Video: Vanwoid Attaquer auf den Craft Bike Days 2024
Vanwoid bedeutet buchstäblich „aus dem Wald“. Die Wurzeln der Marke liegen tief im Bayerischen Wald, unweit des Großen Arber. Gegründet von Oliver Kraas, begann die Geschichte von Vanwoid mit der Idee, Räder zu bauen, die auf die Anforderungen dieser Region mit ihrer rauen Landschaft bekannt ist. Robust, vielseitig und für wechselnde Straßenbedingungen geeignet sollten die Räder sein.
Wir wollten einfach ein realistisches und leichtes Rad zeigen, dass sich hinter Carbonrädern nicht verstecken muss, ohne extrem mit Superleichtbau-Parts zu arbeiten.
Oliver Kraas – Vanwoid
Vanwoid Attaquer – 7 Kilo Titan Race-Rennrad
Der Vanwoid Attaquer feierte erst vor kurzem auf der Bespoked 2024 in Dresden Premiere und war auf den Craft Bike Days erst zum zweiten Mal zu sehen. Es handelt sich um ein reinrassiges Rennrad, das hohe Ansprüche an Performance und Ästhetik erfüllen soll – und das nicht zuletzt mit einem geringen Gewicht von knapp unter 7 kg (Herstellerangabe) dokumentiert. Mit seiner Race-Geometrie und einer Reifenfreiheit von bis zu 32 mm will es auch auf wechselnden Untergründen brillieren. Oliver Kraas sagt, dass am Computer-Modell auch 35 mm breite Reifen passen würden, gibt aber konservativ 32 mm als maximale gemessene Breite an.
Das Herzstück des Attaquer ist sein 3D-gedruckter Titanrahmen, bei dem Komponenten wie Steuerrohr, Sitzrohrknoten, Tretlager-Gehäuse und Ausfallenden aus Titan in 3D-Druck gefertigt sind. Die Fertigungsmethode ermöglicht eine Kombination aus Leichtbau, Stabilität und ästhetischer Ausgewogenheit.
Der Rahmen selbst ist perlgestrahlt, wobei Vanwoid dem Strahlgut noch ein paar „geheime Zutaten“ für das gewünschte Finish beimischt. Um einen „farblich organischen“ Auftritt zu schaffen, setzt Vanwoid wie einige Rahmenbauer bei den Craft Bike Days auf Cerakote-Beschichtung. So sieht die Carbon-Gabel aus, als sei sie ebenfalls aus Titan. Aber auch für stimmigen Look anderer Teile bis hin zur Ahead-Kappe bietet Vanwoid die haltbare und leichte Beschichtung an.
Die Details des Titanrahmens sprechen für sich: Ein T47-Innenlager, integrierte Kabelführung, ein sauber integriertes Sitzrohr-Cluster sowie 3D-gedruckte Ausfallenden mit UDH-Schaltwerks-Aufnahme zeichnen ihn aus.
Der Preis für das Attaquer Rahmenset steht noch nicht fest. Laut Oliver Kraas wird er um die 4.000 € liegen. Ein Attaquer Dream Bike, wie es in Bielefeld stand, soll zwischen 8.000 € und 9.000 € liegen.
Ausstattung
Die Highend-Ausstattung ist einen zweiten Blick wert. Das Vanwoid Attaquer ist mit einer SRAM Red AXS-Gruppe im 1×12 Set-up aufgebaut. Interessant: Vanwoid kombiniert die hervorragenden SRAM Red-Schalthebel und -Disc-Bremsen mit einem SRAM Force-Schaltwerk. Spannendes Detail: Es ist mit einem Prototyp eines Wurmloch Ceramic/Titan-Käfigs aufgewertet. Eine exklusive Aluminium-Kurbel von Raketa Components überträgt die Pedalkraft auf den Antrieb – ein Teil mit mehrmonatiger Lieferzeit. Die Tune Princess Carbon-Laufräder mit neuen Prince-Naben und Veloflex Corsa Evo-Reifen in 28 mm dürften ebenso dazu beitragen, dass das Gewicht gering bleibt, wie der Berk Carbonsattel. Er sitzt auf der Sattelstütze von Vanwoid Ultra, bei der es sich ebenfalls noch um einen Prototyp handelt – jede Menge neue Komponenten also, am Vanwoid Attaquer.
Vanwoid – Aus dem Wald seit 2019
Seit 2019 hat sich Vanwoid auf 3D-gedruckte Titanrahmen spezialisiert. Ziel sei es, das Beste aus beiden Welten zu vereinen: die klassische Ästhetik und Langlebigkeit von Rennrädern aus Metall mit der modernen Formensprache und dem Leichtbau von Carbon. Vanwoid spricht damit nicht nur eingefleischte Titan- und Stahlfans an, sondern will auch Carbon-Enthusiasten für die Vorzüge von Titan begeistern.
Die Fertigung findet aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen in Fernost statt. Aber jedes Detail, von der Geometrie bis zur Lackierung, wird in Bayern konzipiert. Auch wenn Custom-Geometrien derzeit nicht im Angebot sind, soll die ausgeklügelte Standard-Geometrie mit Größen von 48 bis 61 für ein außergewöhnliches Fahrerlebnis sorgen. Die bisherigen Räder sind für schnelle Straßenfahrten optimiert, bieten aber dank der großzügigen Reifenfreiheit auch auf rauem Terrain Komfort und Kontrolle. Bereits angekündigt ist aber auch ein neues Modell, ein Monster Gravel Bike, das den Schwerpunkt mehr auf Offroad legt.
Mehr Infos zu Vanwoid: www.vanwoid.com
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11 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum"Wir wollten einfach ein realistisches und leichtes Rad zeigen, dass sich hinter Carbonrädern nicht verstecken muss, ohne extrem mit Superleichtbau-Parts zu arbeiten." Zitat: Oliver Kraas – Vanwoid
Spricht der da von dem gezeigten Rad? Da ist doch quasi nur mehr oder weniger exklusiver Leichtbau dran.
Schon sehr sexy das Rad.
Das ist ein richtig schönes Ding.
Als Komplettrad absurd, aber der Rahmen gefällt mir sehr gut, v.a., weil auch 2x12 geht. Aber warum keine passende Titangabel? Ein Test wäre spannend!
Ich bin froh, als Langbeiner, der als Jugendradrennfahrer bei jedem Sprint das Gewabbel des 61er-Reynolds 531-Rahmens verflucht hat, heutzutage supersteife Carbonrahmen zu genießen - es wäre also spannend, einen Test mit einer großen Größe bez. Tretlagersteifigkeit etc. zu lesen - der Preis geht m.E. voll in Ordnung...
Der Fortschritt durch Carbon oder Alu und große Rohrquerschnitte ist bei großen Rahmen kaum zu überschätzen - meinen alten 63cm Columbus SP Rahmen empfinde ich heute als gemeingefährlich...
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