77.000 Besucher – das ist eine Hausnummer. Doch der Schein trügt. Die Core-Besuchergruppe der Händler ist um knapp sieben Prozent geschrumpft. Findet der Fahrradboom etwas sein Ende? „In den letzten Jahrzehnten erlebten wir einen nahezu kontinuierlichen Anstieg unserer Besucherzahlen. Erstmals registrieren wir nun einen Rückgang, primär bei den deutschen Fachbesuchern. Die Gründe dafür reichen vom bisherigen Saisonverlauf bis hin zum steigenden Wettbewerb durch eine zunehmende Zahl von Eigenveranstaltungen der Hersteller“, erklärt Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger. Als Gegenmaßnahme wollen die Organisatoren die Festival Days für Jedermänner und –Frauen nächstes Jahr weiter ausbauen.
169 Programmpunkte in elf Areas: Erfolgreiche Premiere der Festival Days
Bereits dieses Jahr haben die Eurobike Festival Days rund 34.400 Radfans angelockt. An den beiden Besuchertagen konnten Fahrradbegeisterte die 2017er Kollektionen unter die Lupe nehmen und sich auf die Räder der nächsten Saison schwingen. Dazu standen in der Demo Area über 3.000 Räder zur Probefahrt bereit. Obendrauf gab es Show-Performances mit den Stars der Bike-Szene, Live-Konzerte, jede Menge Vorträge und Workshops sowie Rennen, Ausfahrten und natürlich Partys.
„Zwei Tage feierte die Branche mit allen Bike-Fans das Thema Fahrrad. Die Resonanz ist sehr gut und wir konnten den richtigen Impuls setzen, um künftig mehr Menschen auf das Rad zu bringen“, freut sich Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich über die gelungene Neukonzeption der Eurobike Festival Days.
Beschleunigung ohne Beinkraft: Fahrradfans stehen weiter unter Strom
„Mehr Menschen auf das Rad zu bringen“, das heißt vor allem: freie Fahrt für E-Bikes. „Immer mehr Menschen interessieren sich für diese intelligente, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Form der Mobilität. Das wurde auf der Eurobike deutlich“, beschreibt Tamara Winograd, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Bosch eBike Systems den anhaltenden Trend. Eine Entwicklung, die polarisiert: Wer über das Testgelände der Eurobike geschlendert ist, musste hellwach sein. Unmotorisierte Räder waren eine Seltenheit. Stattdessen: ein permanentes leises Surren und Notbremsungen im Sekundentakt. Schade, dass die Messeveranstalter keine Zahl für „von E-Bikes angefahrene Menschen und Hunde“ liefern.
Für Tamara Winograd von Bosch eBike Systems ist die Eurobike eine ideale Plattform, um auf Neuerungen aufmerksam zu machen und Weiterentwicklungen anzukurbeln. Zum Glück, denn in puncto Sicherheit besteht noch viel Potential.
Eurobike Awards 2016
Wie viel Innovationspotential und die Fahrradwelt birgt, zeigen die 472 Bewerbungen für die Eurobike Awards. Bereits zum zwölften Mal wurde der Wettbewerb ausgetragen.
51 Produkte der eingereichten Produkte wurden mit Awards gekürt. Zwölf davon erhielten die begehrten Gold Awards. Dabei handelt es sich um Produkte, die den Benchmark für Innovationen neu definieren. Für besonderes Engagement und Innovation im Bereich der Nachhaltigkeit wurde zudem ein Green Award vergeben.
Weiter zu den Gewinnern der Eurobike Awards 2016:
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Fazit
Sorgen muss sich die Fahrradbranche keine machen. „Die Eurobike ist gut gelaufen… Die Möglichkeit, draußen vor den Hallen zu testen, ist eine gute Idee. Wir hatten an den ersten beiden Tagen 90-150 Tests, am dritten Tag 120, damit sind wir sehr zufrieden,“ freut sich Carine Wagner von Lapierre. Das Kaufverhalten der Endkunden ist weiterhin solide. Im Rahmen des aktuellen Trendbarometers von Delius Klasing gaben die Leser von TOUR an, im Schnitt 3.400 Euro in ein neues Rad investieren zu wollen.
Die hohe Ausgabebereitschaft garantiert einen Nährboden, der es den Firmen ermöglicht zu forschen und zu entwickeln. Im Fokus steht dabei urban mobility – oder vereinfacht gesagt: mit dem Rad in die Arbeit fahren. Dafür liefern uns Garmin und Co. viele praktische Gadgets, die das Leben leichter und sicherer machen sollen. Doch auch der Start-Ups, wie beispielsweise das junge Label VICTOR + LEAP von Rose Golman, profitieren von der konstanten Radbegeisterung weltweit.
5 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumder E-Dreck breitet sich aus
Ich finde den E-Dreck super, denn er erhöht die Mobilität besonders von Älteren erheblich und dient hervorragend als Kurzstreckenersatz für das Auto.
Auch wenn es dir noch nicht aufgefallen ist, es gibt nicht nur Rennradfahrer und der Nabel der Welt sind wir auch nicht!
Und nicht zuletzt verdanke ich dem "E-Dreck" meine vorzeitige Genesung:
Nur durch den Einsatz eines Pedelec war ich überhaupt in der Lage, die tägliche Tour zur Arbeit (insges. 22 km) zu schaffen. Der beschädigte Miniskus konnte derweil - bei moderatem Training - ausheilen.
Pedelec = hervorragendes Reha-Instrument !
Es lebe der E-Dreck !
Ohne diesen Dreck würde ich jetzt noch an Krücken laufen.
Rennrad fahren und denken? Beides gleichzeitig geht nicht. Oder man fährt nicht Rennrad sondern sitzt nur auf einem.
Zumindest mir geht es so, dass meine Gedanken während des Rennrad fahrens eher einer Nullinie gleichen. Irgendein Fragment eines Liedes in einer Endlosschleife, stundenlang. Allenfalls unterbrochen von: "Oh, schön hier... mal anhalten und schauen" oder "Geil, 45 km/h... läuft". Und dann das Ganze von vorne und weiter.
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