Mit dem Garmin Edge 830 und Edge 530 kommt das erwartete Update in der Mittelklasse des GPS-Geräte-Giganten. Ein großer Schritt. Beide Geräte warten mit einer ganzen Reihe Neuerungen auf. So haben die Modelle nun etwas größere Displays (2,6″). Garmin verspricht zudem eine längere Akkulaufzeit. Außerdem gibt es eine einfachere Routenplanung am 830er – und beide Geräte besitzen „smarte Funktionen“ für Mountainbiker. Die Neuerungen im Überblick.

Es hat sich einiges getan beim Schritt von den 520er und 820er Garmins zu den jetzt vorgestellten Modellen Garmin Edge 830 und Edge 530. Garmin preist vor allem neue Unterstützungs-Funktionen für Mountainbiker an. Dazu zählt auf der Hardware-Seite eine Fernbedienung für den Lenker, aber zum Beispiel auch eine Downhill-Analyse. Interessant für alle sind Verbesserungen bei der Akkulaufzeit. Hier verspricht Garmin nun mit 20 Stunden ein um 5 Std. erhöhtes Durchhaltevermögen. Außerdem gibt es endlich den Anschluss eines passenden Zusatzakkus über Kontakte am Gerät – anstatt über USB-Buchse. Ebenfalls vielversprechend: Garmin will mit einem stärkeren Prozessor eine schnellere Bedienung über den Touchscreen geschaffen haben als bei den 20er Modellen, wo die stark verzögerte Reaktion einer der Hauptkritikpunkte war. Das Display selbst wuchs von 2,3 auf nun 2,6 Zoll. Aber auch der Preis kletterte: Der Garmin Edge 830 kostet nun ohne Sensoren 399,99 € (UVP) statt 349,99 € (820) und der Garmin 530 liegt in der UVP mit 299,99 € rund 20 Euro über dem Vorgänger-Modell, das aktuell zu Preisen um 250 € im Handel ist. Die einzigen großen Unterschiede zwischen dem 830er und 530er Modell sind: Mit dem 530er lassen sich unterwegs keine Routen planen und auch keine Adressen oder andere interessante Punkte über die Datenbank suchen und ansteuern. Außerdem wird der 530er rein über Tasten bedient. Dafür setzt Garmin für den Edge 830 in allen Varianten 100 Euro mehr an.

Der Garmin Edge 830...
# Der Garmin Edge 830...
...und der Garmin Edge 520 in der Seitenansicht
# ...und der Garmin Edge 520 in der Seitenansicht

Garmin Edge 530 und Edge 830: Infos und Preise

  • Größerer 2,6″-Touch-Screen (bisher 2,3-Zoll)
  • Verbesserte Reaktionszeit und schnelleres Routing (Routing nur 830)
  • Mehr Trainings-Unterstützung: VO2max-Werte, Erholungszeit, Trainingseffekt
  • Climb Pro Assistent (Steigungs-Animation im Anstieg)
  • MTB-Downhill-Analyse mit Grit-, Flow- und Sprungmetriken
  • Batterielaufzeit 20 Std. (Herstellerangabe)
  • Optional externer Akku mit Kontakten am Halter
  • Optional neue Sensoren mit mehr Konnektivität

Preise

  • Garmin Edge 530 solo 299,99 €
  • Garmin Edge 530 Performance Bundle 399,99 €
  • Garmin Edge 530 MTB Bundle 369,99 €
  • Garmin Edge 830 solo 399,99 €
  • Garmin Edge 830 Performance Bundle 499,99 €
  • Garmin Edge 830 MTB Bundle 469,99 €
  • Mehr Infos https://explore.garmin.com/de-DE/cycling

Details

Abbiegehinweise geben 530 und 830 – Routenplanung unterwegs beherrscht nur der 830
# Abbiegehinweise geben 530 und 830 – Routenplanung unterwegs beherrscht nur der 830

Die Navigationsfunktionen will Garmin deutlich verbessert haben. Das Wichtigste: Die Routenberechnung soll jetzt doppelt so schnell erfolgen, dank optimiertem Prozessor. „Trendline Popularity Routing“ heißt bei Garmin die zugrundeliegende Methode. Ähnlich wie beim Strava Routing dienen Millionen Nutzerdaten des Connect IQ-Portals als Basis für die Streckenberechnung. Am Edge 830 können Routen dabei direkt auf dem Gerät erstellt werden, das Prinzip funktioniert dabei ähnlich wie bei Strava.

=> Hier findet ihr eine Anleitung zum Strava-Routing unterwegs

Die auf beiden Geräten vorinstallierte Europa-Fahrradkarte lotst den Fahrer mit optischen und akustischen Abbiege-Hinweisen. Sie warnt auch vor scharfen Kurven.

So sieht die neue Climb Pro Funktion am Garmin Edge 530 und  Edge 830 aus
# So sieht die neue Climb Pro Funktion am Garmin Edge 530 und Edge 830 aus

Climb Pro-Funktion

Beide GPS-Geräte besitzen jetzt die Climb Pro-Funktion. Was sie leistet, ist im Wesentlichen: Unbekannte Anstiege besser einschätzbar machen. Maximale und durchschnittliche Prozente im Anstieg, die Entfernung, die verbleibenden Höhenmeter und die durchschnittliche Steigung darin bis zum Gipfel sowie die eigene Position zeigt das Gerät in einer Grafik. Auf der einen Seite ist das ein echter Vorteil beim Einteilen der Kraft – auf der anderen Seite wird es ein Baustein mehr für den Einzug der langweiligen Berechnung beim Rennradfahren.

Trainingsfeatures und Höhengewöhnung

Rennradfahrer erhalten in Verbindung mit Performance-Sensoren Leistungsdaten wie die VO2max, die Erholungszeit oder den Trainingseffekt. Erweitert sind auch die Analysemöglichkeiten. So erhält man anhand der aeroben und anaeroben Trainingszustände Auskunft über die Belastung der letzten vier Wochen. Beide neuen Garmin-Radcomputer informieren über die Höhen- und Wärmeakklimatisierung des Körpers und erinnern an die regelmäßige Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.

Mehr Trainingsanalyse...
# Mehr Trainingsanalyse...
...und Trainingsplanungs-Features
# ...und Trainingsplanungs-Features

Neue Garmin-Sensoren

Zugleich mit den neuen Radcomputern führt Garmin auch neue Sensoren ein. Ihre Verbesserungen sind ebenfalls ansehnlich:

  • Kompaktere Maße
  • Neben ANT+ jetzt auch Bluetooth-Schnittstelle
  • Kopplung nun auch u.a. mit Trainings-Apps, Fitnessgeräten und dem Smartphone möglich
  • Eigenständige Geschwindigkeits- und Distanzaufzeichnung auch ohne gekoppeltes Gerät
  • Bis zu ein Jahr Batterielaufzeit
  • Einzeln oder im Bundle erhältlich
  • Preis: 39,99 € single / 69,99 € Bundle

Wichtigste Neuerung ist dabei sicher die eigenständige Datenaufzeichnung und die Kopplungsmöglichkeit über Bluetooth. So kann man auch spontan mit reduzierter Gerätepackung zur Tour starten und hat nachher die Daten in der Trainingsverwaltung – interessant etwa für Radpendler. In Kombination mit einem Edge kalibrieren sich die Sensoren von selbst. Beide Sensoren und ein Brustgurt für die Herzfrequenz-Messung sind im Performance-Bundle enthalten.

Der Bildschirm mit den neuen Analysen über die Trail-Performance
# Der Bildschirm mit den neuen Analysen über die Trail-Performance

Neues MTB-Bundle und mehr MTB-Funktionen

Mit dem Edge 530 und 830 sollen auch Mountainbiker besser unterwegs sein. Das Mountainbike-Bundle umfasst eine Fernbedienung sowie eine Silikonhülle und ermittelt dank zusätzlicher Geschwindigkeitssensoren die MTB-Metriken.

Neue Analyse-Features geben spezifische Downhill-Metriken aus. Erfasst werden Sprunghöhe und -weite sowie die Airtime. Erstmals werden außerdem der Grit- und Flow-Wert berechnet, die Auskunft über Schwierigkeit sowie Fahrfluss des gefahrenen Trails geben. Weil Garmin die Daten (wenn verbunden) über die Connect IQ Apps erfasst, arbeitet man so automatisch an einer verbesserten Trail-Einstufung mit.

Außerdem sind die Daten der bekannten TrailForks-App direkt in die Fahrradkarte auf dem Gerät integriert – man muss also nicht mehr den Umweg über die Trailforks App aus dem Connect IQ Shop gehen. Die Daten enthalten unter anderem beliebte MTB-Routen aus über 80 Ländern. In der Forksight-Abzweigungsansicht soll der Garmin-Radcomputer bei einem Stopp kommende Gabelungen sowie die eigene Position im Trail-Netz anzeigen. Ergo: Nähert man sich einer Trail-Gabelung, zeigt das Gerät Informationen über die beiden Alternativen an, wozu etwa auch der Schwierigkeitsgrad gehört.

Garmin Edge 530 vs. Edge 830 im Vergleich

DatenEdge 530Edge 830
Preis (UVP ohne Bundle)299,99 €399,99 €
Display6,6 cm 6,6 cm Touch-Screen
KonnektivitätANT+, BLE, WLanANT+, BLE, WLan
Batterielaufzeit (Herstellerangabe)20 Std.20 Std.
Charge Power Pack kompatibeljaja
Trainingsplänejaja
VO2max, Trainingseffekt, Trainingsstatusjaja
MBT-Downhill Analysejaja
Strava Live-Segmentejaja
ClimbProjaja
Streckenjaja
Garmin Europa-Fahrradkartejaja
POI Suche am Gerätneinja
Routenplanung am Gerätneinja
Unfall-Benachrichtigung (mit Smartphone)jaja
Live-Track (mit Smartphone)jaja
Group-Track
(mit Smartphone)
jaja
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Nur ein Update oder ein großer Schritt – welchen Eindruck machen die beiden neuen Garmins auf euch?


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Infos: Redaktion/Garmin / Fotos: Garmin
  1. benutzerbild

    tobsn

    dabei seit 04/2010

    ...
    Aber stimmt schon, die wichtigsten Dinge, die ein Radcomputer ausmacht, bietet ein Handy halt nur sehr eingeschränkt. Größe, Akkulaufzeit, Befestigung und größtenteils auch der fehlende Schutz gegen Feuchtigkeit. Das bringt auch das toll UDH Display nichts.

    Ich würde sogar sagen, bei den neuen Modellen immer weniger.
    Früher gab es ein paar Handy Modelle, die sich als Fahrradcomputer geeignet haben.
    Aber bei den heutigen Display/Größe und damit verkürzten Display On Laufzeiten ist mehr als ne Eisdielenrunde nicht drin.

    Ich sehe Handy und Radcomputer weniger als Konkurrenz, sondern als Partner.
    Radcomputer ohne Hand, nur Basic Funktionen.
    Radcomputer mit Handy, erweiterte Funktionen.

    🙂
  2. benutzerbild

    usr

    dabei seit 11/2011

    So ziemlich jedes Samsung der S Reihe. Es gibt auch noch andere Hersteller.

    Also eher Tablets als Telefone...

    Eigentlich ist ANT+ ja tot, wird aber trotz dem immer noch verwensdet. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, bis Bluetooth ANT+ ablöst. Neuere Bluetooth Versionen können auch problemlose, mehrere Geräte gleichzeitig koppeln.

    Technisch ist das inzwischen möglich, aber nur wenn das Gerät extra dafür ausgelegt ist. Viel Spaß beim Datenblätter studieren. ANT+ wird uns im Fitnessbereich noch sehr lange als erste Wahl erhalten bleiben weil die Standardisierungsprozesse bei Dynastream auch auf den oberen Protokollebenen für den Anwendungsfall taugen (Interoperabilität ohne viel Nachdenken). Bluetooth ist da eher so etwas wie eine offene Werkzeugkiste und glänzt vor allem dann wenn alle Kommunikationspartner genau aufeinander abgestimmt sind weil sie aus einer Hand stammen. Das einzige was sich seit der Ära vor BTLE wirklich geändert hat ist dass fehlendes ANT+ inzwischen kein absolutes KO-Kriterium mehr ist.
  3. benutzerbild

    usr

    dabei seit 11/2011

    Die wahren Wettbewerber sind Smartphones plus entsprechende Apps.
    Smartphone am Lenker sehe ich hauptsächlich bei Leuten die ohne diese Möglichkeit nicht im Traum daran denken würden sich extra fürs Radfahren Elektronik anzuschaffen, zumindest keine die über einen 10€ Alditacho hinausgeht. Die wenigen Ausnahmen sind fast so selten wie die Gadgeteers die das Smartphone zusätzlich zum Navi an den Lenker hängen.
  4. benutzerbild

    solution85

    dabei seit 09/2017

    Also eher Tablets als Telefone...
    Naja ältere S Modelle gab es noch mit knapp über 5" Display. Aktuell geht unter 6" nichts mehr. Wobei man sagen muss, das die Geräte allgemein, trotz größeren Displays, wieder etwas kleiner geworden sind, weil die Ränder kleiner wurde und Dinge wie Notch Punchhole etc. hinzu kamen. Mir wäre aber auch schon die 5,x Zoll Handys zu groß für den Lenker, aber jeder wie er will.

    Smartphone am Lenker sehe ich hauptsächlich bei Leuten die ohne diese Möglichkeit nicht im Traum daran denken würden sich extra fürs Radfahren Elektronik anzuschaffen, zumindest keine die über einen 10€ Alditacho hinausgeht. Die wenigen Ausnahmen sind fast so selten wie die Gadgeteers die das Smartphone zusätzlich zum Navi an den Lenker hängen.
    Bei uns im Verein kenne ich zwei, die haben ein Smartphone am Rennradlenker und die sind glücklich damit.
  5. benutzerbild

    usr

    dabei seit 11/2011

    Wobei man sagen muss, das die Geräte allgemein, trotz größeren Displays, wieder etwas kleiner geworden sind, weil die Ränder kleiner wurde und Dinge wie Notch Punchhole etc. hinzu kamen.
    Stimmt natürlich, und kurioserweise wäre das am Rad sogar ein echter Vorteil, wohingegen ich beim normalen Einsatz in den Händen ehrlich gesagt lieber ein paar mm weniger Bildschirm habe und dafür einen Rand der breit genug ist um nicht ständig Fehlbedienungen vom halten zu bekommen. Der ideale Rand ist schmal, aber nicht zu schmal.

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