BMC hat sich mit den Red Bull Formel 1-Experten zusammengetan, um das schnellste Rennrad der Welt zu entwickeln. Auch Ex-Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara wirkte mit. Jetzt zeigen die Schweizer erste Fotos des Tria- und Zeitfahrrades, das bei der Ironman WM 2022 in Utah beweisen soll, wie schnell es ist.
BMC x Redbull TT-Bike kurz & knapp
Nach vier Jahren intensiver Forschung präsentieren BMC und Red Bull Advanced Technologies heute erstmals das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts zur Entwicklung des schnellsten Rennrads der Welt. Das Triathlon- und TT-Bike sieht auf den ersten Blick unverkennbar nach Redbull Racing aus. Die Formel 1-Experten trugen mit ihrem Know-how im Bereich der Simulation entscheidend zu den Aero-Formen des neuen Bikes bei. Viel lassen die Kooperationspartner noch nicht über das neue Bike verlauten. Das wichtigste:
- „Erstes Formel-1-Aero-Rennrad“ (BMC Video)
- Seit 2018 gemeinsames Projekt mit Red Bull Advanced Technologies
- Red Bull Technologie zur Simulation des Fahrverhaltens in der Umgebung
- Prototypen Bau zur Ergebnis-Überprüfung im BMC Impec-Labor
- Fabian Cancellara als Tester an Entwicklung beteiligt
- Erstes Rennen bei der Ironman WM 2022 in Utah mit Patrik Nilsson
- Infos https://www.bmc-switzerland.com/de/
Video: BMC x Red Bull TT-Bike
Details
Red Bull Advanced Technologies ist sozusagen ein Spin-off des Formel 1-Rennstalls mit Sitz in Großbritannien und ebenfalls am Campus des Teams beheimatet. Zusammen mit BMC begann man 2018 mit dem Projekt, das schnellste Rennrad der Welt zu entwickeln. Aber die Firma besitzt auch andere Kooperationen, bei denen Wissen um Strömungssimulation gefragt ist, etwa mit dem Team der America’s Cup Yacht Alinghi.
Stefan Christ, Leiter der Forschung und Entwicklung bei BMC Switzerland, erklärt: „Das Know-how im Bereich der Simulation von Red Bull Advanced Technologies ist eine gute Ergänzung zu unserem Wissen in den Bereichen Bike-Design und Struktur. Die Simulation von Fahrverhalten, im Zusammenhang mit der gesamten Umgebung, bietet enorme Möglichkeiten in der Zusammenarbeit und macht BMC Athlet:innen schlussendlich noch schneller. Der Bau der Prototypen in unserem eigenen Impec Lab hier im Schweizer Grenchen hat uns geholfen, die Entwicklung schnell voranzutreiben und gleichzeitig unsere Vision des Bikes zu realisieren.“
Ebenfalls involviert war die Schweizer Zeitfahrlegende Fabian Cancellara, der für die Überprüfung der „Schnittstelle zwischen Athlet und Maschine“ verantwortlich war. „Der fertige Prototyp ist unglaublich, und ich freue mich auf das, was als Nächstes kommt“, sagte Cancellara.
Der fahrbereite Prototyp wurde im renommierten BMC Impec Lab hergestellt. Das Triathlon-Bike soll bei der Ironman-Weltmeisterschaft in St. George in Utah 2022 zum ersten Mal an den Start gehen. Red Bull Athlet und BMC Pro Triathlon Team Fahrer Patrik Nilsson wird es fahren.
BMC x Red Bull Aero TT-Bike Spekulationen
Vieles spricht dafür, dass wir mit dem BMC x Red Bull Prototyp einen Vorläufer eines neuen TT- und Triathlon-Bikes dr Schweizer sehen, auch wenn BMC und Red Bull Advanced Technologies sich zu dem Thema abslolut bedeckt halten. Nennen wir das Modell als Arbeitstitel hier zunächst BMC Speedmachine, so wie es auf dem Oberrohr des fahrbereiten Prototypen steht. Bisher rangierten die TT-Bikes und Aero-Rennräder der Schweizer unter dem Namen Timemachine, zuletzt testeten wir Timemachine Road, sozusagen die zahme Straßenversion des TT-Bikes.
Interesssant ist, dass die BMC x Red Bull Speedmachine wie die Timemachine Road ebenfalls auf eine Box zum Ausfüllen des unteren Rahmendreiecks zurückgreift. Allerdings fällt sie schmaler und größer aus. Bei der Timemachine sitzt der Stauraum noch hinter dem Sattelrohr.
Auch die an der Krone weit ausgestellte Gabel ist ein interessantes Aero-Detail. Bei jüngeren, erfolgreichen Aero-Rennrädern ging der Trend wieder zu nah an Reifen und Felgen geführten Gabelscheiden. Das Konzept der weiten Ausstellung wird an den Sitzstreben wieder aufgenommen.
Ansonsten wirken viele der gefundenen Aero-Lösungen vertraut. Die bullige Front, die sich weiter über das Vorderrad in den Wind streckt, hat seit dem Cannondale SystemSix einen festen Platz in der Bibliothek der Aero-Formen. BMC scheint hier wie Cervélo beim S5 auf eine Lösung zu setzen, bei der der Rahmen weit über das Lenklager nach vorne reicht (bei Cervélo allerdings in Form der durchgehenden Gabel). Das stark abgeflachte Unterrohr reicht zudem bis dicht an den Reifen heran.
Rote Farbringe auf den Aero-Laufrädern kaschieren, dass es sich um ziemlich hohe Felgenprofile handelt. Aus den Fotos kann man zudem auf recht breite Reifen schließen, es könnten sogar 28 mm in der Front sein, was für ein Aero-Rennrad viel ist.
Obwohl der BMC Speedmachine Prototyp mit einer SRAM Red eTap AXS 1×12 Funkschaltung kommt, deutet ein Ansatz am Sitzrohr darauf hin, dass auch 2x Antriebe möglich sind.
Was sagt ihr zur Kooperation zwischen BMC und Red Bull?
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