Kein MTB bei Olympia für Van der Poel Fokus auf Tour de France und Straße

Der niederländische Allround-Radprofi Mathieu van der Poel hat sein Sommerprogramm bekannt gegeben und wird sich diesen Sommer auf die Kombination aus Tour de France und dem olympischen Straßenrennen in Paris konzentrieren. Das bedeutet, dass er nicht wie ursprünglich geplant an den olympischen Mountainbike-Wettbewerben teilnehmen wird.
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Komplexe Entscheidungsfindung

Van der Poel spielte offenbar eine Weile mit dem Gedanken, sich vollständig dem Mountainbiken bei den Olympischen Spielen in Paris zu widmen. Er hatte bereits sein Ticket für das Rennen in der Tasche und wollte sich durch einige Weltcup-Rennen darauf vorbereiten. Doch als im letzten Sommer die Strecke für das Straßenrennen bekannt gegeben wurde und er erkannte, dass auch dort Chancen auf eine olympische Medaille bestehen, wurde die Entscheidung schwieriger. „Nur das Straßenrennen? Nur Mountainbiken? Oder beides? In Kombination mit der Tour de France, die ich persönlich für die beste Vorbereitung auf die Spiele halte“ so van der Poel.

MTB Paris ohne van der Poel

Nun also fiel die Entscheidung: Van der Poel wird auf das Mountainbiken verzichten und sich auf das Straßenrennen in Paris konzentrieren, kombiniert mit der Tour de France. „Sagen wir, ich habe das Logischste gewählt“, sagte der amtierende Weltmeister. „Mein erstes Halbjahr war ziemlich lang. Erst die Cyclocross-Saison, nach einer kurzen Pause das Training für die Frühjahrssaison und dann bis Lüttich-Bastogne-Lüttich. Wenn ich mich jetzt voll auf das Mountainbiken konzentrieren und perfekt vorbereitet sein will, müsste ich bereits nächstes Wochenende in Nove Mesto, dem tschechischen Weltcup-Rennen, starten.“

In Absprache mit seinem Team hat van der Poel sich für eine längere Ruhepause entschieden, nach der er sich ohne Zeitdruck auf die Tour de France und das olympische Straßenrennen vorbereiten kann. „Und das Mountainbiken? Wer weiß, was 2028 in Los Angeles noch möglich ist? Das ist noch weit weg, aber dann bin ich in einer anderen Phase meiner Karriere. Vielleicht kann ich dann alles auf das Mountainbiken setzen. Dieses Jahr ist die Kombination einfach zu schwierig“, erklärt van der Poel weiter.

Motivation und Ziele

Die Tatsache, dass er derzeit im Regenbogentrikot fährt, hat auch eine Rolle gespielt. „Es ist ein besonderes Jahr. Als Weltmeister möchte ich so oft wie möglich in diesem Trikot fahren. Deshalb möchte ich die Tour de France nicht verpassen. Und im vergangenen Jahr hat sich die Tour als gute Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften erwiesen.“

Aktuelles Training

Mathieu van der Poel hat inzwischen das Training in Spanien wieder aufgenommen. Ein Wettkampf vor der Tour steht nicht auf dem Plan. „Ich gehe eine Woche später als der Rest unserer Tour-Mannschaft ins Höhentraining nach La Plagne. Danach mache ich einige individuelle Trainingseinheiten bis zum Start der Tour in Florenz. Wir haben mittlerweile genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass ich einmal im Wettkampf schnell meine Form finde. In der Tour hoffe ich, meinem Teamkollegen Jasper Philipsen bei der Jagd auf Etappensiege und ein mögliches grünes Trikot zu helfen. Und mein Ziel ist es, dieses Jahr selbst eine Etappe zu gewinnen. Letztes Jahr wurde ich krank, als es einige Etappen gab, bei denen ich Chancen hatte. Hoffentlich bleibt mir das in dieser Ausgabe erspart.“

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Infos: Team Alpecin Deceuninck – Titelbild: Andy Vathis für MTB News

14 Kommentare

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  1. Ich glaube ihm ist klar das Aufwand und Ertrag für das eine MTB Rennen nicht zusammen passen. Mal abgesehen von Quali und Strecke.
    Eigentlich hat er ja noch eine Rechnung offen mit dem olympischen MTB-Rennen oder er hat so schlechte Erinnerungen daran, dass er sich das nicht mehr antun möchte 🙂
  2. Kann mir wer erörtern wie der Autor darauf kommt? Er fuhr seit den Olympischen Spielen 2021 nur noch die erste halbe Runde bei der WM in Glasgow 2023, somit dürfte er keine UCI Punkte für den Start haben, respektive "schlecht" stehen die Niederlande da - ein u23 Fahrer haut halt auch nicht alles raus..

    Fakt ist folgender: der letzte Bewerb sich zu qualifizieren ist das kommende Nove Mesto. Die Qualifikationsrichtlinien besagen neben 2 Quotenplätzen für den Gastgeber Frankreich, kontinentale Meister (EM war am vergangenen Wochenende, da fuhr er auch nicht mit) folgendes

    Anhang anzeigen 1441431

    Die Niederlande belegen zur Zeit Platz 26 mit 999 Punkten und auf Rang 19 Tschechien mit 1805 Punkten fehlen ihnen 806 Punkte.
    Für einen Weltcupsieg bekommt man 250 Punkte, für einen Sieg im Shorttrack 80 Punkte. Das heißt man könnte maximal 330 Punkte holen. Entweder bin ich komplett eine Flasche was Kopfrechnen betrifft, aber 330 Punkte sind weniger als 806 Punkte bzw da bleiben 476 Rest meines Erachtens nach (ich gebs zu, dass war sicherheitshalber mit dem Taschenrechner). Er hätte natürlich auch noch das ein oder andere C1 Rennen auf dem Weg mitnehmen können, wie am Wochenende in Haiming, aber da bekommst auch nicht 5000 Punkte.

    Ich täte behaupten, das war bisserl mediale Schönrederei und keiner hats überprüft. Ging sich auch bei Sagan nur theoretisch aus, auch vor den Herzproblemen.

    Man kann sich nicht nur über die Rangliste qualifizieren sondern auch über Ergebnisse bei der WM (oder bei kontinentalen Meisterschaften). Die zwei bestplatzierten, noch nicht qualifizierten Nationen können so über das Elite oder U23 Rennen je einen Startplatz erhalten.

    Tom Schellekens wurde beim U23 WM Rennen Fünfter und weil die Fahrer vor ihm für bereits qualifizierte Nationen fahren, haben die Niederlande einen der beiden Olympiastartplätze erhalten.
  3. Eigentlich hat er ja noch eine Rechnung offen mit dem olympischen MTB-Rennen oder er hat so schlechte Erinnerungen daran, dass er sich das nicht mehr antun möchte 🙂
    Ich glaube er hätte selbst bei guter Startposition gegen die Spezies keine Chance unter die Top5 zu kommen, selbst wenn das Rennen für ihn problemfrei laufen würde. Alle schauen auf ihn, heißt er kann nur verlieren. Das wird ihm klar sein.
  4. d^gn
    Dabei seit 01/2020
    Ich glaube er hätte selbst bei guter Startposition gegen die Spezies keine Chance unter die Top5 zu kommen, selbst wenn das Rennen für ihn problemfrei laufen würde. Alle schauen auf ihn, heißt er kann nur verlieren. Das wird ihm klar sein.
    naja wann schaut man nicht auf ihn? ... egal wo er startet, achten alle unter anderem auf Ihn ... von daher, kann ihm das ja egal sein smilie
  5. ...dann kann Sagan`s Pitter sich ja Gold holen !! 😛smilie

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