Der Rennrad-Laufradsatz ist einer der wichtigsten Bauteile eines Rennrades. Neben dem Rahmen beeinflussen keine Komponenten das Fahrverhalten und somit auch den Spaß auf dem Rad so sehr wie die beiden Laufräder samt Reifen. Geringes Gewicht und hohe Stabilität sind die angestrebten Grundeigenschaften von guten Laufrädern. Seit einigen Jahren steht zudem die aerodynamische Performance für viele Fahrer ganz oben im Lastenheft ihrer Traum-Rennrad-Laufräder.
Welcher Rennrad-Laufradsatz ist also ideal für welchen Zweck? Oder gibt es gar Universaltalente, die auf jedem Terrain und in allen Einsatzbereichen zusammen mit den Rennrad-Reifen deiner Wahl glänzen? Wie viel Geld muss ich ausgeben, um gutes Material zu bekommen? Müssen es unbedingt Carbonfelgen sein, oder kann man auch mit Aluminiumfelgen glücklich werden? Viele Fragen, die wir euch hier sowie in vielen Artikeln und Laufrad-Tests auf Rennrad-News.de beantworten.
Ein Rennrad-Laufradsatz besteht aus vielen einzelnen Bauteilen, die in der Summe eine komplexe Konstruktion mit vielen spezifischen Eigenschaften ergeben. Die Bauteile von außen nach Innen im Einzelnen:
Nur wenn alle Komponenten ein ähnliches Qualitätsniveau aufweisen und gut aufeinander abgestimmt sind, entsteht im Zusammenspiel der einzelnen Bauteile ein Laufradsatz mit den gewünschten Eigenschaften.
Noch vor wenigen Jahren waren Felgenbremsen der gebräuchliche Standard für Rennräder. Und obwohl die Scheibenbremsen immer stärker auf den Markt drängen, rollen die meisten Rennräder auf unseren Straßen noch mit Felgenbremsen durch die Gegend. Gebremst wird mit Gummi- oder Korkbelägen, die von außen den oberen Felgenrand „in die Zange“ nehmen. Das hat den Nachteil, dass die Bremsen bei Nässe oft nicht sofort ansprechen und sich langfristig gesehen nicht nur die Bremsbeläge, sondern auch die Felgenflanken abnutzen.
Die Scheibenbremse ist ganz klar auf dem Vormarsch! Viele Hersteller bieten ihre neuen Modelle oft nur noch mit den sogenannten Disc-Bremsen an. Diese haben den Vorteil, dass sie sehr schnell ansprechen und besser zu dosieren sind als Felgenbremsen. Zudem findet die Reibung zwischen Bremsscheibe und Belag und nicht mehr an der Felgenflanke statt. Was wiederum dazu führt, dass die Felgen in diesem Bereich nicht mehr so stabil gebaut werden müssen und Gewicht gespart werden kann. Zudem erhitzen sich die Felgen selbst bei langen Bergabfahrten nicht mehr, was im Extremfall zu geplatzten Schläuchen führen konnte.
Der Markt der Rennrad-Schaltungen wird aktuell von den beiden Komponenten-Herstellern SRAM und Shimano dominiert. Deshalb ist es kein Wunder, dass die meisten Laufradsätze mit entsprechenden Freilaufkörpern erhältlich sind.
28 Zoll ist die klassische Bezeichnung, mit der viele Jahre lang die typische Reifengröße von Rennrädern spezifiziert wurde. Die Angabe bezieht sich allerdings auf den Außendurchmesser der Rennrad-Reifen und ist deshalb recht ungenau. Deshalb sind aktuell für Felgen die Angaben laut der Europäischen Reifen- und Felgennorm ETRTO (European Tire and Rim Technical Organization) gebräuchlich.
Ebenso werden sogenannte „Französische“ Angaben verwendet. So hat ein aktuelles Standard-Laufrad die ETRTO Größe 622, die gleichzeitig auch den Innendurchmesser des Reifens in Millimetern angibt. Ebenso gebräuchlich ist die französische Bezeichnung 700C. Dabei entsprechen 700 Millimeter dem ungefähren Außendurchmesser des Reifens.
Das kommt ganz auf die verwendeten Materialien und die eingesetzten Technologien an. Während es bereits für 200 bis 300 Euro halbwegs ordentliche Rennrad-Laufradsätze der Einsteigerklasse gibt, ist die Preisspanne nach oben weit offen. Im High-End-Segment kann man schließlich auch Laufrad-Sätze im Gegenwert eines kompletten Rennrades der Mittelklasse finden.
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Eine nicht einfach zu beantwortende Frage. Fakt ist, dass frühere Nachteile von Carbonfelgen, wie sehr hohe Preise oder Hitzeempfindlichkeit in Kombination mit Felgenbremsen, durch neue Fertigungstechnologien und günstige Massenproduktion kaum noch relevant sind. Vor allem der breite Einsatz von Scheibenbremsen hat den Carbonfelgen einen weiteren Schub verliehen. Werden Scheibenbremsen verwendet, gibt es kaum noch einen Grund vom Einsatz von Carbonfelgen abzuraten. Richtig gebaut sind sie extrem stabil und trotzdem sehr leicht. Nachteil: Carbon kann derzeit kaum recycelt werden.
Als Aero-Laufräder bezeichnet man Laufrad-Sätze mit hohen Carbonfelgen ab ca. 40 mm Höhe. Für extreme Einsätze wie beim Zeitfahren oder Triathlon können die Felgenhöhen bis auf 100 mm anwachsen, gerbräuchlich sind jedoch eher Maße bis 80 mm Höhe. Auf dem Rennrad werden in der Regel nur Felgenhöhen bis zu 65 mm gefahren. Noch höhere Profile reagieren empfindlich auf Seitenwind und bringen mehr Gewicht mit sich.
Kurze Antwort: Jeder, der schnell unterwegs sein will. Die aerodynamische Wirkung von guten Hochprofil-Laufrädern ist durch viele Messungen im Windkanal und aufwendige Computersimulationen klar belegt. Die Aero-Vorteile überwiegen in fast allen erdenklichen Szenarien mögliche Einbußen durch ein eventuell höheres Gewicht.
Freilich bleibt der ausschlaggebende Faktor immer der Mensch im Sattel, wer jedoch Vorteile beim Material sucht, wird kaum an einem schnellen Laufradsatz vorbeikommen. Zumal sich in den letzten Jahren nicht nur die Aero-Effizienz verbessert hat, sondern auch Gewicht und Anfälligkeit für Seitenwind deutlich gesenkt werden konnten.
Selbstverständlich. Wo Bedarf ist, reagiert die Industrie und entwickelt spezielle Produkte. Zum Graveln geeignete Laufräder zeichnen sich vor allem durch eine hohe Robustheit, sowie in der Regel durch breitere Felgen aus. Da auf Gravel-Bikes in der Regel deutlich breitere Gravel-Reifen als auf dem Rennrad gefahren werden, sind auch die Gravel-Felgen etwas breiter als die reinen Straßen-Versionen. Das bringt den Vorteil, dass die Reifenflanken gerader stehen und die Reifen so vor allem in Kurven ein direkteres Fahrgefühl vermitteln. Hier drei Beispiele für Laufradsätze, die speziell für Gravel-Bikes entwickelt wurden:
In unseren jährlichen Nutzerbefragungen sind diese Marken auf den vorderen Plätzen vertreten:
Rennrad-News.de testet regelmäßig Laufradsätze aller Kategorien. Erfahrene Redakteure nehmen neue Produkte unter die Lupe und beurteilen ihre Eignung für verschiedenste Einsatzzwecke. So geben wir klare Einschätzungen und Empfehlungen für alle Rennrad-Fans.