Lazer Z1 KinetiCore – Ausprobiert! Der neue Lazer Z1 KinetiCore Rennrad-Helm geht in vielen Bereichen eigene Wege, denn die Belgier haben einen eigenen patentierten Rotations-Aufprallschutz und ein ungewöhnliches System zum Verstellen der Größenanpassung. Wir haben den Helm für unsere Artikelserie “Ausprobiert” praktisch erprobt. Dort findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben.
Lazer Z1 KinetiCore kurz und knapp
- Rennrad-Helm mit patentiertem Rotations-Aufprallschutz
- „Advanced RollSys“-Weiteneinstellung
- Bewegliches Stirnband
- Einstellsystem auf der Oberseite schafft Platz für Langhaar-Frisuren
- Virginia Tech 5-Star-Rating
- Integriertes Brillen-Dock
- Gewicht 233 g (gewogen Größe M)
- Größen S (52–56 cm), M (55–59 cm), L (58–61 cm)
- Farben Weiß, Schwarz, Titanium, Flash Orange, Cosmic Blue
- Preis 259,95 € UVP
- Infos www.lazersport.com
In der Hand
Nimmt man den Lazer Z1 KinetiCore zum ersten Mal in die Hand, fällt natürlich das geringe Gewicht auf. Mit 233 Gramm auf unserer Redaktionswaage ist der Z1 zwar etwas schwerer als die Herstellerangabe von 220 Gramm, doch er ist dennoch einer der leichtesten Rennrad-Helme mit integriertem Rotations-Aufprallschutz. Bei Lazer stammt diese Technologie allerdings nicht von Mips, denn die Belgier haben mit KinetiCore ein eigenes System im Einsatz.
Bei diesem kommen keine zusätzlichen Teile oder gar zwei Schalen zum Einsatz, die sich gegeneinander verschieben lassen, sondern Lazer gestaltet den EPS-Schaum an der Innenseite des Helmes so, dass er sowohl Aufprall- als auch Rotationskräfte optimal absorbieren soll. Blickt man in den Helm, fallen die vielen Aussparungen im EPS Schaum auf, die zu einer Art gerippten Oberfläche führen. Die recht kleinen hervorstehenden Elemente sollen sich bei einem Aufprall leichter verformen lassen, um die dabei auftretende Energie abzubauen. Und zwar sowohl die gerade einwirkenden Kräfte als auch die Rotationskräfte.
Mit diesem System will Lazer die Sicherheit erhöhen und gleichzeitig Material und damit auch Gewicht einsparen. Als weiteren angenehmen Nebeneffekt verbessert sich durch die vielen Kanäle im Material die Belüftung. Ob dieses System bei einem Sturz die versprochenen Vorteile garantieren kann, können wir nicht beantworten, beim bestimmungsgemäßem Gebrauch trägt sich der Helm jedenfalls sehr angenehm und die spezielle Struktur des Helminneren ist beim Tragen nicht zu spüren.
Eine weitere Besonderheit des Lazer Z1 KinetiCore ist die Platzierung der Größenanpassung. Sie erfolgt nämlich nicht wie üblich über ein Einstellrad, das sich direkt am Hinterkopf befindet, sondern über eine Einstellrolle, die an der hinteren Oberseite des Helmes platziert ist. So kann das Einstellband am Hinterkopf schmaler gestaltet werden und soll so Platz für Langhaar-Frisuren schaffen. Ob dies tatsächlich einen Vorteil bringt, kann ich aufgrund mangelnder Haarpracht weder bestätigen noch verneinen.
Die Verarbeitung des Lazer Z1 KinetiCore ist einwandfrei. Die einzelnen Bestandteile des Helmes sind passgenau zusammengeführt und ergeben einen sehr hochwertig wirkenden Rennrad-Helm. Am Heck kann per Direct Mount ein kompatibles LED-Rücklicht von Lazer installiert werden. Zudem gibt es im Zubehör von Lazer eine sogenannte Aero-Shell, eine aufsteckbare Kunststoff-Hülle, mit der sich eine komplett geschlossene Helmoberfläche ergibt. Ideal bei Regen oder Kälte. Zudem wird natürlich die Aerodynamik des Helmes verbessert, allerdings auf Kosten der dann nicht oder kaum mehr vorhandenen Belüftung.
Auf dem Kopf
Schon beim ersten Anprobieren fällt schnell auf, dass der Lazer Z1 KinetiCore ein sportlicher Helm ist. Die Schale sitzt eng am Kopf, die Polster wirken eher spartanisch. Sie sind jedoch so geschickt platziert und vom Material her so ausgelegt, dass sich der Helm auch auf langen Touren sehr bequem trägt. Ich konnte während des Testes über mehrere Wochen hinweg nie spüren, dass die Helmschale an vielen Stellen nicht aus durchgehendem Material, sondern aus einzelnen kleinen „Blöcken“ besteht.
Der hintere Helmgurt, ist anders als bei vielen anderen Helmen nicht durchgehend gestaltet, sondern fix an der Helmschale befestigt. Auch der Punkt, an dem der vordere und hintere Gurt zusammengeführt werden, ist fix vernäht und kann nicht verstellt werden. Lediglich die Gurtlänge am Hals kann auf der rechten Seite verstellt werden. Für mich hat die Auslegung der Gurte wunderbar gepasst. Nichts hat gestört, gedrückt oder gescheuert, zudem gab es keine nervige Fummelei mit der Ersteinstellung. So soll es sein.
Der Klickverschluss ist klein und spartanisch, lässt sich jedoch dank großer Aussparungen für die „Drucktasten“ komfortabel bedienen. Auch mit Handschuhen lässt sich der Verschluss zuverlässig öffnen und schließen. Der Sitz der Weitenanpassung am Hinterkopf kann in fünf Positionen verstellt werden und deckt ein breites Einstellspektrum ab. So sollte jeder eine passende Position finden.
Die Weitenanpassung über das Einstellrad erfolgt intuitiv. Das Drehrad ist breit und gut zugänglich, dank einer gut konturierten Oberfläche rutscht man auch mit schwitzigen Fingern nicht ab. Ebenso lässt sich das Drehrad auch mit Handschuhen gut bedienen. Die Anpassung der Weite erfolgt stufenlos und ohne spürbare Rasterungen. Das ist zunächst etwas ungewohnt, weil man das Gefühl hat, dass sich die eingestellte Position wieder von allein verstellen könnte, dem ist jedoch nicht so. Die einmal eingestellt Passform bleibt, wie sie ist, auch wenn man den Helm mehrmals ab und wieder aufsetzt. Auch während der Fahrt kann die Weitenanpassung einfach und komfortabel über das Drehrad bedient werden.
Sowohl der Tragekomfort als auch die Belüftung ist hervorragend. So kann der Lazer Z1 KinetiCore auch auf langen Touren bei vorsommerlichen Temperaturen überzeugen. Bei großer Hitze konnte ich den Helm nicht testen, die vielen Lüftungsöffnungen sprechen jedoch dafür, dass ein Hitzestau auch dann zuverlässig vermieden werden sollte. Die Passform des Lazer Z1 KinetiCore hat für mich einwandfrei gepasst. Auch auf langen Ausfahrten gab es keine Druckstellen am Kopf oder sonstige Irritationen. Über und hinter den Ohren bleibt genug Platz für lange Brillenbügel, so gab es auch in Kombination mit großzügig dimensionierten Rennrad-Brillen keine Kompatibilitätsprobleme. Das angedachte Brillendock, hat im Praxis-Test allerdings nur mit manchen Brillen funktioniert.
Fazit von Rennrad-News.de
Der Lazer Z1 KinetiCore Rennrad-Helm ist toll verarbeitet, sehr leicht, trägt sich angenehm und verfügt über einen integrierten Rotationsschutz. Zusammen mit einer effektiven Belüftung erfüllt er alle Ansprüche im Lastenheft an einen erstklassigen Kopfschutz zum Rennradfahren. Die Größenanpassung über ein Einstellrad am Hinterkopf ist ungewöhnlich und mag für Menschen mit langen Haaren einen zusätzlichen Vorteil bringen. Kurzhaar-Träger haben zumindest keinen Nachteil dadurch. In Kombination mit einem – für diese Klasse – verhältnismäßig günstigen Preis, steht einem Kauf nichts im Wege.
Weiterlesen
Weitere kurze Tests aus der Serie Ausprobiert findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!
Zum Weiterstöbern empfehlen wir dir die fünf neuesten Beiträge in unserer Serie Ausprobiert.
- Canyon CFR Rennrad-Helme – Ausprobiert!: Aero und Highbar für Speed und Sicherheit
- CHPO Luca Rennrad-Brille – Ausprobiert: Gute Sicht für kleines Geld?
- Neuer Continental Aero 111 Reifen im Test: Macht schneller als ein Aero-Laufrad allein
- Der neue Wahoo Trackr – Ausprobiert!: Wahoo Brustgurt jetzt mit Akku
- Neue DT Swiss GRC 1100 Gravel-Laufräder im Test: Abenteuer oder Rennen?
6 Kommentare