Cube Nuroad C:62 SL Steckbrief
Einsatzbereich | Gravel, Commute, Reise |
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Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 7,8 kg |
Stack | 578 mm |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL (im Test: M) |
Website | www.cube.eu |
Das Gravelbike Nuroad C:62 ist schon der Papierform nach eines der Highlights unter den Gravelbike-Neuheiten für 2021. Mit einem laut Cube 1.500 g leichten Carbon-Rahmenset ist eine gute Basis für leistungsorientiertes Graveln geschaffen. Unser Testrad, das Top-Modell mit SRAM Force eTap AXS 1×12-Gruppe, kitzelt daraus 7,76 kg Komplettrad-Gewicht – es ist damit leichter als viele Endurance-Roadbikes mit viel dünneren Reifen. Gleichzeitig ist das Nuroad C:62 in Sachen Bikepacking und Commuten mit Ösen für Träger und Schutzbleche vielseitig aufgestellt und zählt, was Reifenfreiheit angeht, mit maximal 45 mm in 700c zu den großzügigen Modellen. Cube-typisch niedrig dagegen erscheint an Ausstattung und Können gemessen der Preis von 3.898 €. Geht das Konzept auf? Das konnten wir ausgiebig testen.
Video: Cube Nuroad C:62 SL Fahreindruck
Ausstattung: Wunschlos-Paket
Unser Cube Nuroad C:62 SL Testrad ist das Top-Modell der Baureihe und gleichzeitig so etwas das wie das Explorer-Gravelbike unter den neuen Modellen. Dazu macht es vor allem die SRAM Force eTap AXS in Kombination mit SRAM XX1 Eagle-Schaltwerk. Sie bietet die breiteste Übersetzung mit 42 Zähnen an der Kurbel vorne zu 10-50 Zähne hinten. Ab Werk sind bei diesem Modell auch die breitesten Reifen aufgezogen, was gut passt, wenn man komfortabel viele Kilometer im Sattel verbringen will, um die Heimat auf dem Gravelbike neu zu erleben.
Werfen wir noch einen genaueren Blick auf das Rahmenset des Nuroad C:62 – es ist bei allen C:62-Varianten identisch, und da liegt der Einstandspreis bei schlanken 1.999 €. Cube richtet das Nuroad C:62 ab Werk für den Einsatz bei Bikepacking, Commuten oder sogar auf Radreisen mit Lowrider ein. Befestigungsösen für einen Gepäckträger hinten, einen Lowrider vorne und Schutzbleche sind vorhanden. Zudem besitzt es sogar eine versteckte Aufnahme für einen Hinterbauständer und eine Vorbereitung für Lichtkabelführung in der Carbongabel. Dank Flat-Mount-Standard für 160 mm können außerdem auch 180 mm große Bremsscheiben optional genutzt werden. Das bürgt beim Einsatz mit Gepäckträgern für sicheres Stoppen auch bei größerer Zuladung. Allerdings: Klassische Bikepacking-Ösenpaare auf dem Oberrohr oder unter dem Oberrohr für zusätzliche Halter oder Bento-Box sucht man vergebens.
Vielseitig ist das neue Nuroad C:62 in Sachen Reifenfreiheit: Pneus bis 45 mm in 700c finden in Rahmen und Gabel Platz. Dabei bliebt noch soviel Luft zum Lack, dass der Durchlauf auch bei feuchtem Boden nicht sofort verstopft. Alternativ können auch Schutzbleche mit bis zu 40 mm breiten Reifen kombiniert werden.
Etwas zusätzlichen Glanz in die Hütte bringt an unserem Testrad die schlichte, aber bei richtigem Licht auffällige Lackierung. Am Oberrohr und an den Gabelscheiden sind Flächen in Effektlack abgesetzt. Er glitzert und glimmert im Abendlicht in allen Regenbogenfarben und versetzt Mitfahrer in Staunen. Cube verzichtet auf eine vollständige Innenverlegung der Leitungen. Das sieht bei 2 Leitungen mit der Funkschaltung dennoch recht sauber aus und macht das Cockpit-Verstellen bedeutend einfacher.
Ein funktionales Glanzlicht der Ausstattung des Nuroad C:62 SL ist außerdem definitiv der Newmen Advanced SL X.R. 25-Carbonlaufradsatz. Er besitzt eine Felgen-Maulweite von 25 mm und gehört so zu den breitesten Modellen, die derzeit serienmäßig an Gravelbikes zu finden sind. Auf ihm erreichen die WTB Riddler-Reifen eine gemessene Breite von 46 mm. Am Testrad waren die Reifen tubeless aufgezogen. Dabei hatten wir weder Probleme mit hohem Luftverlust bei längeren Standzeiten noch mit dem Sitz auf der Felge. Bis hinunter zu 1,4 bar (klar unterhalb des empfohlenen Luftdruckbereiches) kam es nicht zum gefürchteten „Burping“ – also plötzlichem Luftverlust, weil der Reifen sich kurz aus dem Felgenbett hebt.
Eine lobende Erwähnung verdienen auch die anderen Carbon-Komponenten: der bequeme Easton EC 70 AX Gravel-Lenker und die schlanke, gut dämpfende Sattelstütze – im Paket mit dem Cube Natural Fit Nuance SLT Road Carbon-Sattel bot sie eine geradezu überlegende Komfortpackung. Dazu später mehr.
Noch ein Blick auf die zwei anderen Cube Nuroad C:62 Gravelbike-Modelle. Geradezu die Augen reiben muss man sich beim Preisschild des Nuroad C:62 Race. Für 2.533 € gibt es hier das Rahmenset mit der Shimano Gravel Bike-Gruppe GRX RX-810 2×11 auf Ultegra-Niveau. Das ist eine Ansage, zumal ein Easton AX Carbon-Gravellenker und die Newmen Carbon-Sattelstütze ebenso bereits an Bord sind wie Newmen Evolution SL X.A.-Laufräder – der Alu-Zwilling der Newmen Carbon-Laufräder mit ebenfalls 25 mm Maulweite. Das Einstiegs-Bike in die Carbon-Gravelwelt von Cube ist das C:62 Pro für 1.999 € mit Shimano GRX RX600/812 Mix und 1-fach Set-up. Es besitzt weniger Carbon-Komponenten und kommt damit laut Cube auf ein Gewicht von 9,1 kg.
Cube Nuroad C:62 SL | Cube Nuroad C:62 Race | Cube Nuroad C:62 Pro | |
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Preis | 3.999 € | 2.599 € | 1.999 € |
Gewicht | 7,8 kg | 8,5 kg | 9,1 kg |
Rahmen | C:62 Carbon, 142 x 12-mm-Steckachse | C:62 Carbon, 142 x 12-mm-Steckachse | C:62 Carbon, 142 x 12-mm-Steckachse |
Gabel | C:62 Carbon, 1 1/8″ zu 1 1/4″ tapered, 12x100 mm Steckachse, integrierte Lichtkabelführung | C:62 Carbon, 1 1/8″ zu 1 1/4″ tapered, 12x100 mm Steckachse, integrierte Lichtkabelführung | C:62 Carbon, 1 1/8″ zu 1 1/4″ tapered, 12x100 mm Steckachse, integrierte Lichtkabelführung |
Schalthebel | SRAM Force eTap AXS, 1x12 | Shimano GRX RX810 2x11 | Shimano GRX RX600, 2x11 |
Umwerfer / Schaltwerk | – / SRAM XX1 Eagle AXS | Shimano GRX / Shimano GRX RX810 | – / Shimano GRX RX812 |
Kurbel / Zähne | SRAM Force D1 / 42 Z. | Shimano GRX RX810 / 48-31 Z. | Shimano GRX RX600 / 40 Z. |
Ritzel / Zähne | SRAM XG-1299 Eagle Rainbow, 10-50 Z. | Shimano Ultegra / 11-32 | Shimano CS-M7000/ 11-42 Z. |
Bremsen | SRAM Force hydr. Disc, 160/160mm | Shimano GRX RX810 hydr. Disc, 160/160mm | Shimano GRX RX400 hydro disc, 160/160mm |
Laufradsatz | Newmen Advanced SL SL X.R. 2.5 Carbon, 622x25c | Newmen Advanced SL SL X.R. 2.5, 622x25c | Fulcrum Racing Rapid Red 900 Disc |
Reifen / Größe | WTB Riddler TCS, 45-622 | Schwalbe G-One Allround TLE, 40-622 | Schwalbe G-One Allround TLE, 40-622 |
Lenker/Vorbau | Easton EC70 AX Gravel / Cube Performance Stem SL | Easton EC70 AX Gravel / Cube Performance Stem SL | Cube Gravel Race Bar / Newmen Evolution SL |
Sattel | Natural Fit Nuance SLT Road Carbon | Natural Fit Nuance LIte | Natural Fit Nuance LIte |
Sattelstütze | Newmen Advanced Carbon, 27,2 mm | Newmen Advanced Carbon, 27,2 mm | Newmen Advanced Carbon, 27,2 mm |
Besonderheiten | Gepäckträger, Lowrider, Schutzblech und Ständer Montage möglich, 2x Flaschenhalter-Gewindepaare | Gepäckträger, Lowrider, Schutzblech und Ständer Montage möglich, 2x Flaschenhalter-Gewindepaare | Gepäckträger, Lowrider, Schutzblech und Ständer Montage möglich, 2x Flaschenhalter-Gewindepaare |
Geometrie: Geländegängig
Für das schnelle und sichere Fahren auf Schotter, Kies oder auf dem Waldweg verlieh Cube dem Nuroad C:62 eine Gravelbike-Geometrie mit den passenden Zutaten für Fahrspaß durch Fahrsicherheit auch im raueren Gravel-Gelände. Sie unterscheidet sich vor allem durch zwei Dinge von vielen anderen Gravelbikes:
- sehr lange Kettenstreben für einfacheres Bezwingen steiler Anstiege. Dort kommt die Länge der Traktion zugute und das Rad steigt nicht so schnell.
- ein vergleichsweise gering abfallendes Oberrohr, was dem Cube Nuroad C:62 ein traditionelleres Erscheinungsbild gibt. Gegenüber dem vergleichbaren Rose Backroad in 57 cm misst das Sitzrohr 3 cm mehr, gegenüber dem Giant Revolt sind es sogar 4 cm.
Dennoch kann man dem Nuroad C:62 genügend Auszug der Sattelstütze bescheinigen und auch die Überstandshöhe war in unserem Test für das Einsatzgebiet vollkommen okay. Cube sucht einen Kompromiss zum gängigen Patentrezept am Gravelbike für einen guten Geradeauslauf, aber dennoch lebendige Lenkung: Man wählt einen etwas leichter abgeflachten Lenkwinkel und verlängert auch den Reach nicht ganz so stark wie andere populäre Marken. Gleichzeitig bringen eher kurze Steuerrohre doch etwas Gewicht aufs Vorderrad.
Das Größenkonzept ist nicht sehr feinschrittig, aber weit gefächert: Cube bietet das Nuroad C:62 in 5 Rahmenhöhen von 50 cm bis 61 cm an. Dabei fallen die Sprünge zu den kleinen Rahmenhöhen hin größer aus. Ganze 3 cm mehr reduziert sich der Stack von „M“ zu „S“. Wer dagegen zwischen „M“ und „L“ liegt muss sich weniger Gedanken um eventuell große Unterschiede in der Sitzhaltung machen.
Insgesamt weisen die Stack-to-Reach-Werte, die wir wie immer in der Tabelle für euch errechnet haben, das Cube Nuroad C:62 SL als ein Gravelbike aus, das seine Fahrer*innen eher komfortabel aufrecht platziert. Werte zwischen 1,41 in S (hier macht sich der Sprung bemerkbar) und 1,53 in L liegen im Endurance-Bereich oder leicht darüber.
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 380,7 mm | 386 mm | 389 mm | 392 mm | 401,6 mm |
Stack | 519,6 mm | 544 mm | 578 mm | 599 mm | 622,6 mm |
STR | 1,36 | 1,41 | 1,49 | 1,53 | 1,55 |
Lenkwinkel | 69° | 70° | 71,5° | 72° | 72,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,2° | 74,5° | 73,5° | 73° | 73° |
Oberrohr | 518 mm | 537 mm | 560 mm | 575 mm | 592 mm |
Steuerrohr | 102 mm | 124 mm | 154 mm | 174 mm | 197 mm |
Sitzrohr | 470 mm | 500 mm | 530 mm | 550 mm | 580 mm |
Kettenstreben | 439,5 mm | 439,5 mm | 439,5 mm | 439,5 mm | 439,5 mm |
Radstand | 1.041 mm | 1.041 mm | 1.041 mm | 1.046 mm | 1.058 mm |
Tretlagerabsenkung | 70 mm | 70 mm | 70 mm | 70 mm | 70 mm |
Auf dem Kurs: Gelände. geht. ab.
So sitzt man: Wie fühlt sich diese Geometrie also im Sattel an? Unser 56er Testrad passt einem 1,8 m Tester genau und wird auch vom Cube eigenen Rechner empfohlen. Wer runde 5 cm größer ist, wie unser zweiter Tester, wird mit „L“ besser bedient, zumal der Auszug der Sattelstütze dann für langbeinige Menschen in M nicht mehr reicht. Die Sitzhaltung ist ansonsten eher auf der sportlichen Seite. Dabei bringt der breite Gravel-Lenker die Arme etwas weiter nach außen und den Oberkörper weiter nach unten. Gravel-Race-Fahrer werden vielleicht einen schmaleren Lenker wählen. Ein Indiz: Der L-Fahrer kam mit dem M-Lenker hervorragend klar.
Auf dem Kiesweg: Gravel, gib ihm! Auf dem langen, geschwungenen Kiesweg hat das Cube ausgesprochen seine Domäne. Schon dosierte Antritte lassen das steife Chassis nach vorne schnellen. Ohne Zweifel eines der agilsten Gravelbikes, die wir 2021 im Test hatten. Dabei spielt sicher auch das geringe Gewicht des Laufradsatzes eine Rolle. Auch wenn es schnell geradeaus geht, liegt das Nuroad C:62 SL satt auf dem Gravel-Weg und animiert zum Schnellerfahren, läuft gut geradeaus. Vom Tempodrang eines ausgesprochenen Race-Gavelbikes à la Cervélo Áspero ist es aber noch einen Tick entfernt.
Die WTB Riddler in 45 mm gefielen uns dabei im Test mit sehr leisem und gefühlt recht leichtem Lauf auf der Straße und gut befestigten Wegen. Auch auf losem, trockenen Boden kommen sie gut zurecht. Wenn es feucht wird, setzen sich die vielen kleinen Stollen jedoch schnell zu und verlieren an Traktion.
In der Kurve: Wer vom Rennrad oder Cyclocross-Bike umsteigt, muss sich am Lenker des Cube Nuroad C:62 kurz umgewöhnen. Das Rad reagiert anders auf Lenkbefehle, besonders, wenn die Reifen mit vorteilhaft niedrigem Druck gefahren werden. Bei niedrigen Geschwindigkeiten, in engen Kurven neigt das Nuroad C:62 deutlich zum Übersteuern, was es definitiv von Cyclocross-Bikes unterscheidet. Die Lenkung reagiert dann unmittelbar und stark auf jede Kurskorrektur. Doch je mehr Speed man aufnimmt, desto mehr kommen die Vorteile der Lenkung zum Tragen: In schnellen Kurven auf festerem Boden fühlt man sich wie auf Schienen geleitet. Ein Fahrverhalten, das auch auf einfachen Trails viel Sicherheit gibt. Zumal man das gefühlt etwas hecklastige Nuroad auch mit Gewichtsverlagerung schön um die Kurve drücken kann.
Wenn es rauer wird: Was für eine Überraschung das Nuroad C:62 SL in Sachen Komfort abliefert: Der Komfort am Sattel liegt gefühlt etwa auf dem Niveau von Gravelbikes mit eingebauter Dämpfung, wie dem BMC Urs, die wir im Frühjahr getestet haben. Da bleibt eigentlich nichts zu wünschen übrig. Damit ist schonmal eine gute Basis gelegt, um ruppigere Waldwege in Angriff zu nehmen. Auf denen fühlt es sich dank des langen Radstandes aber auch sonst sehr wohl und verlangt mit den dicken Reifen keine angespannte Achtsamkeit. Laufen lassen lautet die Devise.
Am Berg: Klettern kann das Nuroad C:62 auf Gravel ebenfalls sehr gut. Von der starken Untersetzung mit 1,88 m Entfaltung im kleinsten Gang über die langen Kettenstreben für Traktion am Steilhang bis zur Möglichkeit, das Gewicht einfach übers Vorderrad zu bringen, passt alles. Und nicht zuletzt fühlt man den Gewichtsvorteil am Steilstück doch etwas.
In der Abfahrt: Nicht jeder mag die Grenzen seines Gravelbikes auf der Abfahrt ausloten. Aber wer es mag, wird vom Cube Nuroad C:62 gut bedient. Wieder sind die Felgen und Reifen hier ein Pfund, auch wenn man sich auf Trails etwas mehr Seitenhalt wünscht. Dort wirkt das Bike ansonsten verspielt, lädt aber nicht ganz so zum „Abheben“ ein wie manche Gravelbikes mit betont flachem Lenkwinkel und entsprechend weit aufrechterer Sitzposition. Beim Bremsen verzögern die SRAM Force Disc-Stopper nicht ganz so bissig wie japanische Gravel-Pendants. Aber das passt in technischem Terrain sogar besser zum Gravelbike. Die Dosierung der Bremskraft gefällt uns bei den SRAM Force Disc mit 160-mm-Rotor regelmäßig sehr gut.
Haltbarkeit
Auffallend am Cube Nuroad C:62 SL während des gesamten Testzeitraums von fast 3 Monaten war der stets ruhige Betrieb, weder Kettenrasseln noch sonstige Störgeräusche stellten sich ein. Die hohen Ersatzteilkosten für die originale SRAM XX1 Eagle-Kassette lassen sich inzwischen mit den günstigeren NX-Modellen abfedern.
Auch das Lagerspiel und der Halt der Sattelstütze verlangten keine Korrekturen, was bei soviel Carbon-Einsatz nicht immer selbstverständlich ist. Ein kleine Überraschung war, dass die leichten Carbonfelgen auch einige steinige Trails mit geringem Reifendruck ohne jede Blessuren überstanden. Mit immerhin 140 kg Gewichtszulassung inklusive Fahrer*in und Gepäck gehört das Cube Nuroad insgesamt zu den schwerer beladbaren Gravelbikes.
Das ist uns aufgefallen
- Überflieger Laufradsatz Superleicht, breit und in Sachen Gewichtszulassung kein Begrenzer – der Newmen Advanced SL X.R. 25-Carbonlaufradsatz ist in dieser Preisklasse definitiv ein Hit und wäre selbst an manchen viel teureren Rädern ein Upgrade.
- Wertige Komponenten An der Komplettierung des Cube Nuroad C:62 SL passt alles.
- Breit bereift ab Werk Dass Cube direkt dicke Reifen draufpackt, passt zum Rad und ist im Gelände ein großes Plus.
- Gewichtszulassung 140 kg erlaubtes Systemgewicht sind mit Bikepacking im Sinn schon eine gute Grundlage – hier weist Cube den Weg.
- Agile Lenkung Die Lenkung ist sehr agil, hat aber eine leichte Neigung zum Übersteuern. Nach Eingewöhnung macht das auf Gravel Spaß, ist aber in schnellen Straßenkurven weniger vorteilhaft. Sehr gut eignet sich die Auslegung für das Fahren mit Gepäck. Man kann nicht alles haben.
- WTB Riddler-Reifen Auf festen Belägen ist kein Unterschied zum WTB Raddler zu spüren, in Kurven im Gelände ist der Raddler aber klar überlegen – die extremere Variante hätte hier besser zum Rad gepasst.
- Bikepacking, bitte traditionell Für Gepäckträger vorne und hinten ist das Nuroad C:62 gut vorbereitet. Wer aber gerne überall Halter und Taschen an Ösen schraubt, wird mit nur 2 Ösenpaaren im Rahmen nicht zufrieden sein.
- Leichtgewicht Ja, auch beim Gravelbike bedeutet weniger Gewicht mehr Spaß, vor allem, wenn trotzdem noch dicke Reifen dabei sind.
Fazit
So leicht, so gut: Mit dem neuen Nuroad C:62 SL hat Cube ein attraktives Paket geschnürt: Es vereint viel Fahrdynamik mit sehr hohem Komfort. Das neue Carbon Rahmenset ist vielseitig aufgestellt und wartet mit einer Ausstattung auf, die man zu dem Preis selten bekommt; vor allem die Top Newmen Laufräder sind ein Pfund. Vor dem Hintergrund erscheint besonders das noch einmal weit günstigere Nuroad C:62 Race als Preiskracher. Gravel-Herz, was willst du mehr – vielleicht noch einen Satz Bikepacking-Ösen, um die an sich guten Explorer Qualitäten perfekt zu machen?
Pro / Contra
Stärken
- Geringes Gewicht
- Top Ausstattung – Highlight: Laufradsatz
- Sehr hoher Komfort
- Agiles Fahrverhalten
- Passende Bikepacking-Übersetzung
- Gute Verarbeitung
- Gewichtszulassung
- Preis/Leistung
Schwächen
- Geringe Zahl Bikepacking-Ösen am Rahmen
- Werksreifen könnten besser an Radqualitäten angepasst sein
Was denkt ihr über das Cube Nuroad C:62?
Testablauf
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Bergisches Land knapp 3 Monate, wechselnde Touren, klassische Wald-Kieswege und Landwirtschaftswege, leichte Single-Trails mit kleineren Wurzeln, feuchtere Waldwege in Tälern entlang von Bächen, Steigungen bis 20 %. Bikepacking-Einsatz: nein.
- Bad Kreuznach trockene, feste und steinige Waldwege und Wirtschaftswege.
Die Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, d. h. vormontiert. Die Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und der Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für die Geländefahrt wird der Reifendruck auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
Noch mehr Gravelbike-Tests auf Rennrad-News findet ihr hier:
- Neues Cube Nuroad C:62 EX im Test: Highend-Graveln für 3.000 €
- Neues Rose Backroad FF Race Gravel Bike im Test: Bestimmt für Bestzeiten
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39 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWenn seit Monaten nix mehr lieferbar ist und es dann Ende Juli Räder mit einer neuen Farbe geben soll dann ist das nur eine Vermutung von mir, daß das ein neues Modell ist.
Ob das jetzt Zwischensaison oder 2021 ist, keine Ahnung.
Aber vielleicht hat ja @heiru da genauere Infos?
Hier die Info von bike und Style aus Fellbach:
Ich kann nur den Liefertermin noch nicht glauben.
Ich hab seit ein paar Wochen den 2022er Nachfolger des hier getesteten SLT im Gebrauch. Mit der Rival XPLR und den 40er Schwalbe G-One R hat sich der Charakter zum hier getesteten Rad glaube ich nochmal ein Stück Richtung Racegravel geändert, spricht mich als Rennradfahrer, der das Rad im Winterhalbjahr und eher leichtem Gelände fahren will aber noch besser an. Bin bisher super happy 🙂
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