Mit dem neuen Cervèlo Áspero präsentieren die Kanadier ein Carbon Gravelbike, das besonders auf Speed getrimmt ist. Ein anpassbarer Nachlauf soll für bessers Handling mit verschiedenen Reifengrößen sorgen, aerodynamische Rohre Geschwindigkeit bringen. Hier die Infos zum ersten Vollblut-Gravelracer von Cervèlo.
Update: mittlerweile hatten wir das Fahrrad im Test: zum Test des Cervélo Áspero.
Cervèlo Áspero Infos und Preise
- Carbon Gravelbike mit variabler Geometrie
- Aerodynamisch optimierte Rohrformen
- Reifenfreiheit 42 mm in 700c / 49 mm in 650b
- 4 Modellvarianten mit 1×12 / 1×11 oder 2×11-Antrieben
- 6 Rahmenhöhen von 48 bis 61 cm
- Preis ab 2.999 € (SRAM Apex)
- Preis Rahmenset 2.499 €
- Verfügbar ab sofort
- Infos www.cervelo.com
Details
Ähnlich wie BMC gehörte Cervélo bis jetzt zu den Herstellern, die das Thema Gravelbike eher von der All-Road-Seite angingen. Für Kieswege war das vielseitige Cervèlo C zuständig, das aber in Sachen Reifenfreiheit und Geländegängigkeit nicht mit der aktuellen Entwicklung Schritt halten konnte. Während BMC jetzt mit dem URS einen deutlichen Schritt in Richtung MTB und Bikepacking machte, schlug Cervélo mit dem neuen Àspero einen anderen Weg ein.
=> Hier findet ihr unseren Bericht über das neue BMC URS
Das Áspero soll vor allem als schnelle Fahrmaschine überzeugen. Die Ausflegung für ausgedehnte Bikepacking-Abenteuer stellten die Kanadier hinten an, was den Einsatz aber nicht ausschließt. Die Kombination von zwei Merkmalen zeichnet das Cervèlo Gravelbike besonders aus: Eine variable Geometrie durch einen verstellbaren Nachlauf an der Gabel soll Handling-Veränderungen beim Einsatz verschiedener Reifengrößen ausmerzen. Das nennt man bei Cervèlo „Trailmixer“. Es gibt es in ähnlicher Form bislang bei Rondo. Außerdem bringen die Kanadier ihr ausgewiesenes Aero Know-how ins Spiel. Die Rohre des Carbonrahmens sind aerodynamisch optimiert. Erkennbare Maßnahmen sind die Absenkung der Sitzstreben, eine schmale Front und sogenannte Kamm-Tail-Profile der Hautrohre, wie Cervèlo sie bereits bei der R-Serie einsetzt sowie eine dritte Öse am Unterrohr für die Aero-Positionierung der Trinkflasche beim Einsatz nur eines Halters.
Die Bikepacking-Fraktion geht trotz aller Beteuerungen, das Rad sei nicht für den Transport gemacht nicht ganz leer aus. Es gibt abgedeckte Ösen für eine kleine Tasche am Oberrohr und weiter Montagemöglichkeiten über dem Schlagschutz am Unterrohr, aber an der Gabel finden sich beispielsweise keine Ösen und auch für Schutzbleche ist offensichtlich nichts vorbereitet.
Cervèlo Áspero im Video
Geometrie
Rahmengröße nominell | 48 | 51 | 54 | 56 | 58 | 61 |
---|---|---|---|---|---|---|
Oberrohrlänge mm | 512 | 532 | 553 | 575 | 591 | 608 |
Sitzrohrwinkel | 74.5° | 74° | 73.5° | 73° | 73° | 73° |
Steuerrohrlänge mm | 83 | 107 | 133 | 159 | 188 | 214 |
Steuerrohr Winkel | 71° | 71.5° | 72° | 72° | 72° | 72° |
Gabelvorbiegung (Rwd/Fwd )mm | 52/57 | 49/54 | 46/51 | 46/51 | 46/51 | 46/51 |
Nachlauf mm | 58,6 / 58,1 (650b) | 58,6 / 58,1 (650b) | 58,6 / 58,1 (650b) | 58,6 / 58,1 (650b) | 58,6 / 58,1 (650b) | 58,6 / 58,1 (650b) |
Tretlagerabsenkung mm | 78,5 | 78,5 | 76 | 76 | 73,5 | 73,5 |
Kettenstrebenlänge mm | 420 | 420 | 420 | 420 | 420 | 420 |
Radstand mm | 990 | 1000 | 1010 | 1027 | 1046 | 1063 |
Stack | 505 | 530 | 555 | 580 | 605 | 630 |
Reach | 370 | 379 | 388 | 397 | 406 | 415 |
Stack to Reach | 1,36 | 1,39 | 1,43 | 1,46 | 1,49 | 1,52 |
Auch wenn das Cervèlo optisch nun näher an andere gerade vorgestellte Gravelbikes rückt, setzt man sich in der Geometrie doch deutlich ab. Der Verlängerung des Reach durch längere Oberrohre erteilt man ebenso eine Absage wie deutlich flacheren Lenkwinkeln. Das Cervèlo Àspero bliebt in Sachen Geometrie an agilem Handling orientiert. So sind die Kettenstreben mit 420 mm zwar auf dem Papier nicht ultrakurz. Aber ein stark abgesenktes Tretlager und dadurch steilerer Winkel der Streben bringt die Hinterradachse näher an die Radmitte und den Schwerpunkt nach unten. Gut für einen zentrierten Schwerpunkt. Für die Gabelvorbiegung gibt Cervèlo aufgrund des wechselbaren Trailmixer Einsatzes zwei verschiedene Werte an. Beide liegen im Bereich dessen, was man als einzelnen Wert auch an anderen Gravelbikes findet. Eher steil im Vergleich zur aktuellen Entwicklung steht das Steuerrohr. Beides zusammengenommen spricht für eine direkte Lenkung, die auch in engen Kurven nicht dazu neigt, über das Vorderrad zu schieben oder den Schwerpunbkt stark zu verändern.
Das Steuerrohr ist quer über alle Rahmengrößen eher kurz. Und so fällt auch die Sitzposition entsprechend eher sportlich aus. Das drückt sich in den Stack-to-Reach Werten aus, die nur in der größten Rahmenhöhe die 1,5 erreichen.
Ausstattung
Cervèlo bringt das Àspero in einer klug zusammengestellten Palette von Ausstattungen und beschränkt sich nicht auf 1x Antriebe, was der Vielseitigkeit gut tut. Auch kommen mit Shimano und SRAM beide großen Anbieter von Gravel-Antrieben zum Zug. Eine Ultegra RX Variante, die auf der internationalen Seite aufgeführt ist, war in der deutschen Preisliste, die uns vorlag, nicht enthalten.
Die Komponenten zum Lenken und die Sattelaufnahme kommen von Easton, wobei der Lenker trotz sportlichen Anspruchs recht stark ausgestellt ist. Carbon für Lenker und Sattelstütze gibt es nur am Top-Modell mit SRAM Force eTap AXS. Als Reifen kommen an allen Varianten Donnelly X’Plor MSO in 622-40 zum Einsatz, die auch Tubeless gefahren werden können. Größter Unterschied auf den verschiedenen Ausstattungsniveaus sind wie gewohnt die Laufradsätze. Und: Auch als Rahmenset ist das Cervèlo Àspero zu haben, was sich die Kanadier aber wie gewohnt mit 2.499 € ordentlich bezahlen lassen.
- Cervélo Àspero Disc Force eTap AXS 1×12, DT Swiss GRC 1650 Disc Gravel-Carbonlaufradsatz, 5.999 €
- Cervélo Àspero Disc GRX, Shimano GRX 2×11 (47-32 Z.), Easton EA 70 AX Disc Gravel-Laufradsatz, 3.999 €
- Cervélo Àspero Disc Apex 1, SRAM Apex 1×11 (40 Z.), Alexrims Boondocks 7-D Disc Gravel-Laufradsatz, 2.999 €
- Cervélo Àspero Disc Rahmenset 2.499 €
Was denkt ihr über das neue Cervélo Àspero?
Noch mehr Rennrad-Neuheiten 2020 auf Rennrad-News:
- Neues Scott Addict RC Ultimate im Test: 5,9 kg – leichtestes Rennrad der Welt?
- Neues Colnago Steelnovo: Jubiläumsmodell für 17.500 €
- Neues Giant Propel 2023 im Test: Schlank macht schnell
- Das neue Canyon Aeroad im ersten Test: Schnellstes Profi-Rennrad noch schneller
- Das neue Trek Madone Gen 8 im Test: Leicht + Aero: Alleskönner aus den USA
- Lapierre Xelius DRS – erster Test: Vive la Abfahrt!
- Neues Thömus Sliker R3 Ultimate: Schweizer Aero-Rennrad macht Tempo
- Neues Van Rysel RCX 2 Pro North Star: Cyclocross Wettkampf-Rad bei Decathlon
- Neues Ridley Falcn Essential: Abgespeckter, günstiger Alleskönner
- Colnago V4 Rs Tadej Sonderedition: Pogačar bekommt Rennrad zur WM