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Neuer Coros Dura GPS-Computer im Test
Laufzeitwunder für Bikepacking & Co.

Der neue Coros Dura GPS-Radcomputer will eine Alternative zu Garmin, Wahoo und Co. sein. Mit 120 Stunden Akkulaufzeit verspricht Coros vor allem für Langstreckenliebhaber geradezu einen Quantensprung. Auch die einfache Bedienung mit Drehrad und Touchscreen lässt aufmerken. Wir konnten das Gerät bereits vor dem heutigen Marktstart einem ersten Test unterziehen.

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Coros Dura kurz & knapp

Die Marke Coros ist im Rennradbereich noch recht unbekannt. Das könnte sich jetzt schnell ändern. Bekannt ist Coros schon für Preis-Leistungs-mäßig attraktive Multisportuhren und Fitnesstracker. Die Marke produziert unter anderem auch Decathlon Sportuhren. Und auf Basis dieses Know-hows bauen die Amerikaner jetzt einen GPS-Radcomputer, der in Sachen Akkulaufzeit neue Maßstäbe setzen will: Der neue Coros Dura soll 120 Stunden im GPS-Empfangsmodus durchhalten und richtet sich damit besonders an Longdistance-Fans und Bikepacker. Aber auch für „bequeme“ Datensammler könnte er interessant sein, dazu später mehr.

# Der neue Coros Dura verspricht Akkulaufzeit satt - er ist ab sofort im Shop der US-Marke zu haben.

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# Eine Solarzelle über dem Display lädt den Dura während der Fahrt und im Sleep-Modus nach.
# Wie bei den Uhren erfolgt die Menübedienung auch über eine Drehkrone. - Oder per Touch Screen.
# Das Paket mit GPS-Radcomputer, Halter im Garmin-Standard und Ladegerät soll 289 € kosten. - Wir konnten den neuen Coros Dura im Test bereits genauer untersuchen.

Ein Solarmodul oben am Gerät hilft, die Laufzeit noch weiter zu verlängern. Auch die Menü-Bedienung mittels Touch-Display oder Kronen-Drehrad an der Seite hebt den Dura ab. Ansonsten ist alles an Bord, was man von modernen Geräten erwartet. Dazu zählen inkludierte Weltkarten auf OSM-Basis und umfassende Drittanbieter-Konnektivität zu Strava, Komoot und Co. sowie eine eigene App zum Fitness- und Gesundheitstracking oder für die Routenplanung.

All das packt der Coros zu einem Preis leicht unter dem Garmin Edge 540 oder dem vergleichbaren Wahoo Elemnt Bolt V2 ins schlanke Gehäuse.

Coros Dura technische Daten

# Schon beim Auspacken klar - Coros will vor allem Entdecker ansprechen, die von der langen Laufzeit profitieren.
# Im Paket sind auch der Halter mit Quarter Turn-Aufnahme.
# Außerdem das Ladekabel im USB-C auf USB-C Standard.
# Der Halter ist solide und robust…
# …und das Gerät kann rennkonform per Schraube fixiert werden.

Coros Dura in der Hand

Nach dem ersten Blick auf die technischen Daten hat der neue Coros Dura alles, was ihn zu einem wettbewerbsfähigen GPS-Radcomputer in der sub 300-Euro-Klasse macht. Und noch etwas mehr als manches andere Modell. Auch die Einbettung in eine digitale Umgebung kann sich auf dem Papier sehen lassen. Es gibt eine eigene Coros Smartphone-App, über die sich Drittanbieter wie Strava, Trainingpeaks oder Komoot einbinden oder Routen auf das Gerät spielen lassen. Über die App kann man den Coros Dura mit den Coros Uhren koppeln und so Trainingsfortschritte auf beiden Geräten erfassen. Zudem lassen sich Sensoren über ANT+ und Bluetooth koppeln. Doch wie sieht es in der Praxis aus?

# Coros Dura im Größenvergleich - Garmin Edge 530, Wahoo Elemnt Roam V1, Coros Dura und Hammerhead Karoo I (von links nach rechts).
# Von der Seite fällt auf, dass der Coros flach baut.
# Alle Tasten des Coros befinden sich auf einer Seite.
# Praktisch: Coros nutzt den gleichen Mount wie Garmin - Hammerhead und Wahoo haben eigene Standards.

Auspacken

Das Gerät kommt in einer Kartonage-Verpackung, die auch innen ganz ohne Kunststoffe auskommt und schwer in der Hand liegt, wohl um Wertigkeit zu vermitteln. Darin befindet sich der Coros Dura sowie das USB-C auf USB-C Ladekabel sowie der mitgelieferte Halter für den Lenker. Aufatmen: Der Coros Dura ist mit Garmin Halterungen kompatibel, er hat einen gebräuchlichen Quarter-Turn Mount. Der mitgelieferte Out-Frount-Mount passt für runde Lenker mit 25,4 oder 31,8 mm Durchmesser. Außerdem gibt es ein Ladekabel von USB C auf USB C. Wie üblich, gelangt man zu den Bedienungsanleitungen nur online. Für die wichtigsten Funktionen hält Coros gute Video Tutorials bereit.

# Das Coros Dura Gehäuse ist wasserdicht nach IP67.
# Mit der Drehkrone wechselt man die Menü-Punkte und trifft eine Auswahl.
# Mit der Back Taste kommt man wieder zurück – sehr einfach und effektiv.
# Geladen wird per USB-C.
# Nach dem Start fragt der Dura est einmal nach der Sprache.
# Richtig los geht es aber erst nach dem Koppeln des Smartphones mit der App - an dem Bildschirm ist kein Vorbeikommen.
# Einrichten der App…
# …und Koppeln sind ein Kinderspiel.

Gehäuse und Bedienung

Mit seinen 97 g liegt der Coros Dura leicht in der Hand. Das Gehäuse ist wasserdicht nach IP67 und verfügt außerdem über eine Taste sowie ein Drehrad zur Steuerung. Die Logik der Menü-Bedienung über Taste und Drehkrone ist binnen Minuten verinnerlicht. Drehen durchscrollt das Menü. Ein Druck auf die Krone wählt aus. Ein Druck auf die Back-Taste darunter führt zurück. Das war’s! Kein Überlegen, welche Taste noch einmal mit welcher Funktion belegt war. Einzige Kritik hier: Die Drehkrone sollte etwas definierter arbeiten, bzw. einrasten, um versehentliches zu weit Scrollen zu vermeiden.

Der interne Coros Dura Speicher (kein SD-Slot) fasst 32 GB, etwas mehr als andere Geräte in dieser Preisklasse bieten.

# Die App bietet ähnlich viele Funktionen zum Fitnesstracking und zur Trainingsplanung wie andere bekannte Plattformen.
# Es lassen sich verschiedene Coros Geräte mit ihr verwalten. - Grouptracking und Benachrichtigung bei Notfall bietet der Dura auch, aber keine Sturzerkennung.
# Auch Benachrichtigungen lassen sich individuell einstellen.

Coros-Display

Das Display ist etwas größer als das des gleich teuren Wahoo Elemnt Bolt V. Der Bildschirm besitzt zusätzlich eine Touch-Funktion, mit der ebenfalls alle Funktionen gesteuert werden können. Im Vergleich mit anderen GPS-Radcomputern baut der Coros Dura weniger hoch. Die Touchfunktion läuft flüssig, aber nicht so flüssig wie bei einem Hammerhead Karoo II, als Beispiel. Smartphone ähnliche Reaktivität darf man nicht erwarten.

Die Auflösung von 400 x 240 Bildpunkten entspricht auf dem Papier etwa jener anderer Geräte der Preisklasse. Die Grafiken wirken aber weniger definiert und klar. Die Display-Helligkeit lässt sich nur automatisch regeln. Und hier erreicht der Coros Dura nicht die mit anderen Geräten mögliche Helligkeit. Möglich, dass Coros hier einiges an Akkulaufzeit herausholt. Gut lesbar war das Display dennoch unter allen Bedingungen. Sowohl bei direkter Sonneneinstrahlung als auch in Tunneln. Nur eben nicht ganz so klar und definiert. Das fällt vor allem in der Kartendarstellung auf, spielt aber bei den Datenseiten gar keine Rolle.

# Das Display in der Kartensansicht im Vergleich - der Coros Dura bietet als einziger keine Straßennamen und unterscheidet nur wenige Wegtypen.
# Karten kommen per Downloadmanager in der App umsonst aufs Gerät.

Großes Versprechen: Akkulaufzeit

Über dem Coros Dura Display befindet sich ein kleines Solarpanel. Damit kann der Rad-Computer bei voller Sonneneinstrahlung laut Hersteller sogar mehr Energie aufnehmen, als er verbraucht: Eine Stunde volle Strahlung soll 2 Stunden Fahrzeit im GPS-Modus ergeben. Coros hat hier einen Wert von 75.000 Lux zur Berechnung herangezogen, wie ihn auch Garmin für seine Solarfunktionen voraussetzt. Aber auch ohne Nachtanken per Sonnenenergie soll der Coros Dura 120 Stunden im GPS-Modus durchhalten, das wäre genug für mehrere Tage Fahrzeit und liegt eher auf dem Niveau von Multisportuhren oder darüber. Zum Vergleich: Garmin verspricht für den Edge 530 rund 20 Stunden Laufzeit.

# Der Name Dura steht vor allem für die Akkulaufzeit - 120 Stunden ohne Solar-Unterstützung sind eine Ansage.

Coros gibt die Akku-Kapazität des Dura mit 960 mAh an. Garmin macht zwar keine offiziellen Angaben, aber ähnlich groß ist der Garmin Edge 530er Akku, wenn man Ersatzteilangebot durchforstet.

Inbetriebnahme

Bevor es ans Starten und Fahren geht, ein Hinweis: Wir konnten den Coros Dura erst an 5 Tagen testen und zu den Erkenntnissen aus der Praxis noch keine Bestätigungen oder Kommentare des Herstellers einholen. Dabei nutzten wir für den Test die öffentliche Beta-Version (V3.5.0 Beta) der Coros App sowie des Coros Dura vom 15.04.2024. Zudem sind 5 Tage wenig für ein Gerät mit dieser Funktionsfülle. Ein Update des Artikels wird folgen.

# Datenfelder einzustellen, geht einfach - einfacher als bei einigen anderen Geräten der Preisklasse.
# Verschiedene Layouts und…
# …Feldgrößen stehen zur Verfügung.
# Der Split Screen ist ein Coros Dura Alleinstellungsmerkmal - auch durch die Datenfelder darunter lässt sich scrollen.

Nach dem Einschalten über die Back Taste erscheint im zweiten Schritt ziemlich schnell ein Code zum Scannen. Das Koppeln darüber läuft einfach und schnell. Aber: Der Coros Dura will mit der Smartphone App gekoppelt werden. Ohne das geht es nicht. Auch die Eingabe der eigenen Telefonnummer und des Alters im weiteren Prozess sind zwingend. Wer das nicht akzeptiert, für den scheidet das Gerät im Grunde aus.

Coros ist wie Garmin und Wahoo auf die eigene Coros-Cloud für die Datenaufbereitung fixiert. Alle Daten, die Coros Geräte erfassen, landen erst einmal hier. Immerhin: Auch Garmin Connect Daten lassen sich beim Umstieg importieren. Dafür müssen sie aber vorher manuell bei Garmin exportiert werden.

Vorteil der Coros App: Sie bietet die meisten wichtigen Funktionen, die große andere Gesundheits- und Fitness-Apps auch bieten. Wer eine Coros Uhr nutzt, findet dort zum Beispiel auch Schlafdaten und bekommt Trainingsempfehlungen und kann Leistungstests fürs Laufen durchführen sowie vieles mehr.

# Routenplanung läuft über die Coros App per Google-Routing.
# Alternativ kann man auch GPX-Files von Komoot und Co. herunterladen
# In dem Fall muss die Datei nach dem Download mit der Coros App geöffnet werden.
# In beiden Fällen muss sie anschließend noch ans Gerät gesendet werden - hier habe ich den Fehler gemacht, sie als Laufroute zu speichern.
# Das Synchronisieren geht bei Coros immer schnell. - Auch nach dem Aktivitätsende sind die Daten ruckzuck in der Cloud.

Und: Coros nimmt den Einstieg in die Radsportwelt ernst und will vor der Auslieferung des Coros Dura noch einen Fahrrad FTP-Test mit dem nächsten Update am 24. Juni 2024 herausbringen. Hier soll es sich um einen schnellen Rampentest handeln, statt des üblichen 20-minütigen dosierten All-Out-Verfahrens.

Coros Dura Datenfelder einrichten

Auch Datenfelder lassen sich individuell, nahezu beliebig einrichten. Das geht für meinen Geschmack vorbildlich nutzerfreundlich über die App und weit intuitiver als bei Garmin. Ein kleiner Nachteil: Einmal eingerichtet, löst ein Tipp auf die Datenfelder keinen weiteren Dialog aus.

Ein großer Vorteil: Der Coros Dura besitzt die Möglichkeit einen Split Screen zu nutzen. Bei der Anzeige mit der Karte oben lässt sich dann unten durch vorher festgelegte Datenfelder wischen. Das ist auf Tour sehr praktisch.

Coros Dura Sensoren verbinden

Der Coros Dura kann sich mit ANT+ und Buetooth-Sensoren verbinden. Gleich ein Highlight zum Start: Wir nutzten im Test die Coros Pace 3 Uhr parallel. Sind beide eingeschaltet, schaltet die Uhr automatisch in den Herzfrequenz-Sensor Modus und überträgt diese Daten an den Coros Dura. Auch ein Force/Quarq Leistungsmesser, eine Garmin Fenix 7 als Herzfrequenz-Sensor oder eine SRAM Force-Schaltgruppe erkannte der Coros Dura ohne Probleme und bot die entsprechenden Dialoge über Kassetten- und Kettenblattgröße zur Einrichtung oder zur Kalibrierung an. Aussetzer kamen auf bisher 120 km Testfahrten nicht vor.

Coros Dura Karten

Karten können über einen Download Manager in der App umsonst installiert werden. Die Landkarte ist in große Quadranten unterteilt, die nicht den Ländergrenzen folgen. Für ganz Deutschland sind mehrere Regionen herunterzladen. Der Prozess ist simpel. Den Hinweisen zufolge nutzt Coros hier Open Steet Map-Daten als Grundlage.

# So sieht es aus, wenn erst eine Route auf dem Gerät ist.
# Bevor man die Route startet, kann man sich noch die Details anschauen.
# Coros dura test-66
# Coros dura test-65

Coros Dura Test auf dem Kurs

Einschalten und Losfahren. Dem Ideal kommt der Coros Dura schon ziemlich nahe. Das Hochfahren aus dem ausgeschalteten Zustand geht weit schneller als bei einem Wahoo Elemnt Roam oder Garmin Edge 530, die ich zum Vergleich heranziehen kann.

Hochfahren

Übrigens: Nutzer und Nutzerinnen sollen den Coros Dura der Hersteller-Vorstellung nach gar nicht ausschalten, sondern einfach in den Sleep-Modus fallen lassen. Der aktiviert sich nach 2 Minuten. Dagegen ist die Ausschalt-Funktion im System-Menü versteckt. Die lange Akkulaufzeit und schnelle Upload-Zeit des Coros soll es möglich machen, den GPS-Radcomouter einfach am Rad zu lassen. Tatsächlich lädt sich der Computer in der Sonne auch im Sleep-Mode nach. Und tatsächlich waren in meinem Fall die Aktivitäten meist zwischen 5 und 10 Sekunden nach dem Beenden bereits mit dem iPhone ausgetauscht.

# Ist eine Coros Uhr in der App registriert, schaltet sie automatisch auf Herzfrequenz-Sensor für den Dura.

GPS-Empfang

Doch der Reihe nach: Aus dem Sleep Modus erwacht das Gerät sofort. Wie: sofort. Bis das GPS-Signal für die exakte Ortung gut genug ist, vergeht unter guten Bedingungen ähnlich viel oder wenig Zeit wie bei anderen, eher weniger. Gestoppt habe ich nicht. Der Coros Dura sucht sich die besten Satelliten zur Bestimmung automatisch aus 5 Systemen heraus. Alternativ lassen sich auch alle Systeme anschalten. Einzelne Systeme lassen sich nicht auswählen.

Auf den bisher 3 Gravel- und Rennrad-Touren bei starker Bewölkung war der GPS-Empfang die allermeiste Zeit so, wie ich es von anderen Geräten kenne. Ein genauer Vergleich steht noch aus. Nur einmal zeigte der Coros Dura ein merkwürdiges Verhalten: Nach einer langen Tunneldurchfahrt und anschließendem Stopp unter halb mit Blätterdach bedeckter Straße verharrte der Positionspfeil bei der Weiterfahrt auf der Karte minutenlang an gleicher Stelle. Dies kam jedoch nur einmal vor. Coros spielte seitdem noch ein Firmware Update aus. Weitere Updates sollen übrigens in regelmäßigen Abständen folgen.

Routenführung

Wer Routen folgen will, hat 3 Möglichkeiten:

Der Coros Dura kann auch Abbiegehinweise geben, wenn eine Route nachgefahren wird. Grafik und Timing der Hinweise sind überzeugend. In der Praxis hat diese Funktion an einer städtischen Route, die mit der Coros Routing Funktion erzeugt wurde, im Gebrauch nicht alle Abzweigungen angekündigt. Für Fälle, in denen keine Abbiegehinweise bei von Strava übernommenen Routen angezeigt werden, empfiehlt Coros, die Route zum Bearbeiten zu öffnen und einfach noch einmal zu speichern, was Abbiegehinweise ergänzen sollte.

# Hat man eine Route geladen, werden Anstiege angezeigt. - Der graue Balken markiert gut sichtbar den Fortschritt.
# Zoomen läuft über die + und - Symbole auf dem Touch Screen. - Hier die größte Zoomstufe.
# Und hier die Zoomstufe im 500 Meter Modus.
# Wann der nächste Abbiegehinweis kommt, wird gut angezeigt.
# Auch Kursabweichungen sind gut kenntlich gemacht.
# Hier eine leistungsorientierte Datenseite als Beispiel.
# Alle Sensoren wurden gut erkannt - man hat sogar die Wahl des Übertragungsprotokolls.

Weicht man von der geplanten Route ab, bietet der Coros Dura Neuberechnen an – entweder zum Ziel oder zurück zur Route. Dafür nutzt das GPS-Gerät allerdings nicht die installierten Karten. Stattdessen kommt auch hier Google auf dem Handy zum Einsatz. Vorteil der Lösung: Es geht schnell und die Routen waren okay. Nachteil: Ohne Mobilempfang funktioniert es nicht.

Fahren nach Karte

Die Kartendarstellung des Coros Dura unterscheidet sich stark von Wahoo, Garmin, Hammerhead oder Sigma. Die Karte enthält viel weniger Informationen. Coros verzichtet auf Städte- und Straßennamen. Auch verschiedene Straßenarten zeigen die Dura-Karten nur bedingt an. Anhand der Farbe sind nur Autobahnen (rot) und Bundesstraßen (gelb) auf den ersten Blick auszumachen. Ob sich hinter einer Linie ein Gravelweg oder eine Kreisstraße verbirgt, ist in Fahrt aber schwer bis unmöglich zu unterscheiden. Auch, ob man sich gerade auf eine Stadt zubewegt, ist nicht zu erkennen.

# Fahren nach Karte ist nicht so leicht wie alles andere beim Coros Dura. - Der weiße Weg voraus ist kaum von Straßen zu unterscheiden.

Das macht das Entscheiden nach Kartenlage auf dem Gerät unterwegs, falls die geplante Route einmal nicht den Geschmack trifft, schwierig. Im Grunde ist man auch hier zwingend auf die Zuhilfenahme des Smartphones angewiesen – was dem Coros Dura Slogan des „perfekten Erkundens“ etwas zuwiderläuft.

# Wenn man sich grob orientieren will, wie es weitergeht, sind Städtenamen wie links beim Wahoo Elemnt Bolt ein Vorteil. - Das Display des Dura zeigt den gleichen Ort.

Die Lesbarkeit des Displays ist dagegen trotz geringer Helligkeit unter allen Bedingungen gut. Auch das Zoomen in die Karte und hinaus läuft recht flüssig. Allerdings ist man dazu, wie auch zum Verschieben, auf den Touchscreen angewiesen.

# Auch hier: Was der Gravel Weg ist, lässt sich auf der Karte des Dura schwer erkennen. - Er geht direkt rechts am Punkt ab, alles andere sind K-Straßen.

Bedienung am Cockpit

Ein großes Plus des Coros Dura ist die Bedienung über die Drehkrone und die Back-Taste. Alle Vorgänge lassen sich – auch dank des soliden Halters – mit beiden Händen am Lenker durchführen. Die Logik ist sehr schnell erlernt.

Der Touch Screen lässt sich sperren, um bei Regen keine Fehlfunktionen zu erzeugen, was allen Touch Screens eigen ist. Erhalten bleibt die Touch-Funktion dann aber in der Kartenansicht. Ein Vorteil.

Auch Hinweise für Flüssigkeits- und Essens-Aufnahme können eingespeichert werden, ebenso wie Alarme bei verschiedenen Abweichungen, sei es von der Route oder von der empfohlenen Herzfrequenz oder Wattleistung. Der Ton ist sehr laut und eindringlich.

Sehr gut gefiel mir, wie dargestellt ist, ob man sich in der passenden Leistungs-Zone bewegt. Dazu wird das entsprechende Display-Feld mit einem farbigen Balken hinterlegt, der wächst und die Farbe wechselt, je intensiver die Belastung wird.

# Akkuladung nach dem ersten Tourtag - Eine Straßenrunde und separat geplante Gravelrunde mit insgesamt rund 2:20 Aktivitätszeit waren absloviert. Der Coros Dura informiert detailliert über den Ladezustand.

Wow! – Akkulaufzeit

Einfach nur erstaunlich ist die Akkulaufzeit des Coros Dura. Um es vorwegzunehmen: Rund 6 Stunden Aktivitätszeit bisher mit dem Coros Dura konnten das Gerät nicht annähernd aus der Reserve locken. Übrigens hat das Gerät eine eigene Datenseite für den Akkuzustand, die auch detailliert über den Anteil der nachgeladenen Energie informiert. Das war wegen des stets mehr oder weniger bewölkten Himmels und der Tageszeit während der Testfahrten nicht viel. Zum Vergleich: Nach 6 Stunden Aktivität mit anderen vergleichbaren GPS-Radcomputern habe ich im allerbesten Fall noch 50 % Restkapazität erlebt. In der Praxis bedeutet das auf jeden Fall „Nachladen nach jeder 100 km Rennradtour“.

# Und so sah die Info nach dem 2. Tourtag bei wechselnnder Bewölkung mit Schauern aus - ein Prozent Akkuleistung verloren, ein Prozent nachgeladen. Macht 2 % Verlust an 2 Tourtagen mit rund 6 Stunden Fahrtzeit.

Mit dem Coros Dura waren nach einer 40 km Gravel Tour am Vortag am Abend und einer 80 km Rennradtour noch 98 % der Ladung im Akku vorhanden. Gekoppelt waren das Smartphone, ein Quarq Powermeter, eine SRAM AXS-Schaltung sowie ein Coros Pace 3 als Herzfrequenzmesser. Der Himmel war in beiden Fällen wechselnd bewölkt. Der GPS-Modus war „Auto“. In der Pause zwischen den beiden Rides lag der Dura ausgeschaltet in der Wohnung und wurde sogar zum Konfigurieren zwischenzeitlich stundenweise aktiviert.

Fazit – Coros Dura

In unserem ersten Test zeigt sich der Coros Dura als das Akku-Laufzeitwunder, das er verspricht. Radfahren von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ohne Nachladen an mehreren Tagen ist möglich. Die einfache Bedienung und Konnektivität ist ebenfalls ein großes Plus des neuen Coros GPS-Radcomputers. Man muss sich allerdings auf die Coros Welt einlassen (wie bei den meisten GPS-Geräten), wenn man volle Fitness-Tracking und Trainingsunterstützung haben will. Für Bikepacker und Langstrecken-Fans auf jeden Fall ein ganz heißer Kandidat und eine ernst zu nehmende Alternative. Offen ist noch, ob Coros die Abbiegehinweise bis zum Serienstart per Update hinbekommt. Ein kritischer Punkt für Kaufentscheidungen könnte auf jeden Fal die einfache Kartendarstellung sein. Wer ohne diese Navigationsfeatures auskommt, für den sind Preis-Leistung auf jeden Fall sehr gut.

Coros Dura – Pro / Contra

Stärken

  • Akkulaufzeit in neuen Dimensionen
  • Einfache Bedienung unterwegs
  • Gute Menüführung
  • Garmin Montage-Standard Quarter-Turn
  • In gute Coros App eingebunden für Trainingskontrolle
  • Alle wichtigen Funktionen an Bord

Schwächen

  • Kartenbild mit wenig Details
  • Zwingende Kombination mit Coros App
  • Kein Routing ohne App
# Angriff des Dauerläufers

Was denkt ihr zum neuen Coros Dura?


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Text/Fotos: Jan Gathmann

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