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Fotostory Cyclocross Weltcup Zonhoven 2023
Pommes und Spiele in der Sandkuhle

Der Cyclocross Weltcup 2023 in Zonhoven bringt die legendäre „Kuil“ ins Rennprogramm: eine Kuhle voller Sand und Menschen, mit Stimmung wie im Stadion und Sandabfahrten, die den Puls bei Fans und Fahrerinnen hochjagen. Gewonnen haben ein überlegener Wout van Aert und die nicht minder beeindruckende Shirin Van Anrooij. Die Rennluft in Zonhoven schmeckt so gut, dass auch Nicht-CX-Fans sie einmal geschnuppert haben sollten. Hier kommen die Bilder des Rennens und Tipps für einen eigenen Besuch, der sich lohnt.

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De Kuil

Die meisten Cyclocross-Rennen haben so ihre speziellen Fiesigkeiten: Viele haben Schlamm, aber manche haben besonders zähen „Modder“, Val di Sole hat den Schnee, Koksijde hat die Dünen. Zonhoven hat „de Kuil“. Hier stürzen sich die Rennfahrer*innen über zwei Sandhänge in ein Loch in der Heidelandschaft, das sie anschließend laufend oder fahrend wieder hinaufklettern.

Diashow: Fotostory Cyclocross Weltcup Zonhoven 2023: Pommes und Spiele in der Sandkuhle
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# Wegen seiner Abfahrten in die „Kuil“ ist der Cyclocross Weltcup in Zonhoven berühmt - nicht selten fallen hier die Vorentscheidungen.
# Aus dem Kessel voller Menschen ...
# ... schallt es wie aus einem Stadion bei Szenen wie diesen.
# Wenn ein prominenter Fahrer oder eine Fahrerin die Abfahrt gut bewältigen, kocht es im Kessel.

Und überall, wo kein Sandweg verläuft, stehen Menschen. Aus dem Kessel dringt ein Sound wie im Fußballstadion, jedesmal, wenn ein besonders waghalsiges Manöver gelingt, die Abfahrt einfach nur glückt oder einer der ganz großen Stars hinunter rauscht. In diesem Jahr war es der Zweikampf der Giganten Mathieu van der Poel und Wout van Aert, der den Jubel- und „Ahhhh“-Pegel steigen und fallen ließ wie bei Dortmund gegen Bayern. Aber auch der Beifall für den letzten Nachzügler im Cyclocross-Peloton war kaum leiser: Felipe Timoteo Nystrom Spencer aus Costa Rica ist inzwischen schon eine Berühmtheit in Belgien ob seines Durchhaltewillens.

Aber die Schwierigkeiten und berühmten Bilder aus der Kuil dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kurs auch noch andere Schlüsselstellen hat: eine lange fiese Gerade, weitere durchfurchte Abfahrten und das übliche Geschlängel mit vielen 180-Grad-Kurven.

Die Rennen

Spezielle Bedingungen hatte der anhaltende Regen der Vortage und des Vormittags auf dem Rennkurs geschaffen. Feuchter Sand und teilweise größere Matschflächen im Mix mit loser Heide-Erde, unter der Steine lauern, machten die Reifenwahl schwierig. Bei unserem Boxenrundgang (Fotostory dazu folgt) pendelten die Teams zwischen Semi-Slick Sandreifen wie dem Dugast Pipistrello und klassischen Grifo-Allroundprofilen mit Dreiecks-Stollen auch in der Mitte. Schlauchreifen dominieren nach wie vor im CX-Sport. Den Reifendruck der Wahl bezifferten die Mechaniker mit 1,1 bar bis 1,2 bar.

# Wout van Aert reiste mit einigen Siegen in der Tasche und im großen Jumbo-Visma Teambus an.
# Aus Deutschland war der Deutsche Meister Marcel Meisen am Start im Männer-Rennen.
# Der Weltcupführende, Laurens Sweeck, mischte vorne mit.
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CX Weltcup Zonhoven: Frauen-Rennen

Der Cyclocross Weltcup in Zonhoven, Belgien, war der vorletzte Lauf vor den Weltmeisterschaften der Radsportdisziplin und die Niederländerin Puck Pieterse hatte eine Chance, sich an die Spitze des Weltcups zu setzen. Ihre größte Widersacherin und Weltcupführende Fem van Empel freute sich vor dem Rennen vor laufenden Kameras noch über den geänderten Kurs, aus dem eine lange Laufpassage entfernt wurde.

Die erste Runde durch die Kuil war im Frauenrennen von Stürzen geprägt. Immer wieder blieben die Vorderräder in den tiefen Spurrillen stecken und die Fahrerinnen gingen über ihre Lenker. Der Regen machte die Spurrillen fester, fast wie die Autos auf einer klassischen Carrera-Bahn mussten die Fahrerinnen in den Abfahrten den eingefahrenen Rillen folgen. Spurwechsel gleich Risiko.

# Shirin van Anrooij drehte nach der zweiten Kuil-Durchfahrt einsam ihre Runden an der Spitze.
# Die U23 Weltcupführende Puck Pieterse ...
# ... stand im Wettstreit mit Fem van Empel um die Weltcupführung bei den Senioren.
# Auch abseits der Kuil verlangt die Strecke in Zonhoven viel Fahrtechnik - hier Line Burquier – die spätere Dritte in der U23-Klasse – in der Anfahrt auf eine Kurve mit Motocross ähnlicher Spurrille.
# Die US-Meisterin Clara Honsinger mit Eva Lechner in der gleichen Abfahrt.
# Sanne Cant konnte nicht in die Top10 fahren.
# Direkt hinter Sanne Cant, auf Platz 12, kam die Weltmeisterin Marianne Vos ins Ziel.
# Ceylin del Carmen Alvarado in der letzten langen Abfahrt vor dem Ziel - die Niederländerin fuhr auf Platz 5.
# Marianne Vos ...
# ... und Maghalie Rochette an der gleichen Stelle auf dem Kurs.
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# Direkt nach der Spurrillen-Kurve geht es in einen Anstieg.
# Ob man ihn fährt oder läuft, entscheidet sich am Kurvenausgang.
# Kata Blanka Vas fuhr auf Platz 8.
# Auf einer langen Gerade vor den Zielkurven können die Fahrerinnen noch einmal zu sich kommen - bevor es wieder in die tosende Kuil geht.
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In der ersten Runde in der ersten Abfahrt traf es gleich Fem van Empel, die eigentlich den besten Start hingelegt hatte und nach ihrem Sturz einen Rückstand von über einer halben Minute einstecken musste. In der zweiten Runde verhakte sich das Vorderrad bei Puck Pieterse in einer Rille und sie verlor die Führung an Shirin van Anrooij. Die Niederländerin fuhr von da an ein sauberes Rennen wie aus dem Lehrbuch und brachte ihren Vorsprung ins Ziel. Dahinter holte Fem van Empel Platz für Platz auf und arbeitete sich noch zurück bis auf Platz Drei. Nicht wenige Fahrerinnen entschieden sich mit fortschreitenden Rennen, die erste Sandabfahrt hinunter zu laufen, statt zu fahren. Als einzige deutsche Fahrerin im Rennen fuhr Sina van Thiel auf Platz 55 mit einer Runde Rückstand.

Das Podium:

CX Weltcup Zonhoven: Männer-Rennen

Das Cyclcocross Weltcup Rennen der Männer in Zonhoven war geprägt von der Aussicht auf das erwartete Duell zwischen Mathieu van der Poel und Wout van Aert, er kam mit einigen Siegen in der Tasche in Top-Form zum Start. Die Rennentscheidung folgte einem leicht anderen Drehbuch als bei den Frauen. Zwar kam es auch bei den Männern zu einem Sturz gleich in der Eröffnungsphase (der Weltcupführende Laurenz Sweeck legte hier im übrigen wie gewohnt einen guten Start hin). Wout van Aert machte nach einem Start aus zweiter Reihe in der ersten Runde im Matsch gleich vier Positionen auf einen Streich gut, bevor es zum zweiten Mal in die Kuil ging. Mathieu van der Poel erwischte dann eine Spurrille falsch und kam zu Fall – aber anders als im Frauenrennen brachte dieser Sturz noch nicht die Vorentscheidung.

# Laurens Sweeck ging als Erster in die Abfahrt in die Kuil.
# Aber bereits in der zweiten Abfahrt hatte sich das vorläufige Führungstrio formiert - Van der Poel, Van Aert, Sweck.
# Und am Fuß gab es ...
# ... die nächsten entscheidenden Momente.
# Nach dem Sturz von Van der Poel setzte sich Van Aert vorläufig an die Spitze.
# Aber die Verfolgung organisierte sich schnell.
# Auf die zweite Abfahrt folgte diese neue Schräghang-Stelle.
# Um die Balance in den Spurrillen zu halten, war Ausclicken eine bewährte Methode.
# Nur die Sympathie-Tier Version von Van Aert hatte Mühe mit dem Anstieg aus der Kuil.
# Der Belgische Meister selber wirkte überlegen.
# Mathieu van der Poel und Michael Vanthourenhout blieben dicht dran - MvdP konnte sich sogar noch einmal kurz an die Spitze setzen.
# Vanthourenhout wurde später von Sweeck gestellt und musste sich mit Platz 4 begnügen.
# Der Spanier Felipe Orts fuhr ein hervorragendes Rennen und endete auf Platz 13.
# Letzter platzierter Fahrer wurde Felipe Timoteo Nystrom Spencer mit 6 Runden Rückstand - jede seiner Durchfahrten feierten die Fans frenetisch.
# Der Wiederaufstieg aus der Kuil ist ein Wechsel aus Schieben oder Tragen ...
# ... und Fahren und Abspringen.
# Aber danach reißen die Schwierigkeiten nicht ab.
# US-Meister Curtis White fuhr auf Platz 31.
# Mathieu van der Poel musste Van Aert fahren lassen und verteidigte Platz 2.
# Marcel Meisen sicherte sich Platz 29.
# Wout van Aert baute seinen Vorsprung Runde um Runde aus ...
# ... und geht nun mit einem weiteren Sieg Richtung Weltmeisterschaft.
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# Auch der Schweizer Meister Kevin Kuhn platzierte sich nach gutem Start weit vorne auf Platz 9.
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Stattdessen entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Wout van Aert in der Führung mit Mathieu van der Poel dahinter und Europameister Michael Vanthourenhout an dritter Position. So ging es in die zweite Runde. Van der Poel konnte noch einmal überholen, aber bereits in der zweiten Runde setzte sich Van Aert in der Kuil erneut an die Spitze und fuhr den einen Vorsprung heraus, den er in der Folge konsistent ausbaute. Van der Poel blieb der Kampf um Platz Zwei und Drei mit Laurens Sweeck und Vanthourenhout, den er für sich entscheiden konnte, aber am Ende nicht besonders glücklich mit diesem Ausgang wirkte. Marcel Meisen fuhr als bester deutscher Fahrer auf Platz 29.

Das Podium

Tipps für den Besuch eines Cyclocross-Rennens

Auch für Zuschauer haben die großen Cyclocross-Rennen in Belgien und den Niederlanden ihre Herausforderungen parat. Deshalb hier ein paar Tipps für den erfolgreichen Start in die Karriere als „Supporter“ – so heißen die Fans in Belgien – aus erster Hand:

# Die Kuil füllt sich erst bei den Hauptrennen so richtig.
# Vormittags ist noch Platz und Zeit, um bei den Campern der Fahrer vorbeizuspazieren.
# Das passende Schuhwerk ist abwaschbar.
# Nachmittags nach dem Rennen strömen alle ...
# ... sofort zur Siegerehrung.
# Und anschließend geht es ins Partyzelt.
# Wo draußen ...
# ... und drinnen weiter gefeiert wird.

Habt ihr noch Cyclocross-Tipps?

Text: Jan Gathmann / Fotos: Jan Gathmann, Ingo Hoffmann

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