Das britische Ineos Grenadiers-Team bereitet sich derzeit auf Mallorca auf die anstehende Rennrad-Saison vor – soweit nichts Ungewöhnliches. Doch ein neuer Kask-Helm, der von einigen Fahrern dort getragen wird, hat die Kommentar-Sektion auf Instagram glühen lassen.
Der Grund dafür ist ein kleines Detail am orangen Rennrad-Helm, bei dem es sich wohl um den Nachfolger des derzeit erhältlichen Kask Utopia handeln dürfte. An der neuen Ausführung, die unter anderem von Filippo Ganna im Trainingslager getragen wird, ist die Helmschale an der Seite weit nach unten gezogen, sodass der obere Teil der Ohren abgedeckt wird.
Welches Ziel Kask damit verfolgt, dürfte klar sein: mehr Aerodynamik, weniger Luftwiderstand – und damit letzten Endes noch mehr Geschwindigkeit. Üblicherweise ist bei Rennrad-Helmen der Bereich rund um die Ohren ausgespart. Beim neuen Kask Utopia, der auf den Bildern zu sehen ist, ist hingegen keine Aussparung vorhanden. Die gesamte Seitenpartie ist tief nach unten gezogen, sodass auch die Bügel der Brille vom Helm überdeckt werden.
Die Ohren-Abdeckung dürfte sich zwar nicht gravierend auf die Werte auswirken, aber ein Effekt könnte durchaus messbar sein. Es geht um das Streben nach den berühmten „Marginal Gains“, den „geringfügigen Vorteilen“ für das das Team seit jeher bekannt ist. Dass sich Kask von Zeitfahr-Helmen hat inspirieren lassen, scheint naheliegend. Hier werden die Ohren normalerweise vollständig überdeckt. Die glatte Fläche sorgt für einen gleichmäßigen Luftstrom und damit weniger Luftwiderstand. Im Gegensatz zu typischen Rennrad-Helmen, die bei Eintages-Klassikern und Mehrtages-Rennen getragen werden, verfügen dedizierte Zeitfahr-Helme jedoch über ein integriertes Visier.
Der neue Kask Utopia-Helm scheint diese beiden Ansätze nun zu verschmelzen und das Thema Aerodynamik auch bei klassischen Rennrad-Helmen auf die Spitze zu treiben. Neben der Abdeckung für die Öhrchen fallen auch die neu gestalteten Belüftungsöffnungen im Vergleich zum bisherigen Utopia auf. So verfügt die neue Variante weiterhin über zwei seitliche und zwei zentrale Öffnungen – der hintere der beiden zentralen Eingänge ist nun aber deutlich weiter nach vorne gezogen. Die oberen, seitlichen Belüftungsöffnungen des bisherigen Kask Utopia scheinen nicht vorhanden zu sein. Im hinteren Bereich verfügt der neue Helm über drei Belüftungsöffnungen, die an das Design des aktuellen Utopia erinnern. Insgesamt darf man also eher keine Quantensprünge hinsichtlich der Belüftung erwarten.
Dass ein solcher Helm im Internet™ nicht nur überschwängliche Reaktionen voller Begeisterung auslöst, dürfte kaum überraschen. Allerdings wäre es auch nicht verwunderlich, wenn andere Helm-Hersteller einen ähnlichen Ansatz testen. Wir spitzen jedenfalls unsere ohnehin schon Aerodynamik-optimierten Ohren und werden berichten, sobald es offizielle Infos zum neuen Kask-Helm gibt.
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