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Gorewear Transition Bib Short – Ausprobiert!
Es regnet, es windet, die Hose bleibt warm

Gorewear Transition Bib Short ausprobiert: Der Name sagt es schon, die kurze Transition Rennrad-Hose verspricht Schutz und Performance, wenn das Wetter von nett zu fies übergeht und wartet mit praktischen Details auf. Wir haben sie ausführlich ausprobiert.

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Gorewear Transition Bib Short: Infos und Preise

Wer Pässe sammelt oder auf Winterpokal-Punkte fährt, kennt das. Die Abfahrt ist schnell und die Luft kühl und plötzlich zieht es an empfindlichen Stellen, wo es sonst nie Probleme gibt. Dauert das Vergnügen lange, sind am Ende sogar die Beine steif und ausgekühlt. Die Gorewear Transition Bib Short will in solchen Situationen schützen, sie soll sich aber dennoch wie eine kurze Performance Rennrad-Hose tragen lassen und setzt dazu auf eine Funktionsmembran. Ob das klappt, haben wir ausprobiert. Zunächst die Fakten:

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# Wenn der Herbst so mild ausfällt wie bisher, ist die Gore Wear Transition Big Short fast unterfordert - sie lässt sich aber auch bei wärmerem Wetter noch gut fahren, wie unser Praxistest zeigte.

Im Detail

Der Name verspricht Eignung für die Übergangszeit, der Preis von 169 € legt ein hohes Performance-Niveau nahe und die Herkunft aus dem Hause der Membran-Spezialisten Gorewear lässt ein Funktionsplus erahnen. Tatsächlich fällt die Transition Bib Short in die Klasse, kurzer Rennrad-Bekleidung, die aber dennoch fit für intensive Trainingseinheiten in Frühjahr und Herbst sein soll. In dem Fall eignet sich die Hose auch für weniger oder gar nicht intensives Rennradfahren im Herbst, wie ich beim Ausprobieren herausfand.

Doch der Reihe nach. Grundsätzlich können kurze Rennrad-Hosen für den Herbst und kalte Frühjahrstage nach zwei Prinzipen aufgebaut sein. Erstens aus dickerem, wärmeren Material, das mit einer DWR-Ausrüstung wasserabweisend gemacht wird – DWR steht für „Durable Water Repellent“. Dabei steht „dauerhaft“ hier meiner Erfahrung nach für circa 5 bis maximal 10 Wäschen. Die zweite Machart sind eingearbeitete Stoffpartien mit Funktion, etwa winddichte Stoffbahnen im vorderen Oberschenkel-Bereich oder der Blase.

# Die Transition Kurze Trägerhose+ ist aus verschiedenen Materialien geschneidert - hinten schützt wind- und wasserdichtes Material sehr gut vor Nässe durch Spritzwasser.
# Die Beine sind durchlässiger - die „Plus-Zeichen“ reflektieren.
# Silikon-Print hält die Beinabschlüsse an Ort und Stelle - der Bund ist komfortabel.

Zu letzteren gehört die Gorewear Transition Bib Short, hat aber auch eine wasserabweisende Behandlung erhalten. An der Front gibt es im Blasenbereich eine zusätzliche Lage winddichtes Material. Die Partie am Gesäß bis zum Rücken ist ganz aus dichtem, nur leicht stretchigem Funktionsmaterial geschneidert. An den Beinen und der Rückseite kommt dünneres, sehr dehnbares, aber ebenso vergleichsweise dichtes und festes Material zum Einsatz.

Ein sehr gelungenes Detail ist die Träger-Konstruktion. Sie sind an einer verschieden Stoffschlaufen-Leiter im Rücken eingehängt und dadurch in der Länge verstellbar. Außerdem lässt sich die Transition Bib Short dadurch für den Toilettenstopp ausziehen, ohne obere Kleidungsschichten abzulegen – darüber freuen sich nicht nur Frauen.

Ein Sicherheitsplus im Wortsinn sind die recht großzügigen Reflektoren an der Seite: die silbernen Besätze in Form eines Plus-Zeichens.

Zur Verarbeitung: Alle Nähte sind, wie von Gorewear gewohnt, hervorragend ausgeführt. Was die mögliche Nutzungsdauer angeht, gehören die Rennrad-Textilien der Marke meiner Erfahrung nach zum Besten, was man bekommen kann.

# Die Träger lassen sich in einer „Daisy-Chain“ ein- und aushängen - Höhenverstellung und Toilettenpausen-Feature in einem.
# Die netzartigen Träger sitzen perfekt.
# An Bauch und Rücken ist der Schnitt gerade – die Belüftung ist besser als bei vielen extra warmen Modellen.
# Das Gorewear Polster entstand zusammen mit den Spezialisten von Elastic Interface - eine winddichte Partie an der Front gehört mit zur eingenähten Einlage.
# Entsprechend winddicht fällt die Front aus.

Gore Transition Hose Test

Beim ersten Anziehen wirkt die Gorewear Transition Shorts für mich hauteng. Das feste Material spannt vorwiegend an der Hüfte und am Gesäß fühlbar stärker, als ich es von anderen Rennrad-Bibs in passender Größe kenne. Das hat schon was von „Reinpellen“. Der Rücken ist vergleichsweise nicht so hochgezogen und auch die Front eher tief, das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber zahlt sich beim Körperklima aus.

Sehr gelungen sind die Netzträger. Sie liegen gut auf, erzeugen keine Druckstellen und verdrehen sich nicht. Wichtig ist, die Hose wirklich mit Kraft nach oben zu ziehen, sonst sitzt sie nicht richtig.

Interessanterweise verflüchtigt sich das Engegefühl auf dem Rad vollständig. Zu keiner Zeit fühlte ich die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, im Gegenteil, sogar leicht unterstützend. Getragen habe ich die Transition Bib anfangs bei trockenem Herbstwetter um die 17° Celsius, zuletzt auch bei einstelligen Temperaturen und Regen auf dem Gravel Bike ohne Schutzbleche, also inklusive Matschbeschuss von unten.

# Der Schnitt der Gore Transition (M) im Test ist sehr sportlich - die Bib Shorts sitzt sehr körpernah.

Was fiel beim Gorewear Transition Test auf dem Rennrad und Gravel Bike bei diesen Temperaturen auf? Zunächst, dass die Bib-Shorts im oberen Temperaturbereich des Tests nicht so schwitzig wirkten, wie erwartet – und sogar kühler als etwa Bibs, die auf mehr Materialfülle, aber auch mehr Winddurchlässigkeit setzen.

Einen echten Vorteil hat die Transition Bib-Shorts bei Schmuddelwetter unter 10° Celsius. Auch Fahrten im leichten Dauer-Nieselregen bei solchen Temperaturen sind mit ihr noch angenehm. Dabei funktioniert der Materialmix so gut, dass auch Grundlagentraining komfortabel möglich ist. Die Beine werden zwar nass, aber weil der Fahrtwind nicht so stark durchdringt, wirkt es wärmer. Im Schritt zieht es gar nicht, was für sehr kälteresistente Naturen auch den Einsatz im Winter mit Windstopper-Beinlingen denkbar macht. Richtig dicht ist die hintere Partie, sodass man auch ohne Schutzbleche, wenn die Straßen überraschend feucht werden, am Gesäß gut geschützt ist.

# Schnelle Abfahrten sind dank der Windstopper-Funktion auch an nassen und kühlen Tagen kein Spaßverderber.

Ob ein Rennrad-Hosen Polster passt, ist immer auch eine individuelle Frage und hängt neben dem Körperbau von vielen anderen Faktoren wie Sattelform und Sitzposition ab. Ausgezeichnet ist an der Transition-Bib, dass die Hose das Polster hervorragend an Ort und Stelle hält. Das verhindert zum Beispiel, dass sich Stoff bei längerer Fahrt in den Schritt zieht und am Oberschenkel-Ansatz zwickt. Das Polster ist eher mitteldick und fest, hat ein gutes Feuchtigkeitsmanagement und ist vorn nicht so weit Richtung Körpermitte gezogen. Ich bin damit auf verschiedenen Rennrad-Sätteln gut gefahren.

Ausprobiert! Gorewear Transition Bib Short

Die Gore Wear Transition Kurze Trägerhose+ erwies sich als vielseitiger einsetzbar als viele andere Rennrad Bib-Shorts für die Übergangzeit. Das verdankt sie den klug platzierten, hoch funktionalen Materialien – speziell für echtes Schmuddel- und Schauerwetter ist sie ein Tipp unter den kurzen Trägerhosen. Auch Details wie der Drop-Seat und die Verarbeitung können überzeugen. Daran gemessen ist der Preis – gerade im Vergleich mit anderen beliebten Marken – noch recht fair.

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