Centurion und Cyclocross werden oft in einem Atemzug genannt, blickt doch der Firmengründer selbst auf eine erfolgreiche Querfeldein-Zeit zurück. Mit dem Centurion Crossfire 2018 mischen die Magstadter in der Riege der Wettkampfcrosser ebenso mit wie in der Gravel-Kategorie. Für den Muddy Monday haben wir uns die Modellpalette genauer angeschaut.
Centurion-Macher Wolfgang Renner war selbst erfolgreicher Querfeldeinfahrer. Er wurde in den 70er Jahren mehrfach Deutscher Meister bei den Amateuren. Später trug er maßgeblich zur Etablierung des MTB-Sports in Deutschland bei. Er zählte zu den ersten Importeuren von BMX und Mountainbikes aus den USA, bewog den Bund Deutscher Radfahrer zur Austragung der ersten MTB-Meisterschaft und tourte mit dem MTB in entlegenen Regionen rund um den Globus – eine Leidenschaft, für die er 2017 für die Mountainbike Hall of fame nominiert wurde. In der Heimatstadt Centurions, Magstadt, findet jährlich noch ein bekanntes Cyclocross-Rennen statt.
In der Linie des Centurion Crossfire 2018 findet sich sowohl der Einfluss des Cyclocross-Rennsports als auch des MTB-Reisens wieder. Die Crossfire-Modellpalette umfasst einen Wettkampf-Crosser mit Carbonrahmen, einen davon abgeleiteten Crosser mit Alurahmen und ein neues Gravelbike.
Centurion Crossfire kurz & knapp
3 Varianten mit verschiedenen Geometrien
Centurion Crossfire Carbon Team mit Sram Force 1×11, 4.999 Euro
Centurion Crossfire Carbon 4000 mit Shimano Ultegra (8000) 2×11, 3.299 Euro
Centurion Crossfire 4000 Alu mit Shimano Ultegra (8000) 2×11, 2.299 Euro
Centurion Crossfire Gravel 3000 mit Shimano 105 (5800) 2×11, 1.699 Euro
Centurion Crossfire Gravel 2000 mit Shimano Tiagra 2×10, 1.099 Euro
Centurion Crossfire Gravel 2000 GT Randonneur mit Shimano Tiagra 2×10, 1.259
Top-Modell Crossfire Carbon
Das Top-Modell der Baureihe ist das Crossfire Carbon in der Team-Variante. Es stellt gleichzeitig das einzige Rad mit 1×11-Antrieb dar, den Centurion scheinbar eher für den wettkampforientierten Cyclocrosser als ideal ansieht. Montiert ist eine Sram Force 1×11-Gruppe. Aus dem Stand renntauglich sind die hauseigenen PRC-Carbon-Laufräder mit Challenge Limus Schlauchreifen in UCI konformer Breite von 33 mm. Sie drehen sich um DT-Swiss 240-Naben mit Steckachse und konventioneller Einbauweite von 100 mm vorn sowie 142 mm hinten. 4 Rahmenhöhen sind verfügbar: 50, 53, 56 und 59 cm.
Die zweite Variante in der Carbon-Klasse ist das Crossfire Carbon 4000. Wesentliche Unterschiede zum 1.700 Euro teureren Top-Modell sind die Fulcrum Racing 500 DB Laufräder, die mit Maxxis Mud Wrestler Drahtreifen gefahren werden und auf Tubeless umrüstbar sind. Außerdem wechselt eine mechanische Ultegra 2×11-Schaltung mit 50-34 Kurbel hier die Gänge. Zudem fällt das Ritzelpaket mit maximal 32 Zähnen hinten etwas kleiner aus.
Einziges Alu-Wettkampfmodell: Centurion Crossfire 3000
Noch einmal 1.000 Euro günstiger wird es mit dem Alu-Rahmen. Der hat eine kaum gegenüber dem Carbon-Modell abweichende Geometrie, was ihn ebenfalls auf der sportlichen Seite positioniert. Außerdem ist ebenfalls die mechanische 2×11 Ultegra-Gruppe an Bord sowie der Fulcrum-Laufradsatz aus dem günstigeren der beiden Carbon-Modelle. Da die Ausstattung bis auf den Rahmen nahezu identisch ausfällt, ist das Crossfire 3000 die klare Vernunftlösung. Große und kleine Fahrer werden sich außerdem freuen, dass nach oben und unten jeweils eine Rahmenhöhe mehr als bei Carbon zur Verfügung steht: 47, 50, 53, 56, 59, 61 cm sind zu haben.
Crossfire Gravel: 105 oder Tiagra?
Das Crossfire Gravel besitzt eine stärker gegenüber den sportlichen Modellen abgewandelte Geometrie. Für Komfort auf Touren fällt das Steuerrohr durchweg rund 2 cm länger aus, das Tretlager ist um fast 7 mm abgesenkt, der Radstand wächst gegenüber dem Carbon-Modell in Rahmengröße 56 um satte 5 cm. Auch der Lenkwinkel fällt minimal flacher aus. Die Veränderungen zielen alle in Richtung mehr Fahrstabilität auf unebenen Wegen und Geradeauslauf. Ebenfalls ein aktueller Trend bei Gravelbikes: der Reach wurde leicht verlängert, der Vorbau verkürzt. Das macht die Lenkung direkt, ohne den Schwerpunkt weiter nach hinten zu verlagern.
Top-Modell bei den Gravelbikes ist das Crossfire Gravel 3000. Es kommt mit Shimano 105 2×11 Gruppe und hydraulischen Scheibenbremsen. Die Räder mit Felgen und Naben der Eigenmarken von Centurion drehen sich vorne in einer Alugabel und hinten in einem Hinterbau mit 142 mm Einbaumaß. Bei den Reifen kehrt Centurion von der Wettkampfbreite ab und montiert Schwalbe G-One in 40 mm. Die Rahmenhöhen sind identisch mit denen des Crossfire 4000.
Besonders interessant ist das Einstiegsmodell in die Gravelwelt bei Centurion: das Crossfire Gravel 2000, das für 1.099 Euro zu haben ist. Unterschiede zum 3000er sind die Tiagra 2×10-Schaltgruppe, die kombiniert ist mit mechanischen Tektrp Spyre-Scheibenbremsen sowie mit dem Kenda Flintridge eine andere Bereifung. Das Crossfire Gravel 2000 gibt es außerdem in einer Randonneur-Variante mit dem Kürzel „GT“ mit SKS-Longboard-Schutzblechen und einem Gepäckträger von Centurion, der nach vorne über eine Strebe unter dem Schutzblech andockt. Auch das Gravel 2000 hat alle nötigen Ösen zum Anbau eines Gepäckträgers und von Schutzblechen.
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