Freitag ist Fahrradtechnik Tag. Unter den Rennrad-News, die ihr diese Woche nicht verpassen durftet: Hat die Formel 1 einen geringeren CO2-Fußabdruck als die UCI WorldTour? Die Apple Watch kann jetzt auch Wattwerte zeigen, X-Bionic meldet sich zurück mit Strick, Philippe Gilbert ist auch zurück mit einem 450-Kilometer-Ride an einem Stück und Apidura zeigt eine leichte Warnweste für euch Langstreckenfahrer:innen.

Studie: Ist die Formel 1 sauberer als die UCI WorldTour?

Die Formel 1 hat einen geringeren CO2-Fußabdruck als die wichtigste internationale Serie von Radrennen, die UCI WorldTour. Zu diesem Schluss kommt eine Auswertung der Stiftung Lab of Thought. Sie verglich die Emissionen der beiden ungleichen Rennserien mit Daten des Jahres 2019 aus der F1 und hochgerechneten Daten für die globale Radrenn-Serie aus 2021.

Demnach ist der CO2-Fußabdruck der UCI WorldTour etwa sieben Mal größer als jener der Formel 1. Hintergrund: Beide Serien finden rund um den Globus statt und alle Teams sowie das gesamte Material müssen von Rennen zu Rennen reisen. Für die Formel 1 ermittelte das Lab of thought 256.551 Tonnen CO2-Emissionen aus den Zahlen der Organisation zugrunde. Für die UCI WorldTour überschlug die Stiftung den CO2-Ausstoß auf 1.750.000 Tonnen.

Die UCI WorldTour stößt siebenmal mehr CO2 aus als die Formel 1
# Die UCI WorldTour stößt siebenmal mehr CO2 aus als die Formel 1 - das hat das niederländische Lab of Thought aus Daten der Tour de France hochgerechnet.

Die Publizisten räumen ein, dass die Datenlage schwer vergleichbar ist. Als Grundlage dienten bei der Formel 1 Zahlen, die vom Veranstalter selber detailliert veröffentlicht werden. Für die UCI WorldTour mussten die Forscher die Daten jedoch hochrechnen – erst bei der diesjährigen Rad Weltmeisterschaft kündigte die UCI an, die Emissionen der WM zukünftig zu erfassen und Renn-Veranstaltern ebenfalls die Erfassung zu ermöglichen. Für die Berechnung der UCI WorldTour-Emissionen legte das Lab of Thought deshalb Daten zugrunde, die zur Tour de France von der Renn-Organisation A.S.O veröffentlicht wurden und rechnete sie auf die WorldTour-Serie hoch. Die A.S.O-Daten schlüsseln den CO2-Ausstoß allerdings nicht detailliert auf, sondern nennen nur eine Gesamtsumme.

Apple Watch zeigt Radsport-Wattwerte

Bisher konnte die Apple Watch lediglich beim Laufen Leistungswerte in Watt zu einem Workout angeben, nicht aber beim Radfahren. Jetzt hat Apple die Erfassung der Watt-Leistung und der Trittfrequenz beim Radfahren zur Apple Fitness+ App hinzugefügt. Die Funktion ist in den neusten öffentlichen Beta-Versionen von WatchOS10 und iOS17 enthalten. Die Leistungsmesser müssen zuvor über das Bluetooth-Menü der Apple Watch (!) hinzugefügt werden. Auch Smarttrainer können so gekoppelt werden und für die strukturierten Trainings mit der Fitness+ App genutzt werden. Angezeigt werden die Daten aber erst nach dem Training, nicht währenddessen. Vorerst heißt es also: Auswerten ja, nach Watt trainieren nur mit der Apple Watch, nein.

Während des Fahrens sieht man es noch nicht
# Während des Fahrens sieht man es noch nicht - aber in der Apple Fitness+ App lassen sich jetzt auch Leistungswerte erfassen und nach dem Workout anzeigen und auswerten.

X-Bionic – zurück mit Strick

X-Bionic meldet sich zurück mit einer neuen Cycling-Kollektion. Wer sich noch an die eng gestrickte Kompressions-Rennrad-Kleidung der Schweizer Spezialisten erinnert, weiß, dass das Ziel immer Performance-Steigerung war. Auch bei der neuen Kollektion mit sogenannter Corefusion-Technologie verspricht X-Bionic Leistungsverbesserung. So soll die Kleidung „die Körpertemperatur des Sportlers stets bei 37°C konstant“ halten. Dazu kombinieren die Schweizer patentierte 3D-Stricktechnologie mit Fertigung in Handarbeit – die Herstellung erfolgt in Italien. 3D-gestrickte, thermoregulierenden Strukturen sollen im Trikot und in der Trägerhose im Bereich der Wirbelsäule nahtlos zusammenarbeiten, um die Körperkerntemperatur zu regulieren.

X-Bionic meldet sich zurück mit Strick für Performance
# X-Bionic meldet sich zurück mit Strick für Performance - hier das Merino Jersey für lange Tage im Sattel.
Bei der Corefusion-Serie sind Temperatur regulierende Einsätze in Bib Short ...
# Bei der Corefusion-Serie sind Temperatur regulierende Einsätze in Bib Short ...
... und Jersey aufeinander abgestimmt – die Körperkerntemperatur soll so im optimalen Bereich von 37°C bleiben.
# ... und Jersey aufeinander abgestimmt – die Körperkerntemperatur soll so im optimalen Bereich von 37°C bleiben.

Zu haben ist die Technik zunächst in einem neuen Aero Jersey (189 €) sowie im Corefusion Endurance Merino Jersey für lange Tage im Sattel mit etwas entspannterer Passform und 40 % Merino-Anteil (150 €) – hier sind die Schultern zudem abriebfest verstärkt. Ebenfalls zur Linie gehören die Corefusion Bib Shorts (249 €). Die Bib Shorts besitzen Kompressions-Eigenschaften, die Polster sind zusammen mit Elastic Interface designed. Mehr Infos: www.x-bionic.com

Ultraleichte Apidura Warn-Weste

Wer mit dem mit dem Rennrad zur Arbeit fährt, kennt das Dilemma: Warnwesten sind fürs Gesehenwerden gut (und beliebt). Aber sie Flattern, sind manchmal schwer und sehen gar nicht nach Rennradfahren aus. Für Brevets und beim Ultracycling sind die High-Vis-Westen sogar vorgeschrieben – was die Bikepacking-Spezialisten von Apidura zur Entwicklung einer besonders leichten und gut tragbaren Variante veranlasste.

Die Apidura Packable Visibility Vest
# Die Apidura Packable Visibility Vest - die Performance-Variante der Warnweste wartet mit cleveren Features auf.
Für die Anpassung an Kleidung und Körperform sind die Träger verstellbar.
# Für die Anpassung an Kleidung und Körperform sind die Träger verstellbar.
Der Preis liegt bei 52 €.
# Der Preis liegt bei 52 €.

Die Apidura Packable Visibility Vest (52 €, erhältlich Mitte September) ist nach EN 17353 zertifiziert und damit offiziell für Nachtfahrten bei Audax-Events und auf der Ultradistanz zugelassen. Die 360-Grad-Drucke sind auf die Position auf dem Rad und das Reflektieren bei Nacht abgestimmt. Anders als bei normalen Warnwesten sind die Träger mit acht verschiedenen Positionen verstellbar sorgen. So soll die Weste über das Kurzarmtrikot genauso passen wir die Herbst-Kleidung für Rennrad-Fahrer. Das Gewicht liegt bei 106 g (S/M), zudem lässt sich die Weste in einer integrierten Tasche verstauen und passt laut Apidura in die Trikottasche. Mehr Infos: www.apidura.com

Philippe Gilbert dreht 450-Kilometer-Runde

Philippe Gilbert hat in den belgischen Ardennen große Erfolge gefeiert. Jetzt umrundete der Ex-Weltmeister und Liège–Bastogne–Liège Gewinner die Provinz Lüttich und legte dazu 454,99 km an einem Stück mit einem Schnitt von beinahe 30 km/h zurück, wie sein Eintrag auf Strava dokumentiert. Die Route wählte Gilbert mit seiner Begleitmannschaft so nah wie möglich an den Grenzen der Provinz. Deshalb enthält sie auch einige Gravel-Abschnitte. Außerdem will der Ex-Profi damit auf das Knotenpunkt-Netzwerk zum Radfahren in der Region mit vielen still gelegten Bahntrassen (in Belgien: RAVEL) aufmerksam machen. Ein Film soll die „Rundfahrt“ dokumentieren.

Ex-Weltmeister und Radsportler im Unruhestand
# Ex-Weltmeister und Radsportler im Unruhestand - Philippe Gilbert hat die Provinz Lüttich mit einem 30er Schnitt auf umrundet.

Was sagt ihr zu den Freitag-Fahrrad-Nachrichten? Fehlt euch etwas? Postet es in die Kommentare!

Hier lest ihr mehr aus unserer Rubrik Fahrradtechnik am Freitag:

Text: Jan Gathmann / Fotos: Johannes Herden (1), Hersteller, Screenshots
  1. benutzerbild

    marathonisti

    dabei seit 11/2008

    Natürlich kann man die Wattwerte auf der Watch auch sehen. Auch Alarme kann man setzen. Dazu muss man es in der Konfiguration der angezeigten Werte aktivieren. Im Menü unter den 3 kleinen Punkten oben rechts.
    Siehe auch hier:

    https://www.dcrainmaker.com/2023/07/apple-watch-power-meters-support-everything-wanted.html
    Alles andere würde ja auch keinen Sinn ergeben was ich will ich mit irgendwelchen Werten die ich erst zu Hause sehen kann smilie
  2. benutzerbild

    aka

    dabei seit 02/2011

    450 km, 5500 Hm, 150 W, 29er Schnitt. Ich glaube nicht.
    Ist doch plausibel. Aus unserem Verein ist ein guter Hobbyfahrer ein 400km/3.5khm Brevet mit einem 31er Schnitt gefahren, das 600km/4.6khm Brevet mit ca. 29er Schnitt.
  3. benutzerbild

    solution85

    dabei seit 09/2017

    Ist doch plausibel. Aus unserem Verein ist ein guter Hobbyfahrer ein 400km Brevet mit einem 31er Schnitt gefahren, das 600km Brevet mit ca. 29er Schnitt.
    Ohne so wichtige Kenngrößen wie Durchschnittsleistung und Höhenmeter, hat deine Aussage eigentlich null Wert.
  4. benutzerbild

    manndat

    dabei seit 03/2022

    Ist doch plausibel. Aus unserem Verein ist ein guter Hobbyfahrer ein 400km/3.5khm Brevet mit einem 31er Schnitt gefahren, das 600km/4.6khm Brevet mit ca. 29er Schnitt.
    Ich bezweifle nicht, dass selbst Hobbyfahrer das hinkriegen. Die Durchschnittsleistung erschien mir aber zu gering.
  5. benutzerbild

    Nico_GT

    dabei seit 07/2022

    Da mich sowas auch immer interessiert habe ich mir den Log mal angesehen. Hier zeigt sich, daß der Wattmesser auf etwa 9h Fahrzeit, keine Werte aufgezeichnet hat.

    Anhang anzeigen 1310648
    Also dann kann ich die 150 W noch weniger fassen, wenn im flachen Abschnitt die Messung fehlt. Meine AV-Leistung bei 25 kmh waren neulich 125 W bei vernachlässigbarem Wind. Für 29 kmh hätte ich mindestens 150 W gebraucht, aber ich hatte auch weniger hm. Bin auf überwiegend sehr glatten Straßen und vielleicht einem Drittel Auflieger gefahren, mehr waren es bei Gilbert aber bestimmt auch nicht. Mein Leistungsmesser war nicht frisch kalibriert, die Ungenauigkeit sollte aber nicht größer als ein paar Prozent sein.

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