Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um weiter in die Offensive zu gehen, alle Chancen zu nutzen – „und die sind großartig“, freut sich Roman Arnold. Er selbst will die Geschicke mitgestalten und Canyon weiterentwickeln. Auch nach über 30 Jahren ist Canyon immer noch sein Fokus. „Canyon bleibt Canyon, aber in der Kontinuität wird es auch Veränderungen geben,“ ergänzt Roman Arnold.
Nach fast fünf Jahren prüft der derzeitige Investor an der Seite von Canyon, TSG Consumer Partners LLC, in Zusammenarbeit mit Canyon eine Rekapitalisierung, um einen neuen Eigenkapitalpartner für die nächste Expansionsphase des Unternehmens zu gewinnen. „Gemeinsam mit TSG haben wir Großes erreicht, eine echte Growth Story geschafft“, lobt Roman Arnold die Zusammenarbeit: “Für die zurückliegende Zeit kann ich mir keinen besseren Partner an unserer Seite vorstellen: Wir haben den US-amerikanischen Markt erfolgreich erschlossen und eine Website gelauncht, die im E-Commerce ihresgleichen sucht.“ Die Zahlen belegen den guten Support: Seit Beginn der Partnerschaft hat sich der Umsatz von 150 auf 400 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Gemeinsam mit TSG hat Canyon jetzt die Suche nach einem genauso gut passenden, neuen Partner eingeleitet. Die Kriterien sind klar, die Messlatte hängt sehr hoch: „Wir haben uns mit TSG kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Company auf ein neues Level zu heben“, betont Roman Arnold. Mit neuer Unterstützung will Canyon dann die nächste Etappe nehmen: „Wir haben eine Größenordnung erreicht, in der wir für Wachstum und Innovationen, so wie wir sie vorhaben, zusätzliche Kapitalgeber brauchen.“
In den Strukturen noch stärker werden
Auch die Strukturen in der Leitung von Canyon werden so angepasst, dass sie für die Zukunft gut aufgestellt sind: Roman Arnold wechselt nach über 30 Jahren in der operativen Leitung in den neu gegründeten Beirat von Canyon. Damit übergibt er ab dem 1. Oktober seinen Posten als CEO an den bisherigen operativen Geschäftsführer Armin Landgraf. „Ich bin weiterhin mit Herz und Seele bei Canyon, aber zukünftig in einer neuen Position“, erklärt Roman Arnold. „Als Beiratsvorsitzender werde ich eine wichtige Funktion bei Canyon innehaben, die Geschäftsführung in allen zentralen Fragen der Entwicklung von Canyon unterstützen und die strategischen Weichenstellungen mitbestimmen.“
Mit Armin Landgraf wird ein in der Fahrradbranche erfahrener und bereits bei Canyon etablierter Manager neuer CEO. Der Verantwortungsbereich von Lothar Arnold als Geschäftsführer Finanzen (CFO) bleibt unverändert. Gemeinsam bilden die beiden das neue Geschäftsführungsteam. „Mit der neuen Konstellation haben wir die Weichen gestellt, um Canyon auf der Erfolgsspur zu halten, kommende Herausforderungen zu meistern und die Wachstumschancen zu nutzen. Kurz: Wir sind gerüstet, Canyon noch stärker zu machen“, sagt Roman Arnold.
Für Armin Landgraf ist es eine folgerichtige und von langer Hand geplante Entwicklung, jetzt die Rolle des CEO zu übernehmen. Er verantwortet bereits seit Anfang 2019 als COO den gesamten operativen Bereich bei Canyon. Zuvor hatte er mit langjähriger Erfahrung als Geschäftsführer in Unternehmen der Fahrradindustrie und in der Strategieberatung hohe Kompetenz bei der Führung und Entwicklung von Unternehmen bewiesen. Als CEO der Fahrradsparte der niederländischen Pon-Gruppe führte er unterschiedliche Marken in zahlreichen Regionen und sammelte umfassendes Know-how in allen Produktsegmenten der Fahrradbranche.
„Ich bin Roman Arnold sehr dankbar und fühle mich geehrt, dass er mich für diese Position ausgewählt hat. Canyon hat eine starke Basis, ein großartiges Team und eine wunderbare Community, und ich freue mich sehr darauf, den Erfolgskurs fortzusetzen“, sagt Armin Landgraf. Die nächsten Etappen von Canyon zeichnen sich jetzt schon ab: „ Wir werden uns weiterhin auf die Entwicklung neuer Technologien und Produkte, eine kontinuierliche Erweiterung unseres E-Bike-Portfolios, den Ausbau unseres Serviceangebots sowie die Stärkung unserer globalen Markenpräsenz konzentrieren“, erklärt Armin Landgraf. „Ich werde viel Energie investieren, damit wir unsere Position als digitaler Champion noch ausbauen und der Branche weiterhin vorausfahren.“
Roman Arnold: wichtige Funktion als Beiratsvorsitzender
Roman Arnold wird als Beiratsvorsitzender weiterhin die Geschicke von Canyon mitgestalten und begleiten, die Strategien und Ziele gemeinsam mit der Geschäftsführung formulieren und unternehmerische Impulse geben. „Die Zeit, die ich durch die neue Aufgabenverteilung gewinne, werde ich gezielter und fokussierter für Canyon und meine Leidenschaft fürs Bike einsetzen können“, freut sich Roman Arnold. Er wird zukünftig wieder mehr am Pure Cycling-Erlebnis arbeiten, wieder näher an den Innovationen, der Technologie und den Athleten dran sein. „Ich fahre seit über 30 Jahren auf dem großen Kettenblatt. Ich schalte nun einen Gang runter, bin dafür auf der langen Strecke gut unterwegs“, erklärt er seine persönliche Motivation und wie er die kommenden Jahre für Canyon effektiv nutzen möchte.
Was sagt ihr zu den Wachstumsplänen bei Canyon?
15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMüssen sie meiner Meinung nach nicht. Wenn ich die Wahl hätte 10.000 E-Bikes oder 1.000 Rennräder zu verkaufen, würde ich mich wohl eher für den E-Bike Markt entscheiden, als für die Randsportart Radsport.
Ich gehe auch davon aus, dass die Entwicklung eines E-Bikes wesentlich günstiger ist, als die eines Rennrades.
Beim Triathlon sind die Räder ja auch noch ganz vorne mit dabei.
Um aber erstmal kräftigen Cash-Flow zu erzeugen, würde ich auch mehr Geld in die E-Bikes stecken, als ins Rennrad.
Also mal anders formuliert: der Geldgeber der im Hintergrund das Wachstum der letzten Jahre ermöglicht hat ist mit der Situation so unzufrieden dass er den eigentlichen Gründer auf eine Repräsentationsrolle abschiebt in der er überhaupt nichts mehr mitzureden hat und du schwadronierst vom Neid der erfolglosen.
Aber wenn's in einem Markt läuft heisst das noch lange nicht dass man dieses “läuft“ auch auf einen anderen Markt übertragen kann und im Zweifelsfall wäre “erfolgreich in der Sportnische“ allemal wirtschaftlich attraktiver als “nicht so erfolgreich im Mainstream“. In jedem Markt gibt es Gewinner und Verlierer. Und die Marke leidet schon unter der Breite des bisherigen Produktspektrums: z.B. wirkt Canyon aufgrund der angebotenen RR im Vergleich zu YT gar nicht wie eine “richtige MTB Marke“ sondern einfach nur wie ein Radversender der halt auch MTB anbietet. Das ist eine Identitätsfalle die bei klassisch vertriebenen Marken natürlich noch stärker war (“egal mit welchem Produktwunsch der Kunde in den Laden stolpert, Hercules hätte was passendes im Katalog“), aber Canyon scheint auf dem besten Weg zu sein sich das gleiche Problem einzuhandeln.
Möglicherweise könnte eine Art “Markenföderation“ (vermeintlich eigenständige Marken die sich offiziell nur die Logistik teilen) unterm Strich besser funktionieren.
5 Achterbahnen.Da müsste ich aber Insolvenz anmelden.
Auch noch diskriminierend. 😡
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