Mathieu van der Poel gewann gleich das erste Superprestige-Rennen nach seinem Wiedereinstieg in die CX-Saison. Das und Neues vom NRW Cross Cup in unserer Serie Muddy Monday. Dort findet ihr jeden Montag während der Cyclocross-Saison Neuheiten aus dem CX- und Gravelbereich.
MvdP Show nächste Staffel
„Als wäre er nie weg gewesen“, beginnt der belgische Sportsender Sporza seinen Bericht über den verspäteten Wiedereinstieg von Mathieu van der Poel in die Cyclocross-Saison. Das Supertalent aus den Niederlanden trat am Sonntag zum 4. Lauf der Superprestige-Rennserie in Ruddervorde an – und gewann in gewohnter Manier. Viel wurde im Vorfeld gerätselt, ob der bisherige Überflieger der Saison, Eli Iserbyt, MvdP Paroli bieten und so für neue Spannung im Renngeschehen sorgen könne. Iserbyt hat bisher alle Läufe des CX-Weltcups gewonnen. Man muss in Rechnung stellen, dass er am Freitag vor Ruddervorde im harten Koppenbergcross den Sieg geholt hatte, bevor man aus dem Ergebnis des Superprestige voreilige Schlüsse zieht. Aber das Rennen auf dem matschigen Boden von Ruddervorde verlief wie eine Forsetzung der letzten CX-Saison. Zwar gelang es Laurens Sweeck zunächst das Geschehen zu prägen. Doch etwa zur Halbzeit „droppte“ MvDP auch ihn und fuhr die verleibenden Runden im Solo nach hause.
Vorher hatte van der Poel noch eingeräumt, er hätte sicher noch einige Wettkämpfe im CX-Bereich nötig, um wieder an sein Top-Niveau anschließen zu können. Im fehle die spezifische Vorbereitung auf die CX-Saison, so der Weltmeister in einer Pressemitteilung des Teams. Dem scheint nicht so zu sein.
Video Superprestige Ruddervorde
„Am Anfang lief es recht gut, aber Van der Poel war in den Kurven immer etwas schneller“, sagte Eli Iserbyt nach dem Rennen – eine Aussage, die man ähnlich auch schon in der letzten Saison über MvdP’s Fahrkönnen gehört hat. „Er hat mich zum Äußersten getrieben und ich war wirklich an meiner Grenze“, so Iserbyt gegenüber Sporza. Er ergänzt, er habe keine guten Beine gehabt. Das lässt immerhin etwas Hoffnung für die nächsten Rennen. Laurens Sweeck rettete einen zweiten Platz ins Ziel. Toon Aerts kämpfte sich vor bis auf den dritten Platz. Iserbyt musste sich am Ende mit Platz fünf begnügen. Marcel Meisen, der einzige deutsche Starter, fuhr auf Platz 13.
Inzwischen hat Mathieu van der Poels Team Corendon-Circus auch die weiteren Pläne für den CX-Star bekannt gegeben. Die nächsten großen CX-Rennen, bei denen er am Start stehen wird, sind:
- 3. November 2019 Europameisterschaft in Silvelle, Italien
- 16. November 2019 Weltcup in Tabor, Tschechien
- 24. November 2019 Weltcup in Koksijde, Belgien
Auch über die Rückkehr von Wout van Aert wird in der Übertragung von GCN spekuliert: Nikki Brammeier warf „in einem Monat“ als Zeithorizont ein.
Superprestige Ruddervorde Frauen
Im Rennen der Frauen bestätige Ceylin del Carmen Alvarado ihre gute Form. Nachdem zunächst die Weltmeisterin Sanne Cant dem Rennen ihren Stempel mit einer Attacke aufdrückte, holte Avarado die Führung zurück und fuhr das Rennen wie MvdP in einem langen Solo an der Spitze zu Ende. Der eher flache Kurs wurde als unberechenbar beschrieben. Technischer Einblick am Rande aus dem Kommentar von Nikki Brammeier im GCN-Video: Wegen des klebrigen Schlamms und der langen Sandpassage schmieren einige Teams ihr Ketten nicht, sondern fahren sie komplett trocken. Sanne Cant wurde Zweite. Die US-Amerikanerin Kathie Compton wurde Dritte.
3.Lauf NRW Cross Cup
Radsport-Prominenz nahm letztes Jahr beim NRW Cross Cup in Kreuzweingarten teil und fand sich auch an diesen Wochenende beim 3. Lauf der Rennserie am gleichen Ort ein. Aber während 2018 Nils Politt auf die anspruchsvolle Strecke ging, kamen die Straßenprofis diesmal nur als Zuschauer: André Greipel und Rick Zabel kamen auf Trainingsfahrt vorbeí, um das Rennen zu schauen. Zabel kam offensichtlich auch ohne Stollenreifen durch den Matsch.
Im Schlamm auf der Strecke kam Marvin Schmidt bei den Männern Elite am besten zurecht. Der Focus-Fahrer, der auch gelegentlich im Weltcup startet, siegte mit deutlichem Vorsprung vor Benjamin Sydlik und Philipp Ruhmöller. Insgesamt gingen laut Sponsor Bombtrack 275 Fahrer und Fahrerinnen in allen Läufen auf die Strecke. Hier noch einige Bilder des Rennens und ein Video vom ersten Lauf des Cups, das die Stimmung vor Ort gut einfängt.
Habt ihr noch Cyclocross- oder Gravelbike-Tipps für das kommende Wochenende?
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