Giro Aries Spherical – kurz und knapp
- Rennrad-Helm mit Mips Spherical Technologie
- DryCore Schweißmanagement
- Ionic+ antimikrobielle Polsterung
- Lufteinlässe 24
- Gewicht 264 g in Größe M (gewogen)
- Größen S (51-55 cm), M (55-59 cm), L (59-63 cm)
- Preis 320 € UVP
- Farben 6
- Infos www.giro.com
Giro Aries Spherical – Details
Mit dem Aries Spherical Rennrad-Helm präsentiert Giro das neue Spitzenmodell im breiten Angebot an Rennrad-Helmen der Amerikaner. Der Aries soll eine noch bessere Kühlung als das bisherige Spitzenmodell Giro Aether bieten und zudem etwas leichter sein. Auf unserer Redaktionswaage hat der neue Aries die Werksangabe mit 264 Gramm minimal unterboten. Im Vergleich zum Aero-Helm Giro Eclipse Spherical, den wir ebenfalls schon auf der Waage hatten, ist er damit jedoch lediglich 6 Gramm leichter.
Das sind zwar gute Werte, es gibt jedoch Mitbewerber, die in diesem Preissegment deutlich leichtere Rennrad-Helme anbieten. Eine Tatsache, die wohl der aufwendigen Spherical-Konstruktion geschuldet ist. Die Spherical-Technologie setzt auf einen Aufbau mit zwei Helmschalen, die „schwimmend“ verbunden sind und somit bei einem Sturz auftretende Rotationskräfte teilweise aufnehmen und damit die Sicherheit verbessern können. Damit geht man noch einen Schritt weiter, als beim herkömmlichen Mips System, welches ebenfalls auf eine Reduktion der Rotationskräfte zielt.
Der neue Giro Aries Spherical ist in sechs Farben erhältlich:
Giro betont, dass der neue Aries sehr umfangreichen Sicherheitstests unterzogen und bei einem unabhängigen Test der Virginia Polytech Universität als sicherster bisher getester Helm ausgezeichnet wurde. Bei den Tests habe sich zudem gezeigt, dass der Aries auch sicherer, als viel breitere und voluminösere Helme sei.
In der Hand
Auffälligstes Merkmal am Giro Aries Spherical ist der spezielle Aufbau aus zwei Helmschalen, die man gegeneinander verschieben kann. In unserem Test des Giro Eclipse Spherical, mit fast identischem Aufbau, haben wir das bereits ausführlich beschrieben, zum Nachlesen einfach auf den Link klicken:
Giro Eclipse Spherical – Ausprobiert
Ebenso auffällig sind die AURA II Verstärkungen. So nennt Giro die durchsichtigen Kunststoffelemente, die wie ein Skelett quer durch die äußere Helmschale laufen und damit die Struktur verstärken, ohne das optische Erscheinungsbild wesentlich zu verändern. Bei der inneren Helmschale verzichtet Giro hingegen auf diese Verstärkung, im vorderen Bereich gibt es stattdessen eine Verbindung aus dem eigentlichen EPS-Material.
Das Roc Loc 5+ Air Anpassungssystem wirkt sehr filigran und ist lediglich an drei Punkten im Helm befestigt. Dadurch kann sich das Band auch an der Stirn – unabhängig von der Form der Helmschale – sehr gut an die Form des Kopfes anpassen. Die Höhenverstellung ist in drei Positionen möglich und erfolgt über ein ebenfalls sehr filigranes Befestigungssystem. Dabei lässt sich der Kunststoffrahmen mittels zwei kleiner Erhebungen wie mit Druckknöpfen in die Helmschale ein- und ausclipsen.
Zudem kann auch die Position der beiden „Dreiecke“, die hinten am Kopf anliegen, in der Breite in jeweils drei Stufen verstellt werden. Das ändert wohlgemerkt nichts am Umfang des eigentlichen Kopfbandes, sondern variiert lediglich die Position der Kontaktflächen am Kopf.
Auffällig ist zudem die sparsame Verwendung von Polstern, abgesehen von dem großen, neuen
Drycore Polster an der Stirn. Dieses besteht aus zwei dicken Wülsten und soll zuverlässig verhindern, dass Schweiß in die Augen des Trägers läuft. Ansonsten gibt es nur ein einteiliges Polster in der Mitte des Helmes. Während viele andere Helme mehrere Polster über die gesamte Helmfläche verteilt einsetzen, reduziert Giro damit die Kontaktstellen zwischen Helm und Kopf auf lediglich drei Punkte. Nämlich Stirn, Hinterkopf und auf die obere Mitte des Schädels. Das sollte zumindest in der Theorie die Belüftungsfunktion deutlich verbessern.
Die Verarbeitung des Helmes macht, der Preisklasse entsprechend, einen hervorragenden Eindruck. Alle Teile sind passgenau gefertigt, die Materialien wirken wertig und haltbar. Die beiden Helmschalen des Spherical-Systems bewegen sich leicht aber spielfrei und ohne merkwürdige Geräusche oder quietschen.
Auf dem Kopf
Die erste Anprobe verläuft sehr erfreulich. Der Giro Aries lässt sich mit wenigen Handgriffen auf die eigene Kopfform anpassen und vermittelt direkt ein komfortables Gefühl. Wie bei Giro üblich, ist das Drehrad zur Weitenverstellung nicht sehr groß, eine Bedienung mit Handschuhen und/oder sehr großen Händen wird dadurch nicht erleichtert, andererseits bleibt der Aufbau filigran und leicht. Die Verstellung der Weite erfolgt in sehr feinen Rasterstellungen und funktioniert in beide Richtungen problemlos.
Die Höhenverstellung der Weiteneinstellung am Heck ist oben bereits beschrieben. Das neue Polster an der Stirn trägt sich sehr komfortabel. Der Helm sitzt schon mit leicht angezogenem Einstellband sehr sicher und wackel frei. Aufgrund des breiten Polsters an der Stirn und der flexiblen Aufhängung des Kopfbandes, lässt sich die Position des Aries auf dem Kopf nur noch schwer ändern, sobald er erst mal dort sitzt. Deshalb ist es schlau, schon beim Aufsetzen gleich auf die richtige Position an der Stirn zu achten.
Der Kinngurt ist, wie so häufig bei neuen Helmen, deutlich zu lang, bietet dafür jedoch einfach einstellbare Dreieck-Verbinder mit simpler, aber wirkungsvoller Mechanik. Der kleine Schnappverschluss rastet sehr satt ein und macht einen stabilen Eindruck. Allerdings ist das Öffnen ziemlich hakelig und mit Handschuhen sehr schwierig bis unmöglich.
Über und hinter den Ohren bleibt viel Freiraum, so dass die meisten Rennrad-Brillen einwandfrei mit dem Giro Aries Spherical harmonieren. Selbst Modelle mit sehr langen und breiten Bügeln passten bei unserem Praxistest gut unter den Helm. Auch an einen Ruheplatz für den Augenschutz bei Pausen oder schattigen Passagen hat Giro gedacht und dem Aries zwei gummierte Bügelhalter an den äußeren Lüftungsschlitzen spendiert.
UPDATE: Giro Aries Spherical Test
Mittlerweile konnten wir den neuen Giro Aries bei einigen längeren Touren fahren und somit einen ersten Praxistest durchführen. Wie bereits oben beschrieben ist das Tragegefühl sehr angenehm, weil das vordere Stirnband mit dem durchgehenden Polster komplett von der eigentlichen Helmschale entkoppelt ist.
Somit schmiegt sich das Stirnpolster schon bei wenig Zug formschlüssig an den Kopf. Sprich, man muss das Einstellrad nur sehr leicht zudrehen, um einen sicheren Sitz des Helmes zu erreichen. Das Polster selbst fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an und saugt den Schweiß gut auf.
Durch die doppel-wulstige, durchgehende Form und den guten Sitz ist es nahezu ausgeschlossen, dass Schweiß vom Kopf über die Stirn in die Augen läuft. Zudem ist das Polster selbst gut hinterlüftet, damit der aufgesaugte Schweiß auch gleich wieder verdunsten kann. Allerdings sind im Polster selbst auch keine durchgehenden vertikalen „Lüftungskanäle“.
Bei den aktuellen Temperaturen bis maximal 20 Grad trägt sich der Giro Aries äußerst angenehm. Die Belüftung ist am ganzen Kopf hervorragend, da der Helm nur an der Stirn und mit einem kleinen Polster auf der Mitte des Schädels aufliegt. Die Belüftungskanäle arbeiten sehr effektiv, der Helm wirkt beim Fahren luftig.
Mit 264 Gramm in Größe M ist der Aries nicht der leichteste Helm in unserem Regal, jedoch alles andere als ein Schwergewicht. Auf dem Kopf trägt er sich jedenfalls sehr angenehm und leicht. Er ist gut ausbalanciert und lässt sich wie beschrieben auch mit wenig Zug am Einstellrad sehr sicher am Kopf fixieren.
Giro Aries Spherical Fazit
Der Giro Aries ist ein hochmoderner Helm mit einem ausgeklügelten und aufwendigen Sicherheitskonzept zum Reduzieren der bei einem Sturz auftretenden Rotationskräfte. Die Verarbeitung ist hervorragend, der Qualitätseindruck ausgesprochen hoch. Das filigrane Tragesystem ist auf dem Kopf sehr komfortabel, die Belüftung äußerst effizient. Der kleine Schnappverschluss ist etwas fummelig zu bedienen, trägt sich jedoch angenehm und verursacht keine Irritationen am Hals. Hinsichtlich des Gewichtes markiert der neue Giro Aries zwar nicht die absolute Spitze, er ist jedoch definitiv leicht genug, um beim Fahren nicht negativ aufzufallen. Was man vom saftigen Preis mit 320 € jedoch nicht unbedingt behaupten kann.
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17 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBTW. hadere ich auch immer wieder mit den sich verstellenden Weiteneinstellungen am Kinnriemen. Zudem sind dann noch die gefühlt 15cm langen Enden in eine Gummischlaufe zu fummeln, damit sie nicht frei im Wind flattern (und aussehen wie bei Kinderhelmen).
….und wo kriegt man das schwarze “Rennrad-News-Trikot” her ??
….und wo kriegt man das schwarze “Rennrad-News-Trikot” her ??
In der Tat würde mich die Geräuschentwicklung des Helms ebenfalls mal interessieren. Ich fahre derzeit den Eclipse. Da ihr den ja ebenfalls getestet habt, könntet ihr ja außerdem mal beschreiben, ob die Kühlung dieses Helms signifikant besser ausfällt als die des Eclipse. Diese bewegt mich derzeit überhaupt erst dazu, nach einem Ersatz zu suchen.
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