Was die Rennradwelt und die Redaktion letzte Woche beschäftigte, das lest ihr Montags in unserer Rubrik „an der Ziellinie“. Rosa und Ciclamino waren die Farben der letzten 7 Tage mit dem packenden Finale des 102. Giro d’Italia. Richard Carapaz konnte seinen Vorsprung über das letzte Zeitfahren retten. Und Pascal Ackermann steht als erster Deutscher mit dem Punktetrikot des besten Sprinters auf dem finalen Podium der Italienrundfahrt. Hier die Bilder und Posts der Woche.
Bevor jemand eine Chance verpasst: Nico Denz verlost sein Panini-Album vom 102. Giro d‘ Italia. Der Deutsche vom Team AG2R–La Mondiale ging als 124. über die Ziellinie in Verona. Auf die Frage des cyclingmagazines, was ihn am meisten beeindruckte beim Giro sagte Denz per Twitter: „Die Panini-Aktion und wie alle Fahrer sich da reinsteigern. Bei uns gabs jeden Tag im Bus großes Tauschen…“. Die Fahrer bekamen jeden Tag bei der Einschreibung Sticker für das Sammelalbum.
https://twitter.com/NicoDenz/status/1135429681417768967
Nur 2 Plätze vor Denz, aber mit einem Trikot-Triumpf kam Pascal Ackermann ins Ziel. Er schaffte es als erster Deutscher überhaupt im Trikot des punktbesten Sprinters (Maglia Ciclamino) die Italienrundfahrt zu beenden. „Zuerst fühlte ich mich wie der Außenseiter, aber jetzt können wir sehen, was ich erreichen kann. Ich freue mich einfach, Teil dieses Teams zu sein. Ich habe hier viele Freunde und sie alle haben auf allen Etappen einen tollen Job gemacht, sei es auf der Ebene oder in den Bergen“, sagte Ackermann nach der letzten Etappe in Verona.
Pascal Ackermann hatte das Trikot unmittelbar vor den Bergen nach einem schweren Sturz noch an den Franzosen Arnaud Demare abgeben müssen. Zuvor war es zwischen dem Neuling unter den Top-Sprintern Ackermann und dem alten Hasen Demare zu Wortgeplänkeln gekommen. Viele Gelegenheiten gab es in der schweren letzten Giro-Woche nicht mehr, das Punktetrikot zurück zu holen. Pascal Ackermann nutzte die einzige verbleibende Chance auf Etappe 18. Dazu reichte ihm ein 2. Platz vor Demare, der dort auf den 8. Platz fuhr.
Highlights des 102. Giro d’Italia in der Fotostory
Der 102. Giro d’Italia endete nach dem finalen Zeitfahren in Verona mit einem Sieg auf ganzer Linie für das Team Movistar. Richard Carapaz schaffte es, das Rosa Trikot auch im Kampf gegen die Uhr zu verteidigen. Der 26jährige ist damit ebenfalls der erste Fahrer seines Heimatlandes, der einen Gesamtsieg in der Italienrundfahrt holt. Sein Sieg ist in Ecuador die Sensation der Tage, füllt die Titelblätter der Zeitungen und die Säle beim Public Viewing. Laut einem Bericht von Spiegel Online erwägt Staatspräsident Lenin Moreno nun sogar, die Steuern auf den Import von Profi-Rennrädern künftig abzuschaffen.
Movistar gewann auch die Mannschaftswertung des Giro d’Italia. Der andere Gesamtklassement-Fahrer im Team, Mikel Landa, verfehlte mit Platz 4 das Podium nur knapp. Carapaz sorgte in diesem Giro mit seinem Reüssieren innerhalb des Renngeschehens für Spannung. Nach zweimal Pech in Orbetello (Etappe 3), durch das er wertvolle 46″ verlor, erholte sich Carapaz. Er gewann die vierte Etappe mit einem perfekt getakteten Angriff in Frascati. Dann schaffte es der 62 kg leichte Kletterer weniger als zwei Minuten gegen den Top-Favoriten Primoz Roglic (TJV) im entscheidenden Zeitfahren in San Marino ITT (Etappe 9) zu verlieren. In den Bergen startete er aufeinanderfolgende Attacken auf den Lago Serrù (Etappe 13), den Courmayeur (Etappe 14, Sieg) und bei der Regenschlacht zum Mortirolo (Etappe 16). Das brachte ihm einen Vorsprung von zwei Minuten, den niemand danach entscheidend reduzieren konnte.
Das weiße Trikot des besten Nachwuchsprofis trägt Miguel Angel Lopez nach Verona. Lopez sorgte für Aufsehen, als er einen Fan am Straßenrand heftig attackierte, der daraufhin zu Boden ging.
Lopez war dabei nicht der einzige Profi, der Selbstjustiz an zu aufdringlichen oder das Wohl der Fahrer gefährdenden Tifosi übte. Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als ein Fan aus Souvenirjagd einem Pro die Trinkflasche aus dem Mund riss.
Was sonst noch bewegte
NBC Sports veröffentlichte das angekündigte Video-Interview mit Lance Armstrong. Beim Zuschauen wird klar, dass die Pressemitteilung des US-Senders die Äußerungen, in denen sich Armstrong unbeugsam und ohne Reue zeigte, stark in den Fokus rückte. Tatsächlich zeigt das Video ein zumindest etwas anderes Bild.
Sir Dave Brailsford fuhr den Mortirolo im Regen direkt hinter den Pros. Mit seiner Leistung von 255 Watt über den 1,5 Std. langen Anstieg muss sich der Ineos Team-Chef nicht verstecken. https://www.strava.com/activities/2403914107
Am Wochenende hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC zu Sternfahrten aufgerufen, um die Rolle des Fahrrads im Verkehr stärker ins Bewusstsein der Politik und der Gesellschaft zu rücken. In Berlin nahmen 90.000 Radfahrer an der Veranstaltung teil. In NRW endeten die Radrouten in Düsseldorf. Dort übergab die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ 200.000 Unterschriften an die Landesregierung. Das Bündnis will den Anteil des Radverkehrs in NRW von derzeit 8 auf 25 Prozent steigern.
https://twitter.com/quermitdenker/status/1135406861912592384
Ein würdiger Auftakt für den Tag des Fahrrads, den die Welt heute feiert.
Und das interessierte die meisten Rennrad-News-Leser
Der meistgelesene Beitrag der vergangenen 7 Tage war unser Test des Giant Revolt Advanced 0.
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