Auf der 14. Etappe ging es erstmals in Hochgebirge. Auf den 205 Kilomtern zwischen Cherasco nach Cervinia galt es zwei Bergwertungen der ersten Kategorie zu absolvieren, die beide im zweiten Teil der Etappe auf die Fahrer warteten. Über weite Teile der Strecke bestimmte eine siebenköpfige Spitzengruppe das Geschehen. Am Ende hatte sich daraus ein Trio gebildet, zu welchem auch der Tscheche Jan Barta aus dem Team NetApp gehörte. Dieser musste sich im Sprint jedoch Andrey Amador (Movistar) geschlagen geben. Dritter wurde Alessandro de Marchi (Androni Giocatolli).


Entschlossen bis zum Ziel…


Andrey Amador siegt vor Jan Barta in Cervinia. Fotos: LaPress/RCS.

Auch der Kampf um das Maglia Rosa ließ in keiner Form die Spannung vermissen. Mit einer späten Attacke löste sich Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) aus der Gruppe der Favoriten und holte sich das Maglia Rosa von Joaquim Rodriguez (Katusha) zurück.

In Anbetracht der anstehenden Etappen, waren einige endschnelle Fahrer nicht mehr am Start erschienen, unter anderem Matt Goss (Orica-GreenEdge) und Mark Renshaw (Rabobank). Beide begründeten ihren Ausstieg mit der Vorbereitung auf die Tour de France. Die verblieben Fahrer schienen sich demgegenüber mehr auf die anstehenden Berge zu freuen und legten die ersten fünfzig Tageskilometer in gerade einmal einer Stunde zurück.

Es dauerte demnach eine ganze Weile, bis es Barta, Amador, de Marchi, Olivier Kaisen (Lotto-Belisol), Nelson Oliveira (RadioShack-Nissan), Matteo Montaguti (AG2R-La Mondiale), Nikolas Maes (Omega Pharma-QuickStep) und Pierpaolo De Negri (Farnese Vini-Selle Italia) gelang, sich vom Feld abzusetzen.


Die Serpentinen zeigen es an: Es wird bergig. LaPresse/RCS.

Bei widrigen Witterungsbedingungen erarbeite sich die Spitzengruppe bis zum ersten Anstieg des Tages, dem mit Kategorie 1 bewerteten Col de Joux, einen Vorsprung von über dreizehn Minuten herauszufahren. Auf dem 22 Kilometer langen Anstieg löste sich Barta von seinen Mitstreitern, auf welche er auf den folgenden Kilometern 40 Sekunden gutmachte. Auf der nassen Abfahrt fuhr er zur eigenen Sicherheit jedoch verhalten und wurde von Amador eingeholt. Dieser setzte sich in der Folge von Barta ab, der zusammen mit Montaguti, De Negri and De Marchi die Verfolgung organisierte.

Auch im Feld gab es zu diesem Zeitpunkt einige Bewegung. Während Mark Cavendish (Sky) den Anschluss verlor, setzten sich Jose Rujano (Androni Giacattoli) und Damiano Cunego (Lampre) nach vorn ab. Es gelang dem Italiener sich von dem kleinen Venezuelaner zu lösen. Im Anstieg nach Cervinia wurde er jedoch wieder gestellt.

An der Spitze, die zu diesem Zeitpunkt noch immer mehrere Minuten vor dem Feld lag, wurde es derweil Ernst. Als der Rückstand der vier Verfolger auf eine anderthalbe Minute anzusteigen drohte, lösten sich De Marchi und Barta. Es gelang ihnen auf den folgenden Kilometern, die Lücke zu Amador zu schließen, wobei sie den Vorsprung auf das Feld relativ konstant halten konnten.

Erst als Liquigas-Cannondale die Verfolgungsarbeit aufnahm und ihren Edelhelfer Sylvester Szmyd das Tempo forcieren ließen, verringerte sich der Rückstand schlagartig. Fünf Kilometer vor dem Ziel lagen die dezimierte Favoritengruppe nur noch dreieinhalb Minuten hinter den drei Spitzenreitern.

Erneut war es Rujano, der es mit einer Attacke probierte. Allerding wurde diese schnell vereitelt. Danach löste sich Mikel Nieve (Euskaltel). Dessen Angriff, etwa drei Kilometer vor dem Ziel, nutzt schließlich der in der Gesamtwertung bis dato auf Zwei liegende Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda), um einen Gang höher zu schalten. Ein Konter des pinken Joaquim Rodriguez blieb erfolglos. Hesjedal öffnete eine sich ständig vergrößernde Lücke und kam bis zum Ziel gefährlich nahe an das Spitzentrio heran.

Auf dem letzten Kilometer führte zunächst De Marchi seine Fluchtgefährten auf die Zielgerade. Dort eröffnete Barta den Sprint. Für eine Weile konnte er die Spitzenposition behaupten. Letztlich hatte Amador aber die größeren Reserven.


Daumen hoch für seinen Auftritt. Ryder Hesjedal. Foto: LaPresse/RCS.

Dahinter folgte Hesjedal mit knapp einer halben Minute Rückstand. Sein Vorsprung auf die nächste Gruppe, in der sich auch Rodriguez befand, genügte ihm, um das Maglia Rosa erneut zu übernehmen. „Ich habe mich gut gefühlt, die anderen Teams haben das Tempo gemacht und als ich dann drei Kilometer vor dem Ziel probierte, mich zu lösen und eine Lücke reißen konnte, bin ich einfach weitergefahren, ich bin wieder im Maglia Rosa und das ist gut“, so der Kanadier im Ziel.

Das Finale gibt es hier nochmals im Video.

Tageswertung Top10

1. Andrey Amador Bakkazakova (CRc) Movistar Team 5:33:36
2. Jan Barta (Cze) Team NetApp) – s.t.
3. Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli) – 0:00:02
4. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) – 0:00:20
5. Paolo Tiralongo (Astana) – 0:00:46
6. Rigoberto Uran Uran (Sky) – s.t.
7. Joaquim Rodriguez Oliver (Katusha) – s.t.
8. Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) – s.t.
9. Michele Scarponi (Lampre-ISD) – s.t.
10. John Gadret (AG2R) – s.t.

Gesamtwertung Top10

1. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) – 59:55:28
2. Joaquim Rodriguez Oliver (Katusha) – 0:00:09
3. Paolo Tiralongo (Astana) – 0:00:41
4. Sandy Casar (FDJ-BigMat) – 0:01:05
5. Ivan Basso (Liquigas-Cannondale) – 0:01:06
6. Roman Kreuziger (Astana) – 0:01:07
7. Benat Intxausti Elorriaga (Movistar) – s.t.
8. Rigoberto Uran Uran (Sky) – 0:01:19
9. Michele Scarponi (Lampre-ISD) – 0:01:20
10. Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF) – 0:01:21

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