Das beschauliche Städtchen Halle in Belgien bildete die Kulisse…
…für die Starts der Gravel WM 2024.
Am Zielort Leuven stieg die große Gravel Party. - Das S-Works Crux von Laura Lizette Sander (vorne) haben wir im Portrait.
Der neue Weltmeister Mathieu van der Poel in Führung auf der Schlussrunde, die in Leuven mitten durch den Bahnhof führte.
Titelverteidiger Mohoric konnte gegen die belgischen Verfolger nichts ausrichten.
Florian Vermeersch konnte Van der Poel nicht mehr folgen und wurde Zweiter.
Jonas Koch von Red Bull - Bora Hansgrohe wurde bester Deutscher auf Platz 19.
Roger Kluge fuhr auf Platz 22.
Wenn in Belgien, gehe in ein Sportcafé. - In Halle gab es sogar ein Cycling-Café mit Übertragung der WM.
Kaffee und Sportbier im Ausschank…
…und kostbare Gravel Bikes der Altersklassen-Sportler im „Aushang“
Auf diesem Specialized Crux der Vorgänger-Generation…
…ging Laura-Lizette Sander für Estland an den Start.
Sattelstütze von New Ultimate.
Der Specialized Pathfinder kam hier in der Pro-Version zum Einsatz.
Die entscheidenden Streckenabschnitte sind auf Gewebe-Tape am Vorbau markiert. - „T“ steht für Tech-Zonen zum Teiletausch, „F“ für die Nahrung.
Bei den Soudal - Quick-Step Fahrern war das S-Works Roubaix Endurance-Rennrad das Bike der Wahl. - Hier das Arbeitsgerät des Belgiers Tim Merlier, der das Rennen ganz vorne mitgestaltete.
Merlier fuhr den…
…Pathfinder Pro Gravel-Reifen in 32 mm.
Das Specialized Future Shock 2.0 System bietet 20 mm einstellbaren Federweg für den Lenker. - Der negative Vorbauwinkel gleicht die Bauhöhe des Systems aus.
Hier sind die gefährlichen Passagen mit Ausrufezeichen markiert.
Merlier fuhr ein ungewöhnliches breites Cockpit.
Rosa Klöser konnte mit ihrem 21. Platz in einem Feld starker Straßenfahrerinnen glücklich sein.
Ihr Rose Backroad FF mit SRAM Red AXS XPLR 1x13 hat eine Sonderlackierung…
…die ihren Sieg bei Unbound 200 würdigt.
Das spiegelt sich auch im goldenen Steuerrohrlogo.
Rosa dreht dicken Gänge mit Mono-Kettenblatt.
Das Cockpit ist nicht aus der Serie.
Das Liv Avail von Tessa Neefjes dürfte eines der leichtesten Arbeitsgeräte bei der WM gewesen sein und ist eigentlich das Endurance-Rennrad der Giant Frauenmarke. - Laut Mechaniker soll es 7,1 kg wiegen.
Zum 20-minütigen Warmfahren vor dem Start nutzte die Beachrace Europameisterin von 2022…
…das Liv Enviliv Aero-Rennrad.
Tessa trägt Whoop – und Nagellack passend zum Bike.
Ihr Liv Avail trägt ein rundes Garbaruk Mono-Kettenblatt mit 40 Zähnen.
Tubeless Plugs waren dabei.
Schwalbe G-One RS Reifen in Pro-Version, befüllt mit 1,5 bar vorne…
…und Ceramicspeed-Schaltrollen für höchstmögliche Effizienz.
Für die Fans war Tessa auf jeden Fall Next Level.
Das Ribble Gravel SL ist in der Serie eins der günstigsten Gravel Bikes aus dieser Fotostory. - Aber das Arbeitsgerät von Joe Laverick hat einige teure Spezialteile an Bord.
Der Parcours Laufradsatz hat eine Außenbreite von 40 mm und ist wohl inzwischen kein Prototyp mehr.
Laut Parcours hat der FKT Gravel-Laufradsatz die besten Aero-Werte mit Panaracer Gravelking X1 in 40 mm.
Man sieht die drei Bikepacking-Gewinde nicht, aber sie sind da.
Das Ribble Collective ist ein loser Zusammenschluss gesponserter Fahrer.
Der Rahmen kann Reifen bis 45 mm in 700c aufnehmen.
Joe Laverick hat in seinen Palmarés unter anderem einen Sieg gegen Evenepoel als Junior.
So erzeugt man…
…Breitreifen und hält den Druck niedrig.
Puck Pieterse fuhr auf Platz 4 bei der Gravel WM 2024 und gewann aus der Verfolgergruppe, vor Romy Kasper aus Deutschland.
Romy Kasper, die eigentlich von der Bahn kommt, war auf Platz 5 die bestplatzierte deutsche Gravel-Rennfahrerin bei der WM 2024.
Das Canyon Grail CFR von Puck Pieterse. - Factory-Lackierung und Dura Ace Di2-Straßengruppe wie beim Siegerbike von MvdP.
Pieterse hat die Schlüsselstellen…
…grafisch aufbereitet – unser Favorit unter den „Tape-Displays“.
Wie MvdP fährt Pieterse Vittoria Terreno Zero Reifen.
Und auch an ihren Felgen ist kein Hinweis auf Radsponsor Shimano zu finden.
Jasper Stuyven kam ohne Teambus zur Gravel WM und war in der Nähe der Soudal - Quick-Step Mannschaft zu finden.
Sein Arbeitsgerät war das noch junge Trek Checkmate SLR. - Das Race Gravel Bike der US-Marke fuhr er mit Bontrager Aelous Pro 49 V-Laufrädern mit 25 mm Innenweite.
Auch Shirin van Anrooij war auf dem Trek Checkmate SLR am Start.
Team Tour Tietema schickte das Cannondale Supersix Evo an den Start. - Hier das Arbeitsgerät von Lander Loockx.
Wer hätte gedacht, dass in das aero-optimierte Competition Rennrad…
…35 mm breite Reifen noch so gerade hinein passen?
Der Pirelli Cinturato Gravel H-Reifen war auf Scope R4-Laufrädern montiert…
…und hatte auch am Hinterrad nicht viel Luft zum Rahmen.
Serien-Cockpit von Momo Design…
…und Dura Ace Kompakt-Kurbel passen zum Straßen orientierten Set-up.
Zum Schalten kommt allerdings die GRX Di2 zum Einsatz.
Das Pinarello Dogma X von Connor Swift gehört zu den auffälligen Bikes im Fahrerlager. - Schon, weil er der einzige Ineos-Starter war.
Der mit Streben verstärkte Hinterbau mit dünnen Sitzstreben…
…trägt dem X im Namen Rechnung und soll sicher für Flex sorgen.
Gravel WM 2024 IV All-16
Connor fuhr schnelle Conti Terra Speed in 40 mm…
…auf den Dura Ace C50-Laufrädern.
Zwischen den Teamfahrzeugen parkte dieses bisher unbekannte Gravel Bike von Lapierre. - Offenbar setzen die Franzosen hier auf ihre bekannte Sitzstreben-Federung für mehr Dämpfung im Sattel.
Die Geometrie gestattet den Einsatz einer Federgabel. - Innenverlegte Leitungen gab es an Lapierre Gravel Bikes noch nicht.
Auch eine Variostütze kann offenbar gewählt werden. - Es handelte sich um das Bike von Amber Kraag hörten wir.
Das Rildley Grifn RS von CX-Superstar Eli Iserbyt. - Es soll laut Team-Mechanikern 7,5 kg wiegen.
Das Allroad-Rennrad von Ridley hat Platz genug…
…für Vittoria Terreno Dry-Reifen in 37 mm.
Den Kampf bis zum Ende…
…führt Iserbyt auf leichten DT Swiss ERC 1100-Laufrädern.
Wenn es um die Ergonomie von Cockpit und…
…Sattel geht, zählen Markenpräferenzen weniger als Fahrerpräferenzen.
Ein negativer Vorbau sorgt für eine flache Sitzposition am kleinen Rahmen.
Mit Druckluft mit Latex-Schaum sollen Platten schnell geflickt sein.
Marla Sigmund fährt im Rose Racing Circle und kam auf Platz 77. - Ihr Rose Backroad FF ist mit Decals des Teams verziert, aber ansonsten weitgehend wie in der Serie komplettiert.
Gravel WM 2024 II-100
Gravel WM 2024 II-99
An den Newmen Advanced Vonoa X.R. 36 Gravel-Laufrädern…
…mit Carbonspeichen sind Schwalbe G-One RS in der Pro-Version montiert.
Samuel Niyonkuru startete für Ruanda – hier aber im Team Amani Dress. - Das Team setzt sich für die Stärkung und Wahrnehmung des afrikanischen Radsports ein.
Samuel fuhr das Teambike Factor Ostro Gravel. - Es handelt sich um ein Aero Gravel-Bike.
Die 1x12 Übersetzung…
…im Mullet Set-up ist am Allround-Einsatz bei Gravel Rennen rund um den Globus orientiert.
Gravel WM 2024 II-64
Gravel WM 2024 II-67
Auch die grob profilierten Vittoria Mezcal-Reifen…
…und die Crankbrothers MTB-Pedale sind dem Einsatz unter schwierigeren Bedingungen geschuldet.
Keine Kompromisse gibt es beim schmalen Cockpit der Factor Teilemarke Black Inc.
Gravel WM 2024 – Arbeitsgeräte
12 Gravel Bikes der Profis
Welche Gravel Bikes fuhren die Profis bei der Gravel Weltmeisterschaft 2024? Ja, es kommen noch Rennräder zum Einsatz, aber der Trend geht eindeutig zum Race Gravel Bike. Was wir sonst noch herausgefunden haben, findet ihr in diesem Rundgang durch das Lager der Fahrerinnen und Fahrer. Mit Profi-Rädern von Cannondale, Specialized, Trek, Factor und vielen mehr – Vorhang auf für 12 Gravel Bikes und Rennräder von der Gravel WM 2024.
11 WM Gravel Bikes – Specialized, Cannondale, Factor, Ridley und mehr
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Gravel WM 2024 Profi Gravel Bikes
Ein Trend ist klar zu erkennen: Bei der ersten Gravel WM in 2022 waren Rennräder und Cyclocross-Bikes noch beinahe das bevorzugte Material in den Startreihen der Profis. Das hat sich grundlegend geändert. Bei der Gravel WM 2024 war die große Mehrheit auf den inzwischen reichlich vorhandenen, speziellen Race Gravel Bikes oder vielseitigen Allroad-Rennrädern ihrer Radsponsoren unterwegs. Ausnahmen wie das Cannondale Supersix Evo im Titelbild bestätigen die Regel. Noch klarer war das Bild übrigens bei den Altersklassen-Sportlerinnen und -Sportlern, unter denen wir nur ganz wenige mit Roadbike fanden.
Aber der 184 km lange Kurs des Hauptrennens zwischen der kleinen belgischen Stadt Halle und der Universitätsstadt Leuven galt unter den Startern als ziemlich nah an einem Straßenrennen. Das Fehlen von grob schottrigen Passagen oder schwierigen Abfahrten über felsige Untergründe, das manche Gravel-Rennkurse auszeichnet, dürfte der Grund für diese Einschätzung gewesen sein. Entsprechend konservativ war die Reifenwahl. Breitere Reifen als 40 mm haben wir für diesen typischen UCI-Rennkurs nur an ganz wenigen Profi Gravel Bikes gesehen. Ganz überwiegend kamen Semi-Slick zum Einsatz, manche, wie Paul Voß, setzten sogar auf Rennrad-Reifen in großer Breite.
Eine spannende Frage war auch der Reifendruck. Abzuwägen galt es wohl eher, wie niedrig man gehen kann, um Traktion und verlustarmes Abrollen auf dem unebenen Untergrund sicherzustellen, ohne Pannen zu riskieren. Viel der eher leichtgewichtigen Profis mit ihren Mechanikern wählten Werte um 1,6 bar für 40 mm-Reifen – was der Reifendruck ausmacht, haben wir auch im Video mit dem Deutschen Gravel Meister Paul Voß und Sebastian Breuer besprochen).
Klarer Trend bei den Cockpits: Weniger ist mehr. Wer noch Fragen hat, on Aerodynamik am Gravel Bike zählt, die Cockpits liefern die Antwort. Hier geht es um eine aerodynamische Sitzposition, die mehr als jede andere Maßnahme zur Windschnittigkeit beiträgt. Zwischen 35 cm an den Brems-Schalthebeln (Iserbyt) und 39 cm lag das Gros der Gravel Bikes, die wir portraitieren konnten. Natürlich gab es auch hier Ausreißer nach oben. Auch die Leitungsintegration ist Mainstream, eine Ausnahme bilden noch die Specialized-Fahrer, die weder am Crux noch am Endurance-Rennrad Roubaix als Gravel WM-Arbeitsgerät mit versteckten Kabeln unterwegs sind.
Und damit Vorhang auf für die WM Gravel Bikes im Detail.
Das bekannteste Schotterrennen "Strade Bianche" gibt es lt. wikipedia aber erst seit 2007.
Ich habe mir gestern zum Thema noch ein Paar alte Videos vom Giro auf YT angeschaut: In den frühen 70ern (ggf. auch später?) Gab es dort noch Gravel- und Matschpassagen. Ging alles ohne Gravelbike und mit den damals üblichen Reifen, ist aber auch kein Vergleich zu den ausgemergelten Feldwegen, die z.B. heutzutage beim "Unbound" gefahren werden. Wie schon geschrieben war der Asphalt damals auch eher so rau wie "Gravel". Die Übergänge sind fließend...
Faszinierend wieviele immer noch nicht verstanden haben, dass Profisport und deren Ausstattung absolut nicht mit dem Hobbybedarf zu vergleichen ist. (Egal ob im Gravel oder Rennradbereich)
Komfort, Haltbarkeit, Wartbarkeit,... hat im Profibereich eine absolut untergeordnete Rolle. Das Zeug muss für die Renndistanz - und nur für diese - performen, danach kanns theoretisch auch in den Müll...
Ein Hobbyradler hat erstens mal eine ganz andere Physis, und zweitens auch ganz andere Anforderungen an seine Ausstattung...
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82 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch kann übrigens die MCFK Vorbauten empfehlen oder etwas günstiger Zipp Service Course SL.
Faszinierend wieviele immer noch nicht verstanden haben, dass Profisport und deren Ausstattung absolut nicht mit dem Hobbybedarf zu vergleichen ist. (Egal ob im Gravel oder Rennradbereich)
Komfort, Haltbarkeit, Wartbarkeit,... hat im Profibereich eine absolut untergeordnete Rolle. Das Zeug muss für die Renndistanz - und nur für diese - performen, danach kanns theoretisch auch in den Müll...
Ein Hobbyradler hat erstens mal eine ganz andere Physis, und zweitens auch ganz andere Anforderungen an seine Ausstattung...
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