Neue Enve Innerdrive Naben präsentiert: Mit einem neuen Freilauf-System das sich durch übergroße Stahlratschen mit 100 % Zahneingriff auszeichnet, starten die US-Amerikaner ins Jahr 2024. Die neue Nabe soll zudem mehr Steifigkeit im Laufrad bringen und Gewicht einsparen.
Enve Innerdrive Naben: Infos und Preise
Einen komplett neuen Antriebsmechanismus zeigt Enve mit den neuen Innerdrive-Naben. Kern der neuen Naben ist ein neues Freilaufsystem, das auf großen Ratschen mit 42 mm Durchmesser aus einer Stahllegierung basiert. Sie sollen einen Zahneingriff von 100 % mit null Flexibilität im Vergleich zu einem Klinken-basierten Nabensystem bieten.
- Optionen Einrastwinkel 40t/9°, 60t/6°, 80t/4.5°, 100t/3.6°
- Freilauf HG, XDR, MS und N3W
- Einbaumaß 12 × 100 / 12 × 142 (ausschließlich Steckachse)
- Lochanzahl 24
- Bremsaufnahme Centerlock
- Gewicht 109 g (vorn), 217 g (hinten), Herstellerangabe
- Verfügbarkeit ab sofort
- www.enve.com
- Preis 750 USD (Nabenset, UVP)
Standardmäßig werden die neuen Naben mit 60 Zähnen ausgeliefert, entsprechend einem Einrastwinkel von 6°. Sie sind aber auch mit 40Z/9° (ab sofort) und 80Z/4,5° und 100Z/3,6° (ab 2. Quartal 2024) erhältlich. Das System wurde von Enve zu 100 % selbst entwickelt. Es findet sich in den neuen SES- und G-Series–Laufrädern, kann aber auch einzeln erworben werden. Zu haben ist das Nabenset für 750 US-Dollar (UVP) ab sofort.
Was ist der Innerdrive Antriebsmechanismus?
Beim neuen Innerdrive wird auf ein neues Freilaufsystem gesetzt, das im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Mavic ID360, zwar ebenfalls auf Ratschen anstatt Klinken setzt, aber komplett neu entwickelt wurde und zu 100 % aus dem Hause Enve stammt. Dabei wird auf größere Ratschen mit 42 mm Durchmesser gesetzt. Enve verspricht sich durch den größeren Durchmesser sowohl eine geringere Belastung an den Zähnen als auch geringere Drehmomentübertragungen auf die Achse, was insgesamt in einer erhöhten Lebensdauer resultieren und zudem den Widerstand verringern soll.
Zusätzlich wurde das ganze System näher an der Achse positioniert, um die Belastung dieser noch weiter zu verringern und die Lager zu schonen. Mit der möglichen Anpassbarkeit des System an unterschiedliche Zahnanzahl und Einrastwinkel sollen zudem die individuellen Bedürfnisse der Fahrer:innen berücksichtigt werden. Ausgeliefert werden die Naben aber grundsätzlich mit 60 Zähnen und einem Einrastwinkel von 6°, was laut Enve der beste Kompromiss für die meisten Rennradler und Graveller darstellen soll.
Enve gibt zudem Empfehlungen ab, welcher Freilauf für welchen Einsatzzweck am besten geeignet sein soll. Die 40-Zähne-Option soll den niedrigsten Widerstand und auch den geringsten Wartungsaufwand bieten. 60 Zähne bieten die ausgewogenste Leistung für Dropbar-Anwendungen, 80 Zähne sollen fürs Mountainbike optimal sein und 100 Zähne bietet den höchsten Eingriff, erfordert aber auch den größten Wartungsaufwand für optimale Leistung. Es geht hier also um die Vorliebe hinsichtlich maximaler Effizienz, Reaktionsgeschwindigkeit oder einfach dem Wunsch nach maximaler Zuverlässigkeit.
Wer den Freilauf dann genau unter die Lupe nehmen möchte, soll dies zudem beruhigt tun können – ein Clip sorgt dafür, dass die Mechanik nach dem Entfernen des Freilaufkörpers an Ort und Stelle bleibt und sich nicht in ihre Einzelteile zerlegt. Die Endkappe auf der Antriebsseite ist zudem mit einem Gewinde versehen. Kleiner Nachteil hiervon ist allerdings, dass kein werkzeugloser Freilaufwechsel mehr möglich sein wird – hier muss zukünftig wohl mit Konus-Schlüsseln gearbeitet werden.
Für die Wartungsfreundlichkeit sprechen aber wieder die verwendeten Edelstahllager, die mit nicht-kontaktierenden inneren Dichtungen zum einen für eine Reduzierung der Reibung und damit einen leichten Lauf sorgen sollen, zum anderen aber auch besonders langlebig sein sollen. Mit dem schon bekannten Perfect Preload System von Enve soll zudem die optimale Vorspannung der Lager stets garantiert sein.
Neues Nabendesign mit Straightpull
Nicht nur der Antriebsmechanismus ist neu, auch beim Nabendesign hat sich Enve mächtig ins Zeug gelegt. Neu ist nicht nur die Geometrie; auch die Verwendung von Straightpull-Speichen mit konstanter Speichenlänge auf beiden Seiten unterscheidet sie vom Vorgänger. Das soll nicht nur das Gewicht des Naben-Duos um 60 g reduzieren, sondern auch die Steifigkeit der Laufräder an sich erhöhen. Von 8 bis 10 % mehr lateraler Steifigkeit ist hier laut Hersteller die Rede.
Die erwähnte konstante Speichenlänge dürfte zudem für Freude in der Werkstatt sorgen, da nicht mehr unterschiedliche Speichenlängen benötigt werden. Das bezieht sich übrigens auf Vorder- und Hinterrad, die beide dieselbe Speichenlänge nutzen. Zudem soll die Straightpull-Aufnahme dafür sorgen, dass sich Speichen nicht mehr verdrehen können. 24 Speichen sind in der Nabe vorgesehen, die sich zwar kreuzen, sich aber in der Straightpull-Nabenschale nicht berühren sollen, womit ein Knarzen der Speichen eliminiert worden sein soll.
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