Die Olympischen Spiele auf dem MTB gehen vor für Mathieu van der Poel. Trotz der jüngsten Erfolge auf der Straße und gestern mit dem WM-Titel im Cyclocross steht der Kampf um XC-Gold in Tokyo ganz oben auf der Agenda des Supertalents. Auch Tour de France-Ambitionen müssen sich notfalls unterordnen. Das sagte der Niederländer gestern in einer Pressekonferenz. Hier die Statements des frisch gebackenen CX-Weltmeisters zum Rennen gestern und der Saison auf MTB, Cyclocrosser und Rennrad.
Zur Feier des vierten Weltmeistertitels: „Wie ich gestern schon gesagt habe, es war eine sehr spezielle Weltmeisterschaft für mich. Es fühlte sich wirklich merkwürdig an nach der Zielankunft. Kein Publikum, das einen anfeuerte, kein großer Empfang, jeder ging einfach nach Hause. Zu Hause habe ich einfach eine Pizza mit meiner Freundin gegessen.“
Ist der vierte WM-Erfolg anders als der 1. oder 3. Titel? „Es ist natürlich immer etwas ganz Besonderes, einen WM-Titel zu gewinnen. Der erste WM-Gewinn sticht aber schon heraus.“ Außerdem seien das Rennen und der Sieg in Bogense, Dänemark, etwas ganz Spezielles gewesen, weil dort vorher erhoffte Siege ausblieben und sehr hoher Druck auf seinen Schultern gelegen habe. In die Wettkämpfe in Ostende sei er aber entspannt gestartet. Einen Grund dafür sieht er in seiner Trainingsplanung: „Ich werde besser und besser darin, mich ganz gezielt auf ein spezielles Rennen vorzubereiten.“
Ich fühle mich kein bisschen müde.
Cyclocross und die Straßensaison: Jetzt nach den Weltmeisterschaften fühle er sich „kein bisschen müde“. „Ich kann den Beginn der ersten Rennen kaum erwarten“, sagt er. „Radfahren ist alles, was wir im Moment machen können.“ Die nächsten großen Ziele auf der Straße seien die Frühjahrsklassiker in Italien und natürlich die Flandernrundfahrt. In die Saison startet er bei der UAE-Tour.
XC-Mountainbike, Tour de France und Olympia: „Die Chance bei den Olympischen Spielen zu starten, ist wichtiger für mich als die Tour. Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, die Tour de France auszulassen. Ich bin mir klar, dass ich ein Rennradfahrer mit vielen Privilegien bin. In 3 Disziplinen, Mountainbike, Cyclocross und Straße, starten dürfen sonst nicht viele.“ Der erste Plan sei gewesen, die Tour auf jeden Fall zu Ende zu fahren. Aber wenn es nicht zu Olympia passe, gäbe es Überlegungen, am 2. Ruhetag auszusteigen.
Ich werde mich auf dem MTB auf die Tour de France vorbereiten.
Mountainbike-Training „Ich werde mein Training passend zu Olympia auf das MTB konzentrieren. Ich werde mich auf dem MTB auf die Tour de France vorbereiten. Die Form ist für mich am wichtigsten. Ich habe gezeigt, dass ich mich an das Fahrrad schnell anpassen kann. Aber ich muss meine Mounteinbike-Skills wieder verbessern. Ich habe letzte Saison irgendwann gemerkt, dass meine Fähigkeiten auf dem MTB nicht mehr dieselben waren.“ Unter anderem stehe in der Vorbereitung ein Trainingscamp in Livigno auf dem Plan.
Ich muss 110 % meiner Form haben, um Wout van Aert zu schlagen, ich brauche ihn.
Über sein Verhältnis zu Wout van Aert: „Wir haben vor dem Rennen nicht geredet. Im Rennen war dann schnell klar, dass die beiden stärksten Fahrer vorne fahren. Es spielt wirklich eine wichtige Rolle, dass Wout mich dazu bringt, meine Grenzen immer ein Stück weiter zu verschieben. Es ist wirklich cool, jemanden wie ihn [im Feld] zu haben. Ich muss 110 % meiner Form haben, um Wout van Aert zu schlagen, ich brauche ihn. Unter den Anderen sind auch sehr starke Fahrer, die mich auch schlagen können, aber wir beide sind die Stärksten.“
Über die nächste Cyclocross Weltmeisterschaft in den USA: „100 %. Ich denke, ich werde sie fahren.“
Über seine Zukunft im Cyclocross: „Es wird jede Saison unwichtiger, aber ich werde weiter machen. Ich werde zu den Weltmeisterschaften kommen, so lange, wie es möglich ist. Es macht mir Spaß! Es ist perfekt für mich, in Top-Form zur Weltmeisterschaft zu kommen, das hat sich bewährt.“
Die Aussagen wurden während einer Pressekonferenz notiert und aus dem Englischen und Niederländischen übersetzt.
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