Jahr zu Jahr in der Hoffnung, dass man irgendwann mal ganz normal Aufträge vergeben kann statt immer wieder betteln zu müssen.

  3. Und was die mangelnde Bereitschaft größerer Firmen zu größerem Sponsoring betrifft: ich würde als Unternehmen auch nur begrenzt auf einem Event werben das sich Schwalbe Gravel Games nennt.

    Hier sehe ich eher Schwalbe in der Plicht, Motto: da hast eine Scheibtruhe voll Geld, wannst zusätzliche Sponsoren findest is das eh super, mußt aber nicht.

  4. Magst du deine Aussage vielleicht präzisieren? Im Text steht, dass einige Austeller abgesprungen, dafür aber neue gekommen sind.
    Das ist nur die halbe Wahrheit.
    Namhafte Hersteller fehlen einfach. Zugpferde, die Publikum anlocken. Trek, Specialized, vielleicht noch Exoten und und und und alle am mit Material/Rädern zum Testen.
    Zehn Startups mit irgendwelchen Taschen oder bunten Tücher will niemand mehr sehen.
  5. Das ist schade, wenn aber am Ende nichts übrig bleibt oder der Veranstalter womöglich drauf zahlen muss, ist die Entscheidung nachvollziehbar.
    Den meisten Teilnehmern solcher Events ist vielleicht nicht bewusst, was so etwas kostet. Die zahlen dann ihre 20€ Startgebühr und glauben, damit sind die Kosten gedeckt. Dass am Ende 80% der Gesamtkosten durch Sponsoren erbracht werden muss, ist vielen gar nicht klar. Und Sponsorensuche kann in diesen Zeiten recht ermüdend sein. Wir sollten also sehr froh sein über jedes Event, was noch stattfindet!

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