In Belgien ging der erste Urban-Cross im Rahmen der DVV-Trofee über die Bühne. Wir haben uns das GCN-Video angeschaut. Außerdem erreichte uns CX-Post aus Berlin. Und es gibt Neues von Wout van Aert. Das und mehr in unserer Serie Muddy Monday. Dort findet ihr jeden Montag während der Cyclocross-Saison Neuheiten aus dem CX- und Gravelbereich.
DVV Trofee Urban Cross
Unter Namen wie „Park-Massaker“ (Schweiz) oder „Ghetto-Cross“ (Berliner Fahrradschau) hat der CX-Sport immer mal wieder den Weg vom Acker in die Stadt gefunden. Die Trendsetter-Veranstaltungen speisten sich eher aus der Kurier- und Fixed-Crit-Szene. Es ging durch Stadtparks oder Hinterhöfe. Jetzt hat sich die CX-Nation Belgien des Themas angenommen. Im Rahmen der großen Rennserie DVV-Trofee fand in Kortrijk (nahe Roubaix) die Premiere des Caps Urban-Cross statt, bei dem alle Superstars am Start waren. GCN übertrug.
Der schnelle Kurs schlängelte sich an zwei Seiten des Flusses Leie entlang. Es ging über Brücken, durch einen Park, künstlich angeschüttete Sandstrecken sowie eine lange Laufpassage und durch tiefen Matsch vor dem VIP-Zelt. Lange Teilstücke führten über Asphalt.
Mathieu van der Poel versteckte sich über Weite Teile in der vielköpfigen Spitzengruppe, fuhr auch mal längere Zeit an deren Ende: Um die Grenzen Strecke zu testen, ohne dass die anderen Fahrer zu viele Einblicke in seine Fahrlinie und Beschleunigungspunkte bekommen, wie der wieder sehr informative Kommentar von Jeremy Powers nahelegte. Erst im letzten Renndrittel startete er seine Attacke mit dem gewonnenen Wissen und fuhr mit konstanter Leistung die erstrebte Lücke zur versammelten Konkurrenz heraus.
Eli Iserbyt kassierte noch einen Rüffel von Teamkollege Michael Vanthourenhout, weil er die zersprengte Spitzengruppe mit den Telenet-Fidea-Lions wieder an den zweitplatzierten Vanthourenhout heranführte. Aber Iserbyt verteidigte sich später, als Führender der DVV Trofee habe er das Recht, Zeitvorsprünge zu begrenzen. Hintergrund: Die DVV-Trofee wird gewertet wie eine Rundfahrt. Zeitabstände der einzelnen Läufe addieren sich. Am Ende standen Tim Merlier (2.) und Toon Aerts (3.) auf dem Podium neben MvdP. Marcel Meisen wurde 20.
Bei den Frauen kam die Niederländerin Lucinda Brand am besten mit dem schnellen Kurs zurecht, die in den letzten CX-Rennen immer stärkere Form zeigte und Ceylin del Carmen Alvarado im Sprint besiegte. Annemarie Worst schnappte Sanne Cant den 3. Platz ebenfalls auf der Ziellinie weg.
Rückkehr von Wout van Aert
Wout van Aert arbeitet hart an seiner Genesung und will im Dezember wieder in die CX-Rennen einsteigen, wie ebenfalls aus der GCN-Übertragung hervorgeht. Demnach plant er, am 27. Dezember mit dem Azencross im belgischen Loenhout wieder zu beginnen, wenn die Regeneration läuft, wie geplant. Auf Instagram gibt Van Aert Einblicke in die Workouts.
CX-Bericht aus Berlin
Berlin hat eine kleine feine CX-Szene, unter anderem gib es dort die Berliner Arge Offroadserie. Ein dort aktiver Verein ist die 1. RSV Germania Gräben, die laut eigener Aussage 10 Mitglieder hat und seit 10 Jahren besteht. Die Berliner berichten hier von den Landesmeisterschaften Berlin und Brandenburg im Cyclocross, die sie am 23. November ausrichteten. Danke für den Bericht – und: Wenn ihr auch im Muddy Monday mitmachen wollt: Schickt uns eure Berichte!
„Nachdem bereits am Wochenende davor über 250 Begrenzungsstangen und knapp 1 km Absperrband verbaut wurden und unter der Woche noch eine Sandgrube aufgeschüttet wurde, fiel in Golzow am Samstag dem 23.11. der Startschuss zum 3. Lauf der Offroadserie Berlin. Das Starterfeld in den verschiedenen Kategorien war gut aufgestellt und motiviert. Der mit Anstiegen, Sprunghindernissen, engen Kurven und tiefem Untergrund versehende Kurs war zwar fordernd, aber nicht überfordernd, so dass die Veranstaltung nahezu sturzfrei über die Bühne ging.
Am Sonntag stand dann einer der Höhepunkte unserer vorläufigen Vereinsgeschichte auf dem Programm. Die Landesmeisterschaften der Länder Berlin und Brandenburg. Bei den Frauen zeigte Larissa Latuschka eine starke Leistung, denn sie fuhr vom Start bis zum Ziel an der Spitze des Rennens. Bei den Männern Elite waren sogar die Profis Roger Kluge und Philipp Walsleben am Start. In den ersten Runden ließ es der Profi von Corendon-Circus, nach eigenen Aussagen, noch ruhig angehen, zeigte dann aber eine starke Vorstellung und siegte am Ende mit knapp 1 Minute Vorsprung.“
Was steht nächstes Wochenende an?
Nächstes Wochenende ist das Highlight sicher die Übertragung von GCN aus dem Sandkasten von Zonhoven. Ob wohl wieder Downhiller bei diesem Lauf der Superprestige-Serie am Start sind? Hier wird das Rennen zu sehen sein: https://www.youtube.com/watch?v=sMB1sIUht_M
Habt ihr noch Cyclocross- oder Gravelbike-Tipps für das kommende Wochenende?
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