Rennrad-News

BMC Urs LT Two Test 2022
Herz und Verstand für Offroad

Das BMC Urs LT Two im Test: Gravel Bikes mit Federung sind nicht unumstritten, aber eindeutig auf dem Vormarsch. Wir haben vier Schotterflitzer mit mehr oder weniger aufwendigen Federelementen getestet. Hier die Daten und unsere Fahreindrücke zum BMC Urs LT Two.

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Video: BMC Urs LT Two Test

Steckbrief: BMC Urs LT Two

EinsatzbereichGravel
RahmenmaterialCarbon
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)9,9 kg
Stack569 mm
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: M)
Websitewww.bmc-switzerland.com
Preis: 5.999 Euro
Bikemarkt: BMC Urs kaufen

Mit der Einführung der Frontfederung beim Urs LT im Herbst 2021 präsentierte BMC das erste vollgefederte Gravel Bike der Marke und komplettierte damit das Angebot in diesem Segment. Aktuell gibt das Urs LT in zwei Varianten. In unserem Vergleichstest von 4 Gravel Bikes mit Federung hatten wir die günstigere Version mit SRAM Rival eTap/GX Eagle AXS Gruppe und DT Swiss G1800 Spline Laufradsatz für 5.999 Euro im Test. Wer es gerne noch exklusiver haben möchte, wählt das Urs LT One mit SRAM Force eTap/X01 Eagle AXS Ausstattung und Carbon-Laufrädern für 7.999 Euro.

Ohne Federgabel ist das Urs mit SRAM Apex 1 Gruppe ab 2.999 Euro zu haben, in der High-End-Version mit SRAM Red Gruppe und Enve-Laufrädern rufen die Schweizer 9.999 Euro auf. Günstiger gibt es die Version mit Aluminiumrahmen als Urs AL ab 1.999 Euro.

Diashow: Gravel Bike Vergleichstest 2022 Federung: BMC Urs LT Two
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# Das BMC Urs LT ist das vollgefederte Gravel Bike der Schweizer - das Testbike BMC Urs LT Two kostet 5.999 Euro.
# Verbaut sind SRAM Rival Scheibenbremsen - mit 180er Disc am Vorderrad und 160 mm Scheibe am Hinterrad.
# Das BMC Urs LT ist nur mit 1-fach Antrieben erhältlich - am Testrad mit SRAM Rival Kurbel und Eagle X01 Schaltwerk.

Details

Im Gegensatz zu den Rennrädern der Schweizer gibt es bei den Urs Gravelbikes keine Unterschiede bei den Carbonrahmen. Alle Modelle werden mit der gleichen Carbonqualität und somit mit dem gleichen Rahmen ausgestattet. Die Verarbeitung und das Finish sind einwandfrei. Ebenso die Lackierung.

Mit 9,9 kg ist das BMC das schwerste Bike in unserem Vergleichstest, fairerweise muss man dabei jedoch bedenken, dass es das einzige Rad ist, welches tatsächlich eine Federung an Vorder- und Hinterrad anbietet, die einen echten Federweg zwischen Laufrad und Rahmen offeriert. Von der Fahrphysik her betrachtet, macht es nämlich durchaus einen Unterschied, ob man einen tatsächlichen Federweg vom Laufrad gegenüber dem Rahmen hat, oder zum Beispiel nur eine federnde Sattelstütze.

Reifenfreiheit Mit einer Reifenfreiheit von 42 mm bietet BMC den wenigsten Platz für breite Pneus in unserem Test von 4 Gravel Bikes mit Federung. BMC vertritt den Standpunkt, dass man dank der Federung mit schmaleren Reifen fahren kann, wir würden uns trotzdem über mehr Wahlmöglichkeit durch mehr Freiraum freuen.

Montage-Punkte für Bikepacking und Co. Neben den Standard-Montagepunkten für zwei Flaschenhalter im Rahmendreieck, bietet das Urs LT zwei zusätzliche Gewinde auf dem Oberrohr und an der Unterseite des Unterrohres. Außerdem können leichte Schutzbleche und Gepäckträger montiert werden. Die Gabel bietet zudem eine integrierte Kabelführung für Dynamos.

# Test BMC Urs LT Two
# BMC gibt die Reifenfreiheit mit 42 mm an - das ist die geringste Breite in unserem Test von 4 Gravel Bikes mit Federung.
# Die G1800 Laufräder stammen von DT Swiss - die Felgen sind 25 mm hoch und haben eine Maulweite von 24 mm.

BMC Urs LT Two Federung

BMC setzt am Hinterrad auf die bewährten Micro Travel Technology (MTT) Stays, die schon seit einigen Jahren in den Mountainbikes der Schweizer eingesetzt werden und später auch Einzug bei den Gravel Bikes fanden. Dabei ist der Hinterbau des Rahmens an den Sitzstreben über Elastomere am Rahmen abgestützt und erlaubt somit einen kontrollierten Flex, der den Komfort am Sattel deutlich spürbar erhöht.

Die MTT-Sitzstreben hatte bereits das BMC Urs One im Test 2020, schon damals haben wir uns über die gut funktionierende „Federung“ am Hinterbau gefreut und uns ein adäquates Pendant an der Front gewünscht. Mit dem neuen BMC Urs LT Two haben die Schweizer auf die Wünsche reagiert, mit denen wir sicher nicht alleine waren, und haben die sogenannte MTT-Gabel an der Front eingebaut.

# Die Hinterrdafederung funktioniert über Elastomere, die sich am Sitzrohr abstützen - der Federweg beträgt 10 mm.
# An der Front federt die MTT-Gabel mit Stahlfeder und hydraulischer Dämpfung - sie stellt 20 mm Federweg bereit.
# Über ein Handrad lässt sich der Federweg der Gabel blockieren - es ist einfach zu erreichen und leicht zu bedienen.

Das System besteht aus einer Carbongabel, die über eine Feder inklusive hydraulischem Dämpfungssystem im Steuerrohr am Rahmen abgestützt ist und 20 mm Federweg bietet. Wer mit der serienmäßigen Härte unzufrieden ist, kann die Federung mittels drei unterschiedlicher Federn und verschiedenen Vorspannhülsen bei seinem Händler auf die individuellen Vorlieben anpassen lassen.

Mit einem kleinen Handrad, welches auf dem Vorbau sitzt, lässt sich der Federweg der Gabel blockieren. Das macht vorwiegend auf längeren Asphaltpassagen oder bei langen Anstiegen Sinn. Das Einstellrad ist aufgrund der Position sehr einfach und sicher zu erreichen, ein klarer Vorteil im Vergleich zum Canyon Grizl CF SLX 8 eTap Suspension, bei dem der Lockout nur direkt an der Gabelkrone aktiviert werden kann.

Ausstattung

Unser Testrad BMC Urs LT Two ist dem Preis entsprechend gut, aber nicht überragend ausgestattet. Die SRAM Rival Kurbel mit 38er Kettenblatt harmoniert gut mit dem Eagle-Schaltwerk und der 10-52 MTB Kassette. Damit bietet das Urs antriebsseitig ganz klar die größte Bandbreite. Fahrer*innen müssen aber auch mit größeren Sprüngen zwischen den Gängen klarkommen. Auch hier konnten uns die elektronischen Komponenten von SRAM überzeugen. Gerade beim Graveln, sind die minimalen Bedienkräfte ein echter Vorteil im Vergleich zu mechanischen Schaltungen.

Auch die Rival-Scheibenbremsen mit 180er Scheibe vorn und 160er Disc hinten gaben keinerlei Anlass zur Beanstandung. Auch hier mag die regionale Verwurzelung von BMC in den Alpen dazu geführt haben, dass am Vorderrad eine Bremsscheibe mit 180 mm Durchmesser zum Einsatz kommt, während der Rest des Testfeldes unisono 160er Discs vorn und hinten verbaut. Das verschafft dem Urs einen Vorteil, wenn es mit Biekpacking-Gepäck bergab geht.

Wer ein vollgefedertes Urs haben möchte, muss sich über die Ausstattungsvarianten nicht allzu lange den Kopf zerbrechen. Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es nur zwei Varianten, die sich hauptsächlich durch die Schaltkomponenten und die Laufräder unterscheiden.

# das BMC Urs LT ist nur mit 1-fach Antrieben erhältlich - am Rahmen befindet sich kein Befestigungspunkt für einen Umwerfer.
# Die Eagle Kassette mit 10-52 Zähnen stammt aus dem Mountainbike-Bereich - mit ihr lässt sich eine sehr breite Gangspreizung realisieren.
# Dt Swiss Spline G1800 Laufräder - bestückt mit WTB Raddler Reifen in 40 mm Breite.
# Der WTB SL8 Cromoly Sattel blieb im Test unauffällig - was in der Regel ein gutes Zeichen ist.
# Der Easton EA70 AX Lenker ist mittelbreit - und bietet ordentlich Flare.
ModellBMC Urs LT TwoBMC Urs LT One
Preis (UVP)5.999 €7.999 €
RahmenURS Premium Carbon with Micro Travel Technology, Tuned Compliance Concept GravelURS Premium Carbon with Micro Travel Technology, Tuned Compliance Concept Gravel
GabelMicro Travel Technology Suspension Fork, Premium Carbon Blades, 20 mm FederwegMicro Travel Technology Suspension Fork, Premium Carbon Blades, 20 mm Federweg
LaufradsatzDT Swiss G1800 SplineCRD-400 Carbon
ReifenWTB Raddler, 40mmWTB Raddler, 40mm
SchaltbremshebelSRAM Rival eTap AXS HRDSRAM FORCE eTap AXS HRD
SchaltwerkSRAM GX Eagle AXS SRAM X01 EAGLE AXS
KurbelSRAM Rival, 38 Z.SRAM Force, 38 Z.
InnenlagerPF86PF86
KassetteSRAM XG 1275 EAGLE 10-52 Z.SRAM XG 1275 EAGLE 10-52 Z.
KetteSRAM RIVAL 12 SpeedSRAM X01 Eagle
SattelWTB SL8 Cromoly MediumWTB SL8 Titanium Medium
SeatpostURS 01 Premium Carbon D-Shaped, 0 mm OffsetURS 01 Premium Carbon D-Shaped, 0 mm Offset
LenkerEaston EA70 AXEaston EA70 AX
VorbauBMC MSM02BMC MSM02
BesonderheitenGepäckträger und Schutzblech-Montage, Vorbereitung für Dynamo, Schutzvorrichtung an den Ausfallenden der GabelGepäckträger und Schutzblech-Montage, Vorbereitung für Dynamo, Schutzvorrichtung an den Ausfallenden der Gabel
Gewichtslimit120 kg120 kg

Geometrie: lang und spurstabil

BMC bezeichnet das Urs LT als prädestiniert für „modernes, aggressives Gravel-Riding“ und hebt den 70 Grad Lenkwinkel in Verbindung mit einem langen Front-End und langem Radstand für „unglaubliche Stabilität“ hervor. Was sich zunächst als Marketing-Sprech liest, ist von den Fakten her korrekt und zeigte sich in unserem Test als in der Richtung stimmig.

Das Urs LT ist genauso wie das Urs ohne Federgabel nur in vier Rahmengrößen erhältlich. Lediglich die Urs AL Modelle mit Aluminiumrahmen sind in fünf Größen verfügbar. Das ist in beiden Fällen nicht sehr üppig, gerade wenn man bedenkt, dass etwa ein Specialized Diverge in sieben Rahmengrößen angeboten wird. Wenn die Werte zum eigenen Körper passen, muss das jedoch kein Nachteil sein.

# Das BMC Urs LT Two vermittelt im Gelände viel Sicherheit - das Fahrverhalten ist eher ruhig und souverän als verspielt.
Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C
Reach 403 mm 415 mm 419 mm 429 mm
Stack 538 mm 569 mm 603 mm 641 mm
STR 1,33 1,37 1,44 1,49
Lenkwinkel 70° 70° 70° 70°
Sitzwinkel, real 74° 74° 74° 74°
Oberrohr (horiz.) 557 mm 578 mm 591 mm 612 mm
Steuerrohr 113 mm 146 mm 172 mm 207 mm
Sitzrohr 431 mm 459 mm 492 mm 527 mm
Kettenstreben 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm
Radstand 1.041 mm 1.064 mm 1.081 mm 1.105 mm
Tretlagerabsenkung 69 mm 69 mm 69 mm 69 mm
Einbauhöhe Gabel 407 mm 407 mm 407 mm 407 mm
Gabel-Offset 45 mm 45 mm 45 mm 45 mm
Federweg (hinten) 10 mm 10 mm 10 mm 10 mm
Federweg (vorn) 20 mm 20 mm 20 mm 20 mm

BMC Urs LT Two auf dem Test-Kurs

Obwohl das BMC den längsten Radstand in unserem Test von 4 Gravel Bikes mit Federung aufweist, sitzt man dennoch recht kompakt. Der Rahmen wirkt sehr steif, die Energie, die man beim Kurbeln investiert, wird effektiv in Vorwärtstrieb umgesetzt.

Was die nackten Zahlen bei den Geometrie-Daten schon angekündigt haben, können wir bei ausgiebigen Testrunden auf ruppigem Gelände in Südfrankreich und einigen Asphalt-Etappen auch in der Praxis erfahren. Das Urs LT strahlt in jeder Situation eine stoische Ruhe aus und vermittelt stets viel Vertrauen in seine Fähigkeiten. Gerade bei schnellen Abfahrten auf üblen Schotterwegen mit groben Steinen, präsentierte sich das Urs als eines der besten Räder im Test.

Das Fahrverhalten ist ruhig und Vertrauen einflößend, dabei jedoch nicht unhandlich oder steif. Das BMC Urs LT Two ist weder ein Traktor noch ein nervöses Rennpferd, sondern findet einen sehr angenehmen Mittelweg, der ein hohes Sicherheitsgefühl mit viel Spaß verbindet. Gerade für Gravel-Einsteiger:innen, die auch Ausflüge in unwegsames Gelände machen wollen, eine klare Empfehlung.

# In Südfrankreich machen Gravel Bikes mit Federung definitiv Sinn - je gröber das Geläuf, desto mehr profitiert man in Sachen Komfort und Performance.
# Kleine Flugeinlagen gestalten sich mit dem BMC Urs LT Two unproblematisch - die Federung nimmt der Landung die Härte.
# Auch auf Asphalt hat das BMC ein sehr souveränes Fahrverhalten - gediegener Geradeauslauf, aber dabei nicht unhandlich.

Die Federung arbeitet dabei angenehm unauffällig und schluckt vorrangig harte Kanten und nimmt fiesen Löchern ihren Schrecken. Das klappt vorn besser als hinten, macht das BMC jedoch nicht zur Sänfte im Gelände. Auf ruppigem Untergrund wird man stets informiert, wie der Zustand des Trails ist, kann aber dennoch schneller und komfortabler als ohne Federung fahren.

Die Übersetzung ist absolut bergtauglich und auch die Geometrie des Rahmens bremst den Drang kein bisschen ein. Ein tolles Rad für viele Höhenmeter bergauf und schnelle Abfahrten hinunter. Allerdings dürfte es dabei ein wenig leichter sein.

Auch auf Asphalt gefällt das Urs. Wer hier jedoch gerne flott unterwegs ist, wird an die Grenzen der Übersetzung stoßen. Auf flachen Stücken fährt man bereits mit viel Schräglauf der Kette auf den kleinen Ritzeln, geht es bergab muss man schnell unangenehm hohe Trittfrequenzen an den Tag legen, um die Fuhre noch weiter zu beschleunigen. Glücklicherweise ist der Aufwand eines Kettenblattwechsels nicht hoch und so kann man die Übersetzung gegebenenfalls an die individuellen Vorlieben oder den eigenen Wohnort anpassen.

# Auf schnellen Bergabstücken kommt man recht bald an die Grenzen der serienmäßig verbauten Übersetzung - wird es richtig schnell muss man es rollen lassen.

Das ist uns aufgefallen

BMC Urs LT Two Test-Fazit

Das BMC Urs LT Two bietet viel Technik und eine „echte“ Federung an Heck sowie Front. Das wirkt sich spürbar positiv auf das Fahrverhalten aus und erhöht sowohl die Performance als auch den Komfort. Leider jedoch auch das Gewicht. Mit 9,9 kg ist das BMC, zumindest gemessen am Preis von 5.999 Euro, kein Leichtgewicht. Dass es dennoch Spaß macht, damit bergauf zu fahren liegt auch an der bergtauglichen Übersetzung mit einem 38er Kettenblatt und der Kassette mit 10-52 Zähnen. Das Fahrverhalten ist eher sicher als verspielt und vermittelt dabei auch weniger erfahrenen Gravelpilot*innen viel Sicherheit.

Pro / Contra

Pro

  • Perfekt fürs Bergfahren auf Gravel
  • Souveränes, sicheres Fahrverhalten
  • Viel Federungskomfort
  • Solides, gut geschütztes Rahmenset

Contra

  • Hohes Gewicht
# Klares Design und schlichte Farbgebung - das BMC Urs LT Two kann auch optisch überzeugen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Gravel Bikes mit Federung im Allgemeinen oder dem Testrad im Besonderen? Schreibt es bitte in die Kommentare, um den Nutzen für andere Leser*innen zu erhöhen.


So haben wir die Gravel Bikes getestet

Alle Gravelbikes im Vergleich wurden auf einer identischen, circa 10 km langen Teststrecke in Mouant-Sartoux, Frankreich, getestet. Alle Bikes im Test wurden von 2 Fahrern im Wechsel gefahren. Die Fahreindrücke notierten sie unmittelbar nach den Testfahrten in einem Testschema. Bewertet wurden: das Fahrverhalten in langsamen engen und schnellen weiten Kurven, das Beschleunigen am Berg und in der Ebene, die passende Übersetzung für Gravelanstiege, die Sicherheit in der Abfahrt (inklusive Bremsen), der Komforteindruck am Sattel und am Lenker.

Die Teststrecke beinhaltete circa 30 % Straßenanteil, Anstiege bis kurzzeitig 15 % auf der Straße und ähnlich steile Anstiege auf Forstwegen. Zu überwiegendem Anteil bestand die Teststrecke aus Gravel-Wegen, die auf der 50 Shades of Gravel Skala der Stufe 5 bis 9 zuzuordnen wäre, sprich: überwiegend felsiger Untergrund mit losem Kies und teils großen Steinen. Feuchte Waldböden waren gar nicht enthalten. Auch anspruchsvolle Abfahrten auf einfachen Trails mit lehmigem, trockenem Boden und kurze Schiebe- und Tragepassagen waren enthalten.


Die Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Neben den gezeigten Rädern können noch weit mehr Testräder angefragt worden sein, die zum Beispiel aus Gründen der Lieferfähigkeit nicht teilnehmen konnten. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, d.h. vormontiert. Die Testräder wurden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test wurden die Räder gewogen, die Sitzposition bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen mit identischem Reifendruck befüllt. Die Gravel Bikes mit Reifen mit Schlauch fuhren wir mit 2,5 bar hinten und 2 bar vorne. Die Gravel Bikes mit Tubeless-Reifen Set-up fuhren wir mit 1,8 bar vorne und 2,2 bar hinten, jeweils unabhängig von der Reifengröße. Das unterschreitet teils die Empfehlungen der Reifen-Hersteller, hat sich aber für die leichten Fahrer ohne Gepäck im Test bewährt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
Tester-Profil: Harald Englert
Körpergröße 176 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 65 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 66 kg
Harry fährt gerne schnelle Rennräder und TT-Renner. Seit einigen Jahren dem Triathlon-Sport verfallen. Von kurzen und harten Intervalltrainings bis zu mehrstündigen Touren steht alles auf dem Programm. Meist mit Trainingsziel unterwegs, aber gerne auch auf Genusstour mit Kumpels und Freunden. Wenn Zeit bleibt, zudem auf dem Gravel-Bike oder Enduro-MTB durch den Spessart unterwegs.
Ich fahre hauptsächlich
Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich, nicht zu lang
Tester-Profil: Jan Gathmann
Körpergröße 180 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge 51 cm
Armlänge 62 cm
Gewicht 75 kg
Jan fährt vom Bahnrad über den Stahl-Klassiker bis zum Cyclocross- und Gravelbike alles, was einen Rennlenker hat – nur mit den Unterarmen auf dem Auflieger sieht man ihn selten. Bewunderte Pro-Fahrer: Klassikerspezialisten. Meistgemiedenes Terrain: lange flache Geraden.
Fahrvorlieben
Lieber kurz und schnell als lang und erschöpfend
Bevorzugtes Terrain
Mittelgebirge, Flandern, kurvig, gerne auch mit Flatterband auf Wiesen
Vorlieben bei der Sitzposition
Kompromiss zwischen Endurance und Race
Sprinter, Rouleur oder Kletterer?
Am ehesten wohl Rouleur. Für den Sprinter fehlen die Ellenbogen und die Watt, für den Kletterer zu schwer

Alle Tests zu Gravel Bikes mit Federung 2022 lest ihr hier:

Text: Harald Englert / Fotos: Moritz Zimmermann, Jan Gathmann
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