MET Manta Mips – kurz und knapp
- Nachfolger des MET Manta jetzt mit Mips-C2 System
- 3-4 Watt Einsparung gegenüber dem Vorgänger
- Magnetischer Fidlock Verschluss
- Lufteinlässe 15
- Gewicht 242 g in Größe M (gewogen)
- Größen S (52-56), M (56-58), L (58-61)
- Preis 250 € UVP
- Infos www.met-helmets.com
MET hat den neuen Manta Mips Anfang März vorgestellt und damit geworben, dass er rund 3-4 Watt Ersparnis gegenüber seinem Vorgänger bringen soll. Ebenso soll der Aerohelm den Mitbewerbern in Sachen Luftwiderstand überlegen sein.
Da der Met Manta Mips kein ausgesprochener Aero-Spezialist zum Beispiel für Zeitfahren ist, sondern eher ein stark aerodynamisch optimierter Rennrad-Helm, haben wir uns ein Testexemplar bestellt und in der Praxis ausprobiert, ob der Manta Mips ein Helm für jeden Tag oder doch mehr für spezielle Anlässe ist.
MET Manta Mips – in der Hand
Wenn man den MET Manta Mips zum ersten Mal in die Hand nimmt, fällt sofort auf, dass er relativ leicht ist. Aero-optimierte Helme sind tendenziell meist etwas schwerer als sportlich orientierte Helme die eher auf perfekte Belüftung hin optimiert wurden. Grund dafür ist in der Regel ein Verzicht auf allzu viele Lüftungsöffnungen, denn diese verschlechtern den Windfluss um den Helm. Mehr Helm bedeutet jedoch auch mehr Gewicht.
Der Manta Mips ist in diesem Helm-Segment jedoch eine erfreuliche Ausnahme. Mit 242 Gramm auf der Waage ist der Italiener deutlich leichter als viele Konkurrenten in dieser Kategorie. Rein optisch ist das nicht zu erkennen, denn die Helmschale ist – typisch für aero-optimierte Helme – relativ stark geschlossen. Vor allem an der Front und auf der Oberseite finden sich nur wenig Lüftungsöffnungen.
Ganz im Gegensatz dazu erscheint das Heck des Helmes. Hier dominieren große Öffnungen, die Formgebung erinnert an aerodynamische Diffusor, wie sie an Supersportwagen und Formel 1 Boliden zu finden sind. Optisch ist der Manta Mips also zumindest für Menschen, die sich mit dem Thema befassen, klar als Aero-Helm zu erkennen.
Mips System soll Sicherheit erhöhen
Mips kommt beim neuen Manta zum ersten Mal zum Einsatz, der Vorgänger verzichtete noch darauf. Das System soll im Falle eines Sturzes die einwirkenden Rotationskräfte auf den Kopf und vor allem auf das Gehirn reduzieren, und somit schwerwiegende Verletzungen reduzieren helfen.
Beim MET Manta Mips ist die „schwimmend“ aufgehängte Kunststoffschale durch die auffällige gelbe Farbe gut zu erkennen. Sie lässt sich leicht mit einem Finger gegenüber der Helmschale verschieben, so wird auch in der Hand die Wirkungsweise deutlich. Die Form ist dabei speziell an den Manta angepasst, sodass die Lüftungskanäle des Helmes nicht verdeckt werden.
Filigranes Innenleben
Das System zur Anpassung an die Kopfgröße besteht aus einem umlaufenden Kopfband mit einem Drehversteller, der in beide Richtungen sehr einfach zu bedienen ist. Um Gewicht zu sparen, ist das gesamte Konstrukt sehr filigran gestaltet, ohne dabei einen zerbrechlichen Eindruck zu machen.
Vielmehr wirkt sowohl der Weitenversteller als auch das gesamte „Innenleben“ des Manta sehr hochwertig und zuverlässig. Zu diesem positiven Eindruck trägt auch die leicht zu verstellende, vierstufige Höhenanpassung bei.
Fidlock Magnetverschluss erhöht Komfort
Die Gurtanpassung an den Dreiecks-Verstellern ist zwar etwas fummelig, sie muss zum Glück jedoch in der Regel nur einmal vorgenommen werden. Einmal eingestellt, bleiben die Gurte auch dort, wo man sie haben möchte. Positiv hervorzuheben, ist der Fidlock Magnetverschluss, der absolut problemlos seine Dienste tut und den Komfort am MET Manta Mips enorm erhöht.
Wer schon mal mit klammen Fingern Probleme hatte, den üblichen Druckverschluss am Helm zu öffnen wird diese Ausstattung umso mehr zu schätzen wissen. Einfach beide Teile auseinander schieben und schon ist der Verschluss geöffnet. Bedenken bezüglich einer ungewollten Öffnung sind übrigens unbegründet, das System hat im Test narrensicher und ohne jedes Problem funktioniert.
MET Manta Mips – auf dem Kopf
Gute Passform, hoher Komfort
Wir empfanden die Passform des MET Manta Mips als gut und größengerecht. Mittels der sehr einfach zu bedienenden Weitenverstellung per Drehrad lässt sich der Helm einwandfrei an die eigene Kopfform anpassen, der Höheneinsteller bringt die Halteeinrichtung dabei in vier Stufen an die richtige Position. Die interne Gurtführung wirkt auf den ersten Blick sehr einfach gelöst, sie bringt jedoch keine Komforteinbußen.
Die Polsterung sieht zwar spartanisch aus, erfüllt ihre Aufgabe jedoch einwandfrei. Auch bei langen Ausfahrten von vier Stunden und mehr verursachte der Manta Mips im wahrsten Sinne des Wortes keine Kopfschmerzen. Zu diesem positiven Erlebnis trägt sicher auch das relativ niedrige Gewicht bei.
Vorsicht mit der Rennrad-Brille
Die Helmschale des Manta Mips ist hinter den Ohren relativ weit nach unten gezogen. Das wirkt sicher und ist beim Tragen nicht zu spüren, allerdings kann es bei manchen Rennrad-Brillen zu Kontakt-Problemen führen. So hatten wir im Rahmen unseres großen Test von 16 Rennrad-Brillen bei einzelnen Modellen mit langen oder breiten Bügeln die Situation, dass die Bügelenden an der Helmschale des Manta Mips anstießen. Meistens rutschten die Bügel zwar unter die Schale, doch in manchen Fällen ließ sich die Brille nicht optimal positionieren.
Wer also eine Brille mit langen, geraden Bügeln verwendet, sollte Helm und Brille vor dem Kauf zusammen anprobieren. Ein Tipp, der generell vor unliebsamen Überraschungen schützt und sicherstellt, dass Helm und Brille gut harmonieren.
Ausreichende Belüftung
Ist die Belüftung am MET Manta Mips genauso gut wie an einem Helm mit deutlich mehr Lüftungsöffnungen oder einem Modell, das speziell zur optimalen Belüftung konstruiert wurde? Klare Antwort: Nein. Allerdings ist es auch nicht so, dass einem unter dem Manta Mips sofort die Birne kocht. Wir empfanden die Lüftung im Test als durchaus ausreichend, zumindest an Tagen, an denen die 30 Grad Marke nicht gerissen wurde.
Interessanterweise ist es nach unserer Erfahrung so, dass die Durchlüftung bei Bummeltempo eher mäßig ist, bei zunehmender Geschwindigkeit aber immer effektiver wird. Offensichtlich scheint die Aerodynamik des Manta Mips also tatsächlich zu funktionieren. Sprich, wer schnell unterwegs ist, behält einen kühlen Kopf.
Letztlich funktioniert der Helm auch an warmen Tagen einwandfrei. Wer jedoch ein hervorragend belüftetes Modell für Bergetappen im Hochsommer sucht, sollte sich woanders umschauen. Insgesamt betrachtet, ist MET der Kompromiss zwischen einem reduzierten Windwiderstand (den wir im Test nicht überprüfen konnten) und dennoch ordentlicher Belüftung gut gelungen. Die Kühlung beim Manta Mips ist deutlich besser als bei einem reinen Aerohelm, wie er zum Beispiel gerne beim Zeitfahren oder im Triathlon eingesetzt wird.
Fazit von Rennrad-News.de
Gute Aerodynamik gibt es in der Regel nicht umsonst, da ist auch der MET Manta Mips keine Ausnahme. Die Einbußen in Sachen Belüftung sind allerdings überschaubar und bezüglich des Gewichts gibt sich der Italiener keine Blöße. Wer also auf der Suche nach einem schnellen Rennrad-Helm mit Aero-Vorteil ist, sollte sich den Manta Mips mal näher anschauen. Er ist ein toller Kompromiss zwischen einem auf perfekte Belüftung ausgelegeten Helm und einem reinen Aero-Helm. Wenn auch noch die Brille passt und der Preis von 250 Euro keine Bauchschmerzen bereitet, steht einem Kauf nichts im Wege.
Pro / Contra
Stärken
- gute Aerodynamik
- niedriges Gewicht
- hoher Komfort
- hohe Qualität
Schwächen
- hoher Preis
- eingeschränkte Belüftung
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26 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumFür mich ist der Helm perfekt und hat die ganze Zeit ausreichende Kühlung geboten. Ich würde ihn auf jeden Fall wieder kaufen. Ich bin auch bei allen Fahrten im Sommer mit Kappe gefahren (dann fließt der Schweiß weniger ins Gesicht). Da ich genau wie Du auch mal 4-5h Fahrten draußen mache, hätte ich einen Hitzestau vermutlich schon bemerkt.
Ein super Helmkonzept
Ich fahre seit 5 Jahren (!) den Vorgänger (einfach Manta ohne MIPS). Ich trage ihn auch im Alltag (mit Neon-Helmcover als Schutz und für bessere Sichtbarkeit). Es zeigt sich - analog der Schilderungen im Artikel - dass der "Venturi-Effekt" des Helmes erst bei höheren Geschwindigkeiten in Gang kommt. Ich bin heute z.B. einen Tria Sprint damit gefahren und bei den hohen Geschwindigkeiten liegt die Strömung absolut perfekt an. "Erschöpftes" nach unten gucken verzeiht der Helm im Gegensatz zu den "Langnasen" ebenfalls- mein Giro Advantage geht aufs Altenteil. Hingegen liegt die Strömung im Alltag (bis ca. 25 km/h) überhaupt nicht richtig an: In Folge dessen rauscht es sogar laut an den Ohren und Gespräche mit Mitfahrern sind nicht leicht. Mit Helmcover ist es nochmal schlimmer. Zieht man während der Fahrt bei mindestens 20-25km/h probehalber das Cover ab, verändert sich die Charakteristik komplett, die Strömung beginnt, die Belüftung ist hervorragend (subjektiv besser als hier beschrieben: Ich fahre den Helm auch bei 35 Grad in der Sonne mit Vollgas sehr angenehm). Mein nächster Helm ist bestimmt wieder ein MET und meiner Tochter hab' ich einen MET Rivale verpasst (Tipp in Preis/Leistung - In Tadej Pogacars UAE Team wird der Rivale neben dem Manta und dem Trenta gefahren). Summa summarum: Haltbar, super Passform, einfache Ratschenbedienung, aerodynamisch wenn's drauf ankommt, ausreichend belüftet, sehr leicht und unprätentiös im Auftritt.
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