In den USA wurde eine Sammelklage gegen die Firmen Shimano, Specialized und Trek eingereicht. Anlass dafür ist der Rückruf der Hollowtech-Kurbeln von Shimano.
Sammelklage gegen Shimano, Specialized und Trek
Die Kläger behaupten in der „Class Action Lawsuit“, dass der Rückruf der Hollowtech II Kurbeln „unzureichend“ sei. Es wird argumentiert, dass Shimano durch das Nicht-Zurückrufen aller Hollowtech-Kurbelsätze versuche, die Kosten einer Lösung zu minimieren, was zulasten der Kundinnen und Kunden entsprechender Produkte gehe. Ferner werden in der Klageschrift Trek und Specialized beschuldigt, wichtige Informationen über die Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Kurbelsätze bewusst zurückgehalten oder falsch dargestellt zu haben.
Shimano hatte den Rückruf von betroffenen Kurbelsätzen in den USA angekündigt, nachdem die US-Consumer Product Safety Commission mehr als 4.500 Vorfälle gemeldet hatte, bei denen sich die Verklebungen an Kurbelsätzen gelöst hatten. Shimano hatte zugesagt, den Eigentümern gleichwertige Ersatzkurbelsätze anzubieten, sollten ihre Kurbeln bei einer Überprüfung durchfallen. Allerdings sind Kundinnen und Kunden mit Kurbelsätzen, die keine Anzeichen von Ablösung zeigen, insofern nicht für einen Austausch berechtigt.
Sekundäre Problematiken für Werkstätten und Wiederverkauf
Ein weiterer Kritikpunkt der Klage, die vor dem Bezirksgericht des US-Bundesstaates Kalifornien eingereicht wurde, ist, dass Mechaniker:innen gebeten werden, eine wichtige technische Einschätzung darüber abzugeben, ob ein Kurbelsatz defekt ist, und dies allein aufgrund einer visuellen Inspektion, ohne den Vorteil von Belastungstests. Es wird befürchtet, dass hier die rechtliche Verantwortung auf Werkstätten und deren Personal abgewälzt wird, nämlich in dem Fall, dass ein Ersatz abgelehnt wird, der betreffende Kurbelsatz später bricht und etwa eine Verletzung verursacht.
In der Klage wird zudem behauptet, dass Shimano und die genannten Fahrradhersteller die defekten Kurbelsätze „betrügerisch verschwiegen“ hätten. Dies brächte mit Bekanntwerden des Problems und dessen Risiken finanzielle Nachteile für alle Besitzerinnen und Besitzer entsprechend ausgestatteter Fahrräder, die zum Teil als Premiumprodukte, gerade wegen einer hochwertigen Ausstattung mit Shimano-Komponenten – inklusive des problematischen Kurbelsatzes – beworben wurden.
Wie geht es weiter?
Die Klage verlangt unter anderem eine offizielle Erklärung, dass die defekten Kurbelsätze tatsächlich defekt sind, von einem Gericht zu ermittelnde Kompensation, Schadensersatzansprüche nebst Zinsen für die Kläger und ein von den Beklagten finanziertes Programm zur Erstattung von Ausgaben im Kontext der defekten Kurbelsätze.
US-Sammelklage im Original
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