Die Cyclocross Weltmeisterschaft 2018 steht in den Startlöchern. Die Nähe zur Crossnation Belgien, den Niederlanden und Deutschland lassen am WM-Kurs im niederländischen Valkenburg eine Fahrradfest-Stimmung erwarten. Hier gibt es die Infos zu den Favoriten, dem Rennkurs, den deutschen Teilnehmern und dem Event im TV im Überblick.
Wenn die Cyclocross Weltmeisterschaft in der Nähe von Belgien gastiert, darf man mit Volksfeststimmung an der Strecke rechnen. Bei der bevorstehenden WM in Valkenburg kommt auch noch hinzu, dass sie in einer Gegend mit einer großen Radsporttradition über die Bühne geht. Durch Süd-Limburg führt unter anderem die Strecke des Rennklassikers Amstel-Gold-Race, die regelmäßig im April von tausenden Fans gesäumt wird. Rund um den berühmtesten Anstieg des Klassikers ist auch der Crosskurs gelegt. In den kommenden Tagen soll es regnen, womit auch der Boden für crosstypisch matschige Verhältnisse bereitet sein dürfte. Die „Frituurs“ in und um Valkenburg, die den Crossfan mit Pommes-Frites versorgen, werden auf Hochtouren laufen. Spannung versprechen sowohl das Frauenrennen am Samstag, den 3. Februar, als auch das Rennen der Männer Elite am 4. Februar. Denn in beiden Rennklassen lieferten sich die Kontrahenten beim letzten Weltcuprennen gestern spannende Duelle.
Die Cyclocross-WM im TV
Da das deutsche TV nicht aus Valkenburg überträgt, kann man die Cyclocross-Weltmeisterschaften hierzulande im Livestream verfolgen. Die UCI streamt auf ihrem Youtube-Kanal Live-Bilder mit englischem Kommentar. Wer Englisch versteht, wird sich über den Sachverstand des Kommentators freuen. Eine Vorschau ist auf dem Youtube-Kanal bereits zu sehen.
Der Kurs der CX WM in Valkenburg
In Valkenburg bewegt sich das Cyclocross-Feld auf Rennklassiker-Terrain. Der Parcours ist an den Cauberg gebaut. Viele kennen den steilen Berg als Zielankunft des Amstel-Gold-Race. Weil der Berg recht steil ist, hat der Weltmeisterschaftskurs viele Höhenmeter. Noch-Weltmeister Wout van Aert bezeichnete die Runde der CX WM in Valkenburg gegenüber der belgischen Zeitung „Het Nieuwsblad“ als „in der Tat bleischwer“. Sein Landsmann Toon Aerts, derzeit Nummer fünf der Weltrangliste, glaubt, dass Reifenpannen erneut eine Rolle spielen können. Bei der letzten Cyclocross WM in Luxemburg kam es zu vielen Defekten, die das Rennen mitentschieden. Der Deutsche Meister Marcel Meisen sagte im Interview mit Rennrad-News, Valkenburg sei ein Parcours, der „nicht lügt“. Die Strecke liegt in Schleifen rund um das Holland-Casino. Bleibt das Wetter wie vorhergesagt, ist mit einem sehr schlammigen Rennen zu rechnen, einem echten „Mudfest“, wie es bei den Engländern und Amerikanern heißt. Ex-Champion Sven Nys trainierte auf dem Kurs am vergangenen Wochenende bereits Hobbyfahrer in Cyclocross-Technik.
Die Favoriten bei der CX WM in Valkenburg
Nach dem souveränen Gewinn des Cyclocross-Weltcups ist Mathieu van der Poel als Top-Titelaspirant für die Weltmeisterschaften in Valkenburg gesetzt. Beim letzten Weltcuprennen in Hoogerheide war sein Vorsprung gegenüber dem härtesten Widersacher und amtiererenden Weltmeister Wout van Aert allerdings nicht mehr so deutlich wie bei vielen anderen Läufen. Ebenfalls im Auge behalten sollte man den Belgier Toon Aerts, der in ähnlichen Rennen – etwa dem Koppenbergcross – die Spitze in dieser Saison halten konnte. Auch Laurens Sweeck, ebenfalls aus Belgien, gehört zum engeren Favoritenkreis.
Deutsche Cyclocrosser der Elite Männer bei der CX WM
Bei den Männern Elite ist aus Deutschland das gesamte Podium der Deutschen Meisterschaft Cyclocross für Valkenburg nominiert. Gute Chancen auf einen Top10-Platz rechnet sich der Deutsche Meister Cyclocross Marcel Meisen aus. Im Interview mit Rennrad-News sagte er, dass ihm Kurse wie in Valkenburg liegen. Beim letzten Weltcuplauf in Hoogerheide kam er allerdings nur auf einen 18. Platz. Auch der Zweitplatzierte der Cyclocross-DM Sascha Weber steht für Deutschland in Valkenburg am Start.
Die WM-Favoriten bei den Frauen Elite
Bei den Frauen, die am Samstag bereits auf die Strecke gehen, kam es durch Stürze beim Weltcup in Hoogerheide noch zu prominenten Ausfällen im Starterfeld. So hat sich die Hoffnung der Schweizer, Jolanda Neff, bei ihrem Sturz im letzten Weltcup-Rennen einen Schlüsselbeinbruch sowie eine Fraktur im rechten Ellbogen zugezogen. Die Mountainbike-Weltmeisterin kann daher nicht teilnehmen. Die St. Gallerin war in Holland nach einem Zusammenstoß mit Pauline Ferrand-Prévot zu Fall gekommen. Die ebenfalls zum Favoritenkreis für Valkenburg zählende Französin Ferrand-Prévot kam zwar auch zu Fall, verletzte sich aber nicht so stark und wird wohl die WM mitfahren. Die größten Chancen auf den Weltmeistertitel werden aber der Belgierin Sanne Cant zugesprochen. Sie entschied auch den Gesamtweltcup für sich. Für Deutschland steht bei den Frauen Elite Elisabeth Brandau am Start, die in Hoogerheide auf Platz 19 fuhr.
https://twitter.com/FERRANDPREVOT/status/957967543599235072
Das Programm der Cyclocross-WM
Donnerstag, 1. Februar 2018
09.00 – 11.00 UCI Kurs-Inspektion
14.00 – 16.00 Training
Freitag, 2. Februar 2018
09.00 – 12.00 Fahrer Einschreibung
10.00 – 12.00 offizielles Training
14.00 – 16.00 offizielles Training
17.00 – 17.30 Team Manager Meeting
Samstag, 3. Februar 2018
09.00 – 10.30 offizielles Training
11.00 UCI Männer Junioren Cyclocross World Championships
11.45 – 12.30 offizielles Training
13.00 UCI Frauen U23 Cyclocross World Championships
14.00 – 14.30 offizielles Training
15.00 UCI Frauen Elite Cyclocross World Championships
Sonntag, 4. Februar 2018
09.00 – 10.30 offizielles Training
11.00 UCI Männer U23 Cyclocross World Championships
12.15 – 14.30 offizielles Training
15.00 UCI Männer Elite Cyclocross World Championships
Tickets für die CX WM in Valkenburg
Die Tickets für die Cyclocross Weltmeisterschaften gibt es ab 22,50 Euro. Wer das Frauen- und das Herrenrennen sehen will, muss 42,50 für beide Tage bezahlen. Übernachten in der Region ist während der WM-Tage nicht ganz einfach. Viele Unterkünfte in den Niederlanden bieten nur Buchungen für 2 Tage an WM-Wochenende an. Eine Alternative kann die Anreise aus deutschen Orten nahe der Grenze sein. Aachen liegt nur 30 km entfernt. Da kann man auch mit dem Rennrad anreisen. Ticket-Infos: http://www.limburg2018.com/tickets