Der deutsche Juniorenfahrer Emil Herzog holte den Weltmeistertitel im Straßenrennen der Rad WM 2022 in Australien. Bereits vor seinem Abflug nach Australien hatte der Deutsche Meister erklärt, dass er Weltmeister werden will, heißt es in der Pressemitteilug des Bund Deutscher Radfahrer. Nun machte er diesen Traum wahr.
Originaltext der Pressemitteilung
Nachdem in den ersten Runden seine Teamkollegen noch wertvolle Unterstützung leisteten, war Herzog im Finale auf sich allein gestellt. Die nassen Straßen von Wollongong waren kein Hindernis für den 18-Jährigen, immer wieder – vor allem in der langen Abfahrt – das Tempo zu forcieren und dem Rennen die entscheidende Wende zu geben. Herzog sorgte dafür, dass eine Fünfergruppe um den Esten Romet Pajur gestellt wurde, und er zermürbte auch Mitfavoriten wie den Schweizer Jan Christen oder den Franzosen Thibaud Gruel. Keiner arbeitete mehr als der Deutsche. Während die Konkurrenz versuchte, Kräfte zu sparen, hielt sich Herzog nicht mit taktischen Spielereien auf, sondern fuhr um alles oder nichts.
Als sich Ende der vorletzten Runde der Portugiese Antonio Morgado davonstahl, überließ Herzog für einen Moment seinen Mitstreitern die Regie. Aber als niemand reagierte, alle nur Herzog im Blick hatten und der Portugiese bereits 40 Sekunden Vorsprung hatte, setzte Herzog nach, schaffte den Anschluss. Sofort heftete sich Morgado an Herzogs Hinterrad, überließ dem Deutschen auf den letzten Kilometern die Führungsarbeit um seine eigenen Kräfte zu schonen. Aber Herzog blieb wachsam, gab auf der Zielgeraden alles und holte sich den Titel.
Emil Herzog hat in diesem Jahr bereits elf Rennen gewonnen, zuletzt die Gesamtwertung des Grand Prix Rübliland. Er ist Deutscher Straßenmeister, war EM-Dritter im Zeitfahren und gewann in Wollongong ebenfalls Bronze im Kampf gegen die Uhr. Das Straßenrennen heute war die beste Performance, die das 18-jährige Talent aus Bayern, das zum erfolgreichen Nachwuchsteam von Auto Eder gehört, in dieser Saison gezeigt hat.
Das sagt der neue Weltmeister: „Ich habe für diesen Titel so hart gearbeitet. Letztes Jahr hatte ich Pech, aber heute lief es perfekt, auch der Regen machte mir nichts aus. Ich mag es, im Regen zu fahren. Alles was ich mir vorgenommen hatte ist total aufgegangen. Das war der härteste Sprint in meinem Leben. Wir waren Kopf an Kopf. Ich habe nur noch getreten. So einen Sprint hatte ich noch nie. Ich kenne Morgado gut, wir sind befreundet, aber bei einer WM kämpft jeder für sich. Ich habe heute den größten Sieg errungen, den man als Junior erreichen kann. Ich brauche noch ein paar Tage, um das zu realisieren. Diese Weltmeisterschaft hier in Australien werde ich in meinem Leben nie vergessen.“
14 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSehr cooles Finale!
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: