Rennrad-News

Kaufberatung Klick Pedale fürs Rennrad
Welches Pedal-System ist das richtige?

Rennrad Klick-Pedale in der Übersicht: Klick-Pedale gehören zur Grundausstattung beim ambitionierten Rennradfahren. Sie sind in verschiedenen Varianten und Ausführungen in einem breiten Preisspektrum erhältlich. Wir geben euch Marktübersicht und beraten zur Auswahl des richtigen Pedal-Systems.

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Warum Klick Pedale?

Rennradfahren ohne Klick-Pedale ist wie Tour de France ohne Gelbes Trikot. Es würde zwar funktionieren, aber auch etwas fehlen. Erst durch die feste Verbindung von Rennrad-Schuh und Pedal lässt sich nämlich eine maximale Kraftübertragung sicherstellen und auch Kraft während der Zugphase des Tritts ins System einleiten. Zudem bieten die Klickpedale am Rennrad den Vorteil, dass die Standposition auf dem Pedal klar definiert ist, man nicht vom Pedal abrutschen kann und die Kraftübertagung zwischen Schuh und Pedal sichergestellt ist.

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# Klick-Pedale schaffen eine feste Verbindung vom Fuß zum Pedal - sie sind beim Rennradfahren kaum noch wegzudenken.

Als es noch keine System-Pedale gab, ist man in der Regel mit Metallkörbchen und Lederriemen am Pedal gefahren. Auch so hatte man den Vorteil der klar definierten Position auf dem Pedal und der Möglichkeit in der Zugphase Kraft einzuleiten. Allerdings war es mit diesem System recht schwer, den Fuß schnell vom Pedal zu bekommen, mit all den unangenehmen Folgen beim Anhalten oder einem Sturz. Moderne Klick-Pedale sind da wesentlich komfortabler. Sie bestehen immer aus dem Pedal und der zugehörigen Platte, die fest am Schuh verschraubt wird.

Unterschied Rennrad Klick-Pedale zu Gravel Klick-Pedalen

Wichtig zu wissen: Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene „Lochmuster“ für die Aufnahme der Bindungen an Fahrradschuhen für Klick-Pedale.

Daneben gibt es noch weitere Unterschiede. Für Rennrad Klick-Pedale sind die passenden Rennrad-Schuhe dank des Einsatzes von Carbon oder faserverstärkten Kunststoffen mit extrem steifen Sohlen ausgelegt und nur zum Gehen ganz kurzer Strecken geeignet. Schuhe für Gravel- und MTB-Klickpedale sind dagegen meist besser zum Gehen geeignet, spezielle Gravel-Schuhe besitzen sogar häufig teilweise flexible Sohlen.

# Rennrad-Sohle mit dem gängigen 3-Loch-Standard - mittig ist ein viertes Gewinde für den Look Positionierer zu sehen.
# Gravel-Sohle mit Zwei-Loch-Standard für Shimano SPD Offroad Pedalplatten - von den je vier Gewinde-Löchern werden jeweils nur zwei nebenliegende genutzt.

Wie steigt man in Rennrad Klick-Pedale ein?

Generell ist es bei fast allen Pedalsystem so, dass man den Schuh über die darauf montierte Platte von oben in das Pedal einklickt. Damit wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Schuh und Pedal hergestellt. Meist kann der Fuß rund um die Hochachse noch in verschieden ausgeprägten Bereichen gedreht werden. In Längs- und Querachse ist der Fuß hingegen zur optimalen Kraftübertragung auf dem Pedal fixiert.

Kurze Eingewöhnung: der Klick-Pedal Ausstieg

Um das System wieder zu trennen, dreht man meist den Fuß zur Seite. So löst man die Bindung zwischen Schuh und Pedal wieder. Die feste Verbindung macht manchen Anfängern zunächst Angst. Mitunter kann es tatsächlich auch zu Stürzen beim Anhalten kommen, weil man den Fuß nicht schnell genug vom Pedal bekommt. Sie gehen aber meist harmlos aus. Und nach kurzer Eingewöhnungszeit ist das Problem in der Regel gelöst.

Was unterscheidet Rennrad Klick-Pedal Systeme?

Grundsätzlich unterscheiden sich die Rennrad Klick-Pedale nicht sehr stark. Aber anhand folgender Kriterien lassen sie sich gut einordnen und daraus die eine oder andere Einsatzempfehlung ableiten:

Nachfolgend ein Überblick über die meistverbreiteten Pedal-Schuh-Systeme am Markt.

Rennrad Klick-Pedal-Systeme im Überblick

Ganz einfach ist das Zurechtfinden in Rennrad Klick-Pedal-Dschungel nicht. Denn es gibt zum einen große Hersteller, die der ganzen Pedalart ihren Namen gaben. Das ist beispielsweise das Look-System oder das Shimano SPD-SL-System. Aber daneben gibt es noch Hersteller, die eigene Systeme entwickeln, wie etwa Speedplay oder Time. Und es gibt bekannte Hersteller, die eines der großen Systeme in Lizenz verwenden oder zum Beispiel Look kompatible Pedale bauen.

Look Keo

Jean Beyl, der Gründer von Look begann schon 1963 nach einem Skiunfall mit der Entwicklung von Skibindungen mit Auslösefunktion. Viele Jahre später tauchte das Unternehmen dann mit den PP65-Pedalen bei der Tour de France auf und ist noch heute einer der bekanntesten Hersteller von Rennrad-Klickpedalen.

# Look hat eine lange Geschichte in der Entwicklung von Klickpedalen - die Franzosen haben die aktuelle Technik maßgebend mitgeprägt.

Das aktuelle Produktportfolio ist in die Bereiche „Race“, „Gran fondo“ und „Comfort“ unterteilt. Die Race-Sparte wird mit drei Keo Blade Carbon Pedalen beschickt, die sich vorrangig durch die verbauten Achsen und Lager unterscheiden. Als Besonderheit ist in den Keo Blade Pedalen keine herkömmliche Metallfeder verbaut, sondern eine Blattfeder aus Carbon. Deshalb kann man die Auslösehärte bei diesen Modellen nur mit einem Tausch der Carbon-Blattfeder anpassen. Die Preisspanne in diesem Segment reicht von 144,90 € bis zu 309,90 € für die lediglich 190 Gramm schweren Keo Blade Carbon Ceramic Ti mit Titanachse und Keramiklagern.

Im Bereich „Gran fondo“ bietet Look mit dem Keo 2 Max Carbon (108,90 €) und dem Keo 2 Max (87,90 €) zwei preisgünstige Pedale für den täglichen Gebrauch auf dem Rennrad. In der Einsteigerklasse „Comfort“ gibt es mit dem Keo Classic 3 Plus (68,90 €) und dem Keo Classic 3 (50,90 €) zwei günstige Pedale für Anfänger und Gelegenheitsfahrer.

Look Keo Schuhplatten

Für sämtliche Look Keo Rennrad-Pedale funktionieren die gleichen Pedalplatten. Diese sind in zwei Versionen und jeweils drei Farben mit unterschiedlichem Bewegungsspielraum erhältlich. Die Look Keo Cleat Schuhplatten sind das Standardmodell für 17 €. Zusätzlich gibt es die Look Keo Grip für 19,50 €, die mit einer TPU-Schicht auf der Schuhseite ein Verrutschen der Cleats auf Carbon-Sohlen verhindern. Zudem bietet zwei zusätzliche rutschfeste Elemente Sicherheit und Stabilität beim Gehen. Aus unserer Erfahrung heraus sind die Modelle deutlich angenehmer beim Gehen und können peinliche Stürze oder Rutscher auf glattem Fußboden verhindern.

# Look Pedalplatten passen auf den gängigen 3-Loch-Standard - unter der dunkelgrauen Abdeckung befindet sich der Memory-Positionierer.

Beide Varianten sind jeweils in drei Farben verfügbar, die eine unterschiedliche Bewegungsfreiheit bieten. Die schwarzen Schuhplatten bieten keinen Spielraum zur Seite und werden deshalb mit 0° bezeichnet. 4,5° Bewegungsspielraum zu den Seiten bieten die grauen Cleats, während die roten Schuhplatten bis zu 9° seitlicher Rotation des Fußes ermöglichen. Zwei Keo Grip Platten wiegen inklusive Befestigungsschrauben 64 Gramm.

Eine praktische Idee sind die sogenannten Memory-Positionierer, die es erlauben alte, abgenutzte Schuhplatten mit neuen zu ersetzen und die exakte Positionierung auf dem Schuh beizubehalten. Dazu wird der sogenannte Positionierer mit einer kleinen extra Schraube auf dem Schuh befestigt und verbleibt beim Plattentausch an Ort und Stelle. Allerdings muss die Schuhsohle mit dem System kompatibel sein und ein viertes Gewindeloch für die Positionierer bereitstellen.

# Pedalplatten und Schrauben bringen lediglich 63 Gramm auf die Waage - die Platten ohne Grip-Elemente dürften noch etwas leichter sein.
# Die unterschiedlichen Farben markieren die seitliche Rotationsfreiheit - es gibt drei Varianten mit 0, 4,5 und 9 Grad Bewegungsspielraum.

Ebenfalls von Look sind noch die Delta-Schuhplatten für ältere Pedale der Franzosen erhältlich. Sie sind lediglich in einer Version verfügbar.

Praxistest Look Keo Blade Carbon CeramicTi

Das Keo Blade Carbon CeramicTi ist mit 189 Gramm eines der leichtesten Pedal-Sets in unserer Übersicht und richtet sich mit einem Preis von knapp 310 € klar an engagierte Rennradfahrer, die bei allen Bauteilen aufs Gewicht achten. Um das niedrige Gewicht zu erreichen, zieht Look alle Register und stattet das Top-Pedal des Hauses mit vielen Carbon-Teilen und einer Titan-Achse aus. Der Auslösemechanismus wird über eine Blattfeder aus Carbon gespannt, und lässt sich somit nicht einstellen.

# Das Look Keo Blade Carbon CeramicTi ist sicher eines der leichtesten Pedale am Markt - mit 310 Euro ist es allerdings auch recht hochpreisig.

In der Praxis kann das Keo Blade Carbon CeramicTi voll überzeugen. Vom extremen Leichtbau ist bei der Verwendung nichts zu spüren, das Ein- und Ausklicken erfordert einige Kraft, dürfte für das Gros der avisierten Zielgruppe aber genau passen. Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit, die Carbon-Blattfeder zu tauschen. Die breite Plattform kommt einer effektiven Kraftübertragung zugute und die recht niedrige Standhöhe ist aus biomechanischen Gesichtspunkten sehr zu begrüßen. Alles in allem also ein Top-Pedal mit herausragend niedrigem Gewicht.

Praxistest Look Keo 2 Max Carbon

Das Keo 2 Max Carbon spielt mit einem Preis von knapp 109 € und einem Paar-Gewicht von 249 Gramm in einer anderen Liga als das Topmodell Keo Blade Carbon CeramicTi. Im Alltag ist das jedoch kaum zu spüren, zumindest muss man keine gravierenden Funktionsabstriche machen. Die Plattform ist gegenüber den Blade-Modellen etwas schmäler, bietet jedoch ausreichend Stabilität.

# Für 109 Euro bekommt man mit dem Look Keo 2 Max ein solides Pedal - mit 249 Gramm ist es nicht schwer.

Anstatt einer Carbon-Blattfeder kommt bei den Max-Modellen eine herkömmliche Stahlfeder zum Einsatz. Das bringt zwar zwangsläufig ein gewisses Mehrgewicht mit, hat jedoch den Vorteil, dass sich die Auslösehärte stufenlos einstellen lässt. Im Praxiseinsatz erledigte das Look Keo 2 Max Carbon seinen Job, ohne zu klagen oder negativ aufzufallen. Wer nicht auf jedes Gramm achtet, bekommt mit dem Keo 2 Max Carbon ein solides Pedal, an dem man lange Freude haben kann.

Look Pedalsortiment in der Übersicht

ModellMaterialGewichtPlattformbreiteStack (Pedale + Cleats)Q-FaktorPreis
Keo Blade Carbon CeramicTiCarbon, Keramik-Lager, Titan-Achsen, Carbon-Feder189 g (gewogen)67 mm14,8 mm (8,5 + 6,3 mm)53 mm309,90 €
Keo Blade Carbon CeramicCarbon, Keramik-Lager, Carbon-Feder220 g (Herstellerangabe)67 mm14,8 mm (8,5 + 6,3 mm)53 mm209,90 €
Keo Blade CarbonCarbon, Chromoly+-Achse, Carbon-Feder240 g (Herstellerangabe)67 mm14,8 mm (8,5 + 6,3 mm)53 mm144,90 €
Keo 2 Max CarbonCarbon, Stahl, Chromoly+-Achse249 g (gewogen)60 mm17,3 mm (11 + 6.3 mm)53 mm108,90 €
Keo 2 MaxCarbon, Stahl, Chromoly+-Achse260 g (Herstellerangabe)60 mm17,3 mm (11 + 6.3 mm)53 mm87,90 €
Keo Classic 3 Plus280 g (Herstellerangabe)60 mm17,8 mm (11.5 + 6.3 mm)53 mm68,90 €
Keo Classic 3Composite280 g (Herstellerangabe)60 mm17,8 mm (11.5 + 6.3 mm)53 mm50,90 €
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Shimano SPD-SL

Das SPD-SL System von Shimano ist sicher eines der am weitesten verbreiteten Pedal-Systeme zum Rennradfahren. Die zugehörigen Platten werden wie bei Look mit drei Schrauben am Schuh befestigt und sind in drei Varianten verfügbar, die einen unterschiedlich großen Spielraum zur Drehung des Fußes um die Hochachse ermöglichen. Zur besseren Unterscheidung sind die Pedalplatten farblich gekennzeichnet. Gelb steht für 6° Bewegungsfreiheit, blau für 2° und die rote Version schließlich ganz ohne Bewegungsspielraum.

# Shimanos SPD-SL Pedale gehören zu den mit am weitesten verbreiteten Modellen am Markt - sie sind in fünf unterschiedlichen Versionen erhältlich.

Um die Pedale individuell an die persönlichen Vorlieben anpassen zu können, ist die Federhärte und somit die Kraft, die zur Auslösung des Bindungssystems aufgebracht werden muss, stufenlos einstellbar. Die Verstellung erfolgt ganz unkompliziert über einen Innen-Sechskantschlüssel.

Aktuell bietet Shimano fünf unterschiedliche Pedale für das SPD SL System an. Das Top-Modell Dura-Ace (PD-R9100) richtet sich in erster Linie an Rennfahrer und Gewichts-Fetischisten. Darunter angesiedelt werden die Pedale wie die Schaltgruppen eingeordnet, also Ultegra und 105. Das PD-R550 wird der Tiagra-Gruppe zugeordnet, zudem gibt es noch ein PD-RS500 mit einer speziell auf Einsteiger abgestimmten Feder, die ein leichteres Auslösen garantieren soll.

Shimano SPD-SL Schuhplatten

Ähnlich wie beim Look Keo System gibt es auch die Shimano Schuhplatten in drei verschiedenen Versionen, die jeweils eine unterschiedliche Rotationsfreiheit für die Füße zur Seite erlauben. Sie sind an den unterschiedlichen Farben zu erkennen. Die Platten mit roten Aufsätzen bieten keinen Bewegungsspielraum, gelb steht für 6° und blau für 2°. Als Besonderheit ist der Drehpunkt bei den blauen Platten vorne, bei den gelben in der Mitte.

# Die Shimnao SPD SL Schuhplatten bauen etwas breiter als die Look Keo - die farbigen Elemente sind rutschfest und nutzen sich beim Gehen mit der Zeit ab.

Im Praxistest fällt das Gehen mit den Shimano-Platten etwas einfacher und sicherer aus, als mit den Keo Look Platten. Grund dafür ist die breitere Aufstandsfläche und die Positionierung der rutschhemmenden Aufsätze ganz außen. Spätestens wenn die farbigen Kunststoff-Aufsätze „abgelaufen“ sind, sollte man die Shimano-Pedalplatten erneuern, denn dann wird das Gehen zu einer rutschigen Angelegenheit.

# Mit 70 Gramm für das Set sind die Shimano Platten etwas schwerer als die Look Keo - die großen Löcher erlauben bei der Montage ein Verschieben in zwei Achsen.

Praxistest Shimano Dura-Ace/Ultegra/105

Shimano SPD-SL Pedale sind zusammen mit Look wohl die am weitesten verbreiteten Klick-Pedale für Rennräder. Wir konnten auf allen drei genannten Modellen schon sehr viele Kilometer sammeln und können berichten, dass sich die Unterschiede zwischen Dura-Ace, Ultegra und 105 hauptsächlich im Gewicht manifestieren und im Alltag kaum zu spüren sind. Wer auf das Gewicht achtet und immer das Beste möchte, greift zum Dura-Ace, Sparfüchse zum 105er, der Rest nimmt in der Regel das Ultegra Pedal und wird damit glücklich. Wer nicht allzu viel fährt oder keinen Wert auf Performance und Gewicht legt, kann natürlich auch mit der Tiagra Version glücklich werden.

# Shimanos Spitzenmodelle aus der Dura-Ace Serie wiegen 233 Gramm - die Pedalkörper sind aus einem Verbundwerkstoff mit Carbon-Anteil.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet wohl das Ultegra Pedal, das nur 13 Gramm schwerer als die Top-Version Dura-Ace ist, aber in Sachen Straßenpreis (Shimano nennt keine unverbindlichen Preisempfehlungen) in der Regel weit günstiger liegt. Es ist robust, funktioniert zuverlässig und hält viele tausend Kilometer. Der Preissprung hinunter zum 105er ist in der Regel sehr klein, hinauf zum Dura-Ace jedoch deutlich größer. Deshalb sieht man das Shimano Ultegra SPD-SL an so vielen Rennrädern.

# Die Pedale aus der Serie 105 bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis - wer nicht genau auf's Gewicht achtet fährt damit sicher nicht schlecht.

Shimano Pedalsortiment in der Übersicht

ModellMaterialGewichtPlattformbreite (gemessen)StackQ-FaktorPreis
Shimano PD-R9100 Dura-AceCarbon-Verbundmaterial, Stahl233 g (gewogen)65 mm14,6 mm52 mmk.A.
Shimano PD-R8000 UltegraCarbon-Verbundmaterial, Stahl246 g (gewogen)65 mm15,8 mm53 mmk.A.
Shimano PD-R7000 105Carbon-Verbundmaterial, Stahl257 g (gewogen)65 mm16,5 mm53 mmk.A.
Shimano PD-R550 TiagraVerbundmaterial, Stahl310 g (Herstellerangabe)k.A.16,5 mm53 mmk.A.
Shimano PD-R500Carbon, Stahl, Chromoly+-Achse320 g (Herstellerangabe)k.A.16,5 mm53 mmk.A.
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Speedplay

Speedplay Pedale haben ihren Ursprung in den USA und verfolgen einen etwas anderen Ansatz als Look und Shimano. Im Gegensatz zu diesen kann die Rotation der Füße auf den Pedalen im Bereich von 15 Grad frei eingestellt werden, die Begrenzung in die jeweilige Richtung erfolgt über kleine Einstellschrauben, die sich in den Pedalplatten befinden. Auch die Feder zur Vorspannung des Systems ist nicht wie bei Look und Shimano im Pedal, sondern in der Schuhplatte verbaut.

# Das Speedplay-System unterscheidet sich schon optisch deutlich von Look und Shimano - auch die Technik ist komplett anders aufgebaut.

Speedplay wurde 1991 in Kalifornien gegründet und im Jahr 2019 von Wahoo aufgekauft. Aktuell gibt es drei unterschiedliche Modelle, die sich in erster Linie durch das Gewicht unterscheiden. Zusätzlich eine Variante mit einer Aero-Abdeckung, sowie das Powerlink mit integriertem Leistungsmesser. Optisch betrachtet sind die meisten Pedale ähnlich und haben alle den scheibenförmigen Pedalkörper gemeinsam, der einen beidseitigen Einstieg erlaubt. Lediglich das Aero-Pedal kann nur auf einer Seite ein- und ausgeklickt werden, weil es auf der anderen Seite eine Aero-Abdeckung hat.

Besonders hervorzuheben ist bei Speedplay die niedrige Standhöhe (Stack) und der frei einstellbare Floatbereich, mit dem man die seitliche Bewegung des Schuhs in beide Richtungen unabhängig und völlig frei einstellen kann.

Speedplay Schuhplatte

Im Gegensatz zu den Systemen von Look und Shimano, sind die Schuhplatten von Wahoo völlig anders konstruiert und daher auch kein Verschleißteil. Die eigentliche Platte besteht aus Metall und wird über vier Schrauben am Schuh befestigt. Da die meisten Schuhe nicht mit diesem System kompatibel sind, liefert Wahoo immer einen Adapter von 4 auf 3-Loch-Befestigung mit. Dieser vergrößert die Standhöhe um 3 mm, doch selbst damit ist das Speedplay System mit einer Gesamtstandhöhe von 11,5 mm deutlich niedriger und damit biomechanisch besser als die anderen Systeme in dieser Übersicht.

# An der Speedplay Schuhplatte finden sich keine Haken - vielmehr gibt es ein rundes „Loch“ in das der Pedalkörper einrastet.

# Mit zwei Schrauben am Cleat kann der Floatbereich genau eingestellt werden.
# Gummierte Abdeckungen verleihen Grip beim Gehen und verbessern beim Fahren die Aerodynamik.

An der Schuhplatte kann man über kleine Einstell-Schrauben die Rotationsfreiheit nach links und rechts getrennt im Bereich von 0 – 15° einstellen. Nach der Einstellung werden die Platten mit einem weichen Kunststoffüberzug geschützt, auf dem man auch läuft. Unserer Erfahrung nach hält diese Gehhilfe deutlich länger als die Platten anderer Hersteller. Zudem kann man mit den Speedplay Platten an den Schuhen vergleichsweise gut und sicher gehen. Ein Nachteil ist jedoch die Schmutzempfindlichkeit. Das ist auf asphaltierten Straßen in der Regel kein Thema, doch wer öfter auf unbefestigten Wegen läuft, bekommt im Anschluss ziemlich sicher Probleme beim Einklicken ins Pedal.

Praxistest Speedplay Zero

Das Speedplay Zero hatten wir direkt nach der Übernahme von Speedplay durch Wahoo in einem ersten Test. Dort konnte es in vielen Belangen überzeugen und seine Sonderstellung mit einem soliden Testergebnis untermauern. Wir schrieben im Fazit: „Wahoo hat das Speedplay Angebot nach der Übernahme behutsam angepasst und auf vier Pedale mit einheitlichem Look sowie zwei Schuhplatten mit unterschiedlicher Federhärte eingedampft. Geblieben sind zum Glück die niedrige Standhöhe und die verschiedenen Achslängenoptionen, die das System bei Bikefittern so beliebt machen. Der genau einstellbare Floatbereich ist ein echter Vorteil. Wer sich die Mühe macht, die Bindung sauber einzustellen, wird viel Freude damit haben. Richtig interessant wird die Sache beim Einsatz von entsprechenden Schuhen mit Vier-Loch-Sohle. Dann entfällt die Adapterplatte und der Fuß kommt noch näher ans Pedal, was biomechanisch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bedeutet.“

# Das Wahoo Speedplay Pedal wirkt recht klein und filigran.

Speedplay Pedalsortiment in der Übersicht

ModellMaterialGewichtPlattformbreite (gemessen)StackQ-FaktorPreis
Speedplay NanoTitan-Achse168 g (Herstellerangabe)34 mm8,5 mm bei 4-Loch-Sohle, 11,5 mm mit Adapter für 3-Loch-Sohle (gemessen)53 mm449,99 €
Speedplay ZeroEdelstahl-Achse220 g (gewogen)34 mm8,5 mm bei 4-Loch-Sohle, 11,5 mm mit Adapter für 3-Loch-Sohle (gemessen)53 mm229,99 €
Speedplay CompChromoly-Achse232 g (Herstellerangabe)34 mm8,5 mm bei 4-Loch-Sohle, 11,5 mm mit Adapter für 3-Loch-Sohle (gemessen)53 mm149,99 €
Speedplay AeroEdelstahl-Achse224 g (Herstellerangabe)34 mm8,5 mm bei 4-Loch-Sohle, 11,5 mm mit Adapter für 3-Loch-Sohle (gemessen)53 mm279,49 €
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Time

Time wurde 1987 in Frankreich gegründet und produzierte seitdem auch Klick-Pedale für den Einsatz auf dem Rennrad. Im Jahr 2021 wurde das Unternehmen von Branchengigant SRAM gekauft und in das US-amerikanische Unternehmen integriert. Time bietet aktuell sechs unterschiedliche Pedale in einer großen Preisspanne von 53 Euro bis 475 € an.

# Die Time Klick-Pedale sind nicht ganz so weit verbreitet wie die Systeme von Look und Shimano - die Funktionsweise ist jedoch recht ähnlich.

Die günstigere und ältere Pedalbaureihe trägt den Namen Xpresso und umfasst das Xpresso 2 (53 €) sowie das Xpresso 4 (84 €) und das Xpresso 7 (127 €). Sie richten sich eher an Einsteiger und den Gebrauch im Training. Die Xpro-Baureihe ist hochwertiger, soll langlebiger sein und verfügt über etwas mehr Aufstandsfläche, was auch die etwas höheren Gewichte erklärt. Zu haben sind hier das Xpro10 (169 €) sowie die Leichtbauvarianten Xpro 12 (306 €) und Xpro 15 (475 €), die mit Titanachse und Carbonkörper für engagierte Amateure und Profis geeignet sind. Beide Systeme setzen die gleichen Pedalplatten (Cleats) ein.

# Auch optisch unterscheiden sich die Time-Pedale von den gängigen Mitbewerbern - als einziges System erlauben sie eine geringe seitliche Bewegung des Fußes.

Die Time Road-Pedale besitzen zwei Alleinstellungsmerkmale. Nummer eins ist der Einstieg. Hier muss man nicht den Widerstand der Feder überwinden. Denn sie ist im ausgeklickten Zustand vorgespannt. Nummer zwei ist die seitliche Bewegungsfreiheit: Die Iclic-Free Pedalplatte erlaubt nicht nur eine Bewegung der Ferse um 5°, sondern auch leichte seitliches Verschieben um 2,5 mm. Generell zählen die Time Road-Pedale zu den Modellen, bei denen die Schuhsohle am Ende biomechanisch günstig näher an der Achse sitzt. Mit 13,5 mm Gesamtbauhöhe von Cleat und Pedale (Stack Height) liegen die Time XPro genau zwischen Speedplay und dem Gros der anderen Systeme. Die Aufstandsfläche ist mit 725 qmm ebenfalls auf der größeren Seite. Die Auslösehärte lässt sich bei den meisten Modellen in 3 Stufen einstellen.

Time Schuhplatten

Time Schuhplatten für die hier vorgestellten Pedale sind in zwei Versionen erhältlich. Zum einen mit einer Rotationsfreiheit von +/- 5° und zum anderen mit 0° Rotationsfreiheit. Beide Sets wiegen je 85 Gramm und sind zu einem Preis von 21 € im Handel. Als Standard-Platten wird mit allen Pedalen die Version mit 5° Bewegungsfreiheit mitgeliefert.

# Beim Time-Klicksystem gibt es jeweils Schuh-Platten für links und rechts - sie passen auf den gleichen 3-Loch-Standard wie Look und Shimano.

Wichtig zu wissen ist, dass die Cleats für den linken und rechten Schuh jeweils spezifisch geformt sind und entsprechend montiert werden müssen. Die Cleats sind aus Kunststoff gefertigt und besitzen keine Gummi-Einsätze für besseren Halt. Dennoch lässt es sich mit ihnen etwas besser gehen als zum Beispiel mit den Look-Pedalplatten. Ein Vorteil: Die (nicht ganz geringe) Abnutzung beim Gehen findet konstruktionsbedingt nicht an den Bauteilen statt, die für den Stand und die Bindung relevant sind.

Time Xpro 10 im Praxistest

Gewichtsmäßig liegt das preisgünstigste Time XPro-Modell, das XPro10, das wir gefahren sind, in der Mittelklasse dieser Übersicht. Gewogene 230 g für das Pedalkörper-Set sind allerdings 10 g mehr als der Hersteller angibt.

Die Time Pedalplatten sind für die Montage an 3-Loch-Standard-Schuhen perfekt vorbereitet. Auch die Einstellung des Montagewinkels lässt sich am Cleat selbst ablesen und so von Schuh zu Schuh übertragen, die Schraubköpfe sind nicht zu flach, sodass die Verbindung problemlos angezogen werden kann.

# Die Time Xpro10 Pedale kosten 169 € und bringen 231 Gramm auf die Waage - darüber sind noch zwei leichtere Varainten angesiedelt.

Spürbar anders als bei anderen Systemen fühlt sich der Einstieg an. Er geht so leicht und mit so geringem Widerstand, dass man sich manchmal noch einmal vergewissert, ob die Bindung auch eingegangen wurde. Den „Klick-Moment“ bekommt man nicht immer mit. Der Ausstieg war bei den von uns gefahrenen IclicFree Pedalplatten ebenfalls sehr einfach und dann auch definiert. Insgesamt kommt der Mechanismus aus unserer Sicht unerfahrenen Rennrad-Piloten und -Pilotinnen entgegen.

Gefahren wurden die Time Xpro10 sowohl im Training auf der Straße als auch auf der Radrennbahn. Gerade im Einsatz mit starrem Gang und harten Antritten auf der Bahn spielt die Sicherheit vor versehentlichem Ausklicken eine große Rolle. Hier präsentierten sich die Xpro10 im Test vorbildlich. Auch Standsicherheit und Aufstandsfläche ist fürs Fahren mit hohem Krafteinsatz sehr gut geeignet. Für Tester Jan, der zu Knieproblemen neigt, war die Erfahrung mit den Freiheitsgraden und der Biomechanik des Time-Systems durchweg positiv und führte dazu, dass er das System bevorzugte.

Über den Verschleiß lässt sich nach der bisherigen Testphase noch nicht viel sagen. Die optische Abnutzung ist aber deutlicher zu erkennen als bei anderen Rennrad-Pedalen in dieser Übersicht.

Time Pedalsortiment in der Übersicht

ModellMaterialGewichtPlattformflächeStackQ-FaktorPreis
Time Xpro 15Carbon174 g (Herstellerangabe)725 mm213,5 mm53 mm475 €
Time Xpro 12Carbon188 g (Herstellerangabe)725 mm213,5 mm53 mm306 €
Time Xpro 10Carbon226 g (Herstellerangabe)725 mm213,5 mm53 mm169 €
Xpresso 7Carbon198 g (Herstellerangabe)700 mm213,5 mm53 mm127 €
Xpresso 4Glasfaserverstärkter Kunststoff mit Edelstahl-Platte230 g (Herstellerangabe)700 mm213,5 mm53 mm84 €
Xpresso 2Glasfaserverstärkter Kunststoff230 g (Herstellerangabe)700 mm213,5 mm53 mm53 €
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Pedale mit integrierter Wattmessung

Pedale mit integrierter Leistungsmessung sind eine interessante Alternative zu fest verbauten Leistungsmessern, die in der Regel an der Kurbel-Achse oder den Kettenblättern verbaut werden. Vor allem für Menschen mit mehreren Rädern kann ein Pedal-basierter Leistungsmesser den großen Vorteil bieten, dass er an jedem Rad montiert werden kann und zuverlässig identische Leistungsdaten liefert.

So benötigt man nicht mehrere (teure) Leistungsmesser und hat keine Probleme mit Schwankungen in der Leistungsmessung, die zum Beispiel durch unterschiedliche Leistungsmesser an unterschiedlichen Rädern verursacht werden können. Aber auch baugleiche Leistungsmesser können Unterschiede bei den gemessenen Leistungswerten aufweisen.

Nachfolgend eine Aufstellung von Pedalsystemen mit integriertem Leistungsmesser, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Favero Assioma

Das italienische Unternehemn Favero ist nicht allein auf den Fahrrad-Bereich spezialisiert, sondern liefert Elektronik für ganz viele Sportarten. Die Leistungsmess-Pedale Favero Assioma genießen dennoch einen ausgezeichneten Ruf in der Radsportwelt und konnten diesen auch in unserem Praxistest bestätigen. Wir haben die recht günstigen Favero Duo mit beidseitiger Messung für 678 € über ein halbes Jahr an diversen Rädern getestet und sehr realisitische und zuverlässige Leistungsdaten erhalten.

# Die Favero Assioma Duo erlauben eine Leistungsmessung im Pedal - sie sind mit Look Keo Schuhplatten kompatibel.
# Die eingebauten Akkus erlauben eine sehr lange Betriebsdauer - aufgeladen werden sie mit dem mitgelieferten Ladegerät über Adapter mit Magnetverbindung.
# Das Mehrgewicht zu Pedalen ohne Wattmessung ist überschaubar - große Teile der Elektronik befinden sich in den runden Elementen auf der Achse.

Das Verbinden mit verschiedenen Radcomputern und Sportuhren von Garmin und Wahoo hat in unserem Praxistest immer schnell und zuverlässig funktioniert. Auch die hauseigene Smartphone App kann überzeugen. Mit ihr sind nötige Einstellungen oder Firmware-Updates sehr einfach und schnell erledigt. Nützlich ist auch eine Funktion, mit der man die Pedale in den Tiefschlaf versetzen kann. So vergeudet man zum Beispiel bei Autofahrten oder dem Flug ins Trainingslager nicht unnötig Energie aus dem Akku weil die Bewegungssensoren die Elektronik aktivieren. Auch die angegebene Akkulaufzeit von mindestens 50 Stunden scheint absolut realistisch und ermöglicht viele hundert Kilometer mit zuverlässiger Leistungsmessung ohne Nachladen.

Erhältlich sind die Assioma in drei verschiedenen Versionen. Mit beidseitiger Messung und Look kompatiblen Pedalkörpern sind 678 € fällig, während die Version mit einseitiger Messung nur 435 € kostet. Wer lieber mit Shimano Pedalen unterwegs ist, hat die Möglichkeit die Favero Assioma mit beidseitiger Messung in einer ganz speziellen Version zu kaufen. Für 590 € erhält man dann zwei Achsen mit der kompletten Messtechnik, auf die man bereits vorhandene Shimano-Pedalkörper aufschrauben kann. Das ist laut Favero sehr einfach und sämtliche für die Umrüstung nötigen Teile werden mitgeliefert. Kompatibel sind die Achsen mit folgenden Shimano-Pedalen: PD-R8000, PD-R7000, PD-6800, PD-R550 and PD-R540.

www.cycling.favero.com

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Garmin Rally

Das Garmin Rally-System ist ein pedalbasierter Leistungsmesser mit einer Besonderheit, die sonst kein anderer Anbieter in dieser Form im Programm hat. Die Garmin Rally können je nach Pedalkörper mit verschiedenen Klick-Systemen verwendet werden und man kann die Pedale auch selbst durch einfachen Tausch der Pedalkörper auf ein anderes System umrüsten. Der Clou dabei ist, dass es nicht nur die beiden gängigsten Pedal-Standards für Rennräder, nämlich Shimano SPD SL und Look Keo im Angebot gibt, sondern dass sich die Rally Pedale mit dem XC Wechsel-Kit auch auf den MTB-Standard Shimano SPD umbauen lassen.

# Garmin Rally in der Straßenausführung - mit weiteren Pedalkörpern kann man die Achsen mit der Messtechnik auch für andere Pedal-Systeme nutzen.

Somit kann man mit einem Pedal-Set sämtliche Bikes aus der heimischen Garage abdecken, wenn man gewillt ist bei jedem Wechsel die Pedale umzubauen. Denn der Shimano SPD-Standard ist nicht nur bei Mountainbikern weit verbreitet, sondern ist auch das meistgefahrene System für Gravel und Cyclocross. Die Garmin Rally mit einseitiger Messung kosten in den Road-Versionen 599,99 €, die Offroad-Variante XC ist mit 649,99 € etwas teurer. Für die beidseitige Messung fallen 999,99 € bzw. 1.099,99 € für die XC-Variante an. Die Wechsel-Kits kosten zwischen 249,99 und 299,99 Euro.

# Hier das Garmin Rally XC mit Shimano SPD Pedalkörper - es findet bei MTB und Gravel Bikes Anwendung.

Tester Jan konnte ein Set Garmin Rally XC200, die Offroad-Version mit beidseitiger Messung, bereits über einige Monate testen und wird noch ausführlicher darüber berichten. Das Gewicht lag auf unserer Waage mit 450 g für das Paar fast exakt an der Garmin Angabe und bedeutet etwa 100 g Aufschlag gegenüber Shimano XT-Pedalen. Für die Bindung liefert Garmin eigene Cleats mit. Der Einstieg und der Halt waren jedoch mit bereits an Schuhen vorhandenen originalen Shimano SPD-Cleats genauso gut. Im direkten Vergleich mit Shimano-Pedalen fällt das Einklicken gefühlt minimal schwerer aus. Dennoch absolvierten die Pedale auch Cyclocross-Rennen mit häufigem Ein- und Aus-Klicken ohne Beanstandung.

Die Garmin Rally XC200 Pedale führten ein unstetes Leben. X-Mal wechselten sie das Rad, vom Randonneur fürs Wintertraining ans Aero-Rennrad für den Test ans Cyclocross-Bike ans Gravel Bike. Das Koppeln (Wahoo Elmnt Roam, Garmin Edge 820 und Hammerhead Karoo II) lief stets problemlos. Sehr positiv fiel die Zuverlässigkeit der Leistungsmessung auf. Auch bei harten Erschütterungen auf langen Kopfsteinpflaster-Passagen, wo ein anderes Leistungsmesspedal-Set schon passen musste, liefern die Rally XC200 konsistente Werte. Auch die Lagerqualität konnte bisher rundweg überzeugen und die Pedale laufen trotz hartem Wintereinsatz mit Streusalz-Beschuss sauber. Die Verarbeitung ist definitiv ein Pluspunkt der Garmin Rally SPD-Pedale, auch die beim Vorgänger Problem-anfällige Batterie-Abdeckung zickte nicht. Sie muss aber mit Umsicht geöffnet und geschlossen werden, sonst kann es zu Fehlern kommen. Die Batterielaufzeit war in Ordnung, lag aber – mit langen Standzeiten – unter der Garmin Angabe. Auch die Leistungsmessung lieferte plausible Werte, dazu später mehr. Ein Plus für Daten-Freaks bei den beidseitig messenden Rally-Pedale in Verbindung mit Garmin-Endgeräten und der Connect App ist auch die sehr detaillierte Tretzyklus-Analyse. Um die Daten am Ende tatsächlich in die Verbesserung des eigenen Tritts einzubringen, benötigt man allerdings jede Menge Disziplin und Nachbereitungszeit.

www.garmin.com

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Look Exakt

Mit dem Exakt bietet Look in Zusammenarbeit mit SRM ein Pedalsystem mit integriertem Powermeter in einseitiger oder beidseitiger Ausführung an. Es führt aufgrund hoher Preise von 799 – 2.179 € für die drei erhältlichen Versionen jedoch eher ein Nischendasein. Aktuell sind die Pedale bei Look jedoch stark reduziert erhältlich, evtl. wird das Look Exakt damit eine weitere Verbreitung finden.

# Das Look Exakt Wattmess-Pedal entstammt einer Kooperation zwischen Look und SRM - es ist mit ein- oder beidseitiger Messung erhältlich.

Erhältlich sind aktuell folgende Versionen: Exakt Single mit einseitiger Messung für 450 €, Exakt Dual mit beidseitiger Messung für 690 € und das Exakt Duo Bundle mit beidseitiger Messung und SRM PC8 Radcomputer für 1.780 €.

www.lookcycle.com

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Das Speedplay Powrlink ist in zwei Versionen mit einseitiger (649,99 €) oder beidseitiger Messung (999,99 €) verfügbar. Der Pedalkörper selbst ist identisch aufgebaut wie bei den Speedplay Pedalen ohne Leistungsmesser, es sind also weder eine Umgewöhnung noch andere Schuhplatten oder sonstiges Zubehör notwendig. Funktion und Kraftübertragung ändern sich gegenüber den anderen Speedplay Pedalen ohne Leistungsmesser nicht.

# Die Wahoo Powrlink Zero basieren auf den Wahoo Speedplay Zero Pedalen mit Edelstahlachse - die Wattmess-Technik sitzt auf der Innenseite der Achse.

Wir konnten die Wahoo Powrlink Zero bereits ausführlich erproben und ein positives Fazit ziehen: „Fans der Speedplay Pedale mit all ihren Besonderheiten haben damit nach langem Warten auch eine Option zur Leistungsmessung direkt im Pedal. Der erste Eindruck der neuen Leistungsmesser ist sehr überzeugend. Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, die ersten Messungen waren vielversprechend.“

www.wahoofitness.com

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Welches ist das richtige Pedal-System für mich?

Wer sich unumstößliche Tipps oder eine Empfehlung zu Pedal A oder B erhofft, der muss hier leider enttäuscht werden. Das Angebot ist sehr vielfältig und alle hier vorgestellten Pedal-Systeme sind über viele Jahre hinweg dermaßen ausgereift, dass man sie alle empfehlen kann. So bleibt es letztlich eine Frage der persönlichen Vorlieben und nicht zuletzt auch des Geldbeutels.

Generell kann man festhalten, dass sich die Systeme von Look und Shimano sehr ähneln. Der Ein- und Ausstieg erfolgt ähnlich und auch die Funktionsweisen unterscheiden sich nicht wesentlich. Beide Systeme sind sehr weit verbreitet, sodass man auch auf Reisen so ziemlich überall Support und Ersatzteile finden dürfte. Zudem bieten beide Hersteller Pedale in allen Preisklassen und somit für jeden Geldbeutel etwas Passendes an.

# Bei dem großen Angebot an Klick-Pedalen kann einem schon schwindlig werden - wir konnten mit unserer großen Übersicht hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen.

Time Pedale sind nicht ganz so weit verbreitet wie die beiden erstgenannten, der Vertrieb profitiert jedoch seit der Übernahme von SRAM durch das weltweite Händlernetz der Amerikaner und der zugehörigen Ersatzteil-Logistik. Auch hier gibt es viele Modelle mit breiter Preisspanne.

Eine Sonderstellung nehmen die Speedplay Pedale ein, die seit Herbst 2019 von Wahoo vertrieben werden. Sie sind aufgrund der niedrigen Standhöhe und der frei einstellbaren Rotationsmöglichkeit erste Wahl bei orthopädischen Problemen. Zudem gibt es die Pedale in vielen verschiedenen Achslängen mit denen sich der Q-Faktor individuell anpassen lässt.

Für Klick-Pedal-Einsteiger ist es sinnvoll, ein Pedal mit geringer Auslösekraft auszuwählen. So lässt sich die Bindung einfacher lösen und man kommt in Paniksituationen, die am Anfang immer mal wieder auftreten können schlicht und einfach schneller aus dem Pedal.

Welche Klick Pedale sind eure Favoriten?


Text: Harald Englert / Fotos: Harald Englert, Jan Gathmann
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