Mit dem BMC Kaius stellen die Schweizer ein neues Race Gravel Bike für Unbound und Co. vor. Es wartet mit einem Aero-Cockpit und weiteren Merkmalen auf, die schnell auf Schotter machen sollen und verzichtet auf das Federelement vom Urs. Hier die Infos zum Gravel Racer aus der Schweiz.
BMC Kaius 2023 Infos und Preise
Mit dem Erscheinen des neuen BMC Kaius 2023 erhält die schnell wachsende Gattung der Race Gravel Bikes weiteren Zuwachs. Dabei legen die Schweizer einen Fokus auf geringes Gewicht und Integration zugunsten der Aerodynamik. Die Eckdaten:
- Race Gravel Bike in 3 Varianten
- Leichtes Carbon Rahmen- und Gabelset – 1.785 g inkl. Stütze und Cockpit
- Rahmen integrierte Flaschenhalter
- Für 1-fach- und 2-fach Schaltungen geeignet
- Dropper-Post tauglich
- Passende Taschen zum Anschrauben
- Ausstattungen ab SRAM Rival eTap AXS aufwärts
- Reifenfreiheit bis 44 mm in 700c
- Gewichte Rahmen: 910 g / Gabel 400 g / Sattelstütze 160 g
- Verfügbar sofort
- Infos www.bmc-switzerland.com
Preis ab 5.499 € | Bikemarkt: BMC Kaius kaufen
*Herstellerangabe Größe 56
Was ist neu?
Cockpit & Aerodynamik
BMC bescheinigt dem neuen Kaius Gravel Bike zwar keine besonderen aerodynamischen Eigenschaften. Doch dürfte die Windschnittigkeit deutlich von dem Einsatz des bekannten ICS-Cockpits der Schweizer profitieren. Es ist nicht nur besonders leicht (315 g), sondern auch integriert und wartet mit versteckten Leitungen auf. Es fällt an den Brems-Schalthebeln zudem deutlich schmaler aus, was bekanntlich die Effizienz erhöht. Das Cockpit hat eine Breite von 360 mm an den Hoods, eine Breite von 420 mm an den Drops und einen Flare von 12,5°, um eine optimale Kontrolle bei hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten. Mit einem relativ geringen Drop stellt es zudem eine lange fahrbare, zweite Sitzposition zur Verfügung.
Außerdem hat BMC die Trinkflaschenhalter wie bei seinen Rennrädern Timemachine und Teammachine beim neuen Kaius aerodynamisch in den Rahmen integriert.
Reifenfreiheit: back to the roots
Im Hinblick auf die Reifenfreiheit geht das BMC Kaius einen Schritt zurück zu den Wurzeln des Gravel Bikes aus dem Cyclocross-Sport. Mit 44 mm in 700c ist die breiteste mögliche Größe nach heutigen Maßstäben noch maßvoll und klares Indiz für die rennmäßige Auslegung. Dafür kann BMC auf abgesenkte Kettenstreben verzichten, was optisch traditioneller wirkt.
Komfort: MTT Vorbau
Das neue Kaius verzichtet auch auf die Elastomer-Federelemente, die das Urs zu einem besonders komfortablen Gravel Bike machen (hier findet ihr unseren Test des BMC Urs LT). Dennoch soll der Komfort nicht zu kurz kommen. Dafür setzen die Schweizer auf ihren gerade vorgestellten MTT-Vorbau. Er arbeitet ähnlich wie der bekannte Redshift-Federvorbau und bietet 20 mm Federweg (hier alle Infos zum BMC MTT Vorbau auf Rennrad-News).
Nicht zuletzt kann eine absenkbare Sattelstütze in den Rahmen eingebaut werden, um die Trail-Tauglichkeit weiter zu erhöhen.
Ausstattung: 3 Varianten
Das BMC Kaius 2023 kommt in 3 Modellvarianten, die nach dem üblichen System der Schweizer benannt sind. Alle basieren auf dem identischen, neuen Rahmenset. Ein wichtiger Unterschied zum Top-Modell BMC Kaius 01 ONE ist, dass nur dort das vollständig integrierte, einteilige Cockpit zum Einsatz kommt. Die beiden anderen Modelle setzen auf zweiteilige Kombinationen aus Lenker und Vorbau, wobei aber dennoch die Leitungen verdeckt sind.
Alle Modelle sind mit elektronischen Funkschaltungen der SRAM AXS-Reihe ausgestattet. Shimano-Varianten gibt es nicht. Konsequent ist, dass alle Modelle ebenfalls mit Aero-Allround-Laufradsätzen aus Carbon mit vergleichsweise hohen Felgenprofilen aufwarten. Dabei setzen die beiden Modelle mit SRAM Red und Force eTap AXS auf Zipp-Laufradsätze. Beim Top-Modell sind es die Zipp 303 in der superleichten Firecrest-Variante. Beim Force-Modell sind es die allroundigen Zipp 303 S. Die Modelle im Schnellüberblick:
- BMC Kaius 01 ONE SRAM Red eTap AXS 1×12 | 11.499 €
- BMC Kaius 01 TWO SRAM Force eTap AXS 1×12 | 8.499 €
- BMC Kaius 01 THREE SRAM Rival eTap AXS 2×12 | 5.499 €
Geometrie: rennmäßig kompakt
BMC hat das Kaius auch in Bezug auf die Geometrie klar vom Urs abgegrenzt. Das betrifft vorrangig den Lenkwinkel. Er ist beim neuen BMC Kaius wesentlich steiler – mit 72° liegt er schon fast nah an einer traditionellen Cyclocross-Geometrie. Der steilere Lenkwinkel paart sich mit einer tieferen Tretlager-Absenkung von 80 mm, die einen sehr tiefen Schwerpunkt verspricht. Ergo lässt sich für das Fahrverhalten erwarten: Eine – auch dank kurzer Vorbauten – agile Lenkung trifft auf eine solide Schwerpunktlage für beruhigte Fahrt.
Ansonsten dürfen Kaius Fahrer*innen eine durchaus rennmäßige Sitzposition erwarten. Ein Stack-to-Reach-Wert von 1,41 in Größe 56 lässt auf eine stark geneigte Sitzhaltung schließen. Insgesamt bietet BMC des Kaius in sechs Rahmengrößen an. Einen Vergleich mit anderen Bikes und dem Urs könnt ihr in unserem Werkzeug „Geometrics“ vornehmen:
Rahmengröße | 47 | 51 | 54 | 56 | 58 | 61 |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 390 mm | 397 mm | 401 mm | 405 mm | 410 mm | 414 mm |
Stack | 510 mm | 530 mm | 550 mm | 570 mm | 595 mm | 620 mm |
STR | 1,31 | 1,34 | 1,37 | 1,41 | 1,45 | 1,50 |
Lenkwinkel | 71° | 71° | 72° | 72° | 72° | 72° |
Sitzwinkel, real | 73° | 73° | 73° | 73° | 73° | 73° |
Oberrohr (horiz.) | 546 mm | 559 mm | 569 mm | 579 mm | 592 mm | 604 mm |
Steuerrohr | 85 mm | 106 mm | 123 mm | 144 mm | 170 mm | 196 mm |
Sitzrohr | 428 mm | 452 mm | 468 mm | 493 mm | 513 mm | 533 mm |
Kettenstreben | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm |
Radstand | 1.003 mm | 1.017 mm | 1.015 mm | 1.026 mm | 1.039 mm | 1.051 mm |
Tretlagerabsenkung | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 80 mm |
Gabel-Offset | 50 mm | 50 mm | 45 mm | 45 mm | 45 mm | 45 mm |
Noch eine Besonderheit: BMC bietet das ICS Cockpit-System am Modell Kaius 01 One an. Es hat deshalb leicht andere Vorbaulängen als die anderen beiden Modelle aus dem Programm, was durch einen etwas geringeren Reach des Lenkers wieder ausgeglichen wird. Insgesamt eine spannende Geometrie, die wir gerne mal fahren würden.
Was sagt ihr zum ersten echten Gravel Racer der Schweizer Marke?
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