Der Brite Dan Bigham (Ineos Grenadiers) hat einen neuen UCI-Stundenrekord aufgestellt. Er fuhr im Velodrom von Grenchen, Schweiz, 55,548 Kilometer in einer Stunde.

UCI Stundenrekord-Fahrt von Bigham

Dan Bigham übertraf den bisherigen UCI-Stundenrekord, gehalten vom Belgier Victor Campenaerts, um genau 459 Meter. Bigham hatte bereits 2021 – ebenfalls im Velodrom von Grenchen – mit 54,723 Kilometern einen neuen britischen Rekord aufgestellt und peilte seitdem einen neuen offiziellen Weltrekord an, wie sein Team Ineos Grenadiers mitteilt.

Ich habe mich gut gefühlt. Es war wirklich erfreulich, und es ist unfassbar, wie es gelaufen ist.

Im Ziel sagte Bigham: „Ich habe mich wirklich gut gefühlt, meine mit Abstand beste Stunde, ich war in der ersten Hälfte vor meinem geplanten Split, aber ich habe mich gut gefühlt. Es war wirklich erfreulich, und es ist unfassbar, wie es gelaufen ist.“

Der Brite Dan Bigham fuhr 55,548 km in einer Stunde
# Der Brite Dan Bigham fuhr 55,548 km in einer Stunde - 459 Meter weiter als der letzte Rekordhalter Victor Campenaerts aus Belgien.
Nach der Weltrekordfahrt schilderte er sie als „really enjoyable“.
# Nach der Weltrekordfahrt schilderte er sie als „really enjoyable“.
Der Leistungs-Ingenieur hat allen Grund zur Freude, dass seine monatelange  Arbeit Früchte trägt.
# Der Leistungs-Ingenieur hat allen Grund zur Freude, dass seine monatelange Arbeit Früchte trägt.

Und weiter schildert der Brite den Verlauf: „Man muss sich auf etwas konzentrieren, und wir haben uns auf die Grundlagen konzentriert, das waren Linie, Atmung und Kopfhaltung. Ich wusste, solange ich in der Lage bin, diese zu kontrollieren, sollte sich alles andere von selbst ergeben, denn man drückt ohnehin so stark in die Pedale, wie man kann.“

Bigham stieß am Ende der Saison 2021 als Leistungsingenieur zu den Ineos Grenadiers. Er habe seitdem intensiv mit dem Team und seinen Partnern, insbesondere Pinarello, Bioracer und Kask, zusammengearbeitet, um das Wissen und die Ausrüstung des Teams im Streben nach quantifizierbarer Leistung weiterzuentwickeln. Der von Tissot aufgestellte UCI-Stundenrekord sein ein Maßstab, den Bigham während seiner gesamten bisherigen Karriere angestrebte habe, nachdem er 2014 als Student seinen ersten Rekordversuch unternommen hatte.

Video: Dan Bigham Stundenrekord

Bighams Bike und Ausrüstung

Die Bahnräder für den Stundenrekord sind immer Spezialanfertigungen (hier findet ihr das Rekord-Bike von Victor Campenaerts). Bigham verfeinerte sein Bike zusammen mit dem Ineos-Teamsponsor Pinarello. Die gesamte Materialliste laut Ineos:

  • Pinarello Prototyp Rahmen
  • MOST Custom 3D Aero-Lenker und Extensions
  • Princeton Track Special Laufräder
  • Continental GP5000 TT Reifen
  • WattShop Cratus Aero Kurbel & Zahnkranz 64T
  • WattShop Cratus Ritzel 14T
  • Izumi KAI chain
  • Muc Off Ludicrous-AF Ketten-Schmiermittel
  • Bioracer Katana Zeitfahranzug
  • Bioracer Epic overshoes
  • KASK Mistral Helm
  • Nimbl EXPECT Schuhe
  • SiS Sportnahrung
Das Rekordbike von Bigham baute Pinarello.
# Das Rekordbike von Bigham baute Pinarello.

Was sagt ihr zum Stundenrekord von Dan Bigham?


Hier lest ihr mehr zum Thema Stundenrekord auf Rennrad-News

Infos: Pressemitteilung / Fotos: Ineos-Grenadiers
  1. benutzerbild

    Alu-Renner

    dabei seit 08/2011

    Da liegst du falsch a) SwissSide misst das siehe oben mit ihrem Meshsystem, was auch in der F1 angewendet wird und b) wie gesagt bei einem Rahmenset das 5k und weit mehr kostet, einem Helm um 400€, einem Zeifahranzug um 500€, Laufräder um 3000€, Extensions die schon 4stellig kosten... und wie bereits erwähnt die großen arbeiten alle mit Instituten, F1 etc zusammen.
    b) es ist wirtschaftlich. Habe ich vorgestern gefunden, SwissSide spricht über ihre Entwicklungen wie ihr Meshsystem, und Laufräder und wo sie überall involviert sind, dem zZ schnellsten Straßenrennrad von Simplon, bei Canyon und seinen Athleten ... https://open.spotify.com/episode/3sXNid3HoQ5F8RGo9niT09?si=32b4eaa6701a4ff9 gar nicht unspannend.

    All in All, danke für den spanenden Input.
    Schau dir nochmal an in welchem Zusammenhang ich das geschrieben habe. Auch SwissSide macht solche Messungen nicht. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis. Zum Verständnis, du müsstest jeden Speichennippel, jede Speiche, jede Form am Rahmen usw. unabhängig messen und dann aufsummieren. Das kommt auch bei denen nur aus der Rechnung.
    Was SwissSide macht mit dem pressure rake ist sich anzuschauen wo Druckunterschiede liegen bzw. ob es Strömungsabrisse gibt. Damit kann man wenigstens den Entstehungsort des aero-Vorteils gegenüber einer Vergleichsposition oder anderem skin suit eingrenzen um so Rückschlüsse zu ziehen, woran die Verbesserung lag.
  2. benutzerbild

    captain hook

    dabei seit 10/2006

    Mit 0.16 und niedrigem Rollwiderstand (habe besten Reifen in BRR genommen) kommt man mit Dichte von 1.05 kg/m^3 an die 320 Watt.
    Wir nähern uns... jetzt noch die Halle auf 30 Grad heizen, die Antriebsverluste auf optimierte Bahnräder korrigieren, Holzbahn statt Straße kalkulieren. Um 10W hoch oder runter diskutiert ja niemand. Aber in die Richtung wirds schon gehen.
  3. benutzerbild

    BergHügi

    dabei seit 06/2022

    Wir nähern uns... jetzt noch die Halle auf 30 Grad heizen, die Antriebsverluste auf optimierte Bahnräder korrigieren, Holzbahn statt Straße kalkulieren. Um 10W hoch oder runter diskutiert ja niemand. Aber in die Richtung wirds schon gehen.
    Und in der Halle mit schönen Kurven in ordentlicher Schräglage auf der schwarzen Linie legt die RadlerIn auch weniger Strecke zurück als draußen auf einer Geraden 😎.

    Nur so ein Gedanke, vielleicht sollte ein 1h-Rekord demnächst auf einer Steilwandbahn wie auf dem Rummel angegangen werden?
  4. benutzerbild

    getFreaky

    dabei seit 06/2011

    Schau dir nochmal an in welchem Zusammenhang ich das geschrieben habe. Auch SwissSide macht solche Messungen nicht. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis. Zum Verständnis, du müsstest jeden Speichennippel, jede Speiche, jede Form am Rahmen usw. unabhängig messen und dann aufsummieren. Das kommt auch bei denen nur aus der Rechnung.
    Was SwissSide macht mit dem pressure rake ist sich anzuschauen wo Druckunterschiede liegen bzw. ob es Strömungsabrisse gibt. Damit kann man wenigstens den Entstehungsort des aero-Vorteils gegenüber einer Vergleichsposition oder anderem skin suit eingrenzen um so Rückschlüsse zu ziehen, woran die Verbesserung lag.


    Ich versteh dich, ergibt aber für mich keinen Sinn. Unterm Strich muss man das komplette System betrachten. Allein ein Nippel hat doch vektoriell auch Bereiche mit v=0 bzw v<0 was sich auch auf die Reynoldszahl etc auswirkt. Wenn du jetzt die Messung und Berechnung für 1 Laufrad gemacht hast, weißt du sie nur für das, aber noch nicht ob es mit dem Rahmen harmoniert. Das erzählt dir jeder Experte (zBsp, eine Scheibe ist immer besser hinten, aber welche dann das macht nochmal bis zu 2W aus). Von daher kann es doch sein, dass ein für sich aerodynamisch ungünstiges Bauteil sich im kompletten Setup als Vorteil herausstellt.

    SwissSide spricht in dem verlinkten Podcast davon, dass sie das selbe Fahrrad mit allen 3 Gruppen (Shimano, Sram, Campagnolo) getestet hat, aber dass sich der aerodynamische Verlust max bei 2,5W einpendelt (an Geschwindigkeit kann ich mich nicht erinnern). Sowas macht mMn weit mehr Sinn, und lässt sich (abgesehen jetzt genau von der Schaltung, noch am leichtesten realisieren). Randinfo, am wenigsten mechanischen Widerstand hat eine mechanische Schaltung, das haben die auch getestet, und ich glaube, dass in die Richtung sich die Hersteller spezialisieren werden um zumindest weiterhin innovativ zu bleiben. Wenn ich an den DA und Ultegra Aufbau an meinem Umwerfer denke...

    Canyon hat gemeinsam mit SwissSide ein Video gezeigt wie sie das neue Triathlonrad von Jan Frodeno inkl dem Monolink (Extension) im Windkanal getestet haben. Frodo musste sich komplett in Frischhaltefolie einpacken und seinen Ryzonanzug drüber (glaub den haben sie da gleich mitgetestet) um möglichst das Messergebnis möglichst wenig zu verfälschen.

    Specialized hatte da mal eine Serie "The Win Tunnel" die war ganz lustig, leider gibts da nix mehr, zBsp war da Christoph Strasser und wie er das Trikot offen am besten trägt.
  5. benutzerbild

    Holger_Cutthroat_Scott

    dabei seit 07/2022

    Ich versteh dich, ergibt aber für mich keinen Sinn. Unterm Strich muss man das komplette System betrachten. Allein ein Nippel hat doch vektoriell auch Bereiche mit v=0 bzw v<0 was sich auch auf die Reynoldszahl etc auswirkt. Wenn du jetzt die Messung und Berechnung für 1 Laufrad gemacht hast, weißt du sie nur für das, aber noch nicht ob es mit dem Rahmen harmoniert. Das erzählt dir jeder Experte (zBsp, eine Scheibe ist immer besser hinten, aber welche dann das macht nochmal bis zu 2W aus). Von daher kann es doch sein, dass ein für sich aerodynamisch ungünstiges Bauteil sich im kompletten Setup als Vorteil herausstellt.

    SwissSide spricht in dem verlinkten Podcast davon, dass sie das selbe Fahrrad mit allen 3 Gruppen (Shimano, Sram, Campagnolo) getestet hat, aber dass sich der aerodynamische Verlust max bei 2,5W einpendelt (an Geschwindigkeit kann ich mich nicht erinnern). Sowas macht mMn weit mehr Sinn, und lässt sich (abgesehen jetzt genau von der Schaltung, noch am leichtesten realisieren). Randinfo, am wenigsten mechanischen Widerstand hat eine mechanische Schaltung, das haben die auch getestet, und ich glaube, dass in die Richtung sich die Hersteller spezialisieren werden um zumindest weiterhin innovativ zu bleiben. Wenn ich an den DA und Ultegra Aufbau an meinem Umwerfer denke...

    Canyon hat gemeinsam mit SwissSide ein Video gezeigt wie sie das neue Triathlonrad von Jan Frodeno inkl dem Monolink (Extension) im Windkanal getestet haben. Frodo musste sich komplett in Frischhaltefolie einpacken und seinen Ryzonanzug drüber (glaub den haben sie da gleich mitgetestet) um möglichst das Messergebnis möglichst wenig zu verfälschen.

    Specialized hatte da mal eine Serie "The Win Tunnel" die war ganz lustig, leider gibts da nix mehr, zBsp war da Christoph Strasser und wie er das Trikot offen am besten trägt.
    Zustimmung zur Gesamtbetrachtung. Für Gesamtsystem ist Anströmreynoldszahl relevant. Lokal: Nachlauf erzeugt Druckunterschiede (Vorder- zu Rückseite des betrachteten Bereichs -> Formwiderstand. Dazu Geschwindigkeitsgradienten -> Reibungswiderstand.
    Wenn die Nachlaufdelle nicht abgebaut ist und diese Strömung dann bspw. auf die Sattelstütze trifft, führt das dort zu lokal niedriger Anström-Reynoldszahl für Sattelstütze -> Einfluss auf Nachlauf an dieser Stelle. Aber all das ist Konsequenz aus Anströmung, ergibt sich auch aus Ähnlichkeitstheorie.
    Für die Widerstandsberechnung schaut man alleine auf Drücke und Spannungen auf Oberfläche. Für die direkt der Anströmung ausgesetzten Bereiche kann man auch auf die ganzheitliche Betrachtung verzichten (Cockpit, Vorderreifen mit Bremskörper und Gabel)...

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den Rennrad-News-Newsletter ein!