Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot im Test Klimatisierter Drei-Jahreszeiten-Schutz

Das Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot ist leichter als manches normale Langarmtrikot, bietet aber zusätzlichen Windschutz an den Armen und an der Front. Wie sich das Jersey der Franzosen in der kalten Jahreszeit macht? Hier ist der Test.
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Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot – kurz & knapp

Wenn die Temperaturen unter 20 Grad sinken, ist Rennradfahren ohne Windschutz nicht mehr jedermanns Sache. Das Mavic Cosmic Pro Langarmtrikot bietet mehr Windschutz als eine Weste, will dabei aber mit der 37,5-Grad Technologie ein sehr gutes Körperklima erzeugen. Die 37,5-Grad-Technik ist ähnlich wie Gore Windstopper eine markenübergreifende Funktionstechnik: Sie beruht allerdings nicht auf einer Membran, sondern auf Eigenschaften des Garns und soll Mavics Windtrikot für den 3-Jahreszeiten-Einsatz tauglich machen. Die technischen Angaben:

  • 37,5 Grad Technologie
  • winddichtes Stretch-Gewebe im Frontbereich und an den Armen
  • extra-robuster Armabschluss
  • reflektierende Elemente am Rücken und neben dem Reißverschluss vorne
  • gemäßigter Raceschnitt mit verlängertem Rücken und Ärmeln
  • etwas Silikonbesatz am Hüftbund
  • 3 Rückentaschen
  • durchgehender Front-RV
  • Farben: Blau/Schwarz (Test), Blau-Hellblau, Schwarz-Gelb
  • Gewicht: 252 g (gewogen, M)
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Pflege: waschbar bis 30 Grad Celsius
  • Materialien: 100% Polyester
  • Größen: S, M, L (getestet), XL, XXL
  • www.mavic.com

Preis: 170,00 Euro | Bikemarkt: Mavic Cosmic Pro Wind kaufen

Der Rücken fällt etwas kürzer aus. Die 3 Taschen sind robust, gut ist auch der große Reflektor darunter
# Der Rücken fällt etwas kürzer aus. Die 3 Taschen sind robust, gut ist auch der große Reflektor darunter

Erster Eindruck

In der Hand fühlt sich die Mavic Cosmic Pro Wind Jacke leichter an als normale Langarm-Trikots. Vergleichsweise gewogene Trikots aus Polyester der Größe M hatten ein ähnliches Gewicht oder wogen bis zu 50 g mehr. Vorne und an den Vorderseiten der Ärmel hat Mavic stark stretchende Windschutzpaneele platziert. Den Rücken bedeckt ein dünner, leicht durchscheinender Stoff mit einer waffelartigen Struktur. Auffällige Details sind der gedichtete, von einem Reflex-Streifen gesäumte Reißverschluss vorne und der große Reflektor am Rücken. Toll: Die Armabschlüsse, die aus einem sehr robusten, aber stretchenden Material gefertigt sind — eine Stelle, an der Rennradtrikots sich schnell abnutzen. Der Kragen ist vorne innen angenehm samtig gefüttert, hinten sitzt dasselbe härtere Material wie an den Armen. Die Verarbeitung ist tadellos.

Exkurs – 37,5-Grad-Technik: Sie basiert auf „aktivierten Partikeln“ (Hersteller). Diese werden zu Garnen verarbeitet, aus denen das Textil gewoben wird. Ihr Effekt: eine Vergrößerung der Oberfläche um 800 %. Weil sie wasserliebend sind, sollen sie Wasserdampf, also Schweiß, anziehen. Wenn es heiß ist, soll diese Wirkung sogar noch verstärkt werden. Neben Mavic setzen auch andere Outdoorhersteller auf so ausgerüstete Garne, aber auch in Arbeitskleidung,  in Schlaftextilien oder Matratzen werden sie verwendet. Erklärt wird die Technik in diesem Video.

In der Hand

Die Jacke wärmt besser, als der dünne Stoff vermuten lässt
# Die Jacke wärmt besser, als der dünne Stoff vermuten lässt
Eher kurzer Rücken, aber auffallend großer Reflektor und drei solide Rückentaschen
# Eher kurzer Rücken, aber auffallend großer Reflektor und drei solide Rückentaschen
Silikonisiertes Markenemblem
# Silikonisiertes Markenemblem

Das Mavic Cosmic Pro Wind Trikot fällt klein aus. Größe L sitzt bei einem für gewöhnlich Größe M tragenden Fahrer ideal. Das Trikot liegt überall eng an, das Material bildet jedoch an den Armen ein paar Falten mehr als üblich – ein Race-Schnitt, aber kein Aero-Wunder. Auch der Bund ist nicht extrem straff, das Langarm-Trikot lässt sich auch bei etwas weniger athletischer Figur noch gut schließen. Der gedichtete Reißverschluss ist gut hinterlegt, so dass keine Klemmgefahr besteht. Er läuft aber nicht so leicht wie ungedichtete Modelle, das erschwert das Öffnen und Schließen während des Fahrens etwas. Die hohen Stretchanteile machen die Jacke sehr flexibel, die Beweglichkeit bleibt voll erhalten. Der Rücken ist vergleichsweise kurz geschnitten. Das Tragegefühl insgesamt ist leicht und luftig, auch auf der bloßen Haut an den Armen kann die Mavic Cosmic Pro Wind Jacke angenehm getragen werden.

Auf dem Kurs

Das Mavic Cosmic Pro Wind Langarm-Trikot funktioniert vor allem bei gemäßigt kühlen Temperaturen gut. Zwischen 9 und 18 Grad war es auf der Straße im Training und auf der ungeheizten Indoor-Radrennbahn im Einsatz. Letzteres deutet schon an, wo die Stärke des Windschutz-Trikots liegt: Bei starker Anstrengung und/oder hoher Geschwindigkeit. Es kam dabei eigentlich fast immer nur in der Kombination mit nur einem Baselayer zum Einsatz. So getragen liegt der Windschutz gegenüber der Kombi Weste-Langarmtrikot höher – nicht nur wegen des zusätzlichen Schutzes an den Armen. Gleichzeitig ist aber auch die Dampfdurchlässigkeit gefühlt hervorragend, kaum schlechter als bei einem Trikot ohne Windschutz.

Dabei hängt das Körperklima auch stark von dem darunter getragenen Baselayer ab. Sehr gut harmoniert die Mavic-Jacke mit schnelltrocknenden Polyester-Teilen und noch einen Tick besser mit einem Mavic Baselayer, das ebenfalls die 37,5-Grad Technik einsetzt. Dabei ist das Tragegefühl mit dem Mavic-Baselayer aus der Cold-Line zwar nicht trockener, aber beim Stopp wärmer als mit der rein Polyester-basierten Sportunterwäsche.

Allgemein ist das Körperklima bei den genannten Temperaturen sehr angenehm, sodass das Mavic Cosmic Pro Wind Trikot einerseits an kühleren Tagen leichte Softshell-Jacken ersetzte und an wärmeren Tagen die Kombi Windweste-Langarmtrikot überflüssig machte. An Tagen mit Aussicht auf längeren Regen blieb das Trikot im Schrank, machte aber bei Nieselregen auch nach mehreren Wäschen noch eine gute Figur. Zweistündige Touren bei andauerndem leichten Regen und einer Temperatur um 10 Grad Celsius waren innen trocken und angenehm temperiert zu absolvieren.

Kritik gibt es für den eher kurz geschnittenen Rücken, der bei extremer Race-Haltung zum Hochrutschen neigt. Sehr gut gefielen die drei gut zugänglichen Rückentaschen.

Körperbetonter, aber nicht hautenger Schnitt
# Körperbetonter, aber nicht hautenger Schnitt

Haltbarkeit & Nachhaltigkeit

Aufgrund der Testdauer lassen sich kaum verlässliche Aussagen zur Haltbarkeit des Mavic Cosmic Pro Wind Langarm-Trikots machen. Die Verarbeitung hinterließ einen sehr guten Eindruck. Die Imprägnierung war nach 7 Wäschen etwas herabgesetzt, aber noch ausreichend. Scheuerstellen zeigten sich nicht. Auf der Plus-Seite verbucht das Trikot die robusten Armabschlüsse und Rückentaschen aus einem solideren Stoff. In Sachen Nachhaltigkeit ist die 37,5-Grad-Technologie – zumindest theoretisch – ein Plus gegenüber Membranen mit Fluorhaltigen Verbindungen. Ihre funktionalen Teile bezieht sie aus natürlichen Rohstoffen wie Kokosnuss und Sanden. Weil sie Bestandteil des Garns sind, kann der Funktionsvorteil  – anders als bei einer Imprägnierung – außerdem nicht auswaschen.

Fazit – Mavic Cosmic Pro Wind Trikot

Das Mavic Cosmic Pro Wind Langarm-Trikot ist ein hervorragendes Radtrikot für die Übergangszeit. Weil das Körperklima-Versprechen der 37,5-Grad-Technik aufgeht, fühlt man sich fast wie im normalen Langarm-Trikot, nur mit zusätzlichem, hervorragendem Windschutz. Ein Jersey, das für viele Fahrtsituationen in Frühling, Sommer und Herbst herhalten kann – das relativiert den recht hohen Preis von 170 Euro für ein Trikot erheblich.

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Pro / Contra

Stärken

  • sehr angenehmes Körperklima
  • optimaler Windschutz
  • körperbetonter, aber nicht hautenger Schnitt
  • sehr gutes Feuchtigkeitsmanagement bei leichtem Regen
  • große Reflektoren
  • solide Rückentaschen

Schwächen

  • etwas kurzer Rücken
  • Reißverschluss etwas schwergängig

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3 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. JNL
    Dabei seit 09/2017
    Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot im Test: Klimatisierter Drei-Jahreszeiten-Schutz

    Das Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot ist leichter als manches normale Langarmtrikot, bietet aber zusätzlichen Windschutz an den Armen und an der Front. Wie sich das Jersey der Franzosen in der kalten Jahreszeit macht? Hier ist der Test.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Mavic Cosmic Pro Wind Langarmtrikot im Test: Klimatisierter Drei-Jahreszeiten-Schutz
  2. Der 1. Satz im Fließtext ist Zucker:

    "Wenn die Temperaturen unter 20 Grad sinken, ist Rennradfahren ohne Windschutz nicht mehr jedermanns Sache."

    smilie

  3. Vor dieser Wintersaison habe ich mir bei einem bekannten französischen Großanbieter ein Thermo Langarmschirt für gerade mal 40 Euro geholt. Das funktioniert bestens und hat mich bisher 3.900 km durch den Winterpokal begleitet. Unter einer guten Softshell Jacke drunter bei diversen Fahrten unter 0 habe ich nie gefroren. Nähte ok, Reißverschluss ok, Feuchtigkeitstransport ok, sonstige Funktionalität ok. Dieselben Stoffe wie bei dem hier vorgestellten Mavic-Shirt.

    Auch wenn wiedermal eine Nummer größer genommen werden musste, aber ein Produkt was bezahlbar das tut was es soll.

    Wenn ich so überlege, wie oft ich schon teure "Klamotten" wieder zurückgeschickt habe, weil sich die Hersteller ihre eigen Vorstellungen von Kleidergröße interpretieren, dann halte ich das mittlerweile an der Praxis vorbeiproduziert, wenig kundenfreundlich und die Preise mittlerweile für reichlich übertrieben.

    Auch ein paar neue Winterschuhe mussten her. Für einen Preis mit 3 Stellen vor dem Komma. Schon 1-1/2 mal größer genommen, sind diese immer noch gefühlt etwas zu eng.

    Kontaktiert man dann mal die Hersteller, oder sagen wir doch besser die Anbieter, bekommt man wie so üblich die copy&paste Anwort: Das hören wir zum ersten Mal, es hat sich ncoh nie einer beschwert u.s.w.u.s.f.

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