Als Mathieu van der Poel 2015 seinen ersten Elite-WM-Titel gewann, galt der Belgier Erik de Vlaeminck mit sieben Siegen zwischen 1966 und 1973 noch als unerreichbare Legende. Neun Jahre später rollt der 29-Jährige selbst als Rekord-Co-Champion über die Ziellinie.

Der Alpecin-Deceuninck-Star setzte sich früh vom Feld ab und ließ auch Wout Van Aert, der trotz anderer Saisonplanung kurzfristig noch bei der WM an den Start gegangen war, in einer Schlammschlacht zurück, die durch eisige Temperaturen und rutschige Kurven geprägt war. Sein siebter Titel festigt Van der Poels Ruf als einen der größten Crosser aller Zeiten.
Es ist ein Rekord, der schon seit langer, langer Zeit stand. Wenn man anfängt, in der Elite-Kategorie Rennen zu fahren, hofft man, eines Tages [Weltmeister] zu sein, aber man käme niemals auf die Idee, siebenfacher Weltmeister zu werden, es ist also auch für mich etwas besonders.
Mathieu van der Poel

Eingefahren hat van der Poel seinen siebten Cyclocross WM-Titel dabei mit dem Canyon Inflite CFR – und konnte mit dem Bike insgesamt sechs seiner sieben Titel für die Koblenzer einfahren.
Doppeltriumph für Canyon-Nachwuchs
Während MvdP im Elite-Rennen triumphiert, setzten zwei junge Canyon-Profis die Erfolgsserie fort: Tibor Del Grosso verteidigte seinen U23-WM-Titel mit einer Solo-Flucht über drei Runden (hier seht ihr das Arbeitsgerät von Tibor del Grosso). Noch spektakulärer war der Sieg von Zoe Bäckstedt – die Britin stürzte früh, kämpfte sich zurück und siegte trotz gebrochenem Sattel. „Ich dachte erst, alles ist vorbei“, sagte die 19-Jährige, „aber das Bike hat mich nicht im Stich gelassen.“
Anmerkung: In einer ursprünglichen Version des Artikels vom 3.02. war Tom Pidcock noch als Konkurrent aufgeführt. Das haben wir korrigiert.
Kann van der Poel bald den alleinigen Rekord holen – oder wird De Vlaemincks Erbe weiterleben?
25 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSprint sehe ich MVDP vorn, auf dem MTB technisch ganz klar Pidcock.
Gibt aber im MTB-Lager nicht nur den - bei den arrivierten XCO-Piloten sind ein paar unterwegs, die MVDP zumindest technisch ganz sicher Paroli bieten können oder mM sogar als stärker einzustufen sind, je nach Kurs.
Im Gesamtpaket incl. Power sieht das dann natürlich wieder anders aus.
Jetzt möchte ich doch nochmal kurz zu Wout schreiben:
Da ist der eines der größten CX-Talente aller Zeiten, hätte in den letzten Jahren fast alle Rennen problemlos gewonnen, fährt enorme Abstände zu allen anderen heraus - und dann ist da einfach dieses Jahrhunderttalent, das genau während Wout's Karriere aktiv ist und ihm fast jedesmal die Butter vom Brot nimmt...
Ich bin ja Mathieu-Fan - aber die Motivation von Wout finde ich sehr beeindruckend!
Ich ziehe meinen Hut ;-)
Insgesamt sieben WM-Titel von MvdP und davon 6 mal nahezu in Folge von 2019 bis 2025 (außer in 2022 Pidcock, allerdings da auch ohne Teilnahme von MvdP) ist schon eine sehr beeindruckende (fast schon erdrückende!) Leistung!
Wout war in der Zeit davor von 2016 - 2017 durchaus auch erfolgreich und hat 3 mal in Folge Gold eingefahren! Dass Wout in 2025 noch kurz entschlossen an der WM teilgenommen hat, finde ich zeigt Sportsgeist. Ich würde vermuten, dass ihm vorher klar war, dass er gegen MvdP nicht viel reißen kann (außer MvdP hat einen schlechten Tag) aber er wollte es ihm vielleicht auch nicht zu leicht machen, sich seinen 7.ten WM Titel zu holen.
Ich denke, er war es auch seinen Fans "schuldig" sich hier nochmal zu "zeigen" und Kampfeswillen zu beweisen....
Gehe davon aus, dass wir zukünftig nur noch wenig Gelegenheit haben werden, diese beiden Superstars im direkten Infight im CX zu sehen...
...aber hejh, kein Grund wehmütig zu sein! 😅
Es gibt ja immer noch die Frühjahrsklassiker und die Grandtours, bei denen die beiden bestimmt noch für die ein oder andere Überraschung gut sein werden.
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