Tout Terrain Scrambler Xplore: Infos und Details
Gravel Bikes liegen voll im Trend – und normalerweise handelt es sich dabei um Rennräder, die durch verschiedene Maßnahmen geländetauglich(er) gemacht wurden. Tout Terrain verfolgt mit dem Scrambler Xplore einen etwas anderen Ansatz. Die selbstbetitelte Fahrradmanufaktur aus der Nähe von Freiburg hat ihre Wurzeln im Expeditions- und Reiserad-Bereich. Dass das Scrambler Xplore für die ganz großen Abenteuer gemacht ist, sieht man an zahlreichen kleineren und größeren Details am optisch schlichten Rahmen aus Stahl.
Das wohl auffälligste Merkmal des Tout Terrain Scrambler Xplore dürfte der Bereich rund ums Tretlager sein. Hier sticht sofort das Pinion-Getriebe ins Auge. Statt auf die verbreitete Kombination aus Schaltwerk und Kette setzt Tout Terrain auf eine wartungsarme Pinion-Getriebeschaltung und einen robusten Gates Carbon Drive-Riemen – eine Kombination, auf die auch das auf den Craft Bike Days ausgestellte Portus GravKarl vertraut. Aus guten Gründen: Im Vergleich zu einer herkömmlichen Kette ist der Riemen-Antrieb besonders pflegeleicht – der Riemen muss lediglich hin und wieder gereinigt werden – und soll laut Tout Terrain eine doppelte bis dreifache Lebensleistung bieten.
Bei der Integration des Getriebes hat sich Tout Terrain eine weitere Besonderheit ausgedacht. Ähnlich wie bei einem Tretlager-Exzenter wird das Getriebe hier um eine zentrale Aufhängung gedreht. Die Vorspannung auf den Riemen lässt sich einstellen. Durch die spezielle Konstruktion ist keine zusätzliche Spannrolle für den Riemen nötig, die zusätzlichen Stress ausübt. Im Unterschied zu anderen Riemen-Spannmethoden bleibt die Spannung des Riemens außerdem nach dem Aus- und Einbau des Hinterrades wie voreingestellt. Der Gangwechsel erfolgt über spezielle Shift:R Road-STI von Cinq, einer Komponenten-Marke, deren innovative Parts ebenso von Tout Terrain entwickelt werden.
Ebenfalls interessant ist das Thema Stromversorgung – auch an solche Details muss man bei einem Rad, das für Mehrtages-Abenteuer konzipiert ist, denken. So lässt sich das Tout Terrain Scrambler Xplore wahlweise mit einem speziellen Stromversorgungs-System von Cinq konfigurieren. Dieses besteht aus einem Nabendynamo, der wiederum ein USB C-Ladegerät speist, das im Steuerrohr integriert ist. So kann während der Fahrt das Smartphone oder das GPS-Gerät aufgeladen werden. Brandneu ist der in Generation 6 des Cing Plug Plus integrierte Puffer-Akku. Reicht die Stromversorgung aus der Vorderrad-Nabe nicht aus, um das Gerät zu laden, beispielsweise, wenn man langsam bergauf fährt, dann kommt der Puffer-Akku zum Einsatz. Das soll verhindern, dass das verbundene Gerät nicht ständig den Ladevorgang startet und wieder unterbricht, bis es irgendwann einfriert.
Auch abgesehen von der Strom- und Lichtversorgung lässt sich das Tout Terrain Scrambler Xplore vielfältig zusammenstellen. Das geschieht über einen übersichtlichen Konfigurator auf der Website. So hat man die Wahl aus zwei verschiedenen Ausstattungen, kann aber auch lediglich das Rahmenset inklusive Getriebe erwerben. Unzählige Detaillösungen lassen sich zusätzlich konfigurieren, auch bei der farblichen Gestaltung hat man praktisch freie Wahl. Zusätzlich kann man sich bei der Laufradgröße zwischen 27,5″ (bis zu 57 mm Reifenfreiheit) und 700C (bis zu 50 mm Reifenfreiheit) entscheiden. Erhältlich ist das Tout Terrain Scrambler Xplore zu Preisen ab 3.879 €.
Video: Tout Terrain Scrambler Xplore
Über Tout Terrain
Tout Terrain ist im Jahr 2005 gegründet worden. Ursprünglich kommt die Firma aus dem Expeditions-Bereich: Entstanden ist Tout Terrain während eines Fahrrad-Abenteuers durch Nepal. Durchdachte Expeditions- und Reiseräder mit rahmenintegrierten Gepäckträgern und hoher Innovationskraft wie das legendäre Silkroad begründeten den Ruf der Marke. Bekannt ist auch der gefederte Tout Terrain Singletrailer Kinderanhänger, mit dem Kids und Eltern gemeinsam über den Trail düsen können. Neben solchen Rädern wie dem hier gezeigten Scrambler Xplore zählen auch E-Bikes und Fahrräder für den urbanen Raum zum Portfolio von Tout Terrain. Entwickelt, gefertigt und veredelt werden alle Modelle am Firmensitz in Gundelfingen in der Nähe von Freiburg. Mehr Informationen zum Scrambler und zu Tout Terrain gibt es hier: www.tout-terrain.de
Über die Craft Bike Days
Die MTB-News Craft Bike Days powered by DT Swiss feierten 2019 im nordrhein-westfälischen Münsterland Premiere und fanden 2021 nach einem Jahr Pause erneut statt. Ziel des jährlichen Events ist es, kleinen Herstellern, die dank ihrer Innovationskraft trotz geringer Größe immer wieder auf sich aufmerksam machen und dafür ein hohes Ansehen in der Fahrradbranche genießen, ein Forum zu bieten.
Diskussionen und Workshops zu Themen wie Werkstoffwahl, Federung & Dämpfung, Vertriebsansätze kleinerer Marken oder Laufradbau stehen während der zweitägigen Veranstaltung im Fokus – und natürlich Bikes, Bikes, Bikes! Wir sorgen während des Events für die Berichterstattung in Video-, Foto- und Textform, um interessierten Leser*innen, die das Event nicht besuchen können, alle Informationen aus erster Hand zur Verfügung zu stellen.
Ein Gravel Bike mit Bikepacking-DNA – oder umgekehrt? Wie gefällt dir das Tout Terrain Scrambler Xplore?
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16 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumNaja, das mit den Messeständen hatte ich auch schon und die Kuriositäten dabei könnten ein ganzes Buch füllen, oder eine Slapstick-Fernsehserie. 😅
Fertig war in der Nacht vor dem Eröffnungstag eigentlich nie einer, funktioniert hat fast immer irgendwas nicht und in den seltensten Fällen wurde es überhaupt so, wie es am Anfang mal gedacht war. Meistens war es trotzdem ein Erfolg, oft wurde der aber garnicht kontrolliert. Und nee, nix mit Fahrrädern, ganz andere Branche, mittelgroße Firma von mittlerem Bekanntheitsgrad dort.
Zu der Gabel, mal so ins Blaue gedacht.
Eine Columbus-Carbongabel für ein Ackerrad mit etwas Ösen-Chichi kostet im Einkauf so ca. 270 €, je nach Modell. Der Preis kann bei größeren Abnahmemengen sinken, aber ein kleiner Rahmenbauer wird die nicht haben und Columbus wird sie vermutlich sowieso nicht in annehmbarer Zeit liefern können (bzw. deren Lieferant nicht). Das hatte ich selbst gerade erst, das geht bei anderen namhaften Gabelherstellern und solchen, die sich für Hersteller halten oft sogar noch schlimmer aus: deutlich teurer und noch viel weniger lieferbar, bzw. als Reaktion auf eine Bestellung, auch mehrerer Gabeln, dann oft gar nichts mehr vom sogenannten Kundendienst oder beauftragten Zwischenhändler. Wir reden hier nicht von Endkundenpreisen, aber trotzdem würde ich 270 € als selbstständiger Einzelkämpfer nicht grundlos versenken wollen.
Punkt 1 wäre also, dass man in den letzten beiden Jahren schon froh sein konnte, überhaupt die gewünschten Gabeln zu bekommen, bzw. rechtzeitig.
Punkt 2 wäre, dass ich mir gut überlegen würde, eine ggf. noch nicht fest verplante Gabel für den Auftritt auf einer kleinen Hausmesse mit Coronabeschränkungen zu opfern. Dort ist das Fachpublikum unter sich, die verstehen das schon. Potentielle Käufer fehlen vor Ort wahrscheinlich komplett; die Präsentation in zwei Onlineforen wird vermutlich auch keinen Sturm an Bestellungen auslösen. Da geht man wohl eher hin, weil man da gerade Bock drauf hat oder die Veranstaltung an sich irgendwie nett findet, nicht unbedingt wegen des Effekts auf die ohnehin derzeit blendende Auftragslage.
Punkt 3 wäre, dass ich dafür überhaupt kein extra Rad bauen würde, sondern eins nehmen, das zufällig schon fertig ist und erstmal nicht ausgeliefert werden muss.
Richtig: So etwas gibt es bei Maßrahmenbauern eigentlich nicht. Vielleicht gibt es aber eine Art Vorführmodell in Standardbauweise. Das würde ich dann einfach mitnehmen. Und da wäre selbstverständlich keine gekürzte Gabel drin, weil ich das Ding ja vielleicht doch irgendwann noch verkaufen will.
Messen kommen immer völlig unerwartet, wie Weihnachten!
Ich finde auch, dass es mit Pinion bei den Bowdenzügen immer so nach Gebastel aussieht.
Aber Sinn macht es schon, mit dem Getriebe und Riemen. Da kann kein Schaltauge brechen oder gar die Schaltung und auch keine Kette reissen oder quietschen. Allerdings hat der Riemen auch einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad. Dreck sehe ich nicht als Problem. Beim Gravel bleibt der komplette Antrieb auch sauber, wenn die Kette gewachst ist. Da bleibt eher wenig dran hängen.
Was mir an dem ansonsten gut durchdachten Rad nicht gefällt, ist der Monostay.
Es wäre ratsam, ein neues GRAVEL FORUM zu gründen.
Mit freundlichen Grüßen.
Und, die Schaltzzüge gibts doch bei jedem Rennrad, oder nicht?
Außer man kauft die meist teuren Modelle und selbst da, verbleiben immer noch Kabel im Sichtbereich.
Das mit der Stromversorgung find ich eine gute Lösung, welche sehr sinnvoll und praktisch ist .
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