Nico Denz hat bei der 10. Etappe des Giro d’Italia nur knapp den Tagessieg verfehlt. Der Waldshuter vom französischen Team AG2R kam kurz hinter Matej Mohoric von Bahrain-Merida ins Ziel. Yates fährt weiter in Rosa und baute seinen Vorsprung sogar leicht aus.
„Wenn der Tank leer ist, dann ist er halt leer“, kommentierte Denz den knapp verfehlten Etappensieg auf seinem Instagram-Account. Dass Energiereserven zur Neige gingen, war nach der längsten Etappe des Giro d’Italia kein Wunder. 244 km standen auf dem Streckenplan. Gleich zu Anfang ging es auf einen Berg der 2. Kategorie. Es folgte noch ein Anstieg der 3. und einer der 4. Kategorie in der Nähe des Etappenziels. Gleich am ersten Berg gab es Attacken reihenweise. Einem Vorstoß musste auch einer der Top-Platzierten im Klassement, Esteban Chaves, Tribut zollen und fiel aus dem Hauptfeld in eine früh gebildete Nachzüglergruppe zurück. Trotz starker Unterstützung seiner Mannschaft und des Teams Quick-Step für Viviani fand Chaves nicht zurück ins Feld und fiel am Ende sogar aus den Top15.
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Simon Yates nutzte die Abwesenheit des Sprintertrikots und überholte einen kompletten Groupama-FDJ-Zug, um beim zweiten Zwischensprint drei Bonussekunden zu gewinnen und seinen Vorsprung auszubauen. Der Tagessieger Matej Mohoric hatte sich am letzten großen Berg mit Vilella aus der Astana-Mannschaft abgesetzt. Nico Denz, der im Schwarzwald trainiert, setzte dem Duo mutig auf der regennassen Abfahrt nach. Er fuhr rund 30″ gegenüber den Verfolgern um das Rosa Trikot heraus, war rund 18 km vor dem Ziel am bisherigen Spitzenduo dran und konnte mit seiner couragierten und versierten Fahrweise kurze Zeit später schon Vilella distanzieren. Auch hinten forderte die Abfahrt einen Tribut: Tom Dumoulin hatte Probleme und musste sich zurückarbeiten.
Der letzte Kilometer im Video
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Erst im Sprint nach einem ebenfalls fahrtechnisch anspruchsvollen Finale musste sich Nico Denz geschlagen geben und konnte aus dem Windschatten nicht an Mohoric vorbei fahren. Den Sprint der Verfolger um Platz 3 gewann Sam Bennett (Bora-Hansgrohe). Im Gesamtklassement können Thibaut Pinot und Simon Yates etwas Zeit gegenüber Dumoulin gutmachen. Yates hat nun mit 41″ ein kleines Polster auf den Zweiten. Froome ist wieder in den Top10.
Die Top3 der 10. Giro-Etappe
1. Matej Mohoric / Bahrain-Merida
2. Nico Denz / AG2R-La Mondialke
3. Sam Bennett / Bora-Hansgrohe
Stimmen aus dem Peloton
Simon Yates: „Man weiß nie wirklich, wie der Körper nach einem Ruhetag reagiert, es tut mir sehr leid für ihn (Chaves), aber hoffentlich kann er zurückkommen und ein paar Etappensiege erzielen. Ich wollte die Bonussekunden holen, und als ich sah, dass Pinot mit dem Team eine Sprintzug formierte, setzte ich mich hinter ihn und schaffte es, ihn im Sprint zu schlagen. Ich werde jede Sekunde benötigen, die ich kriegen kann. Möglicherweise muss ich beginnen, für mehr als Prämiensekunden zu sprinten.“
Esteban Chaves: „Es tut weh.“ Damit ist meine Gesamtwertung beim diesjährigen Giro weg, also wird es immer wehtun.“
Sam Bennett: „Es war ein harter Tag im Sattel, das Tempo war hoch und die Angriffe wurden von Anfang an gestartet. Wir konnten im Hauptfeld zusammenbleiben und unsere beiden GC-Teilnehmer haben im Gesamtklassement nicht so viel Zeit verloren. Wir konnten die Lücke nicht schließen, da die beiden Fahrer im Finale ausrissen, also wurde ich Dritter. Ich möchte mich auch bei den Jungs für ihren super Einsatz heute bedanken. Das Ergebnis zeigt es vielleicht nicht, aber sie haben sich selbst übertroffen. Ich hätte gerne den Sieg für ihre Bemühungen geholt.“
Das Gesamtklassement nach der 10. Etappe
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- Simon Philip Yates / Mitchelton-Scott / 0″
- Tom Dumoulin /Sunweb / +41″
- Thibaut Pinaut / Groupama-FDJ / +46 sec.
- Domenico Pozzovivo / Bahrain-Merida / +1’00“
- Richard Carapaz / Movistar / +1’23“
- George Bennett / LottoNL-Jumbo / +1’36“
- Rohan Dennis / BMC / +2’08“
- Pello Bilbao / Astana / +2’08“
- Michael Woods / EF-Drapac / +2’28“
- Chris Froome / Sky / +2’30“
Die Trikots nach Etappe 10
Maglia Rosa: Simon Philip Yates / Mitchelton-Scott
Maglia Blanca: Richard Carapaz / Movistar
Maglia Ciclamino: Elia Viviani Quick-Step
Maglia Azurra: Simon Philip Yates / Mitchelton-Scott (getragen von Chaves)
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