Nach einem fast schon unbeschwerten Radfahr-Sommer ist nun eingetreten, wovor viele gewarnt haben: Die zweite Welle ist da! Gestern haben die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Bundesländer deshalb die Regeln für einen neuen Lockdown abgesteckt, die ab Montag, dem 2. November 2020, gelten sollen. Diese orientieren sich stark an die Regeln aus dem Frühjahr, als das Covid-Virus zum ersten Mal in Europa grassierte.
Folgende Regeln gelten nun auch für Radsportler:
- Individual-Sport Wie bereits im ersten Lockdown sind in Deutschland Individual-Sportarten wie das Radfahren prinzipiell erlaubt. Allerdings darf dies nur allein, zu zweit oder mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts auf allen öffentlichen und privaten Sportstätten durchgeführt werden. Radfahrten mit einer haushaltsfremden Begleitung oder mit der eigenen Kernfamilie sind also kein Problem.
- Fahren in der Gruppe Laut Empfehlung des BDR und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) aus dem Frühjahr gilt auch beim Training im Freien, besonders in der Bewegung die Regel des Abstandhaltens. Auch der Radfahrerverband ADFC betont, dass auch beim Radfahren auf den nötigen Abstand geachtet werden muss. Damit verbietet sich Windschattenfahren von mehr als 2 Personen.
- Treffen in der Öffentlichkeit Es dürfen sich nur noch maximal 10 Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten im öffentlichen Raum treffen.
- Private Reisen Tagesausflüge oder Urlaubs-Reisen mit Übernachtungen sind zu unterlassen. Übernachtungsmöglichkeiten dürfen nur noch für nicht-touristische Zwecke angeboten werden. Somit fallen auch mehrtägige Radtouren aus. Eine Option bleibt dagegen das Bikepacking.
- Radstadien, Radparcours und Fitness-Training Sämtliche Anbieter von Freizeitaktivitäten – egal ob drinnen oder draußen – müssen ihre Geschäfte leider schließen. Darunter fallen dementsprechend auch Radstadien, Bikeparks und Fitnessstudios.
- Veranstaltungen Profi-Sport darf weiterhin ohne Zuschauer stattfinden. Alle Amateursport-Veranstaltungen werden untersagt. So läuft nach bisherigem Stand zum Beispiel der UCI Cyclocross Weltcup mit einer reduzierten Anzahl Rennen weiter.
- Bikeshops Der Groß- und Einzelhandel darf unter strengen Auflagen weiterhin geöffnet bleiben! Pro 10 qm Verkaufsfläche darf beispielsweise nur ein Kunde im Laden sein – dies muss kontrolliert werden. Prinzipiell sollte es jedoch kein Problem sein, das Sportgerät am Laufen zu halten.
Die Beschlüsse der Ministerpräsidenten-Konferenz müssen nach aktuellem Stand noch von den jeweiligen Bundesländern konkretisiert und durchgesetzt werden. Sollten sich hier Änderungen nach Bundesland ergeben – wie es bereits im Frühjahr der Fall war – werden wir den Artikel aktualisieren und euch informieren. Den vollständigen Beschluss mit allen Änderungen findet ihr hier: www.bundesregierung.de
82 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMan kann davon ausgehen, dass diese Räder für die Bewegung draußen angeschafft wurden, ob mit oder ohne Motor ist da egal.
Auch denke ich, dass jeder Durchschnittsbürger weiß, dass Chips nicht zur gesunden Ernährung gehören, Sport hin oder her.
Deutlich schwerwiegender dürfte sein, dass die Bürger weniger zum Arzt gehen und so viele Krankheiten unentdeckt bleiben. Ich habe meine Vorsorgeuntersuchungen auch während Corona wahrgenommen.
Wie gesagt, ich hab da keine Zahlen zu, aber das ist nicht mein Eindruck aus meinem Umfeld. Da gibts Leute, die sich jetzt tatsächlich ein Rad geholt haben, aber viele haben auch mit Sport momentan aufgehört. Interessant wäre halt zu wissen, ob es sich wirklich ausgleicht, wie du behauptest. Mein Eindruck ist es jedenfalls nicht. Sehr viele Menschen machen auch tatsächlich lieber oder nur sozial eingebettet Sport (Vereine, Mannschaftssport etc.).
Nur zu wissen, dass Chips ungesund sind, reicht aber nicht. Ich weiß auch, dass Chips ungesund sind. Trotzdem esse ich beispielsweise in Zeiten mit ner Verletzung und ohne Sport viel schlechteres Essen als in Zeiten mit Sport. Menschen tun halt schlichtweg nicht schon etwas, nur weil es gute Folgen für die Gesundheit hat. Kurzfristige Folgen sind auch enorm relevant für das Verhalten und die kurzfristigen negativen Folgen von Chips merkt man gar nicht so sonderlich, wenn man keinen aktiven Lebensstil führt - die kurzfristigen positiven Folgen hingegen schon. Das kann ich bei mir selbst beobachten, aber auch bei anderen Menschen.
Zum letzten Punkt hab ich nichts zu sagen.
Das würde ich garnicht mal so abschätzg sehen. Sport hat nun mal einen starken Conveniencefaktor. Wenn man normal um 22:00 noch eine Runde joggen geht und um 20:00 Ausgangssperre ist wird man nicht unbedingt genau so oft um 19:00 joggen gehen. Und ein Tennisspieler wird nicht aufeinmal mit Rennradfahren anfangen. Oder würde die Mehrheit von uns mit dem Tennis oder Fußball anfangen wenn das Radfahren verboten wird? Es ist ja ein Großteil der Sportarten verboten. Das geht auch nicht bei allen, denn weder kann man wirkungsvoll ein anderes Training durch Joggen und Radfahren ersetzen, noch können alle Menschen joggen und Radfahren.
Natürlich. Ich kennen viele Menschen die inzwischen am Rad drehen. Bei Alkohol und Drogen gibt es einen Sozialfaktor in beide Richtungen. Weniger Ausgehen = weniger Alk, mehr daheim bedeutet aber für andere Menschen mehr Alk und Zigaretten. Auch wird das Passivrauchen verschlimmert. Es ist mir fast unmöglich meine Fitness (auf der Terrasse) zu betreiben ohne von Zigarettenqualm und Marijuhanadünsten behelligt zu werden.
Frage ist wieviel die benutzt werden.
Nach der Logik wären nicht Fehlernährung und Bewegungsmangel Todesursache Nummer 1, gefolgt von Suchterkrankungen/Substanzmissbrauch.
Ein Faktor ist dabei auch die Sozialkontrolle. Viele Erkrankungen werden im Sozialumfeld erkannt. Laut den Statistiken der Krankenkassen ist das bei Schlaganfällen und Herzinfarkten ein großes Problem.
Ich denke insgesamt ist das ein komplexes Problem, was überhaupt nicht beachtet wird. Es sind ja auch nicht nur linear die Sportaktivitäten. Im Homeoffice bewegt man sich idR. weniger als auf der Arbeit, daheim hat man ein anderes Essverhalten (Kühlschrank in Reichweite) die Optionen zum Essen auf der Arbeit sind auch weniger geworden, und die Lieferoptionen sind auch nicht die Gleichen wie im Restaurant zu essen. Dazu bietet Urlaub auch immer einen guten Anreiz, sich zu bewegen.
Das lässt sich kaum leugnen, aber nicht jeder konnte oder wollte auf das Fahrradfahren als sportliche Aktivität umstellen.
Ich denke schon dass im Schnitt es durchaus zutrifft. Homeoffice + dort nicht unbedingt gesünderes essen wenn man mal eben etwas schnelles für die Mittagspause machen möchte tragen etwas dazu bei. Auch bewegt man sich im Homeoffice naturgemäß natürlich weniger.
Nicht jeder hat dies als Anlass genommen tatsächlich in Sport mehr einzusteigen.
Auch seelisches Ungleichgewicht setzt durchaus auf die Hüften an, wenn man seinen Job nicht mehr so ausführen kann - dadurch vielleicht auch in finanzielle Nöte kommt. Frustessen dürfte da nicht selten sein.
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