Frauen im Fokus bei CANYON 2016 Frauen-Pro-Team und Frauen-Räder

Canyon wird 2016 verstärkt Präsenz im Damen Pro Peloton zeigen. Die Marke aus Koblenz schließt sich mit Team Manager Ronny Lauke zusammen. Sein Team Velocio-Sram wird sich zum Ende des Jahres auflösen. Die Teamaufstellung, die mit Partner Canyon angestrebt wird, ist noch nicht final. Sportliche Leiterin wird Beth Duryea.
Titelbild

 

Strahlende Rennradlerin und ‚Damen-Chefin’ bei Canyon: Katrin Neumann.
# Strahlende Rennradlerin und ‚Damen-Chefin’ bei Canyon: Katrin Neumann. - ©SissiPärsch

Katrin, täuscht es oder gibt es bei Canyon im kommenden Jahr eine regelrechte Frauenoffensive?

Katrin Neumann: Haha, also Frauenoffensive würde ich es jetzt noch nicht nennen, aber in jedem Fall bewegt sich einiges. Für 2015 haben wir eine nicht ganz kleine Auswahl an Rädern im Programm, deren Anbauteile (wie z.B. die Lenker-/Vorbaueinheit) an unsere weiblichen Bedürfnisse angepasst wurden. Es wird sich aber nicht allein auf den Rennradbereich beschränken, sondern auch im Mountainbike-Segment gibt es einige Neuerungen.

Schön zu hören… Seit wann bist Du in Koblenz und wie sieht Dein Aufgabenbereich genau aus?

Im Mai 2014 bin ich nach Koblenz gezogen und hatte beim Bike-Festival in Riva meinen ersten Arbeitstag. Seitdem bin ich eigentlich für fast alles zuständig, was sich irgendwie um „Frauen und Canyon“ dreht.

Das klingt komplex…

Ja, das ist es auch durchaus – und ebenso spannend. Glaubt mir, es geht nicht nur um die Farben… Einerseits umfasst das die Produktseite: Wie sollten frauenspezifische Produkte aussehen und was bringt uns einen Vorteil im Handling? Welche Komponenten machen das Rad komfortabler? Und auf der anderen Seite steht das Brandmanagement mit der Fragestellung: Wie gelingt es uns mehr Frauen für Canyon zu begeistern. Ein Schritt in die Richtung ist eben jetzt das Profiteam, aber es werden noch einige andere Schritte folgen.

Blick von oben auf das neue Ultimate CF SLX.
# Blick von oben auf das neue Ultimate CF SLX. - ©CanyonMiaKnoll

Nun ist Canyon nicht die erste Marke, die frauenspezifische Räder baut. Was wollt Ihr anders machen?

„Frauenbikes“ haben ja leider immer noch ein eher schlechtes Image. Oft sind sie sehr schwer oder nur im Niedrigpreissegment zu finden. Manchmal sind sie aber sogar teurer als das vergleichbare „Männerrad“. Unser Ziel ist es eben genau das zu ändern: Wir wollen Räder bauen, die uns Frauen einen echten Mehrwert bieten, von denen wir überzeugt sind und die wir selber unbedingt fahren möchten, eben weil sie uns besser passen – und das gilt nicht nur für die Einstiegsmodelle.

Wo liegen für Dich die großen Herausforderungen im Produktbereich?

Es ist nicht so leicht einen Mittelweg zu finden aus „Das Rad für Frauen kann/darf/muss leichter sein“ und „Es darf nicht teurer sein als das vergleichbare Männermodell“. Natürlich kann ich alles mit leichteren Komponenten ausstatten, aber dadurch wird es natürlich auch wieder teurer…

Und Eure Ziele generell für den Frauenradsport?

Ganz simpel: mehr Frauen aufs Rad!

Was Frauen brauchen? Auch mal eine Einkehr!
# Was Frauen brauchen? Auch mal eine Einkehr! - ©SissiPärsch

Wann können die Damen von Euch was erwarten?

Es geht schon los. Auf unserer Website sind bereits einige frauenspezifische Bikes vorgestellt worden. In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere folgen.

Im Rennradbereich unterscheiden sie sich u.a. durch einen etwas schmaleren Lenker, wenn möglich auch einem kürzeren Vorbau, einem Selle Italia Frauensattel und natürlich – einer anderen Farbe… Und bei den MTBs hat man noch ein paar mehr Schrauben an denen man drehen kann, wie z.B. einem eigenen Dämpfertune.

 

Mit Teamchef Ronny Lauke haben wir über das CANYON Frauen-Pro-Team und die großen Gefühle des Frauenradsports gesprochen. Zum Interview

Sind das abgehängte Männer im Hintergrund?
# Sind das abgehängte Männer im Hintergrund? - ©CanyonMiaKnoll

 

5 Kommentare

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  1. Alles Marketinggeschwätz, Frauen die wirklich Radfahren, egal ob proffesionell oder als Hobby stellen sich ihre Räder genauso individuell ein wie die Männer. Da ist nicht unbedingt was mit kürzerem Vorbau und anderen Farben angesagt.

  2. Ich finde es schön, wenn's für Frauen mehr Material zur Auswahl gibt. Allerdings gucke ich als Zwerg eher danach, ob die Größe passt. Und da sieht es immer noch mau aus. Mit Rahmengrößen <47 tun sich die Hersteller schwer. Ich habe bisher auch bei den sogenannten Frauen-Modellen immer noch nur grenzwertige Sachen gefunden, in punkto Rahmen, in punkto Kurbellänge (z.B hat Campagnolo keine Kurbeln < 170 mm im Programm, ein Jammer), Lenkerbreite, Größe der STI etc. Ob's mir dann von der Farbe gefällt, sei dahin gestellt.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Personen > 190 cm das gleiche Problem mit anderen Vorzeichen haben..
    Wenn es "Männer"-Anbauteile in meiner Größe gäbe, wäre es mir vollkommen schnuppe, ob ich da Männer- oder Frauenteile am Rad haben. Die Teile müssen vorrangig passen und dann erst gefallen.

  3. Ich halte diese Aussagen für reines Marketing-Bullshit-Bingo. Es gibt keine Frauen- oder Männerräder. Ob ich ein eher komfortables Rad haben möchte oder mein Fahrrad auf Geschwindigkeit trimme, ist keine Frage des Geschlechts, sondern der Einstellung! Es ist nicht sonderlich emanzipiert, dass ausgerechnet eine Frau hier wieder Klischees postuliert.

    Beim Sattel erkenne ich noch einen Unterschied an, Aussparungen brauchen Frauen wohl eher nicht. Aber ansonsten kommt es nur darauf an, dass die Größe der Komponenten zum Fahrer passt.

  4. Ich halte diese Aussagen für reines Marketing-Bullshit-Bingo.
    Na ja, so funktioniert Marketing halt und es würde mich nicht wundern, wenn Canyon über diese Masche das ein oder andere Rad mehr an die Frau bringt. Potential scheint ja wohl vorhanden zu sein.

    Soweit ich gesehen habe unterscheiden sich die Rahmengeometrien (bei vergleichbaren Größen) eh nicht. Ein kürzerer Vorbau, ein schmalerer Lenker und ein anderer (Frauen-) Sattel und fertig ist der Damenrenner.
    Nun ja, bei den ansonsten nicht (kaum) vorhandenen Konfigurationsmöglichkeiten bei Canyon auf jeden Fall schon ein (kleiner) Fortschritt 😉
  5. Ich habe großen Respekt wie die Koblenzer die Branche weiter aufmischen. Trends werden erkannt und umgesetzt, auch hier wieder ein toller Schachzug der sich auszahlen könnte.

    Das Geschäftsmodell Direktversender ist ein Stück weit disruptiv und wenn weitere Innovationen folgen und die Trends im Bereich IoT addressiert werden, der Radcomputer ist ein erster Schritt, bin ich sicher das Canyon auch international großen Erfolg haben wird und zum Branchenprimus avanciert.

    Schade das man nicht (so einfach) als Shareholder mitverdienen kann an dieser Story. Weiter so Koblenz, mein drittes Canyon zieht bald ein!

    mfg
    cane

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