Bei Mallorca 312 haben offenbar Nicht-Teilnehmer den offiziellen Startern die Verpflegung weggefuttert. In 2024 sollen Mallorca 312-Starter:innen deshalb jetzt ein offizielles Trikot anziehen, um Energieriegel-Klau zu verhindern. Doch das eigentliche Problem könnte weiter mitfahren.
Mallorca 312 Verpflegungs-Plündern
Bei dem Jedermann Radsport-Event Mallorca 312 OK Mobility 2023 haben Rennradfahrer:innen, die ohne Startgebühr mitrollten, ein Verpflegungsproblem verursacht. Die Veranstalter des Events, dessen längste Strecke über 312 Kilometer führt, machen in einem offenen Brief vom 4. Mai auf Twitter die Mitfahrer:innen ohne Ticket für einige Probleme bei der Durchführung verantwortlich. Eine „erfolgreiche und reibungslose“ Veranstaltung habe verhindert, dass „eine Reihe von unhöflichen und wenig hilfsbereiten Radfahrern ohne die vorgeschriebene Startnummer am Rennen teilnahmen und an den Verpflegungsstellen stehen blieben“, schreibt die Mallorca 312 Ok Mobility Organisation. Und weiter heißt es übersetzt: „Das Verhalten einiger weniger (oder gar nicht so weniger) gefährdete die Erfahrung derjenigen Teilnehmer, die sich korrekt verhalten hatten“.
Deshalb teilt die Organisation im selben Brief mit, dass man für Mallorca 312 am 27. April 2024 das Tragen eines offiziellen Trikots verpflichtend machen würde. So sollen unerwünschte Mitfahrende an den Verpflegungen herausgfiltert werden können. In Antwort-Tweets auf den Mallorca 312-Brief weisen Teilnehmende darauf hin, dass es bereits bei früheren Austragungen Probleme bei Mallorca 312 an den Verpflegungstellen gegeben habe.
Mit rund 8.000 Teilnehmer:innen ist Mallorca 312 eines der ganz großen Radevents in Europa. Die offiziellen Startplätze sind wie bei einigen anderen bekannten Events nach der Freischaltung oft binnen Minuten ausgebucht. Da die Insel zu der Jahreszeit als Trainingsziel hochbeliebt ist, befinden sich ohnehin viele Rennradfahrer:innen auf den Straßen.
Meinung @Rennrad-News
Nichts wird so heiß diskutiert wie die Verpflegung bei Radevents, für die vorher eine Startgebühr bezahlt wurde. „An der Verpflegung gab es nur Viertel-Bananen und die Eierwaffeln waren von letztem Jahr“, so oder so ähnlich habe ich es schon bei mancher Radtouristik gehört. Ein Klassiker ist auch: „Wenn man langsamer gefahren ist oder spät gestartet, war an der letzten Kontrolle nichts mehr da“. Klar, wer etwas bazahlt hat, will auch etwas fürs Geld bekommen. Aber wieviel? Schon bei einer Radtouristik mit Startgebühr unter 10 € stopfen sich manche die Taschen mit mehr Aldi-Müsliriegeln voll, als sie unterwegs essen können. Wie oft zugegriffen wird, wenn die Startgebühren bei 100 Euro und mehr liegen und teure Energie-Riegel von angesagten Nahrungsmittel-Ergänzungsherstellern zu ergattern sind, muss man sich nicht ausmalen. Darin dürfte auch ein Teil des Problems liegen – einfach mal sacken lassen.
Und dennoch: Bei der Jedermann-Version der Flandernrundfahrt mit 10.000 Teilnehmern habe ich noch nie an leeren Verpflegungsständen gestanden. Und ich bin kein Frühaufsteher und Schnellfahrer. Es ist also möglich, Mitnahme-Effekte (nett gesagt) zu kalkulieren.
Was sagt ihr zum Geschehen bei Mallorca 312 und der Verpflegungs-Problematik allgemein?
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