Wie das OberpfalzECHO berichtet, verlagert der deutsche Fahrrad- und E-Bike-Hersteller Ghost, der seit 2008 zur niederländischen Accell-Group gehört, seine Produktion ins Ausland. Bereits Ende November 2023 soll mit der Produktion am Standort Waldsassen Schluss sein und über 80 Mitarbeiter*innen verlieren ihren Job. Der Stellenabbau betrifft aktuell nur die Produktion, Vertrieb, Lager und Marketing sollen in Waldsassen bleiben. Ein Grund für den Stellenabbau und die Verlagerung der Produktion kann die aktuell schwächelnde Fahrrad-Industrie sein, die mit vollen Lagern und geringerem Absatz zu kämpfen hat.
Zur Accell Group gehören Marken wie Haibike, Lapierre, Winora, Koga Miyata oder Raleigh. 2021 erwirtschaftete die Accell Group einen Umsatz von 1,377 Mrd. EUR. Im Juni 2022 ist die Accell Group vollständig im Besitz der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft KKR & Co.
Wie findet ihr das Vorhaben von Ghost, die Produktion ins Ausland zu verlagern?
38 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGenauso wie du meinen Beitrag nur selektiv zitiert hast um es so darzustellen, als seien mir die sozialen Folgen des Strukturwandels gleichgültig. Das ist schlechter Stil.
Produktionsverlagerungen sind Folge internationalen Arbeitsteilung, die meisten Ökonomen sind der Meinung, dass - trotz der Friktionen, die solche Verlagerungen auslösen - internationale Arbeitsteilung wohlstandsfördernd ist. Unser Problem im Moment ist nicht so sehr, dass es Produktionsverlagerungen gibt, sondern, dass die in den letzten Jahrzehnten geübte Arbeitsteilung aus geopolitischen Gründen nicht länger tragfähig ist.
An der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik, der aktuellen und der, der letzten Jahre und Jahrzehnte, gibt es natürlich viel zu kritisieren, z.B. dass Deutschland zwar das Land mit der niedrigsten Staatsschuldenquote der G7-Länder ist, sich aber durch so einen Quatsch wie die Schuldenbremse in der Verfassung plötzlich in einer fiskalischen Notlage befindet, die die längst nötige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft mindestens erschwert, wenn nicht sogar verhindert. Oder dass Deutschland im OECD-Vergleich eines der sozial undurchlässigsten Länder überhaupt ist - was erhebliche Konsequenzen für Wachstumspotenziale hat.
Das hat nur alles nix mit einzelnen über Standortschließungen zu tun. Dieses Thema dient offensichtlich nur dazu, dass Leute ihre Vorurteile pflegen und ihr Mütchen kühlen.
Wir müssen hier ganz fix die Energiewende hinbekommen und unser Arbeitskräftepotenzial effizient nutzen! Nur so geht es vorwärts. Alternativ können wir uns auch den Russen ergeben und wieder deren Gas und Öl kaufen, damit alles so ist, wie es war. Davon träumen ja einige.
Wenn jemand noch andere Infos aus Waldsassen hat, mir einfach per Unterhaltung melden. Ich schalte das dann frei.
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