Premiere für die Craft Bike Days 2019: Zum ersten Mal überhaupt trafen sich auf Einladung von DT Swiss und MTB-News spannende kleinere Hersteller aus dem deutschsprachigen Rennrad- und MTB-Bereich. Warum? Um sehenswerte Bikes zu zeigen, die sonst nicht so häufig im Rampenlicht stehen. Und zum entspannten Erfahrungsaustausch über Technik, Produktion und Kundenorientierung im Kleinserien-Bereich. Hier unsere ersten Eindrücke.
MTB-News und DT Swiss hatten eingeladen und einige der spannendsten deutschsprachigen Mountainbike- und Rennrad-Firmen kamen: zu den Craft Bike Days, die in diesem Jahr im nordrhein-westfälischen Münsterland zum ersten Mal stattfanden. Im Fokus standen dabei Hersteller, die dank ihrer Innovationskraft trotz geringer Größe immer wieder auf sich aufmerksam machen und dafür ein hohes Ansehen in der Fahrradbranche genießen.
Im Rahmen des Programms wurden in mehreren Diskussionsrunden aktuelle und zukünftige Entwicklungen mit einem besonderen Fokus auf das Thema Material im Rahmen- und Laufradbau besprochen. Die teilnehmenden Firmen präsentierten vor allem ihre eigenen Ansätze und Philosophien, mit denen sie typischen Herausforderungen begegnen. Zudem nutzten sie die Gelegenheit, sich in einer entspannten Atmosphäre über ihnen wichtige Themen auszutauschen.
Neben Workshops rund um das Thema Laufräder, die von anwesenden DT Swiss-Experten durchgeführt wurden, hatte das Team von MTB-News und Rennrad-News die Möglichkeit, sich mit jedem anwesenden Kleinhersteller intensiv auseinanderzusetzen – eine Gelegenheit, die es bei anderen Veranstaltungen so nicht gibt. Auch wir haben etwas gelernt und geben es an euch weiter, seid gespannt!
Feine Rennräder und Gravelbikes
Nicht wenige „Crafter“ bewiesen, dass geringe Größe nicht mit kleinem Modellspektrum einhergeht und stellten sowohl Rennräder als auch Mountainbikes vor. Von Rennstahl, Nicolai und Alutech rollten Räder mit geradem Lenker und Federung ebenso wie Räder mit Rennbügel vor. Standert aus Berlin feierte sogar den Einstieg in die MTB-Welt mit einem neuen Prototypen vor Ort.
Welche Rennrad- und Gravelbike-Größen unter den Kleinen waren vor Ort? Zunächst einmal war in Sachen Werkstoffe (fast) alles vertreten: Titan (Kocmo und Falkenjagd), Stahl (Standert und Veloheld), Nicolai (Aluminium) und Carbon (Alutech). Die Hersteller und ihre Bikes von „A“ bis „Z“:
Alutech. Die mittlerweile fast 30 Jahre alte Firma, deren Geschicke von Jürgen Schlender geleitet werden, bietet neben vielen Mountainbikes mit dem Modell „Punk“ ein etwas anders geformtes Gravelbike mit einem Carbonrahmen aus Eigenentwicklung an.
Inhabergeführt ist auch Falkenjagd. Die Münchner stellten ihr brandneues Allroad-Rennrad Aristos RS Disc vor. Es bringt neben relativ viel Reifenfreiheit einige technische Schmankerl am Titanrahmen aus eigener Produktion mit – und besitzt übrigens auch einen erschwinglicheren Zwilling aus Stahl bei der anderen Marke des Hauses, „Rennstahl“.
Ausschließlich auf Titan-Verarbeitung setzt Kocmo. Die Marke aus Potsdam fertigt nur auf Kundenwunsch und stellte ihr neues Gravelbike Daytona-X vor – als Beispiel für ein besonders vielseitiges Gravelbike und dafür, was in Sachen Titan-Finish bei Kocmo so alles machbar ist. Man blickt auf eine lange Tradition in der Titanverarbeitung zurück und arbeitet bis heute mit Produzenten in Nischni Nowgorod zusammen.
Bleiben wir im Raum Berlin. Standert brachte das noch junge Modell „Pfadfinder“ mit, ebenfalls ein Gravelbike, aber mit einem Schwerpunkt auf der racelastigen Seite des Spektrums. Mit einem Rahmen aus Columbus-Stahl, T47-Tretlagerstandard und einigen spannenden Details vertrat es zeitgemäßen Rennrad-Stahlrahmenbau auf den Craft Bike Days.
Mit modernem Stahlrahmenbau hat sich auch Veloheld aus Dresden einen Namen gemacht. Die Dresdner bewahren die filigrane Optik, die viele mit dem Fahrrad schlechthin verbinden, und setzen ihren Schwerpunkt auf den Aufbau nach Kundenwunsch. Auf den Craft Bike Days veranschaulichten sie ihren Ansatz mit dem neuen Modell ihres Gravelbikes Icon-X und dem Rennrad Icon-Disc.
Die spannendsten Bikes und ausführliche Interviews mit den Personen, die hinter den Firmen stecken, werden wir euch in den kommenden Tagen präsentieren.
Das sagen die Teilnehmer zu den Craft Bike Days 2019
Es war cool, in einer großen Runde mit verschiedenen Herstellern in ganz verschiedenen Bereichen zusammenzusitzen und einfach über Materialien, über Laufräder und über die eigene Firmenphilosophie zu diskutieren. Außerdem war es war ganz interessant, dass die Rückschlüsse im Aluminium-Rahmenbau in Deutschland immer wieder auf Nicolai zurückfielen (grinst). Man erstarrt dann ein bisschen vor Ehrfurcht – aber man freut sich und ist auch ein bisschen stolz, ein Teil davon zu sein. – Max Weigmann, Sales Nicolai
Wir haben uns super gefreut, dass die Hersteller unserer Einladung gefolgt sind und das Konzept des offenen Austausches von allen Teilnehmern so mitgetragen wurde! Allein die Auswahl der Bikes lässt sicherlich jedes Biker-Herz höher schlagen. Wir freuen uns bereits heute auf die zweite Ausgabe der Craft Bike Days und vielfältige Gespräche!, Immanuel Seeger, Key Account Manager, DT Swiss
Sascha und ich haben die Craft Bike Days sehr genossen. Es war sehr interessant zu hören, wie andere kleinere Hersteller an die Entwicklung herangehen und wie professionell sie sind – und in ihrem jeweiligen Bereich zum Teil genauso detailverliebt wie wir mit unseren Reiserädern und Rennrädern. Durch und durch top! – Andreas Kirschner, Geschäftsführer Rennstahl und Falkenjagd
Wir fanden die Diskussions- und Vorstellungsrunde über Werkstoffe sehr spannend. Obwohl die Bikebranche recht überschaubar ist, erfährt man die Ansätze anderer Hersteller doch selten so aus erster Hand. Wir haben dabei auf jeden Fall auch noch Neues erfahren und nehmen Impulse für unsere Arbeit mit! – Benedikt Herzberg, Mitinhaber und Gründer Standert
Ich kannte zwar alle Marken vor dem Event schon, habe aber zum Teil erst hier die Personen dahinter kennengelernt. Besonders in den Diskussionsrunden konnten wir viel über die Hintergründe und Motivation der Macher erfahren. Ich fand es rundum gelungen und extrem spannend. Ich freu mich natürlich auf die kommende Ausgabe – vielleicht sogar mit einigen Usern als Gästen. – Thomas Paatz, Gründer MTB-News.
Impressionen: Das waren die Craft Bike Days 2019
Alle Artikel zu den Craft Bike Days 2019
- Craft Bike Days: Kocmo Daytona-X Titan Gravelbike
- Craft Bike Days 2019: „Es ist Fashion!” – Alutech-Chef Jürgen Schlender im Interview
- Craft Bike Days 2019: Veloheld IconX und Icon Disc – Wahl in Stahl
- Craft Bike Days 2019: Falkenjagd Aristos RS Disc Titan-Allroader
- Craft Bike Days 2019: Standert mit Pfadfinder und Triebwerk
- Craft Bike Days 2019: Premiere der Plattform für kleine und feine Bikeschmieden
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