In Deutschland haben erneut Elisabeth Brandau und Marcel Meisen die nationalen Cross-Meisterschaften gewonnen. Auch in vielen Cyclocross-Nationen tragen 2020 kaum neue Fahrer*innen das Meistertrikot – eine kleine Überraschung gab es aber in Belgien. Die nationalen Meister in unserer Serie Muddy Monday. Dort findet ihr jeden Montag während der Cyclocross-Saison Neuheiten aus dem CX- und Gravelbereich. Neue Bikes und Reifen gibt es hier ebenso wie interessante Entwicklungen bei Cyclocross-Profi- oder Hobbyrennen.
Belgien
Die kleine Überraschung zuerst: In Belgien gewann Laurens Sweeck die nationalen Meisterschaften im Cyclocross. Sweeck fährt damit zum ersten Mal in der Crossnation Nummer Eins ins Meistertrikot. Den Berichten der belgischen Presse zufolge war der Sieg auch ein Verdienst der starken Mannschaftsleistung seines Teams Pauwels Sauzen-Bingoal. Nach einem mäßigen Start habe Sweeck das Rennen von hinten aufgerollt und sei dann in der Spitze konsequent von seinem Team abgeschirmt worden. Unter anderem stellte sich auch Eli Iserbyt in den Dienst des Team-Kollegen. Wout van Aert, der nach einer langen Verletzungspause erst vor wenigen Wochen seine Saison startete, kam auf Platz 5. Zweiter wurde Eli Iserbyt, Dritter der bisherige Meister Toon Aerts. Wout van Aert sagte gegenüber Sporza, er habe große Lust, die Weltmeisterschaften zu fahren.
Bei den Frauen holte die Weltmeisterin Sanne Cant erneut den Titel. Laura Verdonschot gewann die Silbermedaille. Dritte wurde Ellen van Loy.
Niederlande
In den Niederlanden stand von Anfang an kein großes Fragezeichen über dem Titelgewinner. Und es kam wie erwartet. Mathieu van der Poel fuhr auf dem schnellen Kurs in Rucphen den Sieg in gewohnter Manier nach Hause. Lediglich Lars van der Haar konnte zu Beginn mithalten und wurde Zweiter. Auf Platz 3 gab es mit Joris Nieuwenhuis von Team Sunweb eine kleine Überraschung. Corné van Kessel, der die ganze Saison über bisher stark gefahren ist, ging leer aus.
Mehr Spannung lag über dem Rennausgang bei den Frauen. Die Niederlande sind die dominierende Nation in den Frauenrennen und gleich eine Hand voll Fahrerinnen hatte eine Chance auf den Titel. Ceyline del Carmen Alvarado – eine Teamkollegin von Mathieu van der Poel bei Alpecin-Fenix – bestätigte ihre starke Form mit der Goldmedaille. Sie will nun die Weltmeisterschaften in der Elite Klasse fahren und dürfte eine große Titelchance haben. Zweite wurde Annemarie Worst, Dritte Lucinda Brand.
Schweiz
Keine neuen Namen im Trikot auch in der Schweiz. Lars Forster feierte „bei bestem Wetter und vor einer grossartigen Zuschauerkulisse“, wie der Veranstalter meldet, seinen dritten Meistertitel bei der Elite und verwies Titelverteidiger Timon Rüegg auf den Silberplatz. Bronze holte sich Nicola Rohrbach.
Das Rennen der Frauen endete mit einer Überraschung. Jacqueline Schneebeli aus Hauptikon ging eigentlich als U23-Fahrerin an den Start, war am Ende aber Tagesschnellste und liess sämtliche Kontrahentinnen ihrer sowie der Elitekategorie hinter sich. Interessant ist, dass es für Schneebeli, die 2019 noch als Juniorin unterwegs war, erst das dritte Radquerrennen überhaupt und ihr erster Einsatz als U23-Fahrerin gewesen ist.
Tschechien
In Tschechien gewann der 42jährige Emil Hekele, der bisher ein weitgehend unbeschriebenes Blatt war, vor dem 20jährigen Pauwels Sauzen-Bingoal Pro Tomas Kopecky. Dritter wurde Michael Boroš.
Großbritannien
Tom Pidcock – in Großbritannien blieb eine Überraschung aus. Der junge Brite, der in der laufenden CX-Saison zuletzt immer stärker fuhr, gewann die Meisterschaften in seiner Heimat. Auf Platz zwei kam Alpecin-Fenix-Fahrer Ben Tullet, Dritter wurde Cameron Mason.
Bei den Frauen in Großbritannien fahren einige bekanntere Weltcupfahrerinnen mit, allen voran die favorisierte Anna Kay. Doch den Titel gewann überraschend Harriet Harnden vor Bethanie Crumpton. Anna Kay wurde Dritte.
Frankreich
Clement Venturini heißt der Sieger der CX-Meisterschaften in Frankreich. Weltcup-Fahrer Steve Chainel kam auf den 7. Platz.
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