Joaquim Rodriguez. Foto: Petit Brun.
Bereit nach 17 Kilometern gab es den ersten Ausreißversuch. Ein elfköpfige Gruppe hatte sich vom Feld gelöst, wurde durch die Arbeit von BMC aber schnell wieder gestellt. Es dauerte bis Kilometer 54, bis sich mit Dirk Bellemakers (Landbouwkrediet-Euphony) und Anthony Roux (FDJ-BigMat) zwei Fahrer vom Feld lösen konnten. Ihr größter Vorsprung betrug 4:45 Minuten. Dahinter versuchten immer wieder einzelne Fahrer zu den beiden aufzuschließen, allerdings blieb es dabei stets bei dem Versuch. Im Feld sorgten zur Hälfte des Rennens vor allem Katusha und SaxoBank für das Tempo.
50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung der beiden Ausreißer nur noch 2:52 Minuten. Besonders Roux musste zu diesem Zeitpunkt dem angeschlagenen Tempo Tribut zollen. Ein Krampf behinderte ihn und lies den Vorsprung der beiden weiter sinken. 42 Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand des Feldes noch ca. zwei Minuten, als sich Andy Schleck (RadioShack-Nissan) aus dem Feld heraus löste. An seinem Hinterrad folgten ihm Yury Trofimov (Katusha) und Dmitriy Fofonov (Astana).
Fünf Kilometer später hatte das Trio um Andy Schleck 20 Sekunden auf das Feld, in dem jetzt BMC für das Tempo sorgte, herausgefahren. Bellemakers‘ und Roux‘ Vorsprung betrug indes noch 1:54 Minuten. Bei der zweiten Passage der Muur stellte das Feld jedoch Schleck und seine beiden Mitstreiter und verkürzte den Rückstand auf die beiden Spitzenreiter auf 44 Sekunden.
Die Muur erwies sich bei der zweiten Überfahrt als Schlüsselstelle für das Feld, welches in mehrere kleine Gruppen zerfiel. Giovanni Visconti (Movistar) und Tom Slagter (Rabobank) setzten sich nach vorn hin ab und stellten 16 Kilometer vor dem Ziel die bis dato führenden Bellemakers und Roux. Drei Kilometer später war jedoch auch ihre Flucht vorbei und das Feld fuhr wieder geschlossen.
12 Kilometer vor dem Ziel begann es zu regnen. Während Fränck Schleck nach einem Platten versuchte, zurück ins Feld zu kommen, zeigten sich die Fahrer um Vorjahressieger Philippe Gilbert (BMC) aufmerksam an der Spitze. Vasil Kiryienka (Movistar) griff in diesem Moment aus dem Feld heraus an. Hinter ihm versuchte Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) die Lücke zu schließen. Nach dem erneuten Zusammenschluss attackierte Lars-Petter Nordhaug (Sky) und riss eine Lücke. Erneut setzte ihm Hesjedal nach. In der Folge fuhr das Duo bis sieben Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von sechs Sekunden heraus.
Im Feld sorgte fünf Kilometer vor dem Ziel Katusha für das Tempo, der Rückstand zu den beiden Spitzenreitern vergrößerte sich jedoch auf 11 Sekunden. Drei Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung von Hesjedal und Nordhaug 12 Sekunden. Der Kanadier versuchte sich von seinem norwegischen Mitsreiter zu lösen. Allerdings setzte Nordhaug nach und übernahm die Führung. Aus dem Feld versuchten Michael Albasini (GreenEdge) und Joaquim Rodriguez (Katusha) eine Konterattacke. Beide stellten den Norweger kurz darauf. In diesem Moment griff Rodriguez erneut an. Dahinter versuchte Gilbert die Lücke gemeinsam mit Vincenzo Nibali (Liquigas) und Jelle Vanendert (Lotto Belisol) zu schließen. Jedoch konnten sie weder den Spanier noch Albasini stellen und mussten sich mit dem Kampf um den letzten Podiumsplatz zufrieden geben. Die Muur de Huy erwies sich damit auch in diesem Jahr wieder als die Schlüsselstelle des Rennens. Rabobank-Fahrer Paul Martens rehabilitierte sich von seiner Vorstellung beim Amstel Gold Race und beendete das Rennen als bester Deutscher auf Platz 16.
Am Sonntag geht es mit Lüttich-Bastogne-Lüttich weiter. Wir werden euch im Vorhinein wieder mit einer Vorschau mit allen wichtigen Informationen versorgen.
Ergebnis Top 10:
1. Joaquim Rodriguez Oliver (Katusha) – 4:45:41
2. Michael Albasini (GreenEdge) – 0:00:04
3. Philippe Gilbert (BMC) – s.t.
4. Jelle Vanendert (Lotto Belisol) – s.t.
5. Robert Kiserlovski (Astana) – 0:00:07
6. Daniel Martin (Garmin-Barracuda) – 0:00:09
7. Bauke Mollema (Rabobank) – s.t.
8. Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) – s.t.
9. Diego Ulissi (Lampre – ISD) – s.t.
10. Jurgen Van Den Broeck (Lotto Belisol) – 0:00:11
Flèche Wallonne Fiminin
Vor dem Rennen der Herren wurde das Rennen der Damen ausgetragen. In diesem setzte sich die Evelyn Stevens durch, die in diesem Jahr für das deutsche Team Specialized-Lululemon startet. Sie siegte mit vier Sekunden Vorsprung vor Marianne Vos (Rabobank) und Linda Villumsen (GreenEdge-AIS), die im Ziel zwanzig Sekunden Rückstand aufwies.
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