Extremsportler Jonas Deichmann bricht am 28. Juni in New York zu seiner nächsten großen Herausforderung auf: Trans America Twice heißt das neue Abenteuer, bei dem der mehrfache Weltrekordhalter und bisher einzige Triathlon-um-die-Welt-Finisher, innerhalb von vier Monaten die USA in einem Duathlon kreuzen will (hier könnt ihr den MTB-News Podcast mit Jonas Deichmann hören).
Los geht es am 28. Juni 2023 in New York. Dort startet Deichmann mit dem Gravel Bike mit dem Ziel, Amerika von Ost nach West radfahrend zu durchqueren. Destination des Giga Gravel-Rides ist Los Angeles. Auf der 5.439 km langen Radfahrstrecke mit 45.320 Höhenmetern liegen unter anderem Chicago und Omaha.
Angekommen in Los Angeles, will sich der Extremsportler keine Ruhe gönnen, sondern gleich am nächsten Tag umdrehen und sich laufend wieder auf den Weg zurück in den Big Apple machen. Für das Running Leg des Duathlons quer durch die USA stehen 5.041 km auf dem Plan. Die Route berührt unter anderem Las Vegas (Wüste!), Kansas City und Pittsburg.
Wie bei all seinen Projekten ist der Abenteurer ohne Begleitteam unterwegs und transportiert seine Ausrüstung am Rad oder in einem speziellen Laufanhänger. Deichmann nimmt dabei nicht die schnellstmögliche Route, sondern folgt kleinen Straßen mit einigen Highlights wie dem Death Valley, Monument Valley und den Rocky Mountains.
Durch Kansas geht es über 1.000 Kilometer schnurgerade durch eine extrem eintönige Landschaft. Zu Fuß sind das drei Wochen und eine enorme mentale Herausforderung
Jonas Deichmann
„Von Schneefall in den Appalachen bis zu extremer Hitze an einem der heißesten Orte der Welt wird alles dabei sein“ freut sich der Extremsportler. Die größte Herausforderung werden aber nicht die Berge sein sondern die Prärie. „Durch Kansas geht es über 1.000 Kilometer schnurgerade durch eine extrem eintönige Landschaft. Zu Fuß sind das drei Wochen und eine enorme mentale Herausforderung“, so Deichmann.
Der mehrfachen Weltrekordhalter hält bereits Rekorde für alle drei großen Kontinentaldurchquerungen mit dem Rad: Eurasien von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, die legendäre Panamericana von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen und die Strecke vom Nordkap nach Kapstadt in 72 Tagen – einen ganzen Monat schneller als der bisherige Weltrekord. 2020/21 umrundete er als erster Mensch die Welt im Triathlon und legte die 120-fache Ironman Distanz zurück. Hierbei wurde er in Mexiko eine nationale Berühmtheit als der «deutsche Forrest Gump» und tausende schlossen sich ihm an.
Mexiko war für Deichmann nur die Ausweichroute, da er aufgrund der Pandemie nicht in die USA einreisen konnte. Schon bei seinem Triathlon um die Welt wollte er eigentlich Forrest Gump nacheifern. „Ich wollte schon immer durch die USA rennen, das ist also noch ‚unfinished business‘ für mich“, resümmiert Deichmann.
Mit seinem Projekt sammelt der Motivationstrainer Spenden für World Bicycle Relief, der auch von MTB-News mit der jährlichen Adventsverlosung unterstützt wird. Außerdem unterstützt Deichmann Kinder in Afrika. Wie schon zuvor sollen im Anschluss ein Buch und ein Film über das Vorhaben erscheinen.
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21 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOh, da hat er es aber nicht lange zu Hause ausgehalten. Bzw. auf Vortragsreise in der Heimat. Der Herr Deichmann lebt schon einen sehr besonderen Traum. Aber auch sehr unterhaltsam, so von daheim betrachtet. Auf jeden Fall zeigt er was, machbar ist - und das ist echt ne Menge. Respekt.
Ich finde diese Abenteuer auch zunehmend sinnfrei, eine merkwürdige Form der Selbstkasteiung. Und die Botschaften, die er im Anschluß in Interviews, Filmen, Büchern geradezu gebetsmühlenartig wiederholt ("man kann alles erreichen, wenn man einen Schritt nach dem anderen macht", "ich denke nur bis zum nächsten Snickers" u.ä.) sind eigentlich Poesie-Album-Niveau...
Ich habe großen Respekt vor der sportlichen Leistung, aber ich empfinde das nach dem "Triathlon um die Welt" als etwas müdes Nachlegen nach dem Motto "mir fällt nix besseres mehr ein und irgendwas muss ich ja noch machen". Ich befürchte auch (für ihn), dass die Leute das irgendwann nicht mehr interessieren wird. Der Triathlon hatte für mich noch etwas Neues und Überraschendes, die Duathlon-Idee finde ich jetzt schon nicht mehr interessant...
So ists halt, wenn neue Projekte nur noch "Rekorde" sein können.
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